Cover-Bild Der Brief
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 09.06.2017
  • ISBN: 9783423261463
Carolin Hagebölling

Der Brief

Roman

Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten

Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen – und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt ihr keine Ruhe. Kurz entschlossen reist Marie nach Paris. Und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2017

ungewisses Ende, aber trotzdem ein fesselndes Leseerlebnis

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Das Buch ist mit seinen 220 Seiten flott gelesen. Der Schreibstil ist klar und verständlich. Die Geschichte hat mich insgesamt sehr gefesselt, wobei der Leser zum Schluss bewusst im Unklaren gelassen wird, ...

Das Buch ist mit seinen 220 Seiten flott gelesen. Der Schreibstil ist klar und verständlich. Die Geschichte hat mich insgesamt sehr gefesselt, wobei der Leser zum Schluss bewusst im Unklaren gelassen wird, wie/was die "Realität" ist.
Ich hätte mir schon eine plausible Erklärung gewünscht, dann wäre das Buch für mich rund gewesen. Aber die Autorin hat sich sicherlich sehr bewusst für einen solches Ende entschieden und es passt ja auch zur Geschichte.

Zum Inhalt:

Marie lebt mit ihrer Lebenspartnerin in Hamburg. Ein Brief von ihrer ehemaligen besten Freundin aus Schulzeiten bringt sie vollkommen aus der Fassung. Er ist zwar mit dem richtigen Empfängernamen adressiert, als Empfängeranschrift ist allerdings Paris vermerkt. Das passt überhaupt nicht, dennoch hat sie der Brief in Hamburg erreicht. Die angebliche Adressatin hat auch einen Brief, angeblich von Marie, erhalten. In den Briefen steht etwas geschrieben, was die beiden jeweils
vollkommen aus der Bahn wirft. Wer hat diese Briefe geschrieben. Erlaubt sich da jemand einen bösen Streich?

Aufgrund dessen, dass mir das Buch spannende Lesestunden bereitet hat, vergebe ich gut gemeinte vier Sterne.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Der Blick in dein anderes Leben

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"Was wäre wenn" - diese Frage haben wir uns sicherlich alle schon einmal gestellt. Was wäre, wenn ich damals das Studium abgebrochen hätte? Wenn ich woanders hingezogen wäre? Wenn ich mich für einen anderen ...

"Was wäre wenn" - diese Frage haben wir uns sicherlich alle schon einmal gestellt. Was wäre, wenn ich damals das Studium abgebrochen hätte? Wenn ich woanders hingezogen wäre? Wenn ich mich für einen anderen Partner entschieden hätte? Doch wir bekommen die Antworten nicht darauf.

Marie schon. Eines Tages erhält sie einen Brief ihrer alten Schulfreundin, die über ihren Alltag erzählt. Doch obwohl der Brief an sie adressiert ist, könnte ihr der Inhalt nicht fremder sein. Denn Christine erzählt von einer längst verstorbenen Freundin und angeblich würde Marie in Paris leben. Als sie Christine zur Rede stellt, will diese von dem Brief nichts wissen. Doch dabei bleibt es nicht. Es folgen Briefe, Anrufe, Bilder - Marie scheint ein alternatives Leben in Paris zu führen, das so ganz anders verlaufen ist als das, was sie jetzt lebt. Doch woher kommen diese Briefe?

Das versucht Marie in "Der Brief" von Carolin Hagebölling herauszufinden und reist an ihr unbekannte Orte, erlebt Déjà-vus und trifft auf Menschen, die ihr scheinbar bekannt vorkommen. Durch den kurzweiligen Schreibstil lässt sich Maries Reise durch eine gefühlte Paralellwelt, die voller "Waswärewenns" ist, schnell und flüssig lesen. Der Roman kommt knapper daher und umfasst gerade mal 219 recht groß geschriebene und sehr großzügig formatierte Seiten, die nur zwei Stunden Zeit beansprucht haben, um zwischen Paris und Hamburg umherzupendeln.

Der Einstieg ist schnell gegeben, die Geschichte startet sofort und auf knapp zweihundert Seiten ist leider auch kein Platz für zusätzliche Informationen. Hier liegt leider aber auch der größte Schwachpunkt des Buches. Weder Marie noch Christine noch deren Partner erhalten viele Details. Alles wirkt sehr oberflächlich, so als sei nur das Nötigste schnell zusammengeschrieben wurden. Marie, obwohl wir sie komplett begleiten, keine andere Sicht kennenlernen, wirkt mir am Ende des Buches kein Stück näher, kein bisschen sympathischer oder nachvollziehbarer. Entscheidungen oder Fragen sind viel zu oft viel zu schnell beantwortet. Briefe aus einer alternativen Zukunft? Kein Problem, aufkeimende Panik kommt zu keinem Zeit wirklich richtig rüber.

Dabei hat das Buch wirklich Potential. Marie wäre, mit ein paar Zusatzinformationen, eine formidable Protagonistin gewesen. Victor und Johanna hätten wunderbare Nebenschauplätze sein können. Doch bei keiner Person, bei keinem Ort kam Leidenschaft rüber. Das Ende hingegen hätte noch 50 Seiten mehr verkraften können. Carolin Hagebölling hätte hier etwas weiterspinnen können, die Geschichte dort noch mal aufgreifen. Doch da war das Ende viel zu offen, viel zu viele Fragen noch da. Daher war "Der Brief" leider eine kurzweilige, angenehme Unterhaltung, hinterlässt jedoch keinen bleibenden Eindruck.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Keine schlechte Idee, aber mit Schwächen in der Ausführung

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In ihrem Debütroman spielt Carolin Hagebölling mit verschiedenen Realitäten. Es beginnt alles mit einem Brief, den Marie von ihrer alten Freundin Christine erhält. Er ist falsch adressiert und bezieht ...

In ihrem Debütroman spielt Carolin Hagebölling mit verschiedenen Realitäten. Es beginnt alles mit einem Brief, den Marie von ihrer alten Freundin Christine erhält. Er ist falsch adressiert und bezieht sich auf ein Leben in Paris, das Marie nicht führt, dass ihr aber seltsam vertraut vorkommt. Auch Christine erhält einen Brief von Marie. Beide haben diese Briefe nie geschrieben. Marie begibt sich auf die Suche. Sie reist nach Paris...
Ich fand die, wenn auch nicht ganz neue Idee, mit verschiedenen Realitäten zu spielen, reizvoll, die Geschichte startete interessant und las sich flüssig. Trotzdem sprang von Anfang an der Funke nicht so recht über. Die Personen waren nur sehr oberflächlich gezeichnet, ihre Emotionen wirkten unrealistisch auf mich.  Auch die Orte konnte ich mir schlecht vorstellen. Dadurch habe ich auch nie recht in die Geschichte gefunden. Bei einem Roman, der mit verschiedenen Realitäten spielt, wo man nie weiß, ob die Dinge nur im Kopf der Protagonistin statt finden, hätte ich mehr psychologischen Tiefgang erwartet. Die Kombination aus leichter Unterhaltung mit einem solchen Thema, war für mich nicht so ganz stimmig. 
Gut hingegen fand ich, im Gegensatz zu vielen anderen Lesern, das offene Ende. Es lässt Spielraum für eigene Vermutungen und Interpretationen.
Fazit: Eine gute Idee, in der Ausarbeitung noch mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Was wäre, wenn...?

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Der Brief
von Carolin Hagebölling

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Marie lebt in Hamburg, ist Journalistin und an ihrer Seite Johanna, eine Architektin. Zusammen sind sie glücklich und sehr ...

Der Brief
von Carolin Hagebölling

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Marie lebt in Hamburg, ist Journalistin und an ihrer Seite Johanna, eine Architektin. Zusammen sind sie glücklich und sehr zufrieden mit ihrem Leben.
Bis am 26.Mai ein Brief von Maries alten Schulfreundin ihr Leben völlig aus der Bahn wirft. Denn dieser Brief ist zwar an Marie adressiert, aber an eine Marie in Paris, an der Seite eines Galeriebesitzers, Victor, mit dem Marie diese Galerie erfolgreich führt.
Marie ist ratlos, aber auch neugierig und so macht sie sich auf den Weg nach Paris und findet dort ein Leben, welches ihr seltsam vertraut vorkommt.

Meine Meinung:
Als erster fiel mir dieses unsagbar schöne Cover ins Auge, der Klappentext gab dann den Res und schon war das Buch in meinem Besitz. Ich habe es nicht bereut, denn din Geschichte hat mich völlig in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, die Spannung reißt nicht ab. In meinen Augen ist Carolin Hagebölling eine ganz unglaubliche Geschichte mit mystischen Elementen gelungen, welche mich hervorragend unterhalten hat.

Fazit:
Ein Debütroman der ganz hervorragend gelungen ist, eine Geschichte mit Überraschungen und wunderbar unterhaltsam.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, mich hat es jedenfalls vollkommen überzeugt.

Veröffentlicht am 09.08.2017

Verwirrspiel

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Meine Meinung:

Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt. Der Klappentext las sich bereits sehr mysteriös. Ich wollte gerne wissen was sich dahinter verbirgt.

Das Spiel mit den Realitäten ist, es was ...

Meine Meinung:

Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt. Der Klappentext las sich bereits sehr mysteriös. Ich wollte gerne wissen was sich dahinter verbirgt.

Das Spiel mit den Realitäten ist, es was dieses Buch ausmacht. Hagebölling schafft es immer wieder den Leser zu irritieren und an dem zweifeln zu lassen, was er zwei Seiten zuvor als feststehend betrachtet hat. Ich war stets gedanklich dabei die Geschichte in allen Facetten zu beleuchten und zu untersuchen. Immer wieder ertappte ich mich dabei alles in Frage zu stellen und dann wieder mit einer neuen Theorie um die Ecke zu kommen. Ein Auf und Ab. Dadurch wurde auch die Spannung hochgehalten. Es gab immer wieder Spannungsspitzen, die auf einem konstant spannendem Fundament fußten. Ich habe von Anfang bis Ende mitgefiebert.

Die Autorin hat großen Wert auf ihre Charaktere gelegt. Sie beschreibt sie eingehend und lässt den Leser in ihr Inneres blicken. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin Marie hineinversetzen. Mir erging es eben die meiste Zeit wie ihr, denn auch sie ist in dieser Endlosschleife aus Realitäten gefangen.

Der Schreibstil ist in diesem Buch ein tragendes Element. Ich finde, dass dieser maßgeblich dazu beigetragen hat, dass ich die Geschichte so toll finde. Er provoziert dieses Verwirrspiel. Ich habe mich denke ich noch nie so intensiv mit Lösungen eines Sachverhalts aus einem Buch befasst, wie bei dieser Geschichte. Mein innerer Detektiv war beinahe dauergeweckt. Es ging gar nicht, dass man das Buch vor sich hinplätschern lassen konnte, sondern man fühlte sich konstant gefordert selber mitzuwirken an des Rätsels Lösung. Dabei ließ es sich immer gut und vor allem flüssig lesen. Sicherlich gab es Szenen, die etwas unrealistisch wirkten, was aber irgendwie zum Kontext passte.

Insgesamt habe ich ein paar wirklich gute Lesestunden mit dieser Geschichte verbracht, auch wenn mich das Ende nicht begeistert, weil es einfach zu offen für meinen Geschmack ist. Das passt zwar wiederum zu der Geschichte, aber ich bin generell kein Fan von offenen Enden, nach denen ich noch mehr Fragen als vor dem Buch habe. Trotzdem kann ich die Lektüre wirklich empfehlen.