Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783446265134
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

"Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert." The New York Times

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

ergreifende Geschichte

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Kya muss bereits mit 6 Jahren lernen, was es heißt auf sich allein gestellt zu sein.
Nachdem ihre Mutter einfach ging, zogen auch ihre Geschwister aus der einfachen Hütte aus und lassen Kya mit ihrem Vater, ...

Kya muss bereits mit 6 Jahren lernen, was es heißt auf sich allein gestellt zu sein.
Nachdem ihre Mutter einfach ging, zogen auch ihre Geschwister aus der einfachen Hütte aus und lassen Kya mit ihrem Vater, der mit sich selbst überfordert ist, im Marschland alleine.
Und so verfolgen wir Ihren Weg aus der Kindheit in den frühen 50er Jahren bis zum Erwachsenenalter Ende der 60er mit allen Hürden, die sie meistert. Bis sie eines Tages eines Verbrechens für schuldig gehalten wird...


Im Jahr 1969 wird die Leiche von Chase, einem ehemaligen Freund von Kya gefunden und die Polizei leitet Ermittlungen ein. Alles deutet daraufhin, dass das Marschmädchen damit zu tun hatte.

Die Geschichte beginnt in den 50ern und lässt den Leser an der unglaublichen Kindheit von Kya teilhaben.
Ganz auf sich gestellt, wird sie bereits frühzeitig von den Einwohnern der nächstgelegenen Ortschaft gemieden und als Sumpfpack abgestempelt.
Doch Kya ist ein unheimlich starker Charakter, der sich immer wieder aufrappelt und es schafft zu überleben.
Der Autorin ist eine solch liebenswerte Geschichte über dieses Mädchen und ihren harten Weg im Leben gelungen und ihre Geschichte symbolisiert so manches Vorurteil, dass selbst in der heutigen Zeit aktuell ist.
Der Schreibstil ist durch seine Haptik so real, dass man sich in die Zeit und in die Umgebung sehr gut einfühlen kann.
Die vielen Informationen über das Marschland und die Tiere waren nicht nur interessant, sondern auch unterhaltsam.
Ich habe während des Lesens gelacht und geweint, hatte Wut und Mitleid und wurde zum Schluss mit einem Gerechtigkeitsgefühl erfüllt.
Eine großartige Geschichte.

Fazit: Ein absolut lesenswerter Roman über Liebe, Einsamkeit, Vorurteile und Stärke. Für mich mein Jahreshighlight 2019

Veröffentlicht am 18.07.2019

Eine Hommage an das Marschland

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Kya ist das Marschmädchen. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern im Marschland in North Carolina. Sie ist noch ganz klein als ihre Mutter die Familie verlässt. Einer nach dem anderen verlässt ...


Kya ist das Marschmädchen. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern im Marschland in North Carolina. Sie ist noch ganz klein als ihre Mutter die Familie verlässt. Einer nach dem anderen verlässt Kya bis sie alleine in der Hütte im Marschland ist, alleine, noch kein Teenager. Sie lernt auf sich gestellt und ohne Schulbildung, zu überleben und zu leben. An der Seite von Möwen und anderen Tieren. Ihre erste Liebe Tate entschliesst sich zu studieren und das Marschland und Kaya ebenfalls zu verlassen. Verletzlich wie sie ist, lernt Kaya Chase kennen, der beliebteste Junggeselle der nächst gelegenen Stadt und mit ihm die körperliche Liebe, aber auch die Schattenseite der Liebe.

Meine Meinung:

Es ist ein wunderbares Buch und eine Liebeserklärung an das Marschland. Das Cover ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen aufgefallen. Die Autorin schafft es mit Worten diese einzigartige Landschaft dem Leser näher zu bringen, in sie einzutauchen und vertraut zu werden. In wunderbaren Sätzen erzählt sie vom harten Leben in der Marsch von den Tieren und deren Leben, vom Kreislauf der Natur. Es ist ein Buch über Freundschaft und Liebe, aber auch über Tod und Mord. Über Vorurteile und Vergeben, Verurteilen und Wiedergutmachung. Es ist ein ruhiges Buch mit einem sehr angenehmen Schreibstil, das mich gepackt hat und nicht mehr losgelassen hat bis ich fertig mit lesen war.

5 Sterne von mir und eine klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 28.07.2019

sehr ergreifender Roman

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Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie ...

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

Der Gesang der Flusskrebse ist kein einfaches Buch - sondern ein Buch das unter die Haut geht und die volle Aufmerksamkeit des Lesers fordert.
Die Protagonisten sind alle sehr realistisch - Kya ist einer dieser Charaktere der etwas ganz Besonderes ist und mich für sich eingenommen hat.
Erzählt wird in zwei Perspektiven, nämlich wie Kya heranwächst (Vergangenheit) und in der Gegenwart, in der eine Leiche im Marsch gefunden wird.
Der verständliche und leicht poetische Schreibstil macht das Buch zu einem wunderbaren und berührenden Leseabenteuer.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Kyas Leben in der Marsch

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Das Cover des Buches hat etwas romantisches, aber auch etwas düsteres. Nachdem man das Buch gelesen hat, passt es aber absolut zum Inhalt.

Inhalt: Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt ...

Das Cover des Buches hat etwas romantisches, aber auch etwas düsteres. Nachdem man das Buch gelesen hat, passt es aber absolut zum Inhalt.

Inhalt: Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

Meine Meinung: Delia Owens hat mit „Der Gesang der Flußkrebse“ ein wirklich tolles Buch geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig, interessant und gefühlvoll.
Die Hauptprotagonistin Kya ist mir gleich zu Beginn ans Herz gewachsen. Eine 6 jährige, die von allen verlassen nur mit ihrem doch sehr herrischen Vater aufwächst und sich trotz allem zu einer bewunderswerten Frau entwickelt. Die einzelnen Szenen werden sehr bildlich und detailliert dargestellt, so das man die kleine Hütte im Marsch genau vor Augen hat. Auch Kyas Entwicklung wird sehr genau beschrieben und man kann als Leser immer besser verstehen, warum Kya so geworden ist, wie sie ist.
Komisch fand ich hingegen die Dorfbewohner, die selbst einem kleinen Mädchen keine Chance gegeben haben. Aber letztendlich hat es Kya nicht wirklich geschadet.
Besonders gefallen hat mir auch, das man sehr viel aus der Natur erfährt, gerade das ist echt spannend. Gerade wie Kya sich um die Wildtiere kümmert, diese beobachtet, diese beschützt.
Der Tod von Chase Andrews ist für mich letztendlich nebensächlich, auch wenn mich das anfangs gereizt hat. Doch aufgrund der wunderbaren Naturbeschreibungen und Kyas toller Entwicklung, spielt er nur eine Nebenrolle.

Mein Fazit: Eine ganz wunderbare, tragische Lebensgeschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Marschmädchen

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Es tut einem Buch manchmal nicht gut, wenn es zu hymnisch besungen und in eine zu große Tradition gerückt wird. Das war hier der Fall. Ich bin daher mit geradezu immensen Erwartungen an die Lektüre gegangen. ...

Es tut einem Buch manchmal nicht gut, wenn es zu hymnisch besungen und in eine zu große Tradition gerückt wird. Das war hier der Fall. Ich bin daher mit geradezu immensen Erwartungen an die Lektüre gegangen. Auch wenn ich überwiegend gefesselt war, ist bei mir dennoch nicht der Eindruck eines modernen Klassikers entstanden.

Kya wird von allen nur das Marschmädchen genannt. Ihre Mutter und ihre Geschwister lassen sie mit dem gewalttätigen und trunksüchtigen Vater allein im Marschland zurück. Schon mit sechs Jahren muss Kya weitestgehend für sich selbst sorgen. Sie muss ungewöhnliche Wege finden, Geld zu verdienen und erhält auch keine Schulbildung. Die Natur wird ihr einziges Heil und ihre große Liebe. Lesen lernt sie nur durch einen Kindheitsfreund ihres Bruders. Zwischen den beiden keimen im Laufe der Jahre tiefere Gefühle auf, doch als Tate ans College geht, ist Kya erneut vollkommen allein. In ihrer Einsamkeit verliebt sie sich ausgerechnet in den Frauenheld Chase. Doch dieser liegt eines Morgens tot im Sumpf.

Dass die Autorin Zoologin ist, kommt dem Buch sehr zugute. Die Naturbeschreibungen sind authentisch und eindringlich. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sich Kyas Kindheit für manchen, der weniger naturverbunden ist als ich, gelegentlich doch ziemlich hinzieht.

Der Roman spielt von Beginn an auf zwei Zeitebenen: Die Leser erleben in einem Erzählstrang Kyas Entwicklung. Der zweite beginnt mit dem Auffinden der Leiche und den darauffolgenden Entwicklungen. Dieser letztere blieb für mich im Vergleich leider sehr an der Oberfläche. Dies setzt sich fort, als die beiden Zeitstränge aufeinandertreffen und Kya zu einer jungen Frau geworden ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man sehr viel über ihr Innenleben, das sich in der Naturbeschreibung wiederspiegelte, erfahren. Nun läuft die Erzählung einheitlich weiter, erreicht aber nicht mehr die anrührende Tiefe, mit der die Vergangenheit geschildert wurde. Es ist sicher dem Umstand geschuldet, dass so die Spannung über die Auflösung des Kriminalfalls aufrechterhalten werden kann, was auch gelingt. Der Erzählung hat das aber geschadet, da sie damit das Besondere verloren hat.

Die Wahrheit über Chases Tod hat mich persönlich reichlich schockiert und einige moralische Fragen aufgeworfen. Leider kann ich aber auf meinen Kritikpunkt nicht näher eingehen, ohne zu viel zu verraten.

Als Fazit kann ich sagen, dass das Buch für mich durch die eindringliche Schilderung einer Kindheit, die nur durch die Natur vor völliger Einsamkeit bewahrt wird, heraussticht. In der zweiten Hälfte konnte die Autorin jedoch das hohe Niveau leider nicht ganz halten und verschenkt etwas Potential.

Als unnötige und unübliche Bevormung der Leser habe ich den Tick der Übersetzenden empfunden, das gemeine Schimpfwort, das in der Zeit, in der die Geschichte spielt, für Afroamerikaner tragischerweise verwendet wurde, durch Sternchen zu ersetzen. Das steht im Gegensatz zu dem, was die Autorin wollte und spielt die Geschichte sinnlos weich, ohne die Vergangenheit besser machen zu können.