Cover-Bild Can you help me find you?
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 24.03.2020
  • ISBN: 9783805200578
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Amy Noelle Parks

Can you help me find you?

Henriette Zeltner-Shane (Übersetzer)

An der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften: Evie Beckham hatte bisher kein Interesse an Jungs. Sie ist vollkommen mit ihrer Liebe zur Mathematik beschäftigt. Außerdem hat sie zahlreiche Ängste. Aber in der letzten Zeit fühlt sie sich immer mutiger, auch dank ihres besten Freundes Caleb. Sogar mutig genug für einen Flirt mit Leo, dem süßen Neuen an der Schule ...
Caleb wusste, dass die empfindsame Evie noch nicht bereit für die Liebe war. Aber er hatte immer angenommen, eines Tages wäre ER der Auserwählte! Doch niemand verliebt sich in den lustigen besten Freund, und er beschließt, sie zunächst online, als geheimnisvoller Fremder, für sich zu gewinnen. Dummerweise geht sein Plan auf.
Evie kämpft nun mit sich, weil sie doppelt verliebt ist.
Caleb grübelt, wann er aus der Deckung kommt.
Und Leo macht eigentlich alles richtig ...
Sie sind alle superschlau, also warum ist die Liebe trotzdem so verdammt kompliziert ...?

»Can you help me find you?« Warmherzig, romantisch und urkomisch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2020

Das Richtige ist manchmal so nah

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Heute möchte ich euch ein ganz wundervolles Jugendbuch vorstellen, welches schon jetzt zu meinen Lieblingen in 2020 zählt. "Can you help me find you?" von Amy Noelle Parks erzählt die Geschichte von Evie, ...

Heute möchte ich euch ein ganz wundervolles Jugendbuch vorstellen, welches schon jetzt zu meinen Lieblingen in 2020 zählt. "Can you help me find you?" von Amy Noelle Parks erzählt die Geschichte von Evie, einem Mädchen mit Sozialphobie und ihrem besten Freund Caleb, der gerne mehr als nur der beste Freund sein würde. Beide haben eine so wunderbare Verbindung zueinander, dass es ein wahres Vergnügen war, dieses Buch zu lesen.

Die Autorin:
Amy Noelle Parks ist Dozentin an der Michigan State University, wo sie sich um angehende Grundschullehrer kümmert und vor allem dem trockenen Mathematikunterricht an Schulen ein Ende bereiten will. "Can you help me find you?" ist ihr Debütroman.

Inhalt:
„An der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften:
Evie Beckham hatte bisher kein Interesse an Jungs. Sie ist vollkommen mit ihrer Liebe zur Mathematik beschäftigt und hat zahnreiche Ängste. Aber in der letzten Zeit fühlt sie sich immer mutiger, auch dank ihres besten Freundes Caleb. Vielleicht sogar mutig genug für einen Flirt mit Leo, dem süßen Neuen an der Schule …
Caleb weiß, dass die empfindsame Evie noch nicht bereit für die Liebe ist. Aber er hatte immer angenommen, eines Tages wäre ER der Auserwählte! Doch niemand verliebt sich in den lustigen besten Freund, und er beschließt, sie zunächst online, als geheimnisvoller Fremder, für sich zu gewinnen. Dummerweise geht sein Plan auf.
Evie kämpft nun mit sich, weil sie doppelt verliebt ist.
Caleb grübelt, wann er aus der Deckung kommen soll.
Und Leo macht eigentlich alles richtig …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Man sieht als schwarze Silhouetten die beiden Hauptprotagonisten Evie und Caleb, die einander abgewandt stehen und auf ihre Handys schauen. Verbunden sind sie durch den Schriftzug, der den Titel des Buches wiedergibt. Dabei wirken die beiden eigentlich ein wenig jünger als die 17 Jahre, sie sie alt sind.

Der Schreibstil ist flüssig und altersgemäß, einzig eine Sache störte mich etwas. Worte wie „jemand“ oder „niemand“ werden konsequent nicht dekliniert. Das mag vielleicht ein wenig an die heutige Jugendsprache anmuten, allerdings befinden sich die Protagonisten an einer Eliteschule und ihre Sprache ist demnach recht gehoben. Das passte also nicht ganz zusammen, aber ich gewöhnte mich irgendwann daran.

Die Beziehung zwischen Evie und Caleb wird sehr einfühlsam und einfach nur wunderschön beschrieben. Dabei sind sowohl Evies Gedankengänge, als auch die von Caleb gut dargestellt, da beide sich in der Erzählperspektive abwechseln. Wir bekommen also beide Seiten mit: Evie, die Liebe erst für sich entdecken, erleben und verstehen muss und Caleb, der schon lange weiß, dass sein Herz für Evie schlägt.
Da die beiden sich schon so lange kennen und beide durch Evies diverse Angstattacken gegangen sind, sind sie sich unheimlich nah und vertraut. Caleb ist Evies Fels in der Brandung, auf den sie sich immer verlassen kann und Caleb richtet sein ganzes Leben nach Evie und ihren Bedürfnissen aus.

Auch die weiteren Charaktere im Buch sind sehr sympathisch und tragen viel zur Handlung bei. Leo, ist ein guter erster Freund für Evie. Beck ist die beste Freundin für Evie, die sie sich wünschen kann, und wird es auch für Caleb.

"Can you help me find you?" ist eine absolut bezaubernde Geschichte mit tollen Charakteren und enorm viel Tiefgang. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, da es ein wundervolles Leseerlebnis war.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Geniale Geschichte toll geschrieben

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Caleb und Evie sind Schüler an einer Elite Schule für Hochbegabte. Doch die beiden kennen sich schon seit Kindertagen und Caleb kennt Evie wirklich sehr gut. Er weiß welchen Horror sie in ihrer Schulzeit ...

Caleb und Evie sind Schüler an einer Elite Schule für Hochbegabte. Doch die beiden kennen sich schon seit Kindertagen und Caleb kennt Evie wirklich sehr gut. Er weiß welchen Horror sie in ihrer Schulzeit durchleben musste bevor sie auf diese Eliteschule kam. Für Evie ist Caleb ihr bester Freund, der Fels in der Brandung. Doch nun ergibt sich die Möglichkeit durch einen Wettbewerb an ein Stipendium zu kommen. Evie hat eine brillante mathematische Idee, die Caleb mittels seiner überdurchschnittlichen Programmierkünste verwirklicht. Beide reichen ihre Arbeit als Team ein und werden eingeladen um ihre Arbeit vorzustellen und zu verteidigen. Doch die ganze Zeit sieht Evie Caleb als ihren besten ältesten Freund und verkuckt sich in Leo einen anderen Schüler, weil sie dessen mathematischen Kenntnisse schätzt. Evie verliebt sich also in Leo und Caleb muss weiter ihren besten Freund spielen obwohl er bis über beide Ohren in sie verliebt ist. Erst auf dem Wettbewerb muss er sich zu erkennen geben, aber da haben Evie und Bex ihn bereits eine kleine Falle gestellt. Und dann kommt auch noch Evies Mutter ins Spiel, die Evie am liebsten mit Medis ruhigstellen will und auch versucht und sie am liebsten weit weg von diesen Wettkampf und den vielen Menschen haben möchte. Denn Evie leidet seit ihrer Kindheit an Angststörungen, die sie mittels einer guten Therapeutin gut in Griff hat. Es läuft auf ein grandiosen Finale hinaus, indem die Weichen neu gestellt werden.

Die Autorin hat einen grandiosen frischen Schreibstil. Sie schafft es den Leser nicht nur an die Story und ihre Figuren zu fesseln, nein sie schafft es auch das Interesse an Mathematik zu wecken. Sie schafft es mit einem gewissen Humor zu würzen, den ich als Leser sehr zu schätzen wusste. Zudem nimmt sie sich der Themen Angststörung, Freundschaft, Wissenschaft, Mathematik, Therapien, Religion (Keuschheit), Familienkonstellationen und auch das Medikamente alle Probleme lösen können an. Dennoch schafft sie aus diesem auf den ersten Blick recht widerspenstigen Gebilde eine der schönsten Liebesgeschichten zu basteln, die ich seit langen gelesen habe.

Im Prinzip ist die Handlung ganz einfach. Junge ist seit Jahren in ein Mädchen verschossen, doch die ist auf beiden Augen blind. So entscheidet er sich dazu eben ihr bester Freund zu werden und auf sie zu warten. Die Autorin beginnt wirklich richtig stark. Nicht diese Liebesschnulze, nein sie zieht die Handlung auf ein richtig gutes Level. Leider schafft sie es nicht dieses tolle Niveau durchgängig zu halten. Denn so etwa auf der Hälfte des Buches wird sie doch recht langatmig. Bekommt aber gegen Ende grad noch so die Kurve um dem Buch ein tolles Ende zu verschaffen.

Die beiden Hauptfiguren Caleb und Evie beides hochbegabte Jugendliche, werden richtig toll dargestellt mit allen ihren Problemen, Idealen und Träumen. Am meisten hat mich fasziniert welche Entwicklung die beiden hinlegen ohne das es kitschig wird.

Fazit: Ein geniales Buch das man gelesen haben muss. Es ist weder kitschig oder nur auf Sex ausgelegt. Die Figuren mit allen Problemen und Träume werden dargestellt. Die Story ist so fesselnd das man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Ganz zu schweigen von den vielen urkomischen Momenten, in denen mal als Leser teils schmunzeln muss und auch wieder laut lachen oder manchmal auch einfach nur laut Nein schreien möchte.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Die Liebe ist eine Gleichung

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Worum geht’s?
Evie und Caleb sind seit der Vorschule beste Freunde. Er ist ihr sicherer Hafen, die Konstante in ihrem Leben die verhindert, dass sie aufgrund ihrer zahlreichen Ängste in regelmäßige Panikattacken ...

Worum geht’s?
Evie und Caleb sind seit der Vorschule beste Freunde. Er ist ihr sicherer Hafen, die Konstante in ihrem Leben die verhindert, dass sie aufgrund ihrer zahlreichen Ängste in regelmäßige Panikattacken verfällt. An anderen Jungs oder gar an einer Beziehung hat sie noch nie irgendein Interesse gezeigt, aber dafür ist sie auch viel zu sehr mit ihrer Liebe zur Mathematik beschäftigt – Bis sie im Physikunterricht auf einmal Interesse an einer Problemlösung von Leo zeigt. Als neuer Schüler an der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften ist er heiß umschwärmt, aber sein Interesse gilt wiederum nur Evie, die zum absoluten Entsetzen von Caleb nicht auf einmal ihre unsterbliche Liebe zu ihm, sondern zu Leo entdeckt. Aus der Not heraus entscheidet er sich dazu, Evie im anonymen Onlineforum eines Wettbewerbs anzuschreiben, an dem die beiden teilnehmen und so ihr Herz zu gewinnen – Der Plan geht auf, doch dann muss sich Caleb überlegen, wie er seine beste Freundin auch im realen Leben davon überzeugen soll, dass er der einzig richtige Mann für sie ist.


Meine Meinung
Diese Geschichte hat selbst mir als absolutem Mathemuffel den Eindruck vermittelt, dass dieses Fach unglaublich romantisch sein kann. Ich hätte wirklich mit allem gerechnet, von einer klischeehaften Highschool – Romanze bis hin zu einer Abhandlung über hochbegabte Mathegenies, aber all das würde Can you help me find you? nicht mal im Ansatz richtig beschreiben.

Obwohl der Klappentext eine Protagonistin mit einer Vielzahl an Ängsten ankündigt, hatte ich als Leser nicht das Gefühl, Evie in Watte packen zu wollen. Sie wird durch diese Ängste zwar auch in ihrem Alltag und in ihren Beziehungen zu Menschen beeinträchtigt, aber die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, kann dem Leser so wirklich glaubhaft vermittelt werden.

Ihre Begeisterung für die Mathematik hat selbst in mir die Hoffnung geweckt, mich mit bestimmten Bereichen dieser Disziplin anfreunden zu können und in genau diesem Moment habe ich entschieden, dass man Evie einfach lieb haben muss. Wenn sie sich in einer Situation wohl genug fühlt, ist sie witzig, klug und sehr schlagfertig, ohne dabei aufgesetzt oder seltsam zu wirken. Ich fand das sehr erfrischend, vor allem weil ich diese Eigenschaften aufgrund der ersten paar Kapitel nicht bei ihr vermutet hätte.

Caleb - „der witzige beste Freund in den sich niemand verlieben würde“ - ist einfach unglaublich. Obwohl er schon ewig in Evie verliebt ist, ist seine erste Priorität doch immer, dass es ihr gut geht. So aufmerksam und liebevoll wie er ist, sollte man ihm einen Preis für die höchsten Bookboyfriendqualitäten verleihen.

Seine Tarnung als „Milo“ fand ich sehr gut durchdacht, was ebenfalls für ihn spricht, und somit war es für mich auch nicht sonderlich verwunderlich, dass sich Evie als „Tess“ in ihn verliebt. Ein wenig viel war es eventuell schon, dass sie innerhalb so kurzer Zeit gefühlsmäßig von null auf zweihundert schaltet - immerhin hatte sie vorher noch nie eine Beziehung, und dann hat sie auf einmal gleich zwei Typen an der Angel -, aber der Austausch zwischen den beiden hat mir einfach zu häufig ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, als das ich mich da über irgendetwas beschweren würde.

Schön fand ich auch, dass das Happy End nicht so völlig pinkfarben gestaltet wurde. Eine zweite Platzierung bei einem wichtigen und zukunftsweisenden Wettbewerb, eine Besserung was Evies Ängste und ihren Therapiebedarf angeht – Aber trotzdem ist noch immer zu erkennen, dass das Leben der Protagonisten mit dem Ende der Geschichte nicht vorbei und ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Diese Art der Erzählung fand ich sehr erfrischend und eine Abwechslung zum klassischen Friede – Freude – Eierkuchen – Ende, welches zwar sehr schön, irgendwann aber auch nicht mehr aufregend ist.


Fazit
Mit Can you help me find you? hat Amy Noelle Parks eine romantische und mitreißende Lovestory entwickelt, die den Leser mit einem ungewöhnlichen Thema und absolut liebenswerten Protagonisten abholt.

Mir hat diese berührende Geschichte nicht bloß einmal ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert, weshalb ich gar nicht anders kann und alle fünf Bücherstapel vergeben möchte.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

verloren zwischen Mathe und Physik

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„Zwei Teilchen können so miteinander verschlungen sein, dass ihre Verbindung sich nicht mehr lösen lässt. Für den Rest ihrer Existenz.“
(Evie zu ihrem Lehrer in Can you help me find you)

Worum geht’s?

Evie ...

„Zwei Teilchen können so miteinander verschlungen sein, dass ihre Verbindung sich nicht mehr lösen lässt. Für den Rest ihrer Existenz.“
(Evie zu ihrem Lehrer in Can you help me find you)

Worum geht’s?

Evie ist kein normales Mädchen. Geprägt von dem Leben mit einer Psychologin als Mutter und einem Mathematiker als Vater, begrabt in Naturwissenschaften und Überfliegerin in Mathematik, wurden ihr auch zahlreiche Ängste und ein fehlender Sinn für das menschliche Miteinander mit in die Wiege gelegt. Doch immerhin hat sie ihren besten Freund Caleb. Seit ihrer Kindheit ist er an ihrer Seite und passt auf sie auf. Was Evie nicht weiß: Caleb ist schon ewig in sie verliebt. 15 Beinaheküsse inklusive. Evie hingegen interessiert sich nicht für Jungs und schon gar nicht fürs Küssen und erst recht nicht mit Caleb. Aber der Neue an der Schule, Leo, flirtet mit ihr und in seiner Gegenwart empfindet sie unbekannte Gefühle. Sehr zum Frust von Caleb, der auf die Idee kommt, Evie online als Fremder zu kontaktieren. Und somit ist das (Gefühls-)Chaos perfekt…

Can you help me find you ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist in einem zarten Rosa gehalten und wird von schwarzen schemenhaften Figuren geziert, die am Handy sind. Die männliche Figur hält sich hierbei zweifelnd den Kopf. Die Gestaltung ist sehr schön, dezent und zugleich süß. Der Titel hat direkten Bezug zum Inhalt des Buches. Sowohl Cover als auch Titel deuten auf eine Zugehörigkeit zum Romance-Genre hin. Das Buch wird wechselnd aus Sicht von Evie und Caleb erzählt, die Kapitel sind entsprechend übertitelt. Man merkt jedoch auch inhaltlich, wer erzählt, da Evies Kapitel sehr sachlich sind, während Caleb etwas kraftvoller ist. Der Schreibstil ist insgesamt eher nüchtern und sehr schnelllebig. Das Buch enthält zahlreiche Anspielungen auf Naturwissenschaften, insgesamt ist es aber sprachlich recht jugendlich gehalten. Das Buch beinhaltet keine explizite Sprache und keine Intimszenen.

Mein Fazit

Can you help me find you klang nach einem klassischen, aber zeitgleich herrlich erfrischenden Buch. Die Konstellation verliebter bester Freund mit dem Schulneuling und dann auch noch dem Onlineflirt verspricht bereits viel Trubel. Dies kombiniert mit dem recht ungewöhnlichen Ort (eine Schule für naturwissenschaftlich begabte Kinder) und einer etwas anderen Protagonistin versprach viel Lesefreude. Doch leider kam alles anders.

Die Newton Academy ist der Traumort für Evie: Unter vielen Gleichgesinnten, die begabt und begeistert hinsichtlich Naturwissenschaften sind, ist es endlich ein Ort, wo Evie keine Angst haben muss, gemobbt zu werden oder nicht verstanden zu werden. Nur an der zwischenmenschlichen Kommunikation hapert es noch ein wenig, aber hierfür hat sie ja ihren besten Freund Caleb und ihre Freundin Bex. Als eines Tages im Physikunterricht Leo auf den Plan tritt und Evie mit seiner Herangehensweise überrascht, ist ihr Interesse an ihm geweckt. Ein Interesse, was sie bisher nie gespürt hat. Und ein Interesse, von dem Caleb hofft, dass es nur eine Phase ist. Denn seit Ewigkeiten ist er in seine beste Freundin verliebt und war sich immer sicher, dass sie eines Tages auch ihre Gefühle für ihn erkennen wird. Doch er kann nichts tun. Schritt für Schritt schleicht sich Leo auf den Platz an Evies Seite, den Caleb insgeheim immer für sich beansprucht hat. Und von dem jeder wusste, dass er Caleb gehört und gehören wird. Nur Evie offenbar nicht. Und je ernster es mit Leo wird, desto mehr muss Caleb sich eingestehen, dass er nicht ihr erster Kuss sein wird. Doch seiner besten Freundin zuliebe macht er gute Miene zum bösen Spiel und unterstützt sie, wo es nur geht. So kommt es auch, dass er ihr helfen möchte, zum nationalen Wettbewerb Frontier zu gehen. Letztes Jahr erlitt Evie einen Nervenzusammenbruch auf dem Weg zum Wettbewerb. Mit Caleb an ihrer Seite sollte es doch dieses Mal klappen, oder? Aber es wird kompliziert, als während der Vorbereitungsphase plötzlich Milo auf den Plan tritt – ein unbekannter Frontierteilnehmer, den Evie im Netz kennenlernt und zu dem sie sich hingezogen führt. Was Evie nicht wissen kann: Caleb hat Milo ins Leben gerufen, um Evie endlich für sich zu gewinnen. Plötzlich steht Evie gefühlsmäßig zwischen Leo und Milo – und eigentlich sind da auch noch Gefühle für Caleb.

Ich hatte nie Probleme mit Mathematik. Oder mit Naturwissenschaften. Sicher, ich bin auch kein Genie wie Evie, aber im Gegensatz zu vielen waren die Fächer für mich nie ein Graus. Daher fand ich die Idee, mal etwas untypische Charaktere (Hand aufs Herz, normalerweise würde man sie wohl als Streber betiteln und in den Büchern geht’s ja meistens um die Cool Kids, Sportler etc.) an einem eigentlich klassischen Ort (eine Schule) zu nutzen, sehr ansprechend. Auch die Dreier- bzw. Vierer-Konstellation versprach viel Drama, Verwirrung und Witz. Doch am Ende wurde recht wenig von meiner Erwartung erfüllt. Can you help me find you ist ein Buch, was in die Handlung integriert sehr viel Mathematik, Physik und Spezialwissen einbaut. Ich rede dabei nicht von seitenlangen Abhandlungen, aber oftmals kam es mir so vor, als sei die Mathematik und die hiermit verbundenen Gedanken im Vordergrund – und eben keine Liebesgeschichte. Es wird regelmäßig von Ansätzen, Theorien, Modellen und anderen naturwissenschaftlichen Themen gesprochen. Eigentlich kein Problem, sollte man meinen. Ich habe mich aber irgendwann komplett verloren gefühlt. Denn es werden Namen genannt, bestimmte Theorien eingeführt, Sachen als selbstverständlich hingestellt (etwa Evies Frontierprojekt, wo ich bis heute nicht verstanden habe, was es ist und was der Sinn davon sein soll) und sehr wenig erklärt. Ich möchte aber eigentlich auch gar nicht, dass es erklärt wird, weil dann das Thema wohl noch mehr ausufern würde. Aber zeitgleich möchte ich auch nichts vor den Latz geknallt bekommen, was ich überhaupt nicht, nicht einmal ansatzweise, begreifen kann. Und so kam es schon bald dazu, dass die Handlung für mich sehr zäh, sachlich und ein Stück weit auch langweilig wurde. Es ist einfach sehr viel Theorie und mathematisches Fachwissen in das Buch eingebracht. Ich frage mich vor allem, wie das erst für einen Jugendlichen sein muss, der in der Schule vielleicht gerade Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Ableitungen lernt.

Der oftmals im Fokus stehenden Mathematik fällt es leider auch zum Opfer, dass ich das Gefühl hatte, oftmals nicht in die Köpfe hineingucken zu können. Evie gewährt immer nur sehr kurze Einblicke in ihre Gedanken, noch weniger in ihre Gefühle. Es ist, als würde sich bei ihr alles um die Naturwissenschaften drehen. Das führt dazu, dass ihre Gefühle nicht greifbar waren und ihre Entscheidungen für mich nicht immer nachvollziehbar waren. Sie kam mir extrem sprunghaft vor und an einigen Stellen, insbesondere was dann die Liebesthematiken angeht, wirkte es auch so, als wäre hier jetzt was konstruiert. Ich habe weder verstehen können, was sie an Leo toll findet (abgesehen von seiner offenbar grandiosen Lösung einer Hausaufgabe), noch, was sie später an Milo gutfindet, den sie online kennenlernt und bei dem sie bereits nach einer Handvoll Nachrichten irgendwie total verliebt ist. Einzig die Abneigung gegenüber einer Beziehung mit Caleb war nachvollziehbar, wieso sich später ihre Gefühle und Gedanken diesbezüglich ändern, habe ich aber auch nicht ganz begreifen können. Insgesamt ist Evies kaum vorhandene Gefühlswelt sehr wirr, sprunghaft und nicht stimmig. Die Autorin hat ihr mehr Liebe zur Mathematik als zu Menschen mit auf den Weg gegeben, was aber dazu führt, dass es krampfhaft wirkt, wie sie mit Leo flirtet, wie sie mit Milo flirtet und wie sie Caleb abweist.

Bereits der Anfang des Buches hat dazu geführt, dass ich immer mal wieder das Buch weggelegt habe. Ich sagte ja bereits, dass es teilweise sehr zäh war. Es dauert ewig, bis man das Gefühl hat, in der Geschichte angekommen zu sein. Bei mir trat diese Effekt etwa nach der Hälfte auf, wo es langsam um das Thema Frontier und Milo ging. Bis dahin passiert hier mal ein bisschen, da mal ein bisschen, die komische gekünstelte Beziehung zu Leo wird immer wieder thematisiert und auch Calebs recht offene Abneigung gegenüber der Beziehung ist Thema. Es gibt ein paar Unterrichtsstunden, ein paar Therapiestunden und ein bisschen Drumherum. Aber es wirkte so, als gäbe es keinen roten Faden, als hätte die Autorin einfach darauf losgeschrieben und das führt auch dazu, dass der Schreibstil sehr sachlich, präzise und vor allem sehr abhandelnd rüberkommt. Dialoge sind abgehakt, es gibt keinen richtigen Flow und eine gewisse Sprunghaftigkeit macht sich breit. An vielen Stellen kam mir das Buch so nüchtern vor, dass es sich eher wie ein Drehbuch liest. X tut dies, Y tut das, X sagt jenes, Szenenwechsel. Die zweite Hälfte wird zumindest hinsichtlich des roten Fadens besser, der Erzählstil bleibt recht gleich. Als Milo in Evies Leben tritt, wird es etwas chaotisch. Die beiden chatten über die Frontier-Seite, dem Leser werden aber nur sehr wenige Chats gezeigt. Das führte unweigerlich dazu, dass ich nicht verstanden habe, wie Evie so schnell von Milo so begeistert sein konnte. Generell wirkte es immer so, als würde Evie sich direkt verlieben – oder eben verlieben müssen, weil das jetzt so erwartet wird. Das Warum, das Wie, das blieb für mich stets offen.

Was ich jedoch thematisch stark fand, war die Entwicklung von Evie. Anfangs ist sie noch sehr zurückhaltend, geprägt von ihren Ängsten und den Einflüssen ihrer Eltern. Mit der Zeit wird sie selbstsicherer, auch ihre Therapie hilft ihr sehr dabei. Sie weiß, was sie will. Sie kann besser einschätzen, was sie sich zumuten kann. Und sie ist auch bereit, für ihre Träume zu kämpfen. Im Hintergrund des Buches schlummert nämlich vor allem mit ihrer Mutter ein Konflikt. Ihre Mutter als Psychologin sieht Evie offenbar permanent als Forschungsobjekt, zeigt oftmals übergriffiges Verhalten und bevormundet Evie in vielen Punkten. Den Höhepunkt findet das Ganze später beim Frontier. Hier muss ich sagen, dass die komplexe Beziehung von Mutter und Tochter für meinen Geschmack zu einfach abgehandelt wird, aber zumindest ein starkes Signal durch Evie gesetzt wird. Was auch irgendwie etwas halbgar eingeführt wurde, war die Kritik an dem System, dass Mädchen unterschätzt werden und in den Naturwissenschaften unterrepräsentiert sind. Immer mal wieder kommt das am Rande vor, was ich durchaus begrüße, aber zugleich das Gefühl hatte, die Autorin hat es unbedingt einbringen wollen, aber dann nicht zu Ende gebracht. Denn die Anmerkungen verpuffen einfach.

Zu den Charakteren kann ich eigentlich nur sagen: Evie ist ein komplexer Charakter. Man kann bei ihr gut erkennen, wie schwer das Leben sein kann, wenn man Emotionen nicht unbedingt erkennt. Von ihren vielen Ängsten geprägt hat sie es schwer im Leben und wird auch oftmals unterschätzt, da sich viele nicht vorstellen können, dass sie wirklich so ein Genie ist. Ich bin mit Evie leider durch das ganze Buch hindurch nicht wirklich warm geworden. Sie wirkt zwar nett, aber gleichzeitig unnahbar. Sie hat an der Schule oftmals aber auch den Namen Eiskönigin, was in meinen Augen passt. Caleb hingegen ist ein sehr lebhafter Charakter, der sehr kraftvoll ist. Er prügelt sich hin und wieder, er flucht gelegentlich, aber vor allem achtet er immer auf Evie. Es ist, als wäre sie sein Lebensmittelpunkt, was sehr süß ist. Er hat ein wenig den Ruf als Schulromeo weg, da er – zur Ablenkung von Evie -regelmäßig datet. Der weitere Charakter im Bunde, Leo, wirkt sehr platt und eindimensional. Er soll wohl der klassische Good Guy sein, den jeder toll findet. Erfrischend ist Evies beste Freundin Bex, die leider viel zu selten vorkommt. Mit ihrer Art bringt sie Leben ins Buch, hilft Evie und bricht die starren Naturwissenschaftsstrukturen etwas auf. Weitere Charaktere sind recht blasse Randcharaktere, die nicht weiter nennenswert sind.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir so sehr gewünscht hätte, dass das Buch mir gefällt. Die Grundidee und auch zahlreiche der Nebenhandlungen haben mir sehr gut gefallen und die starke Entwicklung der Evie war toll zu erleben. Aber die Umsetzung des Buches, die Erzählweise, die Sprunghaftigkeit und auch die fehlende Greifbarkeit der Emotionen zwischen den Charakteren führte dazu, dass ich kaum Bindung aufbauen konnte. Nach einer wirklich sehr zähen ersten Hälfte ist die zweite Hälfte zwar deutlich besser, aber unterm Strich war dies einfach nicht mein Buch. Das Verhältnis von Naturwissenschaften zu Gefühlen führt hier dazu, dass man sich verloren fühlt. Es bleibt ein etwas anderes Buch, was aus dem klassischen Genre ausbricht, hierbei aber auch sicher nicht jeden ansprechen kann und wird.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Einfühlsamer, vielschichtiger Liebesroman

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Das Buch "Can you help me find you?" ist ein sehr einfühlsamer Liebesroman, der den Leser in eine Welt mitnimmt und dabei zeigt, was alles möglich ist und auch wo die Problem im Leben eines Menschen liegen ...

Das Buch "Can you help me find you?" ist ein sehr einfühlsamer Liebesroman, der den Leser in eine Welt mitnimmt und dabei zeigt, was alles möglich ist und auch wo die Problem im Leben eines Menschen liegen können und wie der Umgang damit ermöglicht wird. Dadurch kann jeder sein eigenes Leben reflektieren und auch nochmals darüber nachdenken.

Das Buch liest sich super gut und durch die Schreibweise ist mir der Roman sehr nahe gegangen und hat mich von der ersten Seite abgeholt.
Leider waren mir zwischendurch immer wieder Passagen ein wenig zu langwierig, was der einzige Punkt ist, der mich beim Lesen etwas gestört hat.

Dabei ist auch Theorie über Mathematik und Informatik enthalten, was für mich neue Infos waren und die ich auch interessant finde. Zudem gefällt es mir, wenn ein Buch, wie in diesem Fall, so vielschichtig ist und neben den Gefühlen, auch die Ängste der Protagonisten mit einbringt und gleichzeitig Wissen vermittelt.

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