Cover-Bild Rain Dogs
Band 5 der Reihe "Sean-Duffy-Serie"
(20)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 404
  • Ersterscheinung: 06.02.2017
  • ISBN: 9783518467473
Adrian McKinty

Rain Dogs

Kriminalroman
Peter Torberg (Übersetzer)

Unruhen bekämpfen, Herzschmerz und Fälle aufklären, die aber nicht vor Gericht gebracht werden dürfen, darin ist Sean Duffy als katholischer Bulle in Nordirland inzwischen Spezialist. Immerhin bekommt er es zum zweiten Mal in seiner Karriere mit einem locked room mystery zu tun, und welcher Bulle – in Nordirland oder sonstwo, katholisch oder nicht – kann das schon von sich behaupten?
Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle, wo sie sich allem Anschein nach über Nacht hat einschließen lassen, tot aufgefunden. Selbstmord, glaubt man, aber ein paar Dinge geben Sean Duffy zu denken, und er weigert sich, es dabei zu belassen. Duffy findet heraus, dass Bigelow an einer verheerenden Enthüllung in Sachen Korruption und Amtsmissbrauch innerhalb der höchsten Regierungskreise Großbritanniens und darüber hinaus gearbeitet hat. Und so sieht er sich mit zwei schwerwiegenden Problemen konfrontiert: Wer hat Lily Bigelow umgebracht? Und was wollte er oder sie damit vertuschen?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2017

Korruption, Kinderschändung und europäische Grenzen

0

Eine junge Journalistin mit dem Namen Lily Bigelow findet der Hausmeister des Carrickfergus Castle eines Morgens im Hof der Burg. Zunächst sieht es nach Selbstmord aus, so dass die Journalistin von der ...

Eine junge Journalistin mit dem Namen Lily Bigelow findet der Hausmeister des Carrickfergus Castle eines Morgens im Hof der Burg. Zunächst sieht es nach Selbstmord aus, so dass die Journalistin von der Burgmauser in die Tiefe gestürzt ist. Einige Indizien deuten daraufhin. Als man aber später in ihren Unterlagen Aufzeichnungen findet, dass sie an einem brisanten Fall von sexuellem Missbrauch und Kinderschändung recherchierte, geht der Fall in eine andere Richtung. Sean Duffy und seine Kollegen McCrabban und Lawson müssen eine finnische Delegation befragen und fahren für diesen brisanten Fall bis nach Finnland, um an die Hintermänner zu kommen. Es stellt sich heraus, dass die finnische Wirtschaft die irische Politik erpressen will, wenn Sean Duffy nicht von dem Fall abzieht. Letztendlich liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft. Aber Sean Duffy lässt nicht locker und bekommt Unterstützung. Es wird ein hartnäckiger Fall.
Der nord-irische katholische Polizist Sean Duffy ist und bleibt raubeinig und zeigt seine humorvollen Momente auch bei seinem fünften Fall. Seine Schwäche für alkoholische Getränke und der kleine Konsum von Drogen erleichtern seinen Alltag im Polizeidienst. Ebenso sind seine täglichen – oft mehr als einmal am Tag - Unter-dem-Auto-Blicke allgegenwärtig. Denn in der Hoch-Zeit der IRA kann man jederzeit an jedem Ort mit einer Bombe rechnen. Privat sieht es bei Sean Duffy eher ruhig aus, nachdem gerade seine wesentlich jüngere Freundin Beth – sie studiert gerade – ihn verlassen hat, weil ihr eine Karriere derzeit wichtiger ist, anstatt zu Hause zu sitzen und Ehefrau und Mutter zu sein. Hintergründe zu dem Fall sind sehr interessant, weil sie über die nord-irischen, irischen und britischen Grenzen hinausgeht. Aber auch die Figuren in diesem Krimi geraten an ihre Grenzen, ob es nun die Polizei der RUC CID sind oder die angeblichen Täter sowie die zum Opfer werdenden Personen. Der Fall wirkt diesmal zäh, weil Sean Duffy und seinen beiden Kollegen McCrabban und Lawson immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, und Duffy einfach nicht locker lässt. Diese Umstände machen aber die Figur Sean Duffy und auch seine beiden Kollegen sehr sympathisch. Denn Sean Duffy will neben der Aufklärung auch Gerechtigkeit.
Mit Rain Dogs habe ich den dritten von fünf Sean-Duffy-Krimis gelesen, und sie gefallen mir immer wieder. Der 1980er Flair und die IRA-Konflikte spielen zwar mal mehr Mal weniger (Neben-)Schauplätze, aber man kann sich in die Zeit gut hineinversetzen, wenn man die 1980er Jahre miterlebt hat. Letztendlich würde ich auch ein sechstes und siebtes Buch der Sean-Duffy-Reihe lesen wollen, alleine schon wegen der privaten Entwicklungen von Sean Duffy, denn in diesem fünften Buch wird er vor neue Herausforderungen gestellt.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Typisch Duffy

0

Muhamad Ali besucht Belfast, in einem Hotel wird eine Brieftasche gestohlen und dann wird auch noch eine englische Reporterin tot aufgefunden. Duffy hat alle Hände voll zu tun.

Das Cover hat etwas geheimnisvolles. ...

Muhamad Ali besucht Belfast, in einem Hotel wird eine Brieftasche gestohlen und dann wird auch noch eine englische Reporterin tot aufgefunden. Duffy hat alle Hände voll zu tun.

Das Cover hat etwas geheimnisvolles. Der einsame Wolf der in einem verschneiten Wald steht und dem Betrachter fast schon herausfordernt entgegenblickt. Ein wirklich stimmiges Cover, das auch gut zum Buch passt.

Erzählt wird der Krimi wieder durch den Ich-Erzähler Detective Inspector Sean Duffy. Wer seine anderen Fälle kennt weiß, daß sich Duffy nicht immer das macht was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. er lässt sich nun mal nicht gerne etwas sagen, was seinem Instinkt entgegenwirkt. Auch wenn er salopp und snotrich daherredet kann er doch im nächsten Moment plötzlich mit einer Reihe Fremdwörter aufwarten, die man ihm nicht zugetraut hat. Er ist schlauer als er Andere gerne mal glauben lässt.
Auch alle anderen Charaktere sind gut und individuell gezeichnet und besonders Detective Constable Alexander Lawson gefällt mir in diesem Band gut. Einfach weil er sich traut Duffy auch mal Paroli zu bieten und auch selbst nicht auf den Kopf gefallen ist.

Die Geschichte selbst ist auch wieder gut geschrieben und aufgebaut. Der Schreibstil hat mich schnell wieder in seinen Bann gezogen und ich habe Duffys Ermittlungen gespannt verfolgt. McKinty schafft es Spannung zu erzeugen auch ohne in die Actionkiste greifen zu müssen. Auch in diesem Fall sind wieder Köpfchen und etwas Draufgängertum gefragt.

Ein rundum gelungener Krimi mit dem man nichts falsch machen kann.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Scharfsinnig, unvorhersehbar und realitätsnah- der 5. Sean Duffy!

0

Ein weiterer Fall mit Kommissar Sean Duffy, der aber auch unabhängig von den übrigen gelesen werden kann. Wir befinden uns in Irland, Ende der 80-er Jahre. Dass Duffy ein Katholik in Nordirland ist, erschwert ...

Ein weiterer Fall mit Kommissar Sean Duffy, der aber auch unabhängig von den übrigen gelesen werden kann. Wir befinden uns in Irland, Ende der 80-er Jahre. Dass Duffy ein Katholik in Nordirland ist, erschwert ihm so Manches aber der sympatische Ermittler schafft es im Endeffekt immer wieder Respekt zu gewinnen.
Zum Inhalt: eine Journalistin wird in einer Burg tot aufgefunden, da die Burg verschlossen war, nimmt man an, es handelt sich um Selbstmord, die Frau sei von der Burgmauer gesprungen. Duffy beginnt mit der Recherche und stößt auf einen komplizierten Fall, denn es bleibt nicht bei diesem einen Mord. Neben Bombenanschlägen der IRA, politischen Verwicklungen, etwas Liebeskummer, gute Musik und viel Alkohol kommt Duffy der Lösung näher. Wobei er nicht wenige Male sein eigenes Leben riskieren wird.
Scharfsinnig, unvorhersehbar und realitätsnah,einer der Besten Sean Duffy Fälle bisher! Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Warum starb Lily Bigelow

0

Rain Dogs“ ist Adrian McKintys fünfter Roman aus der Serie um Sean Duffy, den katholischen Bullen in Carrickfergus. Er lebt noch immer in einem protestantischen Wohngebiet und versieht seinen gefährlichen ...

Rain Dogs“ ist Adrian McKintys fünfter Roman aus der Serie um Sean Duffy, den katholischen Bullen in Carrickfergus. Er lebt noch immer in einem protestantischen Wohngebiet und versieht seinen gefährlichen Dienst in den Zeiten der Troubles. Es ist das Jahr 1987. Zur täglichen Routine gehört vor jeder einzelnen Fahrt der Blick auf die Fahrzeugunterseite auf der Suche nach einem Sprengsatz.
Duffys neuer Fall beginnt anscheinend harmlos mit einer Lappalie. Er wird wegen eines Brieftaschendiebstahls in ein Hotel am Ort gerufen. Dort ist eine Delegation von finnischen Investoren abgestiegen, die sich für die stillgelegten Fabriken in der Region interessiert. Bei der Gelegenheit lernt Duffy die attraktive Journalistin Lily Bigelow kennen, die für die Financial Times über den Besuch der Finnen berichtet. Unter anderem besichtigt die Gruppe auch Carrickfergus Castle. Am nächsten Tag wird die Journalistin tot im Innenhof der Burg aufgefunden. Niemand hat die Burg nach der Schließung der Anlage betreten oder verlassen. Alles deutet also auf Selbstmord.. Dann zeigen die gerichtsmedizinischen Gutachten, dass es Mord war. Sean Duffy kann nicht glauben, dass er es entgegen aller Wahrscheinlichkeit zum zweiten Mal mit einem Locked Room Mystery zu tun hat.
Die Ermittlungen ziehen sich hin, weiten sich auf immer mehr Beteiligte aus. Es geht um Korruption und Missbrauch. Duffy bekommt viel Druck von oben, auch vom englischen Geheimdienst, und wird bei den Ermittlungen behindert. Duffy lässt sich wie immer nicht beirren und löst den Fall. Den Schuldigen wird er allerdings wie so oft nicht vor Gericht bringen können. Später bedroht man ihn massiv, sollte er die Dinge nicht auf sich beruhen lassen.
McKintys neuer Roman ist wieder ein spannender Thriller auf hohem Niveau, der nicht nur die bürgerkriegsähnlichen Unruhen in Nordirland als Hintergrund mit einbezieht, sondern historische Bezüge mit real existierenden Personen aufweist. Jahrzehntelang vertuschte Skandale um Prominente, zum Beispiel Jimmy Savile, sind zum Teil bis heute nicht komplett aufgearbeitet. Es gab zwar Anzeigen, aber keine Verurteilungen. Meist glaubte man den Opfern nicht. Die Beschuldigten hatten zu viel Einfluss. Es ist McKinty hoch anzurechnen, dass er im Rahmen eines historischen Thrillers diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten lässt.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Meine erste Begegnung mit Sean Duffy...

0

Sean Duffy, Detective Inspector in Nordirland, wird zu einem Diebstahl in einem Hotel gerufen. Solche Bagatellen gehören mit zu seinem Alltag und er ist mehr genervt als alles andere, nur deswegen sein ...

Sean Duffy, Detective Inspector in Nordirland, wird zu einem Diebstahl in einem Hotel gerufen. Solche Bagatellen gehören mit zu seinem Alltag und er ist mehr genervt als alles andere, nur deswegen sein kuschliges Bett verlassen zu müssen. Das Hotel beherbergt eine finnische Delegation und Duffy begegnet im Rahmen der Ermittlungen der jungen Journalistin Lily Bigelow, die über die Delegation berichten soll. Am nächsten Morgen wird Duffy erneut aus seinem Bett geschmissen, diesmal zu der Burg im Ort, wo eine Frauenleiche gefunden wird. Duffy ist geschockt, als er feststellt, dass es sich um genau die junge Frau handelt, die er am Vortag als Journalistin kennenlernte. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, dennoch lässt Duffy das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt. Warum hatte die Frau einen ihrer Schuhe am falschen Fuß an? Und wo ist ihr Notizbuch hin? Duffy beginnt zu graben…

Mein Eindruck vom Buch:
Mit einem Wort? Grandios! Zuerst hatte ich ein wenig Bedenken, ob es gut ist, erst mit dem fünften Band der Sean-Duffy-Reihe zu beginnen. Aber meine Sorgen waren zum Glück unbegründet. Es wurde zwar manchmal Bezug auf einen alten Fall genommen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mir jetzt etwas grundlegendes fehlen würde. Ich habe selbst ein paar Iren in meinem Freundeskreis und Sean Duffy würde da wirklich hervorragend dazu passen! Hut ab vor dem Autor, er hat es wirklich geschafft, mit Duffy einen ganz besonderen Charakter zu erfinden. Ich mag diesen Protagonisten sehr, bei seinen Gedankengängen musste ich nicht nur einmal laut auflachen und ich habe auf jeder Seite mit ihm mitgefiebert. Auch seine Kollegen, McCrabban, genannt „Crabbie“ und der junge Lawson finde ich toll getroffen. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass Sean Duffy tatsächlich eine fiktive Figur darstellt und ich ihn nicht mal kennenlernen kann. Dieses Werk, in dem wir den Fall und die Ermittlungen aus der Sicht von Duffy miterleben ist für mich ein wahrer Pageturner. Die Spannung wurde gleich zu Anfang stark angehoben und ließ auf keiner einzelnen Seite nach, was für mich einen wahren Thriller ausmacht. Mit dem Schluß hätte ich absolut nicht gerechnet und ich habe es sehr genossen, ständig mit Wendungen überrascht zu werden. Irland wird sehr düster dargestellt mit enorm viel Regen und wolkenverhangenen Tagen, aber auch das passte absolut zu der Geschichte.

Fazit:
Ich hoffe sehr, es wird noch viele Bände mit Duffy geben und bis dahin werde ich erstmal noch die 4 Vorgänger lesen. Für jeden Thriller-Fan, der auf verschrobene Ermittler steht eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite aus