Cover-Bild Dream Count
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 04.03.2025
  • ISBN: 9783103976625
Chimamanda Ngozi Adichie

Dream Count

Roman | Deutschsprachige Ausgabe
Asal Dardan (Übersetzer), Jan Schönherr (Übersetzer)

Vier Frauen, vier Leben und die Sehnsucht nach Sichtbarkeit, Liebe und Selbstbestimmung. Der lang erwartete neue Roman von Chimamanda Ngozi Adichie. Spiegel-Bestsellerautorin, literarischer Superstar und feministische Ikone.

Chiamaka ist Reiseschriftstellerin, navigiert zwischen ihrer nigerianischen Heimat und ihrem amerikanischen Zuhause und versucht, sich im Rückblick auf die Männer ihres Lebens zu erklären, wann genau ihr ihre Träume abhandengekommen sind. 

Zikora ist Anwältin und lebt in Washington D. C. Sie hat Erfolg und sich schon vor langer Zeit von ihrer Mutter distanziert; bis sie - plötzlich selbst Mutter und alleinerziehend - merkt, wie nahe sie ihr in ihrer vermeintlichen Schwäche ist. 

Omelogor lebt in Nigeria. Als Bankerin hilft sie, Korruption zu verschleiern, aus Idealismus versucht sie, Frauen und ihre Unternehmen zu fördern. Doch eines Tages kündigt sie ihren Job, um in den USA zu studieren. 

Kadiatou ist Chiamakas Haushälterin. Außerdem arbeitet sie in einem Hotel, wo ein mächtiger Gast sie schwer belästigt. Ein entwürdigender Prozess von Beweisaufnahme und Verfahren beginnt, in dem alles im Zentrum steht, nur nicht Kadiatous Schicksal. 

Mitreißend, dringlich und klug spannt Chimamanda Ngozi Adichie über Kontinente hinweg die Geschichten von vier Frauen, die einander immer wieder die Hand reichen, und erzählt wie keine andere von existentieller weiblicher Erfahrung, die oft in den ganz kleinen Augenblicken zutage tritt: im Schwangerschaftstest auf dem Badewannenrand, in Tagträumen nach einem Augenkontakt im Flugzeug, im Warten auf einen Anruf oder im Moment plötzlich zusammengenommenen Mutes. Ein wegweisender, gegenwärtiger Roman über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Frauen in einer Welt, die es immer noch schwer macht, sich zusammenzutun. Zehn Jahre nach dem Weltbestseller »Americanah« der neue große  Roman von Chimamanda Ngozi Adichie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2025

Frauenleben

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Chimamanda Ngozi Adichies „Dream Count“ ist ein Roman über vier Frauen, die um ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben kämpfen, sich danach sehnen „erkannt“ und geliebt zu werden:
Chiamaka stammt aus ...

Chimamanda Ngozi Adichies „Dream Count“ ist ein Roman über vier Frauen, die um ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben kämpfen, sich danach sehnen „erkannt“ und geliebt zu werden:
Chiamaka stammt aus einer extrem wohlhabenden nigerianischen Familie und lebt als nicht sonderlich erfolgreiche Reiseschriftstellerin in den USA. Da sie wegen der Covid-Pandemie nicht reisen kann, sondern allein in ihrem Haus sitzt, lässt sie ihre vergangenen Beziehungen Revue passieren und sinniert über den „perfekten“ Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen möchte.
Zikora, ihre beste Freundin, ebenfalls Nigerianerin, ist eine erfolgreiche Anwältin in den USA. Auch sie ist auf der Suche nach dem perfekten Mann und möchte unbedingt ein Kind haben. Doch als sie endlich schwanger ist, verlässt sie ihr vermeintlicher Traummann.
Kadiatou, Chias Haushälterin, kam aus Guinea als Geflüchtete in die USA und erhofft sich ein ruhiges, sicheres Leben für sich und ihre Tochter Binta. Doch dann wird sie bei ihrem Job als Zimmermädchen in einem Hotel Opfer eines sexuellen Übergriffs und ihr Leben nimmt eine dramatische Wendung.
Die Vierte im Bunde ist Omelogor, Chias Cousine, erfolgreiche Bankerin in Nigeria, die bei der Verschleierung mehr oder weniger illegaler Geschäfte hilft. Gleichzeitig zweigt sie selbst Geld ab und ermöglicht damit nigerianische Frauen den Aufbau eigener geschäftlicher Existenzen. Sie hat weder den Wunsch nach Heirat noch nach Kindern, sondern ist glücklich mit nie lange dauernden Affären.

Anhand der Geschichten dieser vier Frauen werden Themen wie Fehlgeburten, Abtreibungen, häusliche Gewalt, Genitalverstümmelung, Erwartungen an Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft, Mutter-Tochter-Beziehungen, soziale Ungleichheit usw. angesprochen. Und im Fall dieser vier Frauen spielt natürlich auch immer Rassismus, ob bewusst oder unbewusst, eine Rolle.

Der „Dream Count“ bezieht sich auf die verpassten Chancen im Leben, die in diesem Buch meistens mit Männern zu tun haben. Und das sind immer miese Kerle, die lügen, betrügen und vergewaltigen. Das war mir dann des Guten doch fast zu viel.
Insgesamt ist es ein gut lesbares Buch, unterhaltsam geschrieben, aber auch ein bisschen blass mit einigen Längen, so dass es mir wohl nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird (bei „Americanah“ war das ganz anders).

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Vielschichtiger Roman

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Nachdem ich so unglaublich viele begeisterte Stimmen zu dem Roman „Americanah“ von der Autorin gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch „Dream Count“.

In „Dream Count“ geht es um 4 nigerianische ...

Nachdem ich so unglaublich viele begeisterte Stimmen zu dem Roman „Americanah“ von der Autorin gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch „Dream Count“.

In „Dream Count“ geht es um 4 nigerianische Frauen, die in unterschiedlichen Lebensverhältnissen aufgewachsen sind, deren Weg sich kreuzt und alle einen Teil ihrer Lebensgeschichte erzählen.

Das Buch ist in 5. Kapitel gegliedert, jeweils aus der Perspektive einer der 4 Frauen, wobei die Erzählungen zum Schluss in einem Kapitel zusammenlaufen. Der Schreibstil der Autorin ist stark und feministisch, bedarf aber auch der Konzentration, einer besonderen Aufmerksamkeit.

Ich habe die Erzählungen über die 4 Frauen als ein auf und ab empfunden, wobei mich die Charaktere auf unterschiedliche Art und Weise bewegt haben. Zunächst Chiamaka, die aus einer reichen afrikanischen Familie stammt, dann Zikora, eine erfolgreiche Rechtsanwältin, die die Höhen und Tiefen des Lebens durchlebt und vor allem eine unerfüllte Liebe. Kadiatou, Chiamakas Haushaltshilfe und Chiamakas Cousine Omelogor, eine Bankerin, die nach wie vor in Nigeria lebt.

Die Geschichten der Frauen waren für mich sehr fremd, aber auch unglaublich beeindruckend. Sie machen mit Männern unterschiedliche Erfahrungen, aber immer auf der Suche nach Liebe und unter dem Druck der Gesellschaft. Dabei spielen auch ihre Herkunft, ihr sozialer Stand und ihre Hautfarbe eine Rolle und dennoch verbindet die Frauen, das Streben nach Liebe, einer erfüllten Beziehung und familiärem Halt. Wünsche, die sie jeweils auf ihre eigene Weise erleben.

Die Geschichten habe ich unterschiedlich erlebt und vor allem habe ich bei der Erzählung von Kadiatou am meistens mitgelitten, eine Tragik, an die ich mich sicherlich noch lange erinnern werde, wobei mich hingegen die Erzählung von Omelogor kaum überzeugen konnte. Auch hat mir leider etwas der Zusammenhang zwischen den einzelnen Frauenschicksalen gefehlt und dass vieles unerzählt bleibt.

Ich habe einiges über die nigerianische Kultur, Traditionen und die gesellschaftlichen Unterschiede, aber auch die persönlichen Träume der Frauen, gelernt, was ich sehr interessant fand, aber auch stellenweise für mich schwer nachvollziehbar war.

Für mich war es auf jeden Fall ein vielschichtiger Roman, der mich allerdings nicht vollends überzeugen konnte. Ich hätte mir einfach mehr Dynamik zwischen den Charakteren und teilweise weniger ausufernde Geschichten über Männerliebschaften gewünscht. Insgesamt für mich ein interessante Lesereise und ich kann mir vorstellen, dass es viele LeserInnen begeistern wird.

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Veröffentlicht am 13.05.2025

vier Frauen und ihr jeweiliges Leben

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Worum geht es im Leben? Worauf kommt es an? Wonach streben wir? Fragen, die uns allen wahrscheinlich nicht unbekannt sind. Ebenso wie den vier Frauen in Chimamanda Ngozi Adichies neuem Roman, deren Leben ...

Worum geht es im Leben? Worauf kommt es an? Wonach streben wir? Fragen, die uns allen wahrscheinlich nicht unbekannt sind. Ebenso wie den vier Frauen in Chimamanda Ngozi Adichies neuem Roman, deren Leben miteinander verwoben sind. Die beiden Cousinen Chiamaka und Omelogor leben zwar auf unterschiedlichen Kontinenten, doch sie stehen sich sehr nahe. Zikora ist die engste Freundin von Chiamaka und lebt, wie diese, in Amerika. Die vierte im Bunde ist Kadiatou, die Haushälterin von Chiamaka.
Auch wenn die vier Frauen sich untereinander kennen und Teil des Alltags der anderen sind, haben ihre Lebensrealitäten nicht immer wirklich viel miteinander gemein. Zu unterschiedlich sind die Herkunft, die Sozialisation der Frauen, ihre Erfahrungen und die persönlichen Prioritäten im Leben.
Die Autorin schreibt literarisch anspruchsvoll und schafft es, anhand der Protagonistinnen viele geisteswissenschaftliche und gesellschaftsrelevante Themen anzusprechen. Jede der vier kämpft mit eigenen moralisch und ethischen Fragen oder die äußeren Umstände zwingen sie dazu. Es geht um toxische Beziehungen, Mutterschaft, sexuellen Missbrauch oder auch Korruption versus Integrität. Auch Rassismus und die Stellung der Frau, sowohl innerhalb der westlichen Kultur, als auch in der nigerianischen sind immer wieder Thema.
Dabei erhält jede der Frauen ihr eigenes Kapitel, manche sind dabei aus der personalen und manche aus der Ich-Erzähler Perspektive geschrieben.
Auch wenn mich der Schreibstil der Autorin wirklich begeistert und zu Beginn sofort in die Handlung ziehen konnte, verliert sie mich im Laufe der Zeit immer wieder. Für mich bleibt einiges zu oberflächlich oder nicht zu Ende erzählt, was ich als schade empfunden habe. Auch wurde mir eine der Frauen zusehends unsympathischer, aber das ist persönliches Empfinden.
Abschließend gesagt, ist es für mich ein gutes Buch, das mich sprachlich überzeugen konnte, inhaltlich aber etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist.
Insofern macht Euch am besten Euer eigenes Bild.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Dream Count – die zentrale Frage …

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… die die Protagonistin Kadiatou hätte beschäftigen sollen war wohl: Zeigt man einen sexuellen Übergriff an oder lässt frau das lieber bleiben? Da Opfer meist im Anschluss geschmäht werden und nicht – ...

… die die Protagonistin Kadiatou hätte beschäftigen sollen war wohl: Zeigt man einen sexuellen Übergriff an oder lässt frau das lieber bleiben? Da Opfer meist im Anschluss geschmäht werden und nicht – wie es sein sollte – Gerechtigkeit erfahren. Schwierig auch, wenn außer den zwei beteiligten Personen keine Zeugen vorhanden sind. Und der Täter gesellschaftlich hoch angesehen ist, die misshandelte Frau dagegen eher zur sogenannten „Unterschicht“ gehört.

Da nur fünf Prozent der Täter bestraft werden, mag sich das Unterfangen der Anzeige samt übler Folgen nicht lohnen. Oder ist das gerade die Absicht? Denn wir leben immer noch in einer „Männerwelt“ und zudem in einer „Reichenwelt“ (Welt der Reichen), in der die Reichen das Sagen haben, was sich in der Justiz widerspiegelt. Und das seit Jahren.

Die drei anderen begüterten schwarzen Frauen im Roman spielen eher weniger dramatische Rollen. Auch wenn sie alle irgendwie Pech mit Männern haben oder nur mit ihnen spielen, wie Omelogor. Ihre Aunty Jane unterstellt ihr: „Tu nicht so, als wärst du zufrieden mit deinem Leben. [Omelogors Gedanken dazu] Wem würde das denn überhaupt nutzen? Macht man sich das selbst vor oder der Welt, und wenn man es sich selbst vormacht, wird es dadurch dann real? Meinungen von Menschen, die mir nicht viel bedeuten, haben in meinem Kopf noch nie Halt gefunden – warum verstricke ich mich jetzt also in den Worten einer schrulligen Tante?“ (S. 350/351)

„Wie sollen wir andere je richtig kennen, wenn wir uns manchmal sogar selbst fremd sind?“ (S. 433)

Warum der Roman Traumzähler heißt, hat sich mir nicht erschlossen. Oder sind damit Chiamakas Träume gemeint, die aber keineswegs in paradiesische Zustände münden. Denn der eine Mann, den sie wirklich will, der spielt nur mit ihr. Erfüllung ist so nicht zu finden. „Wie seltsam, dass wir beim Waten durch die Sümpfe des Lebens davon ausgehen, dass nur wir selbst mit Unsicherheiten zu kämpfen haben.“ (S. 474)

Bleibt noch, Zikora zu erwähnen, die Vierte im Bunde. Der die Zeit davon läuft, denn ihre biologische Uhr tickt und Ehe- und Kinderwunsch scheinen bislang unerfüllbar.
Der dicke Roman mit über fünfhundert Seiten liest sich sehr flüssig und ist recht unterhaltsam. Und ich wollte so gern mal aus anderen Ländern lesen, als immer nur aus Amerika. Da die nigerianischen Damen sich aber doch meist in USA aufhielten, habe ich leider weniger als erwartet aus Afrika erfahren.

Fazit: Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und diesen Roman gern gelesen, aber viel mitnehmen konnte ich daraus leider nicht. Dennoch beschäftigt mich die eingangs erwähnte zentrale Frage nach wie vor. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2025

Frauenschicksale - feministischer Roman

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Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut - es war mein erster Roman der gefeierten Autorin und eine meiner ersten feministischen Lektüren.

Leider fiel mir der Einstieg dann extrem schwer. Die ersten ...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut - es war mein erster Roman der gefeierten Autorin und eine meiner ersten feministischen Lektüren.

Leider fiel mir der Einstieg dann extrem schwer. Die ersten 50 Seiten haben sich sehr gezogen, was aber nicht am Stil oder der literarischen Qualität lag sondern eher am Inhalt, der mich zunächst nicht überzeugen konnte. Zum Glück wurde das dann immer besser.

Insgesamt erhalten wir Einblick in das Leben von vier Frauen. Sie sind alle Schwarze und zeigen auf verschiedene Weise auf, wie patriarchale Systeme funktionieren und Frauen auf die eine oder andere Weise unterdrückt, eingeschränkt oder gar verletzt werden. Die Themen sind vielfältig - von toxischen Beziehungen über Verantwortungslosigkeit, Rassismus, Gewalt und Betrug bis hin zu Korruption und Verbrechen. Mit Omelogor wird aber auch eine alleinstehende und starke Frau gezeichnet, die entgegen gesellschaftlicher Konventionen ein selbstbestimmtes Leben führt und es vermag, die patriarchalen Strukturen zum Wohle von Frauen auszunutzen.

Meiner Meinung nach variieren die Schicksale sehr stark in der Stärke ihrer Ausdruckskraft - sie konnten mich nicht alle gleichwertig begeistern. Gerade zu Beginn liegt der Fokus auch sehr stark auf dem „bösen Mann“. Klar gibt es hier einen feministischen Anspruch und es geht der Autorin auch darum, Missstände zu beleuchten, aber etwas mehr Ausgewogenheit bei der Charakterwahl hätte ich mir hier und da gewünscht. So besteht doch die Gefahr in eine Schwarz-Weiß-Sicht zu verfallen.

Hinzu kommt, dass mir der übergreifende Kit gefehlt hat - dieser eine erzählerische rote Faden, der alle vier Frauen verbindet und das Buch zu einem gelungenen Roman formt.

Literarisch ist das Buch aber auf jeden Fall stark geschrieben und die Autorin beweist eine gute Beobachtungsgabe und versteht es, den Finger in die Wunde zu legen. Es werden sehr wichtige Themen aufgegriffen und dazu lernt man auch einiges über Nigeria. Und auch wenn dieser Roman für mich kein Highlight war, werde ich der Autorin definitiv noch eine Chance geben.

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