Cover-Bild Helenes Versprechen
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 18.01.2021
  • ISBN: 9783746634968
Beate Rösler

Helenes Versprechen

Roman

Um ihren Sohn zu retten, muss sie sich von ihm trennen New York, 1947: Die in die USA emigrierte Kinderärztin Helene Bornstein sieht nach beinahe zehn Jahren ihren Sohn Moritz wieder. Damals hatte sie ihn mit einem Kindertransport aus Frankfurt fortgeschickt. Jetzt ist Moritz seiner Mutter fremd geworden, aber ihr Versprechen hat er nie vergessen. Gelingt es den beiden, wieder zueinander zu finden? Und wird Helene Fuß in New York fassen, obwohl sie die Kinder, die ihr während des Krieges anvertraut worden waren, nicht vergessen kann? Da trifft sie eines Tages Leon, ihre erste Liebe, wieder. Ein bewegender Roman – inspiriert von der wahren Geschichte einer jüdischen Kinderärztin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2021

Ein jüdisches Schicksal

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Nach 10 Tagen auf der Marine Flasher haben sie New York erreicht, wir schreiben das Jahr 1947. Endlich wird Helene ihren Sohn Moritz wiedersehen, den sie vor fast zehn Jahren mit einem Kindertransport ...

Nach 10 Tagen auf der Marine Flasher haben sie New York erreicht, wir schreiben das Jahr 1947. Endlich wird Helene ihren Sohn Moritz wiedersehen, den sie vor fast zehn Jahren mit einem Kindertransport schweren Herzens gehen lassen musste.

„Und du kommst bestimmt bald nach?“ … „Um acht beim Mond“… Diesen herzzerreißenden Abschied zwischen Mutter und Sohn lese ich gleich auf der ersten Seite. Den Schmerz des achtjährigen Kindes, den Schmerz der Mutter konnte ich hier so sehr nachfühlen. Sie muss ihn gehen lassen, um sein junges Leben zu schützen. In Großbritannien dann lebt er in einer Gastfamilie, bis seine Tante Marlis ihn in die USA mitnimmt. Und jetzt stehen sich Mutter und Sohn gegenüber, sind sich fremd geworden, haben nicht mal mehr eine gemeinsame Sprache weil – Moritz hat seine Muttersprache verlernt.

Inspiriert vom Schicksal der jüdischen Kinderärztin Antonie Sandels schuf Beate Rösler die fiktive Geschichte um Helene Bornstein, auch sie Kinderärztin aus Leidenschaft.

Überwiegend spielt dieser Roman vor und während des Nazi-Regimes. Die Frankfurter Familie Bornstein ist angesehen, hat ihr Auskommen, ist ganz und gar hier verwurzelt. Ihr einziger Makel: Sie sind Juden, wenn auch getauft, das Judentum nicht praktizierend. Je mehr Macht Hitler und seine Schergen an sich reißen, desto gefährlicher wird es für den jüdischen Teil der Bevölkerung. Die Autorin erzählt auf mehreren Zeitebenen. Beginnt im New York des Jahres 1947, um dann zurückzublicken nach Frankfurt vor und während der Hitlerzeit. Es sind diese wechselnden Erzählstränge, die etliches von der Familie Bornstein preisgeben, aber doch nicht gleich alles auserzählen. So bleibt vieles im Verborgenen – zunächst. Es braucht einfach seine Zeit, all das Unbegreifliche zu verstehen. Wenigstens ansatzweise. Ich erfahre so einiges über diese für Juden immer gefährlicher werdenden Jahre. Wer zu lange zögert, nicht schnell genug ans Auswandern denkt, dessen Los ist besiegelt. Irgendwann haben sie die Deportationsbescheide, können dem nicht mehr ausweichen. Es gab uneigennützige Helfer, die sich in große Gefahr begaben und trotzdem nicht davor zurückschreckten, alles nötige zu tun, um Leben zu retten.

Helenes Geschichte macht neugierig, wirft beim Lesen so mache Frage auf. Wäre sie nicht Jüdin, ihr Leben hätte anders ausgesehen. Als angesehene Ärztin wäre ihr die Welt offengestanden. So aber erlebte sie den zunehmenden Hass auf alles nicht-arische. Nachdem sie in Amerika mit Moritz, ihrem Sohn, einem Neuanfang entgegenfiebert, erlebt sie auch hier diesen Rassenhass erneut, diesmal trifft es die schwarze Bevölkerung. Diese Feindseligkeit gegen alles vermeintlich Minderwertige wird wohl nie aufhören.

„Helenes Versprechen“ ist aktueller denn je. Beate Rösler bringt uns Geschichte sehr gut lesbar näher. Ein historischer Roman mit Tiefgang.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Wir treffen uns um 8 beim Mond

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Als die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein, ihren kleinen Sohn Moritz 1938 mit einem Kindertransport aus Frankfurt fortschickt, um ihm ein schlimmes Schicksal zu ersparen,verspricht sie ihm,bald nachzukommen. ...

Als die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein, ihren kleinen Sohn Moritz 1938 mit einem Kindertransport aus Frankfurt fortschickt, um ihm ein schlimmes Schicksal zu ersparen,verspricht sie ihm,bald nachzukommen. Ob sie dieses Versprechen halten kann, weiß sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie haben vereinbart, jeden Abend um 8:00 Uhr den Mond anzuschauen und aneinander zu denken.Als sie Moritz wiedersieht,der inzwischen bei der Familie ihrer Schwester in Amerika lebt,sind sie sich fremd geworden,eine Annäherung gestaltet sich schwierig.Die Geschichte wechselt nun zwischen der Vergangenheit in Deutschland,der Reise nach Amerika und dem neuen Leben in dem fremden Land hin und her….

Auch wenn es sich um fiktive Personen handelt, sind sie einem realen Vorbild nachempfunden, was die Autorin in dem Nachwort ausführlich erläutert, das macht die Geschichte zusätzlich wertvoll. Der sehr empathische Schreibstil ermöglichte es mir, tief einzutauchen und den Protagonisten ganz nahe zu kommen. Sowohl die Familiengeschichte, als auch die Schilderung der damaligen Lebensumstände war so eindringlich,dass es mir mehrmals die Fassung raubte.
Ich habe schon viele Bücher gelesen, die sich mit diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte befassen, und bin immer wieder entsetzt darüber, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind.Im Gegensatz dazu dann die „stillen Helden“, die ohne an die Folgen zu denken, für ihre Mitmenschen da sind.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für die deutsche Geschichte interessiert und vergebe voll verdiente fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Toller Roman - basierend auf wahren Tatsachen - gegen das Vergessen ....

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Wie furchtbar muss es für eine Mutter sein, die Entscheidung treffen zu müssen, ihr Kind in ein fremdes Land zu schicken und wie sehr leidet ein Kind unter dieser Entscheidung? Helene und ihr Sohn Moritz ...

Wie furchtbar muss es für eine Mutter sein, die Entscheidung treffen zu müssen, ihr Kind in ein fremdes Land zu schicken und wie sehr leidet ein Kind unter dieser Entscheidung? Helene und ihr Sohn Moritz durchleben dieses Ereignis und können dabei nicht ahnen, dass es lange neun Jahre dauern wird, bis sie sich wiedersehen. Als Helene 1947 endlich in New York ankommt, sind sich die Beiden fremd. Moritz kann nicht nachvollziehen, warum ihn seine Mutter so lange im Stich gelassen hat, während Helenes Schwester Marlis sich in seinem Leben gerade zu eingenistet hat und aus ihm einen waschechten Amerikaner gemacht hat. Helene hingegen ist eine gebrochene, verängstigte Frau, die sich ihren Platz im neuen Leben erst erobern muss. Zugleich wird in Rückblenden die Geschichte Helenes erzählt, wie sie sich – zurückgeblieben in Nazideutschland – den Belangen der Juden annimmt, sie medizinisch behandelt und versucht, so gut es eben geht, sie vor der Deportation zu bewahren …
Ich war ein wenig überrascht über die Geschichte, so wie sie geschrieben war, denn anhand des Klappentextes hatte ich eigentlich gedacht, dass die Geschichte ausschließlich in New York spielen würde und ich Helene und Sohn Moritz bei und nach der Wiedervereinigung begleiten würde. Doch die Kriegszeit in Europa nimmt einen großen Part im Buch ein und dieser war wahrlich keine leichte Kost. Helenes bewundernswerter Kampf gegen die Ungerechtigkeit des Naziregimes hat mich beeindruckt, besonders da man ja weiß, dass die Erzählung auf wahren Tatsachen beruht. Ganz hat es nicht für die Bestnote gereicht, aber ich vergebe sehr gerne solide vier von fünf Sterne verbunden mit einer Hörempfehlung. Mal wieder ein eindringliches Werk gegen das Vergessen!

Veröffentlicht am 31.07.2021

Helenes Versprechen

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Hierbei handelt es sich um die wahre Geschichter einer jüdischen Kinderärztin die als die Judenverfolgung in Deutschland immer heftiger wird, ihr Kind Moritz außer Landes nach England bringen kann. Auch ...

Hierbei handelt es sich um die wahre Geschichter einer jüdischen Kinderärztin die als die Judenverfolgung in Deutschland immer heftiger wird, ihr Kind Moritz außer Landes nach England bringen kann. Auch ihre Schwester Marlis gelingt die Flucht und trifft Moritz wieder und beiden gelangen später in die USA. Für Helene wird der Aufenthalt in Deutschland immer gefährlicher, trotz allem schafft sie es noch das einige jüdische Kinder ausreisen können. Ihre bester Freundin Lea hilft ihr immer wieder sie zu verstecken was für sie auch sehr gefährlich ist. Von Helenes Familie ist nur noch Marlis und ihr Sohn übrig, zu denen geht sie dann nach Amerika. Sie ist ihrem Sohn fremd geworden und es dauert einige Zeit bis sie sich wieder annähern. Der Roman ist manchmal etwas verzerrt, da die Geschehnisse in der Vergangenheit zeitmäßig durcheinander sind., dadurch wird so manches undurchsichtig und zu oberflächig abgehandelt.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Wenn mehr trennt als die Zeit...

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Als Kind schickte die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein ihren Sohn Moritz mit Kindertransporten nach England in Sicherheit.
Mehrmals hat Helene die Chance Deutschland zu verlassen und doch blieb sie, ...

Als Kind schickte die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein ihren Sohn Moritz mit Kindertransporten nach England in Sicherheit.
Mehrmals hat Helene die Chance Deutschland zu verlassen und doch blieb sie, an das Versprechen das sie ihrem Vater gab, gebunden: sich um Mutter und Schwestern zu kümmern. Und noch weiter reichte ihr Mut - sie ließ ihre Ausreisemöglichkeiten nicht verfallen sondern verhalf damit anderen zur Flucht. Letztendlich hat Helene überlebt, doch alles was ihr lieb und teuer war hat sie verloren: Freunde, Familienmitglieder und die Heimat. Nach fast zehn Jahren der Trennung freut sie sich 1947 nun auf das Wiedersehen mit Moritz in New York – ihre einzige Motivation die Schikane unter dem Nazi-Terror zu ertragen. Doch er steht ihr nun als junger Mann gegenüber – beide sind sich fremd. Können beide sich wieder annähern? Und lann sie mit ihrer schweren Bürde einen Neuanfang starten - oder wurde alle Energie im Einsatz um das blanke Überleben aufgebraucht?
Auch die Entfremdung zwischen Helene und ihrer Schwester Marlis schreitet voran. Noch verstärkt durch den mangelnden Austausch des Erlebten bleibt jede mit ihrem Trauma allein
Das die getrennte Zeit Probleme mit sich bringt hatte ich selber noch nicht bedacht, aber ist nur logisch, denn das Leben verläuft weiter - mit unterschiedlichsten Erleben und Erfahrungen.
Sehr interessant und neu für mich war die Haltung der Amerikaner, die fast oberflächlich naiv nicht verstehen, warum Helene nicht einfach froh über ihre Rettung sein kann, können ihre durch gewisse Situationen ausgelösten Flashbacks weder nachvollziehen noch (wollen sie sie) verstehen
Sehr gelungen beschreibt die Autorin das innere Gefühlsleben der Protagonisten mit falschen Erwartungen und daraus resultierenden Enttäuschungen. Der Leser kann sich dadurch gut in die Charaktere hineinversetzen und mehr als einmal habe ich mich gefragt wie es mir damit ergangen wäre.
"Helenes Versprechen" fesselte mich so sehr, dass ich das Buch in knapp drei Tagen gehört habe und fast traurig war, das Ende erreicht zu haben.
Von mir eine klare Lese/Hörempfehlung!

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