Cover-Bild Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte
(43)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 27.05.2019
  • ISBN: 9783453271944
Anne Freytag

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte

Roman
Rosa und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Durch Zufall oder weil es so sein soll. Sie sind sich ähnlich und doch grundverschieden – Rosa widersprüchlich, Frank ruhig. Zusammen sind sie nicht nur weniger allein, sondern ziemlich nah dran an vollständig. Sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen und einen alten Camper zu kaufen. Doch dann taucht unerwartet Franks bester Freund David auf, und mit ihm ändert sich alles. Sind drei einer zu viel oder hat genau er noch gefehlt? Diese Frage stellt sich immer wieder, während sie zu dritt Tausende Kilometer durch Australiens unendliche Weite fahren, vor ihnen nur der Horizont, über ihnen nichts als Himmel und zwischen ihnen mehr, als Worte je beschreiben könnten.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

Besonders

0



Meine Meinung


Da mich ihre Bücher „ Den Mund voll ungesagter Dinge“ und „ Nicht weg und nicht da“ sehr berührt haben, war ich auf das neue Buch von Anne Freytag mehr als gespannt. ...



Meine Meinung


Da mich ihre Bücher „ Den Mund voll ungesagter Dinge“ und „ Nicht weg und nicht da“ sehr berührt haben, war ich auf das neue Buch von Anne Freytag mehr als gespannt. Und so viel kann ich euch schon mal verraten, ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil hat mir, wie nicht anders erwartet von Anne Freytag sehr gut gefallen er war leicht und flüssig, aber auch tiefgründig und bewegend, so dass über manche Dinge nachgedacht habe. Vor allem war sie unglaublich ehrlich, wie ich selten eine Geschichte erlebt habe. Die Charaktere Rosa und Frank, waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Rosa und Frank sind auf den ersten Blick ruhig und unscheinbar, doch hinter ihrer Fassade stecken zwei wundervolle Charaktere die grundverschieden sind und doch unglaublich gut zusammen passen. Als die beiden zufällig aufeinander treffen ,möchte Frank mehr über Rosa erfahren und sie besser kennen lernen, Rosa ergeht es genauso doch sie zeigt es nicht, da sie gerade erst von einer geliebten Person sehr enttäuscht wurde und nun alles in Frage stellt. Denn Rosa ist eine Farbe, aber auch so viel mehr. Als die beiden feststellen dass ihr größter Traum eine Reise durch Australien ist, beschließen sie spontan zusammen zu reisen. Sie kaufen einen alten Camper und fahren durch Australien, dabei erleben sie einiges, lernen einander und sich selbst neu kennen. Da die Perspektive wechselt, konnte ich mich sehr gut in Rosa, aber auch in Frank hineinversetzten, ohne das es verwirrend wird. Die beiden erleben eine tolle und intensive Zeit, bis Franks bester Freund David auftaucht, der Frank am Anfang der Reise versetzt hat. Ich muss gestehen anfangs mochte ich David überhaupt nicht, er war für mich nervig, reich und verwöhnt, dazu hat er es auch Rosa und Frank nicht leicht gemacht da er lange dachte, mit Geld kann man alles kaufen. David ist ein spezieller Charakter, den man im Laufe der Geschichte kennt und mögen lernt. „Sind drei einer zu viel oder hat genau er noch gefehlt? „ die Frage habe ich mir während des Lesens oft gestellt und ich denke David musste dabei sein auch wenn es durch ihn viele Schwierigkeiten und Sind drei einer zu viel oder hat genau er noch gefehlt? Diese Frage Missverständnisse gab, denn zwei Jungs und ein Mädchen sind eine schwierige Konstellation. Denn Frank wird Eifersüchtig, ob er einen Grund dazu hat verrate ich nicht. Durch David, der so komplett anders als Frank ist, erleben die drei besonderen Momente. Doch als es hart auf hart kommt, sind die drei für einander da, denn diese Reise hat sie verändert.



Bewertung


Zuerst einmal, wer Spannung und Action sucht ist bei bei diesem Buch fehl am Platz, aber wer eine Geschichte über das erwachsen werden und das Leben kennenlernen möchte, muss dieses Buch lesen. Anne Freytag hat es wieder geschafft, mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen und mich völlig fertig aber glücklich aussteigen zu lassen. An manchen Stellen habe ich gelacht, an anderen habe ich Taschentücher gebracht und an den nächsten war ich schockiert. Das Buch ist so ehrlich und direkt das man sie teilweise selbst wieder erkennt. Denn darf man eifersüchtig sein? Auf seinen besten Freund ? Auf einen Unbekannten? Und was ist wenn man aus dieser Eifersucht und Enttäuschung heraus etwas tut das man später bereut ? Kann eine Reise dich und dein ganzes Leben verändern Nach diesem Buch sage ich definitiv ja, diese Geschichte ist besonders ,in jeglicher Hinsicht. ? Vielleicht findet man am anderen Ende der Welt sich selbst und Personen, von denen man nicht einmal wusste, wie sehr man sie braucht, auch wenn man genau das anderen und sich selbst nicht eingestehen möchte. Denn es gibt verschiedene Arten von Liebe Nähe und Vertrauen, nichts davon ist falsch. Das Ende kam für mich unerwartet, da ich bei Anne Freytags Büchern mit so etwas nicht gerechnet habe.
Diese Geschichte hat 5 Sterne verdient.









Veröffentlicht am 14.06.2019

Erwachsenwerden ist ganz schön schwer

0

Gebundene Ausgabe: 413 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (27. Mai 2019)
ISBN-13: 978-3453271944
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Erwachsenwerden ist ...

Gebundene Ausgabe: 413 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (27. Mai 2019)
ISBN-13: 978-3453271944
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Erwachsenwerden ist ganz schön schwer

Inhalt:
Rosa wollte nach dem Abi eigentlich mit ihrem Freund Simon durch Australien reisen, doch kurz zuvor hat er sie sitzenlassen. Frank wurde von seinem besten Freund David im Stich gelassen, der lieber mit der Familie verreiste. So kommt es, dass Rosa und Frank allein reisen und sich in einem Hostel in Sydney kennenlernen. Schnell merken sie, dass sie sich in der Gegenwart des anderen wohl fühlen und vielleicht sogar ein bisschen mehr. So beschließen sie, zusammen einen Camper zu kaufen und gemeinsam weiterzureisen. Es hätte alles so schön werden können, wenn nicht plötzlich David vor der Tür stehen würde. Was nun? Sollen sie zu dritt weiterreisen? Sollen Frank und Rosa David wegschicken? Soll Rosa allein weiterfahren? Keine dieser Möglichkeiten ist optimal, zumal es auch zwischen Rosa und David bald funkt. Es ist eine Dreiecksgeschichte, aber nur an der Oberfläche. Darunter brodelt so viel mehr …

Meine Meinung:
Ich habe bereits mit Begeisterung die ersten drei im Heyne Verlag erschienen Jugendbücher von Anne Freytag gelesen und musste natürlich auch ihr neuestes Werk gleich haben. Anders als in den Vorgängern sind die Protagonisten weder todkrank oder homosexuell, noch leiden sie extrem unter dem Tod eines lieben Menschen. Sie wirken wie ganz normale junge Leute, die zwar ihr Päckchen zu tragen haben, aber nicht so wahnsinnig dramatisch. Sicherlich kennt jeder Leser so ähnliche Menschen oder findet einen Teil des ein oder anderen Protagonisten in sich selbst. Man kann sich durch ihr relatives Normalsein sehr gut mit den Figuren identifizieren.

Erzählt wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven aller drei Protagonisten Rosa, Frank und David. So bekommt man viel von ihrem Innenleben mit, kann tief in ihre Gedanken und Gefühle, ihre Ängste und Hoffnungen eintauchen. Diese sind das Wesentliche dieses Romans, die Handlung an sich ist weniger spektakulär und eher schmückender Hintergrund für die Entwicklung der Charaktere. Nichtsdestotrotz hat auch diese Reise durch Australien mich gefesselt und durch die atmosphärischen Beschreibungen das Fernweh in mir geweckt.

Ich fand es unheimlich berührend, wie sich die Beziehungen zwischen den drei Protagonisten entwickeln. Das geht alles so sachte vor sich und doch unaufhaltsam. Die Autorin hat ihre Figuren sehr liebevoll ausgearbeitet und vielschichtig angelegt. Selbst David, der anfangs ziemlich oberflächlich erscheint, erweist sich nach und nach als sehr tiefgründig.

Was zuerst wie eine Dreiecksliebesgeschichte unter Teenies erscheint, zeigt sich immer mehr als unheimlich gehaltvoller Roman über das Erwachsenwerden, über das Finden des eigenen Weges, über echte Freundschaft, über die Bedeutung der Familie und vieles mehr.

Anne Freytags zuweilen poetischer Schreibstil ist jugendlich flott, dynamisch und mit Wortspielereien gespickt. Ich liebe diese Art des Schreibens. Es ist das I-Tüpfelchen auf einer ohnehin gelungenen Story, die die Lesenden mit einer Menge Lebensweisheiten (und damit meine ich nicht die üblichen Plattitüden) konfrontiert und darüber hinaus mit einem herrlichen Epilog endet.

★★★★★

Veröffentlicht am 14.06.2019

Mein Leben

0

Die Bücher von Anne Freytag sind für mich immer ein Garant für große Emotionen, tiefgründige Dialoge und eine tolle Geschichte. Auch ihr neuestes Werk hat mich mal wieder richtig begeistert.

Frank und ...

Die Bücher von Anne Freytag sind für mich immer ein Garant für große Emotionen, tiefgründige Dialoge und eine tolle Geschichte. Auch ihr neuestes Werk hat mich mal wieder richtig begeistert.

Frank und Rosa sind beide allein in Australien. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Sie merken schnell, dass die zwei sonderbaren Menschen, die sie nunmal sind, auf einer Wellenlänge sind. Aber irgendwie ist das zwischen den beiden ein ganz schönes Hin und Her. Keiner der beiden traut sich so recht. Aus Sorge eine tolle Freundschaft zu zerstören? Doch dann taucht Frank’s bester Freund David auf und ab da wird es irgendwie kompliziert und komisch.

Anne Freytag hat einen ganz besonderen Schreibstil. Ihre Worte sind Poesie. Sie treffen immer ins Schwarze und erzählen tiefgründig die Weisheiten des Lebens. Genauso ging es mir auch hier. Es passiert viel “Actionmäßig” nicht sonderlich viel und dennoch erzählt dieses Buch so unglaublich viel. Ich will inhaltlich auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich kann euch sagen, dass euch zu einer traumhaften Kulisse richtig tolle Gespräche und innere Wahrheiten begegnen werden.

Für mich ist “Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte” ein unglaublich gefühlvolles und tiefgründiges Buch. Es braucht nicht immer viel Action, um ein Buch großartig zu machen!

Anne Freytag hat es mal wieder geschafft mich völlig zu begeistern. Ihr Buch liest sich unwahrscheinlich toll und ich habe jede einzelne Seite genossen. Besonders das Ende ist wunderschön und hat mich tief berührt!

5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 04.06.2019

Unbeschreiblich, wirklich. Einfach unbeschreiblich.

0

Manche Rezensionen lassen sich leichter schreiben als andere, aber irgendwie kriege ich immer etwas zu Papier gebracht, das meine Gedanken widerspiegelt.
Bei „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ ...

Manche Rezensionen lassen sich leichter schreiben als andere, aber irgendwie kriege ich immer etwas zu Papier gebracht, das meine Gedanken widerspiegelt.
Bei „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ ist das anders. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich scheitere nicht daran, dass ich nichts zu sagen habe. Ich hätte viel zu sagen, aber ich kann es nicht. Schon die Zusammenfassung des Inhalts überfordert mich. Ich könnte schreiben, dass es um Rosa und Frank geht, die sich als Backpacker in Australien über den Weg laufen. Und um David, Franks besten Freund, der ihm hinterher reist – schließlich nicht nur unerwartet sondern auch unerwünscht auftaucht. Aber das wäre falsch. Viel zu lasch, zu simpel. Deshalb möchte ich an dieser Stelle als Erläuterung des Inhalts nur ein Zitat aus dem Buch selbst bringen: „Sowohl der Road-Trip als auch der Ort sind eher als Bühnenbild zu verstehen. Die eigentliche Reise findet im Inneren der Figuren statt.“ Dieses Zitat beschreibt das Buch besser, als ich es jemals könnte. Es geht nicht um den Kontinent oder die konkreten Handlungen. Das sind Nebenklänge, ein Rauschen, das hin und wieder das wahre Thema beeinflusst: Die Persönlichkeiten, die am anderen Ende der Welt aufeinandertreffen. Jeder von ihnen erlebt ganz für sich und doch mit den anderen eine Entwicklung, wie man sie sich nicht vorstellen kann. Wie ich es zwischen den Zeilen vergleichbar noch nie gefunden habe. Vor allem, weil ich nicht außen vor war, während ich dieses Buch gelesen habe. Ich war da, mit Rosa, Frank und David, am anderen Ende der Welt und doch direkt hier, auf meiner Couch, in meinem Herzen. Mich hat berührt, was sie erlebt haben und wie davon erzählt wurde. Das Buch hat mir Freude bereitet, aber nicht so wie andere Bücher es tun, sondern auf eine ruhigere, packendere, emotionalere Art und Weise.
Es gibt viele gute Bücher. Wirklich. Ich habe einige mit fünf Sternen bewertet und werde das auch weiter tun. Aber dieses Buch hinterlässt in mir etwas anderes, etwas, auf das keine Sternbewertung passt, weil es den Rahmen mit etwas ungewohnten und anderem sprengt, mit etwas, das ich so noch nicht gelesen hatte.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Eine Autorin, deren Bücher man einfach gelesen haben muss

0

Inhalt:

Rosa hat sich mit ihrer Reise nach Australien sehr schwer getan. Vor der Abreise musste sie ihre Zweifel überwinden. Auch bei der Ankunft in Sydney wird es nicht besser. Heimweh und Einsamkeit ...

Inhalt:

Rosa hat sich mit ihrer Reise nach Australien sehr schwer getan. Vor der Abreise musste sie ihre Zweifel überwinden. Auch bei der Ankunft in Sydney wird es nicht besser. Heimweh und Einsamkeit überkommen sie. Doch dann lernt Rosa Frank in einem Hostel kennen. Einen Jungen, der gerne Biolatschen trägt, Jazz und instrumentale Musik hört und in sich zu ruhen scheint. Frank scheint wie ein alter Mann, der in dem Körper eines Jungen steckt.
Bald schon kommen sich Frank und Rosa näher. Sie beschließen sich gemeinsam einen Camper zu kaufen und Australien auf eigene Faust zu erkunden. Es ist der Beginn einer aufregenden Reise. Doch gerade, als Rosa den ersten Schritt wagt und einen zaghaften ersten Kuss versucht, klingelt das Telefon. Frank begeht einen Fehler, den er sich später noch oft vorhalten wird. Er unterbricht den Kuss und nimmt das Gespräch an. Am anderen Ende meldet sich David. Dieser ist Franks bester Freund, der eigentlich mit Frank diese große Reise nach Australien antreten wollte und dann auf den letzten Drücker abgesprungen ist.
David, der sprachgewitzte Womanizer, ist so ganz anders als Frank. Gutaussehend, intelligent, aufgeschlossen. Wenn David neben Frank erscheint, dann rückt Frank automatisch in den Hintergrund. In dem Moment, in dem David seine Absicht bekundet, nach Australien nachzureisen und die ménage à trois ins Rollen kommt, wird für Frank schnell klar: In dieser Konstellation kann er nur der Verlierer sein.



Im Detail:

Anne Freytag beschreibt in "Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte" die Erlebnisse von Frank, David und Rosa, die sich gemeinsam auf einen Roadtrip durch Australien wagen.

Mit Davids Eintreffen in Australien zerbricht die zarte Bindung, die Rosa und Frank innerhalb weniger Tage aufgebaut haben. David zeigt Wohlstandsverwahrlosung und eine zynische Freiheitsromantik. Das Leben, so wie er es kennt, ist voll von Bedeutungslosigkeit. Bedeutungslose Gespräche, bedeutungslose Beziehungen und bedeutungslose Freundschaften durchziehen den Alltag seiner Elten und mittlerweile auch sein eigenes Leben. Das führt dazu, dass David von einer inneren Wut beherrscht wird. David gibt die Rolle als Provokateur. Er hat alles, aber fühlt nichts, so seine Worte.

Frank ist das genaue Gegenteil. Er ist bei seinem Großvater aufgewachsen, der ihm seine moralischen Grundsätze vermittelt hat. Von ihm hat er sich abgeschaut seine Gedanken aufzuschreiben, Bücher zu lesen und Dinge zu überdenken. Frank denkt, wo David handelt, er ist still, wo David laut ist. Er mag Bücher, David mag Filme. Er steht früh auf, während David lieber ausschläft. Frank ist der Nerd, David der Frauenheld. Vielleicht sind es gerade diese Gegensätzlichkeiten, die beide aneinander schätzen.

Rosa befindet sich charakterlich irgendwo zwischen Frank und David. Sie geht Dinge an, wenn sie es von ihr erfordern. Sie spricht Themen an, wenn diese danach verlangen. Sie ist nicht ganz so offen wie David, aber zugleich auch nicht so verschlossen wie Frank.

Als David und Rosa sich das erste Mal auf dem Dach des Campers alleine begegnen, prallen sie verbal aufeinander. Davids überhebliches Auftreten ist Rosa zuwider. Drei ist einer zuviel und das weiß Rosa genau in dem Moment, als Frank sich gegen den Kuss und für das Telefonat mit David entscheidet.

Auch David und Frank ahnen, dass diese Dreierkonstellation de facto eine Büchse der Pandora, ja eine Zeitbombe ist. Jeder der drei Mitreisenden weiß, dass einer gehen muss und dennoch mag keiner den ersten Schritt machen. Weder möchte Frank seinen besten Freund fortschicken, noch traut Rosa sich, sich zwischen die beiden besten Freunde zu stellen. David hingegen weiß, was er zu tun hat, doch irgendwie möchte er nicht gehen. Denn Rosa ist ein Mädchen, das so ganz anders ist, als die Frauen, die er bisher kennengelernt hat. Sie ist rebellisch, sie ist kein bisschen schüchtern und sie versucht nicht ihm zu gefallen. Sie ist intelligent, sinnlich und reflektiert zugleich.

Bald schon müssen Frank, David und auch Rosa begreifen, dass diese Reise nur funktionieren kann, wenn alle ein wenig zurückstecken. Sie fassen einen Kompromiss: Es wird keine tiefergehenden Gefühle geben. Nur Freundschaft. Doch ob so etwas wirklich funktionieren kann?

Anne Freytags Buch wirkt so, als sei es direkt dem Leben abgelauscht. Sie berichtet von der Musik, die im Hintergrund läuft, wenn die Charaktere auf dem Dach ihres Campers frühstücken oder Weihnachten mit einer Pizza am Strand feiern. Hinzu kommen die wunderschönen Zeichnungen am Anfang ihrer Kapitel, die auf einzelne Elemente der Geschichte anspielen.



Fazit:

Dieses Buch ist eine witzige und traurige, poetische und aufmüpfige Geschichte. Eine, die man erstmal sacken lassen muss. Freytags Stärke ist die Beschreibung der Hauptfiguren, die zu Menschen mit Persönlichkeit und Charakter werden, denen man teilnahmsvoll durch das Buch folgt. Dies gelingt durch die behutsam gezeichnete Verletzlichkeit der Figuren. Das Buch ist trotzdem auch ein Roadtrip im klassischen Sinne vor der traumhafter Kulisse Australiens.

Kurz: Ein geistreicher, humorvoller Roman mit Tiefgang.



Buchzitate:

Mein Großvater sagte immer, das Leben beginnt da, wo die Angst endet. In den Sekunden, in denen wir die Möglichkeiten sehen und nicht das, was dagegenspricht.

David ist in Sydney. In meiner Welt. Sein Anruf kam wie eine Tornadowarnung. Wie eine schlechte Nachricht in einem perfekten Moment.