Cover-Bild Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
Band 1 der Reihe "Die Dunklen Chroniken"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penhaligon
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Dark
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 16.03.2020
  • ISBN: 9783764532345
Christina Henry

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

Roman
Sigrun Zühlke (Übersetzer)

Unglaublich packend: Diese düstere Neuerzählung von »Alice im Wunderland« wird Ihnen den Schlaf rauben.

Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …

Nichts für schwache Nerven: Henrys Neuerzählung von »Alice im Wunderland« ist brutal – gleichzeitig aber unglaublich packend.

Alle Bücher von Christina Henry:
Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland
Die Chroniken von Alice – Die Schwarze Königin
Die Chroniken von Alice – Dunkelheit im Spiegelland
Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland
Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen
Die Chroniken von Rotkäppchen – Allein im tiefen, tiefen Wald

Die Bände (außer Alice) sind unabhängig voneinander lesbar.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein grausam verrücktes Abenteuer!

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Was ein grausam schönes Abenteuer!


Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin, aber mein erstes auf Deutsch und für mich war der Schreibstil am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Irgendwie fand ich den ...

Was ein grausam schönes Abenteuer!


Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin, aber mein erstes auf Deutsch und für mich war der Schreibstil am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Irgendwie fand ich den Satzbau komisch, allerdings hat sich das schnell wieder gelegt. Sobald ich den Einstieg in die Geschichte hatte war ich einfach nur von der Handlung gefesselt und sodann konnte mich auch der Schreibstil mitreißen. Die Geschichte ist übrigens aus der Erzählperspektive geschrieben, die sehr auf Alice Gedanken- und Gefühlswelt eingeht.


Alice fand ich von Anfang an irgendwie merkwürdig, aber auch interessant. Sie kann sich nämlich nicht mehr an alles erinnern, als sie in der Psychiatrie aufwacht, in der sie sich nun seit Jahren befindet. Obwohl sie ihr Zimmer nie verlassen darf, hat sie einen Freund gefunden namens Hatcher. Durch ein Loch in der Wand unterhalten sie sich, manchmal sieht sie ihn auch etwas. So geht's jahrelang. Aber als der Jabberwock erwacht stürtzt die Psychiatrie ein, brennt nieder, und die beiden fliehen zusammen... und zwar ins nächste Abenteuer!


Rot lief es an den Innenseiten ihrer Beine entlang, und blau waren die Flecken an ihren Oberschenkeln, wo Finger sie gepackt hatten.


Alice und Hatcher, was soll ich über sie sagen? Alice war für mich unglaublich interessant. Sie ist irgendwie so schwach und verletzlich, hat Ängste und zeigt viel mehr Schwäche als ich gedacht hätte. Hatcher würde ich als einen Schlächter bezeichnen. Übrigens ist er auch ein Axtmörder und sitzt deswegen neben Alice in der Zelle. XD Er war auf jeden Fall ein grausamer Sidekick, den die kleine Alice aber gebraucht hat. Er hat sie beschützt, aber er trägt auch selbst eine dunkle Geschichte mit sich, die man dann im Laufe des Buches erfährt. Beide sind so richtig gestörte "Problemkinder", aber genau das ist toll! Es ist unterhaltsam und man ist so gespannt auf all die Dinge, die den beiden passieren und wie sie damit umgehen.


Ich spüre Blut, das an den Wänden herunterrinnt, Ströme aus Blut in den Straßen unten.


Das Setting war natürlich mega! Erst das Krankenhaus, dann das Wunderland, was nicht wirklich wunderbar war, sondern einfach grausam und verrückt. Es gab so viele krasse Schauplätze. Bordelle, Sexclubs, viele heruntergekommene Orte und einiges mehr. Ich glaube wirklich, dass man Grausames abkönnen muss, wenn man die Geschichte lesen möchte. Es werden Charaktere verstümmelt, misshandelt (psychisch und physisch) und das auf Art und Weisen, an die hätte ich in meinen schlimmsten Albträumen nicht gedacht. Zudem gibt es immer mal wieder richtige Splattermomente, die richtig blutig, gewaltätig und brutal sind. Vergewaltigung ist auch ein Thema und gerade Frauen werden in diesem Buch aufs grausamste behandelt. Nicht nur, aber auch. Die Geschichte ist wirklich nicht für jeden gemacht. Punkt. Ihr müsst euch bewusst sein, dass das hier keine "schöne" Alice Nacherzählung ist.


Mir hat die Handlung wirklich gut gefallen. Trotz des ganzen Grausamen war ich einfach nur gefesselt von der Spannung die die Geschichte in sich trägt und das bis zum Schluss! Ich möchte eigentlich gar nicht zu viel zur Handlung sagen, da die Geschichte davon lebt, dass der Leser alles nach und nach erfährt und somit auch die Spannung immer weiter aufgebaut wird. Allerdings möchte ich etwas zum Ende loswerden. Dieses fand ich nämlich nicht so gelungen und es war mir nach dem ganzen Grauen einfach zu "fröhlich". Das hat für mich leider nicht ganz zur Geschichte gepasst. :/ Aber egal. Der Rest war mega gut und deswegen freue ich mich schon auf Band 2!


Fazit

Ein grausames Abenteuer für Erwachsene! Ich bin mal wieder völlig geplättet von Christina Henrys Künsten. Jedes Mal zieht sich mich in ihre grausame Welten die mich einfach nicht mehr loslassen!


Vielen lieben Dank an den Penhaligon Verlag für das Rezensionsexemplar!


Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Die beste Adaption von Alice im Wunderland, die ich bisher gelesen habe

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Alice vegetiert seit 10 Jahren in einem Krankenhaus beziehungsweise einer Irrenanstalt vor sich hin. Verlassen von ihrer Familie, ist ihr einziger Lichtblick Hatcher. Dieser bewohnt die Zelle neben ihr ...

Alice vegetiert seit 10 Jahren in einem Krankenhaus beziehungsweise einer Irrenanstalt vor sich hin. Verlassen von ihrer Familie, ist ihr einziger Lichtblick Hatcher. Dieser bewohnt die Zelle neben ihr und sie kommunizieren durch ein Mauseloch in der Wand miteinander. Schließlich gelingt den beiden durch einen Zufall die Flucht. Was allerdings erstmal nur sie beide wissen: auch eine dunkle Kreatur, die im Keller eingesperrt war, kann in die Freiheit entfliehen. Diese dürstet nach Blut, Tod und Rache. Es scheint so, dass nur Alice und Hatcher sie aufhalten können und so begeben sie sich auf die Suche nach Informationen und Unterstützung in einem unausweichlichen Kampf.

Zu Anfang wirkt Alice ein wenig naiv, hilfsbedürftig und ängstlich. Sie kämpft mit Erinnerungslücken, Flashbacks und Träumen, in denen ein Mann mit Kaninchenohren vorkommt. Man merkt, dass in der Vergangenheit schreckliches passiert sein muss, mit dem sie heute noch Probleme hat. Zugegebenermaßen wäre sie ohne Hatcher wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen gewesen. Doch in der wirklichen Welt muss sie eine relativ schnelle Entwicklung durchmachen, sie muss zu sich und ihrer Stärke finden, sich klar werden, was und wer ihr wichtig ist und schließlich Entscheidungen treffen beziehungsweise einfach handeln. So wandelt sie sich schnell vom ängstlichen Mäuschen zu einer anderen und mutigeren Version ihrer selbst. Hatcher auf der anderen Seite ist als verrückter Axtmörder in der Stadt bekannt. Obwohl er ein gefährlicher Mann ist, hat er auch eine weiche und liebevolle Seite. Doch er kämpft ständig mit seinen inneren Dämonen. Ich mochte ihn, ebenso wie Alice, unheimlich gerne.

Beide kommen aus unterschiedlichen Welten: Hatcher kennt die sogenannte Alte Stadt wie seine Westentasche. Hierbei handelt es sich um eine Art Ghetto, das unter verschiedenen Bandenchefs wie dem Grinser, der Raupe, des Kaninchens oder des Walrosses aufgeteilt ist. Man erkennt natürlich welche Charaktere aus dem Klassiker Vorbilder für diese Personen sein könnten. Alice stammt ursprünglich aus der Neuen Stadt, in der die Oberschicht und die Regierung leben. Diese wollen die Alte Stadt und ihre Einwohner am liebsten vergessen und überlassen sie nahezu sich selbst. Früher gab es sogar Zauberer, allerdings wurden diese vertrieben, eingesperrt oder getötet. Man merkt jedoch schnell, dass nichts und niemand ist wie es scheint und dass die Magie offensichtlich doch nicht komplett ausgelöscht wurde.

Neben dieser phantastischen und magischen Welt, dem düsteren Szenario und den spannenden Charakteren hat mich besonders der Schreibstil fasziniert. Dieser ist sehr metaphorisch und dementsprechend bildgewaltig. Er erschafft eine dunkle, bedrohliche und teilweise beängstigende Atmosphäre, die einem unter die Haut geht. Dazu muss man sagen, dass das Buch eine unterschwellige Brutalität und Gewalt aufweist. Es ist aber nicht so, dass bestimmte Szenen total detailliert, blutig und splashermäißg beschrieben werden. Es wird eher ein Zustand oder Ergebnis einer Gewalttat dargestellt und als Leser weiß man, dass etwas schreckliches passiert sein muss, damit es zu einer solchen Situation kommt. Dennoch ist diese Geschichte wahrscheinlich nichts für schwache Nerven. Wer ein Problem damit hat, etwas über Gewalt zu lesen, insbesondere auch gegenüber Frauen, der sollte nochmal überdenken, ob er sich dieses Buch wirklich zu Gemüte führen möchte.

Für mich ist "Finsternis im Wunderland" die beste Adaption von Alice im Wunderland, die ich bisher gelesen habe. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der im Herbst 2020 erscheinen wird!

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Nichts für schwache Nerven

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Inhalt:

Aus Anlass des 16. Geburtstags ihrer Freundin Dor beschließen Alice und ihre Freundin gemeinsam in der Alten Stadt zu feiern. Dort prägen Arbeitslosigkeit, städtische Verwahrlosung und Gewalt ...


Inhalt:

Aus Anlass des 16. Geburtstags ihrer Freundin Dor beschließen Alice und ihre Freundin gemeinsam in der Alten Stadt zu feiern. Dort prägen Arbeitslosigkeit, städtische Verwahrlosung und Gewalt den Alltag. Urbane Ausschreitungen sind an der Tagesordnung.

An diesem Tag geschah etwas Schreckliches, soviel ist Alice klar, als sie zwar ohne Erinnerungen, dafür aber mit einem Schnitt quer über ihrem Gesicht, in einem Kleid, das nicht das ihre ist, blutüberströmt zu sich kommt. Dor scheint die Alte Stadt im Gegensatz zu Alice nie verlassen zu haben.

Ein einziger Gedankenfetzen ist Alice geblieben. Nämlich der, einem Mann mit langen Ohren begegnet zu sein. Alice kann nicht anders, als immer wieder die Worte, „das Kaninchen, das Kaninchen“, zu wiederholen. Es dauert nicht lange, bis sie sich in der Alten Stadt wiederfindet. Grund hierfür ist ihre unfreiwillige Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung.

Zehn Jahre vergehen, die Alice dort verbringt. Solange dauert es, bis ihr endlich die Flucht gelingt. Hilfe bekommt sie von ihrem Zellennachbarn, dem Axtmörder Hatcher. Gemeinsam wollen sie das Kaninchen ausfindig machen.



Meinung:

Christina Henry steigt düster und brutal in ihre Märchenadaption ein. Alice, die sich an den schrecklichsten Tag ihres Lebens nicht mehr erinnern kann, fristet seit zehn Jahren ihr Dasein in einem Irrenhaus in der Alten Stadt. Die Pfleger gehen hier nicht zimperlich mit den Insassen um. Alice, die mehr und mehr verroht, lebt nunmehr in einer Welt, in der Gewalt zu einem probaten Mittel wird.

Nicht einmal ein Fenster befindet sich in der kahlen Zelle. Als das Mädchen eines Tages eine Stimme hört, fragt sie sich, ob sie endgültig dem Irrsinn verfallen ist. Doch bald stellt sich heraus, dass der Zellennachbar durch ein Mauseloch in der Wand Kontakt sucht.

Nach und nach entwächst aus diesen ersten Gesprächen eine fragile Freundschaft. Alice ist es egal, dass ihr Nachbar ein gefürchteter Axtmörder ist. Sie weiß, dass Hatcher ab und an durchdreht. Auch kennt sie seine Ängste vor dem Jabberwock, der ihm, so berichtet er, des öfteren auflauert.

Als eines Abends ein Feuer ausbricht, gelingt Alice und Hatcher die Flucht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Kaninchen. Dicht gefolgt vom Jabberwock.

Während des Lesens habe ich mich viele Seiten lang gefragt, wer denn diese Verkörperungen des Bösen wie das Kaninchen, der Jabberwock, das Walross oder der Zimmermann überhaupt sind.
Viele kleine erzählerische Mosaiksteine ergeben hier langsam ein Bild. Dabei scheut sich Christina Henry nicht, Abgründe auszuleuchten. Der Leser begegnet Ungeheuer, die in einem Pfefferminzstangenhäuschen leben oder Rosenhecken, deren Ranken in die Körperöffnungen eines Menschen hineinwachsen und ihn von innen zu ersticken und zu zerreißen drohen.

Dass es sich bei "Die Chroniken von Alice" um eine Märchenadaption handelt, verrät nicht nur der Titel. Auch bei Figuren wie Grinser oder Raupe stellten sich unmittelbar Assoziationen ein.
Jedoch sollte man auch hier gewarnt sein. In der Geschichte von Christina Henry ist wirklich nichts lieb und nett. Alles ist finster, bitterböse und grausam. So betreibt Raupe zum Beispiel ein Bordell, in dem seine Mädchen sich so ziemlich alles von den Freiern gefallen lassen müssen. Einem seiner Lieblingsobjekte wurde, alleine zum reinen Vergnügen des Freiers, mehrfach die Beine gebrochen und Flügel am Rücken angenäht.
Neben den Figuren gibt es aber auch andere Elemente, die an das bekannte Märchen erinnern. So gibt es beispielsweise Fläschchen mit einer Flüssigkeit, die einen wachsen lässt. Kuchen, von dem man nur einen Bissen nehmen muss, damit der eigene Körper von einer Sekunde auf die andere schrumpft.

Sehr gefallen hat mir, neben den vielen fantastischen Elementen, dem düsteren und gruseligem Setting und den interessanten Figuren aber auch die Beziehung der beiden Protagonisten.
Alice und Hatcher sind ein Paar, wie man es wohl selten trifft. Von ihrer Art her sind sie unterschiedlich und dennoch ergänzen sie sich perfekt. Hatcher ist bereit alles zu geben, um Alice Schutz zu geben. Und Alice würde alles tun, um Hatcher zu helfen, wenn er mal wieder in seine düstere innere Welt abtaucht.



Fazit:

"Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland" ist ein Buch, das nichts für schwache Nerven ist, das von Spannung, Nervenkitzel und Abgründen geprägt ist. Präzise zeichnet Christina Henry die „Alte Stadt“ als eine Hölle auf Erden: Ein urbaner Mix aus Verbrechern und Verrückten.

Bis zum finalen „Showdown“ ist es letztlich unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen oder nicht auf dessen Ende zu schielen. Starke Nerven sind vonnöten für das Durchstehen der Seiten und Kapitel. Aber: Es lohnt sich.



Buchzitate:

„Ich hatte nie die Chance zu werden, wer ich wirklich bin. Ich hab mich schon vorher verlaufen.“
(Alice zu Hatcher)

„Die meisten Männer geben ihrem Mädchen einen Ring, weißt du, statt ihr damit zu drohen, sie zu töten.“ Hatcher legte seine Hände um ihr Gesicht, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. „Ein Ring würde dich nicht vor den Männern retten, die dich benutzen und zerstören wollen ...“

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Düster und brutal - und zugleich unfassbar packend

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"𝓦𝓮'𝓻𝓮 𝓪𝓵𝓵 𝓶𝓪𝓭 𝓱𝓮𝓻𝓮."
(Alice in Wonderland)

Die Neuerzählung von Alice im Wunderland färbt die kunterbunte, süße Welt düster und brutal.
Egal, was diese Buch alles beinhaltet: es ist nichts für schwache ...

"𝓦𝓮'𝓻𝓮 𝓪𝓵𝓵 𝓶𝓪𝓭 𝓱𝓮𝓻𝓮."
(Alice in Wonderland)

Die Neuerzählung von Alice im Wunderland färbt die kunterbunte, süße Welt düster und brutal.
Egal, was diese Buch alles beinhaltet: es ist nichts für schwache Nerven und schon gar keine Gutenachtgeschichte für Kinder.

Ohne jegliche Erinnerung an ihr früheres Leben ist Alice seit zehn Jahren in einem Irrenhaus eingesperrt. Nächtliche Alpträume von einem Mann mit Kaninchenohren suchen sie heim. Was hat das alles zu bedeuten?
Als ein Feuer ausbricht, gelingt es Alice zusammen mit dem Axtmörder Hatcher zu fliehen.
Doch nicht nur die beiden konnten sich befreien.
Eine dunkle Kreatur, die ebenfalls jahrelang eingesperrt war, entkam ebenfalls.
Nun ist nicht nur das düstere Ungeheuer air der Jagd, sondern auch Alice selbst, denn sie versucht, ihre Erinnerungen wiederzuerlangen, um die Wahrheit über sich und das weiße Kaninchen herauszufinden.

Die Atmosphäre des Buchs war vom ersten Kapitel einnehmend und zog einen in den Bann der gefährlichen Welt von Alice.
Nichts und niemand scheint hier gute Absichten zu haben.
Prostitution, Gewalt und Morde stehen hier förmlich an der Tagesordnung. Anfangs hatte ich Zweifel, ob dies vielleicht nicht doch zu viel wäre und die Story unglaubwürdig erscheinen lässt - denn es ist immer noch auf Alice im Wunderland basiert.
Schnell wird beim lesen klar, dass hinter den Zeilen eine geniale Adaption geplant wurde.
Der Schreibstil machte es anfangs schwer, flüssig zu lesen. Doch nach und nach kam mir der Gedanke, dass dies vielleicht Absicht war. Man solle nicht über die Seiten fliegen können, sondern langsam, ganz langsam von der Grausamkeit, die Alice erlebt, gepackt werden.

Bekannte Figuren wie die Raupe, das Walross oder die Grinsekatze nahmen Gestalt in dieser Geschichte an.
Und meiner Meinung nach wurden diese Charaktere wunderbar getroffen.
Ebenso wie Alice und Hatcher. Allesamt hatten ihre Macken und waren dennoch so komplex und rundeten das ganze Buch zur Perfektion ab.
Denn obwohl jeder hier seine eigene, spezielle Rolle einnahm, behielten sie dennoch den Bezug zum Original aus Alice im Wunderland.

Das einzige, was ich kritisieren muss, ist die scheinbare Unbesiegbarkeit der beiden Protagonisten.
Für mich hatten sie zu wenig Niederlagen. Das ein oder andere haben sie einstecken müssen, doch in solch einer düsteren Welt, so kann ich mir das vorstellen, lauern deutlich mehr Gefahren auf, denen die beiden nicht gewachsen sind.

Alles in allem dennoch eine rundum düstere, spannende und äußerst gelungene Geschichte. Gewalt wird hier sehr detailliert beschrieben, weshalb ich das Buch eher für junge Erwachsene empfehlen würde, anstatt für Teenager.
Man muss sich bewusst machen, dass die Autorin vor nichts zurück schreckt.
Meiner Meinung nach hat dies dem Buch die Authentizität verliehen, dass es so genial machte.
Denn wie heißt es in diesem Buch so schön?
„Folge nicht dem Kaninchen, es sei denn, du wünschst dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn“

5/5 ⭐

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Enttäuschende Splatter Adaption

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Alle halten sie für verrückt! Dieses Mädchen, was seit 10 Jahren im Hospital, auf der Suche nach den Erinnerungen, ihrer düsteren Vergangenheit ist. Jede Nacht quälen sie die Träume von dem Mann mit den ...

Alle halten sie für verrückt! Dieses Mädchen, was seit 10 Jahren im Hospital, auf der Suche nach den Erinnerungen, ihrer düsteren Vergangenheit ist. Jede Nacht quälen sie die Träume von dem Mann mit den Kaninchenohren, der ihr weh tut. Dabei weiß sie nicht einmal wer er ist, wer sie selbst ist oder warum sie an diesem düsteren Ort gefangen ist. Als ein Feuer ausbricht gelingt Alice die Flucht. An ihrer Seite ist ihr Bekannter, der Axtmörder Hatcher. Doch ist er wirklich ihr Freund oder gar eine Gefahr für sie. Viel Zeit bleibt ihr nicht darüber nachzudenken, denn etwas noch viel schlimmeres und Dunkleres, aus den Tiefen des Irrenhauses, hat es ebenfalls geschafft frei zu kommen. Es ist auf der Suche und lechzt nach Blut.
Christina Henry ist US-amerikanische Fantasy Autorin und schrieb bereits die Bestseller Reihe „Black Wings“. Es existieren im englischen bereits weitere Adaptionen von literarischen Klassikern. Wer jedoch Lewis Carolls farbenfrohe, magische und verrückte Welt kennen lernen durfte, hofft wahrscheinlich in diesem Werk, dass alles in finstere Düsternis gehüllt wurde, der Horror einem die Gänsehaut bereitet und man von Alice Schrecken in den Bann gezogen wird. Sagen wir es mal so: es ist eine Fantasy Geschichte, die parallelen zum Märchen aufweist und dann und wann in den Splatter Bereich abrutscht. Die Charaktere (vor allem Alice) waren von Anfang an sehr farblos gezeichnet und schwer greifbar, was mit der Weiterentwicklung im Buch zunehmend schwieriger wurde. Die Autorin konnte in meinen Kopf das Bild von Alice (der Märchenfigur) einfach nicht umzeichnen in die Alice aus der düsteren Geschichte. Allgemein war die Darstellung, für mein Empfinden, sehr Detail- und Lieblos, so dass sich die Handlung nie vor meinem geistigen Auge entwickeln konnte. Schön wenn der Autor Spielraum für Fantasie lässt, doch ohne jeglichen Anreiz bleibt das geschrieben Wort, nur ein Wort und wird nicht zum Bild im Kopf des Lesers. Der Aufbau ist unangenehm Sprunghaft. Kaum steuert man auf einen relevanten Handlungspunkt zu, ist es Fallbeilartig auch schon wieder beendet. Das Gefühl raus gerissen worden zu sein, verbleibt bei alle größeren Konfrontationen. Der Story fehlt leider deutlich an Tiefgang, metaphorisch gesehen könnte man es mit der Teegesellschaft des Original Märchens vergleichen: Alice rutscht von Platzt zu Platz auf der „Tee Party“, kaum sitzt sie und will trinken, wird auch schon weiter gerutscht…! Man möchte es unausgereift nennen. Manche Gefühle, wie Angst und Ungewissheit, kann Henry gut rüberbringen, doch andere wie Mut und Wut, versucht sie zwar zu erklären aber schafft es nicht diese den Leser auch spüren zu lassen. Die Story hat es leider nie geschafft mich mitzureißen. Aufgrund der ausbleibenden Bilder im Kopf und Empfindungen im Herz, war es durchweg eher oberflächliche Lektüre. Diese Düsternis ist völlig ohne Hingabe geschrieben, so dass ich vergebens den Horror suchte. Ein Schatten wird erst dann furchteinflößend wenn unsere Fantasie (in dem Falle der Autor) daraus etwas Unheimliches macht. Das Ende war leider auch, wie der Rest des Buches: allenfalls schwach. Alices Konfrontation mit den beiden am furchteinflößendsten Figuren, war gelinde gesagt Zuckersüß. Den Showdown hätte ich meinem 3-jährigen Sohn vorlesen können. Es war eigentlich ganz nett aber bei einem Roman mit Trigger Warnung, vor seelischer und körperlicher Gewalt habe ich doch etwas Anderes erwartet. Düster? Packend? Leider nein, eher ein Fantasy Roman, eine weitläufige Adaption des Klassikers. Vielleicht nett im Jugendbuch Bereich, da macht die Trigger Warnung dann auch eher Sinn. Doch jeder der schon einmal Stephen King, Chris Carter o.ä. Autoren gelesen hat, ist versucht das Buch zu rütteln und zu schütteln um zu schauen ob irgendwo noch etwas brauchbares Düsteres herausgefallen kommt. Die parallelen waren leider das einzige was mich an dem Buch gehalten hat. Die Idee aus diesen Klassikern eine Dunkle Versionen zu schreiben fand ich wunderbar, an der Umsetzung ist es leider herb gescheitert, das ganze ausbaufähig zu nennen wäre noch grob untertrieben.
Fazit: eher lieblose Adaption, mit geringen parallelen und einigen Splatter Elementen. Enttäuschender Lesestoff.

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