Cover-Bild Whisper Network
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 30.03.2020
  • ISBN: 9783453272880
Chandler Baker

Whisper Network

Roman
Astrid Finke (Übersetzer)

Hättet ihr doch nur auf uns gehört, dann wäre das alles nicht passiert

Sloane, Ardie, Grace und Rosalita leiden seit Jahren unter ihrem Vorgesetzten Ames. Zu seinem Verhalten Frauen gegenüber gab es schon immer Gerüchte. Gerüchte, die die Firmenleitung stets ignorierte oder unter den Teppich kehrte. Aber jetzt soll Ames zum Geschäftsführer befördert werden. Allerdings haben die Zeiten sich geändert, und genug ist genug. Die vier Frauen wissen: Sie müssen Ames‘ Aufstieg unbedingt verhindern. Und wenn ihre Worte wie üblich nicht gehört werden, dann müssen sie eben handeln ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Es bleibt nicht länger unter uns (Frauen)

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Als Frau hat man es in einer männerdominierten Geschäftswelt nicht leicht. Sloane, Grace und Ardie sind erfolgreiche Karrierefrauen bei Truviv in Dallas, einem großen Hersteller für Sportbekleidung. Ihnen ...

Als Frau hat man es in einer männerdominierten Geschäftswelt nicht leicht. Sloane, Grace und Ardie sind erfolgreiche Karrierefrauen bei Truviv in Dallas, einem großen Hersteller für Sportbekleidung. Ihnen wurden auf ihrem Weg nach oben oft Steine in den Weg gelegt. Der schwerste dieser Steine ist ihr Vorgesetzter Ames Garrett. Gerüchte um sexuelle Belästigungen kursieren seit Jahren, die von der Unternehmensführung ignoriert wurden. Als allerdings der Firmenchef verstirbt und Ames sicherer Anwärter des neuen CEO ist, sorgen sich die Frauen, allen voran Sloane, die vor über einem Jahrzehnt eine Affäre mit Ames hatte und weiß, wozu er fähig ist. Eine im Internet kursierende Liste mit Namen sexuell übergriffiger Geschäftsmänner scheint für Sloane der erste Schritt sich gegen Ames zur Wehr zu setzen. Während Ardie, die Ames nicht ausstehen kann, klar auf Sloanes Seite ist, zweifelt Grace am Vorhaben ihren Vorgesetzten auf die Liste zu setzen. Gerade Mutter geworden, fühlt sie sich von Ames in ihrer Zerrissenheit zwischen Familie und Beruf verstanden.
Dann jedoch stirbt Ames einen plötzlichen Tod, und Gewalteinwirkung kann nicht ausgeschlossen werden. Die Veröffentlichung seines Namens auf der Liste sorgt für Furore in Dallas' Geschäftswelt, und die Opfer werden in eine Täterrolle gedrängt.

Zu viel möchte ich nicht verraten, um den Spaß an Chandler Bakers „Whisper Network“ nicht zu verderben, der sich beim Lesen des Buches entrollt. Es ist alles komplexer als man meint, und zusätzlich zu Sloane, Ardie und Grace spielen auch noch die Reinigungskraft Rosalita und die neue Mitarbeiterin Katherine eine Rolle in der Aufklärung der Vorwürfe. Die Eruptionen, die durch das Aufzeigen der sexuellen Übergriffe ausgelöst werden, dringen von den höchsten Firmenrängen bis in die entlegendsten Abteilungen von Truviv.
Mir hat das Buch gefesselt, dessen Inhalt zeitweise etwas von dem Markenwahn aus „American Psycho“ hatte. Ich musste mehrfach nachschlagen, über was für monetäre Werte gesprochen wurden, wenn ein Fabrikat genannt wurde als Synonym für den pekuniären Erfolg der Frauen im Unternehmen. Der Inhalt beschränkt sich jedoch nicht nur mit sexueller Belästigung; durch Grace' und Rosalitas Hintergrundgeschichten wurde die Story noch abwechslungsreicher. Die Seiten sind nur so an mir vorübergezogen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 03.04.2020

Unglaublich gut

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Every confidence, every request for advice was a leap of faith and we all had horror stories of times when we’d misplaced it.

Whisper Network von Chandler Baker bildet die heutige Gesellschaft und die ...

Every confidence, every request for advice was a leap of faith and we all had horror stories of times when we’d misplaced it.

Whisper Network von Chandler Baker bildet die heutige Gesellschaft und die Rolle der Frau brutal ehrlich und auf den Punkt ab. Die Anwältinnen Sloane, Ardie und Grace und der Putzfrau Rosalita arbeiten in einer großen Firma und müssen täglich mit Gerüchten, der Ignoranz der Geschäftsleitung sowie sexuellen Belästigungen und Benachteiligung umgehen. Als ihr Chef stirbt, soll ausgerechnet Ames Garrett neuer CEO werden. Jede der Frauen hat eine gewisse Verbindung zu ihm, die nicht unbedingt Wohlwollen ausdrückt. Doch in dem Vorhaben, seinen Aufstieg zu verhindern, müssen Taten folgen, wenn Worte kein Gehör finden.

Mit einer unfassbaren Wortgewalt und unterschwelliger Kritik und Sarkasmus hat Chandler Baker einen grandiosen Roman geschaffen, der perfekt in die heutige Zeit passt. Durch das ungewisse und teils abrupte Ende eines jeden Kapitels aus der Sicht einer der Protagonistinnen und Einschüben aus polizeilichen Befragungen erhält sie die Spannung und den Lesefluss bis zuletzt. Ich fühlte mich sehr mit den Frauen verbunden und konnte ihre Gefühle und Handlungen gut nachvollziehen, und bin schockiert über zugrunde liegende Realität hinter der Geschichte. Insgesamt ein grandioser Roman, sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Psst … intelligent, spannend, ermutigend … weitersagen!

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Ardie, Grace und Sloane arbeiten als Juristinnen bei Truviv, einer Firma für Sportbekleidung in Dallas. Jede der Freundinnen hat schlechte Erfahrungen mit ihrem Vorgesetzten Ames gemacht.
Als er für den ...

Ardie, Grace und Sloane arbeiten als Juristinnen bei Truviv, einer Firma für Sportbekleidung in Dallas. Jede der Freundinnen hat schlechte Erfahrungen mit ihrem Vorgesetzten Ames gemacht.
Als er für den Posten des neuen CEOs vorgeschlagen wird, wollen sie verhindert, dass er noch mehr Frauen bedrängt. Doch wie, wenn niemand ihnen glaubt?

meetoo ist in der Romanwelt angekommen. Die Protagonistinnen bilden viele verschiedene Facetten eines Frauenlebens ab. Grace ist vor gut einem Jahr Mutter geworden und doch flüchtet sie sich in die Arbeit. Sloanes Teenagertochter Abigail wird in der Schule gemobbt. Ardie ist alleinerziehend. Und die Neue, Katherine, hofft auf einen guten Start im Job.
Auch die Sicht der Mutter von Teenagerjungs wird beleuchtet, die fiesen Kommentare der Kollegen beschrieben. Es geht um die Abhängigkeit vom Wohlwollen des Vorgesetzten, um Erwartungen an Frauen und die Freiheiten der Männer.
Es geht um Solidarität, aber auch Berechnung von Frauen, unterstützende Ehepartner und Ohnmacht gegenüber bestimmten Strukturen.

Die Autorin Chandler Baker ist Anwältin und für mich aktuell die Königin der Cliff-Hanger.
In einer Mischung aus kurzen Zeugenaussagen und fortlaufender Erzählung entfalten sich langsam die Zusammenhänge, die zu Ames Tod geführt haben. Bis zum Ende wusste ich nicht, ob er Selbstmord begangen hat oder getötet wurde.
Im Laufe der Geschichte analysiert die Autorin, die typischen Vorurteile gegenüber Frauen, die den Mund aufmachen. Sehr gut dargestellt an Abigail, die sich wehrt, als sie gemobbt wird und ihr vorgeworfen wird, sie sei eine Petze. Niemand von der Schulleitung kritisiert dagegen die Jungen, die sie belästigt haben.
Sloane läuft daraufhin zur Hochform auf, um ihre Tochter zu verteidigen. Sie hat die passenden Antworten parat auf Aussagen wie: "Das war doch nur Spaß. Jungs machen sowas bei Mädchen, die sie mögen." und "Sie hätte das selbst regeln müssen."

Eingebunden in einen spannenden Plot erzählt die Autorin mit lebensnahen Charakteren von der Doppelmoral der Gesellschaft gegenüber Frauen und Männern in Bezug auf Familie, Karriere und sexuelle Belästigung. Gleichzeitig liefert sie Entgegnungsmöglichkeiten und die juristische Sichtweise.

Leseempfehlung!

metoo als packender Roman.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

5 von 5 Sternen

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„Whisper Network“ ist der 1. Roman, den ich von Chandler Baker lesen durfte. Ab der ersten Seite war ihr flüssiger Schreibstil mir sofort sympathisch, sodass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Verstärkt ...

„Whisper Network“ ist der 1. Roman, den ich von Chandler Baker lesen durfte. Ab der ersten Seite war ihr flüssiger Schreibstil mir sofort sympathisch, sodass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Verstärkt wurde dies durch die zwischen die Kapitel geschobenen Protokolle, welche Häppchenweise die Spannung und Neugier maximierten. Durch den Wechsel der Perspektiven der unterschiedlichen Protagonistinnen fühlt der Leser die Geschichte, als würde man diese selbst durchleben. Hoffnung und Frustration wechseln einander ab, und doch fühlt man sich in irgendeiner Weise auch verstanden, nicht allein. Wer glaubt, den Ausgang zu kennen, der irrt. Das Buch ist ein Appell an Zusammenhalt, Mut und Glaube an Gerechtigkeit. Ich kann jedem empfehlen, das Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Ein wichtiger Beitrag zur #metoo Debatte

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Inhalt:
Es geht um Ardie, Sloane und Grace, die alle in einer großen Firma als Justiziarinnen arbeiten. Sie alle haben auf die eine oder andere Weise sexuelle Belästigung erfahren und als ihr Chef verstirbt ...

Inhalt:
Es geht um Ardie, Sloane und Grace, die alle in einer großen Firma als Justiziarinnen arbeiten. Sie alle haben auf die eine oder andere Weise sexuelle Belästigung erfahren und als ihr Chef verstirbt und Ames Garrett ihr neuer Chef werden soll, möchten sie sich nun gemeinsam dagegen wehren. Alles beginnt relativ harmlos, mit einer anonymen Liste von Männern, die Frauen am Arbeitsplatz belästigt haben. Allerdings spitzen sich die Geschehnisse sehr schnell zu und bald haben alle Beteiligten die Kontrolle darüber verloren und es gibt kein Zurück mehr.
Charaktere:
Die Hauptcharaktere sind anfangs vor allem Ardie, Grace und Sloane. Später werden auch Katherine, eine weitere Justiziarin, und Rosalita, eine Putzfrau, wichtiger. Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie hatten alle ihre Stärken und Schwächen, ihre sympathischen und unsympathischeren Seiten. Auch die Nebenrollen, wie die Familien der Protagonistinnen, wurden sehr authentisch dargestellt.
Ames Garrett war mir anfangs gar nicht so unsympathisch, ist es aber im Verlauf der Geschichte, während immer mehr Geheimnisse ans Licht kamen, zunehmend geworden.
Schreibstil:
Der Schreibstil war sehr locker und angenehm zu lesen. Die Geschichte wurde in einer Art "Wir-Perspektive" geschrieben, so als würden die Frauen, um die es geht, die Geschichte alle gemeinsam erzählen. Außerdem geht es in den Kapiteln abwechselnd um Ardie, Grace, Sloane oder Rosalita. Unterbrochen wird die Geschichte von eingefügten Zeugenberichten und Verhörprotokollen, die man als Leser erst im Verlauf des Buches einordnen kann.
Meine Meinung:
Mir hat das Buch, der Schreibstil und die Thematik wahnsinnig gut gefallen. Ich fand das Buch spannend, wenn auch zum Teil vorhersehbar, aber trotzdem mit unerwarteten Wendungen. Außerdem glaube ich, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, auf ein, auch im wirklichen Leben bestehendes und sehr ernstzunehmendes, gesellschaftliches Problem hinzuweisen. Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen!

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