Cover-Bild Verbrenn all meine Briefe
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.09.2022
  • ISBN: 9783423446105
Alex Schulman

Verbrenn all meine Briefe

Roman | »Sein Buch ist kein Krimi und könnte doch aufregender nicht sein.« Christine Westermann
Hanna Granz (Übersetzer)

»Intensiv und mitreißend.« Mirjam Marits, Die Presse
Drei Menschen. Zwei Generationen. Ein Geheimnis.
Woher kommt diese tiefe Wut, die Alex in sich trägt? Auf der Suche nach Antworten stößt er auf die Geschichte seiner Großmutter, die zeigt, wie sich Leidenschaft und Eifersucht über Jahrzehnte und Generationen hinweg in eine Familie graben können.
Sommer 1932: Die 24-jährige Karin verliebt sich in den jungen Schriftsteller Olof. Aber es gibt ein Problem: Karin ist mit Sven verheiratet, einem stürmischen, hochrangigen Schriftsteller mit einer grausamen Ader. Wird sie es wagen, ihren Mann verlassen und ein anderes Leben mit ihrer neu entdeckten Liebe beginnen? 68 Jahre später fragt sich Karins Enkel Alex, Autor und dreifacher Vater, warum er eine solche Wut in sich trägt; eine Wut, die seinen Kindern Angst macht und eine Kluft zwischen ihm und seiner Frau schafft. Er stößt auf die Geschichte zweier unglücklich Liebender, deren Wogen bis zu ihm reichen. 
»Sein Buch ist kein Krimi und könnte doch aufregender nicht sein.« Christine Westermann, Stern
»Ein wahnsinnig klug gebauter, faszinierender, erschütternder Roman.« Frank Dietschreit, rbb Kultur


Ebenfalls von Alex Schulman bei dtv erschienen sind:
›Die Überlebenden‹
›Endstation Malma‹

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2022

Absolutes Highlight!

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“Ich schaue mir die Übersicht und all die Verwüstungen auf der Seite meiner Mutter. Die Wut, die sich weitervererbt hatte. Wie sehr hatte sie mir eigentlich geschadet?” (S. 21)

Protagonist Alex verliert ...

“Ich schaue mir die Übersicht und all die Verwüstungen auf der Seite meiner Mutter. Die Wut, die sich weitervererbt hatte. Wie sehr hatte sie mir eigentlich geschadet?” (S. 21)

Protagonist Alex verliert leicht die Fassung, eines Tages realisiert er mit Schrecken: Seine Töchter haben Angst vor ihm, die Beziehung zu seiner Frau leidet unter den Wutausbrüchen. Bei einer Therapeutin soll er Familienbeziehungen zeichnen und stellt fest, dass die Familie seiner Mutter von Dysfunktionalität und lebenslang andauernden Streitereien durchzogen ist. Woher kommt diese Wut, die sich offenbar in seiner Familie über Generationen hinweg weitervererbt hat? Um das herauszufinden, beschäftigt er sich mit seinen seinen Großeltern und entdeckt eine verhängnisvollen Affäre.

Die Leseprobe von “Verbrenn all meine Briefe” hatte mich total begeistert - so sehr, dass ich am Ende vom Prolog Tränen in den Augen hatte. In kürzester Zeit hatte mich das Buch komplett gefesselt. Die Geschichte ist grandios erzählt und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es an einem Nachmittag fertig gelesen. Jedes Mal wenn ich dachte: That’s it, ekliger kann ein Mensch nicht mehr werden, hat Sven Stolpe sich nochmal selbst übertroffen, mein Herz ist an so vielen Stellen für Karin mitgebrochen und ich habe mitgefiebert (und gehofft) ob/dass sie es schafft, ihn und die Beziehung doch zu verlassen. Dicke Triggerwarnung für toxische Beziehung und emotionalen sowie phyischen Missbrauch an der Stelle.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich vom Klappentext und dem Prolog von einer anderen Gewichtung ausgegangen bin. Ich dachte, der Protagonist erkundet seine Familiengeschichte, um den Ursprung der weitervererbten Wut zu entdecken und zu verstehen, aber dass dann mehr Reflexion über eben jene Vererbungund deren Einfluss auf seine Gegenwart (und Ehefrau + Kinder) stattfindet. Stattdessen ist dies aber nur der “Rahmen”, der die Suche in der Familiengeschichte begründet. Schade, denn gerade diese Reflexionen hätte ich sehr spannend gefunden - nichts desto trotz war das Buch aber für mich ein absolutes Highlight!

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Generationsübergreifendes Trauma

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Bereits in „Die Überlebenden“ hat der Autor sich autobiographisch mit dem Thema Traumavererbung beschäftigt. Darin ging es um Geschwister, die sich dem prägenden Einfluss ihrer traumatisierten Eltern nicht ...

Bereits in „Die Überlebenden“ hat der Autor sich autobiographisch mit dem Thema Traumavererbung beschäftigt. Darin ging es um Geschwister, die sich dem prägenden Einfluss ihrer traumatisierten Eltern nicht entziehen können und unbewusst fortführen, was sie erlitten haben. Diesmal holt er noch weiter aus. Die tief sitzende Wut des Protagonisten Alex wird auf die tragische Haß-Liebe der Großeltern zurückgeführt. Der Autor hat aus Briefen, Artikeln und Tagebüchern einen Roman gezaubert, der von hoffnungsloser Liebe und von einer toxischen Ehe erzählt. Die Erinnerungen an Aufenthalte im Hause seiner Großeltern erscheinen ihm nach seinen umfangreichen Recherchen plötzlich in neuem Licht. Kann es sein, dass ein uraltes Kindheitstrauma im Leben des Großvaters Sven Stolpe schuld ist an so viel noch immer bestehendem Leid? Müssen Alex‘ Kinder im heutigen Leben an dieser vererbten Wut leiden? Steht deswegen sogar seine eigene Ehe in Gefahr? Sich all dies bewusst zu machen kann Heilung bringen. Oder nicht?
Die Frage steht ganz am Ende, wird aber nicht beantwortet.
Wieder ist Alex Schulman ein bewegender und dichter Roman gelungen.
Ich kann nicht sagen, dass es eine Freude war, ihn zu lesen, denn dazu hat es mich zu betroffen und traurig gemacht. Aber die Wahrhaftigkeit und die Ehrlichkeit, der Wunsch nach Erlösung haben mich tief berührt. Das ist echte Literatur. Die autobiographische Geschichte wird zur Universellen.
Die Sprache ist verdichtet. Ich bin dem Autor dankbar, dass er keine 600 Seiten daraus gemacht hat, sondern die Essenz auf 300 komprimierten Seiten eingedampft hat.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

eine tragische Familiengeschichte, großartig erzählt

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Auch in seinem aktuellen Roman „Verbrenn all meine Briefe“ widmet sich der schwedische Autor Alex Schulman wieder einem autobiographischen Thema.
Nach einem Streit mit seiner Frau wird Alex bewusst, dass ...

Auch in seinem aktuellen Roman „Verbrenn all meine Briefe“ widmet sich der schwedische Autor Alex Schulman wieder einem autobiographischen Thema.
Nach einem Streit mit seiner Frau wird Alex bewusst, dass er eine nicht definierbare Wut in sich trägt, seine Kinder zeigen Angst vor seinen Reaktionen, versuchen seine Stimmungen zu lesen und es ihm recht zu machen, so wie Alex es als Kind bei seiner Mutter getan hat.
Auf der Suche nach der Ursache hinter seiner Wut rückt schnell Alex Großvater, der Schriftsteller und Literaturkritiker Sven Stolpe in den Fokus. Alex erinnert sich an die häufigen Wutanfälle seines Großvaters ebenso wie an die unterwürfige Haltung seiner Großmutter Karin, an die unendliche Reihe von Konflikten in der Familie seiner Mutter und den Hass zwischen den Geschwistern.
Mit Hilfe alter Briefe und Dokumente versucht Alex zu rekonstruieren, wie es dazu kommen konnte, dass Sven Stolpe seiner Frau mit so viel Hass und Verachtung begegnet, diese sich aber weiterhin um ihren seit Jahren kranken Ehemann kümmert und es offenbar nicht wagt, diesen zu verlassen.
Anhand von alten Briefen und Tagebucheinträgen erkennt Alex, dass seine Großeltern im Sommer 1932 einige Wochen in der Literaturstiftung in Sigtuna verbracht haben, wo sie sich auch kennengelernt und ein Jahr zuvor geheiratet haben. Karin lernt dort den jungen Schriftsteller Olof Lagercrantz kennen, die beiden verlieben sich ineinander und beginnen sich heimlich zu treffen. Als Sven Stolpe hinter dieses Verhältnis kommt, beginnt er zu toben, die folgenden Ereignisse führen dazu, dass alle drei Beteiligten ein Leben lang darunter leiden müssen.
Die Geschichte wird auf drei Ebenen erzählt, in der Zeitschiene im Jahr 1932 erschafft Alex Schulman aus den vorliegenden Fakten eine fiktive Liebesgeschichte, die mit ihrer Intensität berührt. Die Szenen sind sehr persönlich und ergreifend mit einer schwer zu fassenden Tragweite und Tragik.
Die Schilderungen aus der Gegenwart haben dagegen einen eher dokumentarischen Charakter, der Leser begleitet den Autor bei seinen Recherchen und Deutungen seiner Erkenntnisse.
Verbunden sind die Ebenen durch Erinnerungen Alex‘ aus einem Besuch bei den Großeltern im Winter 1988, deren Begebenheiten ihm erst jetzt nach seinen Recherchen in vollem Ausmaß bewusst werden.
Der Roman erzählt eine ergreifende Geschichte ohne kitschig zu sein, ist lebendig und fesselnd geschrieben und zeigt, wie sehr derart schicksalhafte Ereignisse das Leben mehrerer Generationen prägen kann.
Ich bin wieder begeistert von Alex Schulmans Erzählstil.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Woher kommt die Wut

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Mit "Verbrenn alle meine Briefe" ist Alex Schulman wieder einmal ein wunderbares Buch gelungen. Das Cover ist unverkennbar für eines seiner Werke.
Alex kann sich seine unterschwellige Wut, unter ...

Mit "Verbrenn alle meine Briefe" ist Alex Schulman wieder einmal ein wunderbares Buch gelungen. Das Cover ist unverkennbar für eines seiner Werke.
Alex kann sich seine unterschwellige Wut, unter der auch seine Kinder und die Beziehung zu seiner Frau leiden, nicht erklären.
Als ihm Bücher seines Großvaters, dem Schriftsteller Sven Stolpe, übergeben werden, beginnt er zu recherchieren.
Seine Großmutter Karin Stolpe hat 1932 eine Beziehung zu dem, ebenfalls, jungen Schriftsteller Olof Lagerkranz. Das Problem an einer Trennung von ihrem Ehemann ist dessen grausame Ader und seine Eifersucht. Er quält Karin ständig, bedroht sie mit dem Tod und schreckt auch vor einer öffentlichen Demütigung nicht zurück.
Alex Schulman schreibt in seiner unnachahmlichen poetischen Art eine traurige Liebesgeschichte, deren Auswirkungen noch spätere Generationen belasten. Die Handlung erstreckt sich über drei Zeitebenen und zwei Perspektiven.
Unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Tragisch

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„Verbrenn all meine Briefe“ ist eine berührende Geschichte einer Liebe, die nicht sein durfte. Alex Schulman beschreibt in diesem Buch die Geschichte seiner Familie mit dem Fokus auf die Beziehung seiner ...

„Verbrenn all meine Briefe“ ist eine berührende Geschichte einer Liebe, die nicht sein durfte. Alex Schulman beschreibt in diesem Buch die Geschichte seiner Familie mit dem Fokus auf die Beziehung seiner Großeltern Sven und Karin. Sven, der als narzisstischer und feindseliger Mensch Karin ihr ganzes Leben lang schikaniert und gequält hat, während Karin im Herzen einem anderen gehörte.

Alex Schulman hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser durch die Geschichte dahingleiten lässt. Der Spannungsbogen ist daher nicht besonders stark ausgeprägt. Der Autor schafft es, die Figuren einer ganz anderen Zeit so darzustellen, dass man sie fühlen kann.

Mir war nicht bewusst, dass es sich bei diesem Buch um einen an die wahre Geschichte der Familie des Schriftstellers angelehnten Roman handelt. Normalerweise ist das nicht mein Genre, und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich „Verbrenn all meine Briefe“ nicht ganz so gut finde, wie „Die Überlebenden“ (das ist allerdings auch wirklich ein Meisterwerk). Dennoch hat das Buch mich sehr gut unterhalten, mitfühlen und mitleiden lassen. Daher kann ich es jedem empfehlen, der keinen Thriller-Spannungsbogen braucht, um unterhalten zu werden.