Nett für Zwischendurch
Jordan und Max besuchen zwar beide die selbe Schule, haben ansonsten aber nicht viel miteinander zu tun. Sie sind vollkommen gegensätzliche Charaktere, leben beide in ihrer eigenen Welt.
Als sie eines ...
Jordan und Max besuchen zwar beide die selbe Schule, haben ansonsten aber nicht viel miteinander zu tun. Sie sind vollkommen gegensätzliche Charaktere, leben beide in ihrer eigenen Welt.
Als sie eines Tages gemeinsam einen Foodtruck übernehmen, prallen diese zwei Welten erstmals aufeinander. Langsam kommen sich die beiden näher - doch sowohl Jordan, als auch Max haben eine schwere Last zu tragen...
Vorweg sei gesagt, dass "The Music of What Happens" meine erste Gay-Romance war. Als Neueinsteigerin in die Thematik wurde ich nach dem Lesen des Klappentextes sofort neugierig auf mehr und habe eine wundervolle Liebesgeschichte mit dem nötigen Kribbeln und ganz viel leckerem Essen erwartet.
Letztendlich war das Buch doch ein wenig anders, als ursprünglich gedacht - sowohl auf eine positive, als auch eine negative Art und Weise.
Näher ausführen möchte ich zunächst ersteres. Bereits auf der ersten Seite springt dem Leser eine Triggerwarnung entgegen (ein großes Lob an dieser Stelle an den Verlag, ich finde dies gerade für sensiblere Leser immer unheimlich wichtig). Bereits ab dem Punkt wurde mir klar, dass dieses Buch so viel mehr sein wird, als eine klassische Romance.
Dieser Eindruck hat sich im Laufe des Buches immer weiter intensiviert. Diese Geschichte spricht unglaublich wichtige und ebenso ernsthafte Thematiken vorsichtig, aber ungeschönt an. Aus zwei verschiedenen Perspektiven wird man mit zahlreichen Empfindungen und Erlebnissen der Charaktere konfrontiert. Diese sind schonungslos ehrlich. Egal ob Trauerbewältigung oder der Umgang mit Rassismus, hier erfährt der Leser hautnah, was das für die Betroffenen bedeutet.
Umso mehr ich mich über diesen überraschenden Tiefgang und nachdenklich stimmende Passagen gefreut habe, umso enttäuschter war ich leider von der Liebesgeschichte und den Protagonisten.
Jordan und Max erschienen mir als recht blasse Charaktere. Natürlich waren sie sympathisch und ich konnte mir zwar ein grobes Bild von ihnen machen. Leider aber fehlte mir hier die Dynamik, ein besonderer Funke oder weitere Details. Ich konnte im Laufe des Lesens keine wirkliche Entwicklung bei ihnen wahrnehmen, fand sie teils sehr eintönig, was für leichte Längen während des Lesens gesorgt hat.
Ähnlich erging es mir mit dem Romanceanteil. So richtig geknistert hat es für mich persönlich an keiner Stelle. Ja, die Liebesgeschichte war ganz süß, mehr aber leider nicht. Das ist super schade, wie ich finde. Denn die Rahmenhandlung hätte unheimlich viel Potenzial für ein richtiges Bauchkribbeln geboten!
Auf Grund dessen würde ich dieses Buch eher als Lektüre für Zwischendurch einstufen. Sie ist nett zu lesen und bietet definitiv interessante Grundsteine. Leider hat es für mich ein wenig mit der Umsetzung gehapert.
3/5 Sterne