Cover-Bild Die Kinder sind Könige
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.03.2022
  • ISBN: 9783832171308
Delphine Vigan

Die Kinder sind Könige

Roman
Doris Heinemann (Übersetzer)

Wie, fragt sich die ermittelnde Polizeibeamtin Clara, soll man einen Verdächtigen ausmachen bei einem vermissten Kind, das Tausende Menschen kennen und mehrfach täglich sehen? Schnell begreift sie, dass ihre Ermittlungsmethoden in der virtuellen Welt vollkommen nutzlos sind. Einer Welt, von der sie bis zu diesem Fall so gut wie nichts wusste. Ihre Arbeit findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und auch privat ist sie eine zurückgezogene Frau. Schon immer konnte sie mit ihrem Alleinsein umgehen. Mélanie dagegen kann ohne die Aufmerksamkeit ihrer Follower nicht leben. Alles, was sie ist und was sie erreicht hat, verdankt sie dem Netz. Nicht einen Moment kommt ihr der Gedanke, ihre Tochter könnte dieses Leben nicht lieben, könnte sich vielmehr danach sehnen, ein unbekanntes Mädchen zu sein. Den Vorwurf der Ausbeutung ihrer Kinder weist Mélanie verletzt von sich. Und doch wird sie Jahre nach Kimmys Verschwinden genau dessen angeklagt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2023

hatte etwas mehr erwartet

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" Die Kinder sind Könige " von Delphine de Vigan ist ein Buch, das ich mit Spannung erwartet habe, behandelt es soch ein Thema, das wenn man Kinder hat, sehr aktuell ist.
Blogger, Influencer, Instagram, ...

" Die Kinder sind Könige " von Delphine de Vigan ist ein Buch, das ich mit Spannung erwartet habe, behandelt es soch ein Thema, das wenn man Kinder hat, sehr aktuell ist.
Blogger, Influencer, Instagram, Youtube, alles Begriffe, die mit der heutigen Welt in Verbindung stehen, nicht mehr wegzudenken sind.
Kennenlernen tut man sich heute über Social media, fast jeder verfolgt Influencer, verfolgt ihr Leben, was sie in ihren Storys preisgeben und verwendet die Rabattcodes, die die Firmen, die die Influencer bezahlen zur Verfügung stellen. Ein lukratives Geschäft für die Influencer , vor allem , wenn sie eine große Reichweite haben. Fragt man heute junge Leute, was sie werden wollen, kommt hä#ufig die Antwort : Influencer. Doch was passiert, wenn man schon kleine Kinder in dieses Geschäft mit hineinzieht ?

Dies behandelt die Autorin in ihrem Buch. Melanie Claux hat sich als junge Frau für ein TV Format beworben, in dem sie aber schnell ausschieht. Es reichte nicht für eine Influencerkarriere. Die Chance bekomt sie aber, als sie mit ihren beiden Kindern Kimmy und Sammy Diore eine Youtube Channel betreibt und dort Filme mit ihren Kindern postet. Sie werden schnell zu kleinen Stars und generieren innerhalb kürzester Zeit über eine Millionen Follower. Die Firmen treten schnell an Melanie heran und so betreibt sie mit ihren Kindern Werbung für alle möglichen Produkte. Die Kinder werden gefilmt, wenn sie neue Kleidung, Spielzeug oder Nahrung und Süssigkeiten ausprobieren und müssen dabei natürlich Begeisterung zeigen, jeden Tag und das vor einem Millionenpublikum. Jeder kennt sie, kennt ihre intimsten Momente und Gefühle.Keine Privatsphäre, keine Anonymität, dafür ein Übermaß an Konsumgütern. Was macht das mit Kindern ?

Zu Anfang dieses Buches war ich begeistert von dem Thema und der Spannung, die zu Anfang aufgebaut wurde, doch leider flachte das schnell ab.Die weitere Schilderung des Buches ist eher sachlich, beschftigt sich sehr oberflächlich mit den Konsequenzen dieses Tuns und konnte mich dann nicht mehr so begeistern.

Der Schreibstil ist flüssig, aber eben vom Inhalt eher sachlich und dies bei einem doch eigentlich sehr emotionalen Thema, nämlich dem Missbrauch von Kindern.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Wo ist Kimmy?

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Die Kinder sind Könige ist ein außergewöhnliches Buch im abwechslungsreichen Werk der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan, thematisch wie stilistisch.
Ausgangspunkt ist das Verschwinden eines ...

Die Kinder sind Könige ist ein außergewöhnliches Buch im abwechslungsreichen Werk der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan, thematisch wie stilistisch.
Ausgangspunkt ist das Verschwinden eines Kindes 2019, die 6jährige Kimmy Diore.
Es gibt einige Verhöre mit der Mutter Melanie Claux und dem Bruder Sammy.
Melanie hat ihre Kinder immer wieder für Aufnahmen genutzt, die sie auf Social Media-Kanälen wie Instagram, youtube etc. eingestellt hatte.
Sie wurden dabei zu Influencern und verdienten viel Geld.
Gegenpol zu dieser Familie ist die ermittelnde Polizistin Clare.

Die vielen episodenhaften Szene der Verhöre und Filmbeschreibungen lassen für mein Lesegefühl streckenweise einen nur eingeschränkten Lesefluss zu,m später kommt man mehr rein.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Figuren mehr Tiefe und Profil hätten. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass sie mir als Charaktere lange in Erinnerung bleiben.
Gut gemacht finde ich aber die Beschreibungen, wie das ständige gefimltwerden Kimmy immer mehr anstrengt und überfordert.
Auch wie der Entführungsfall aufgeklärt wird, halte ich für gelungen und glaubwürdig.
Dann gibt es später einen Handlungssprung ins Jahr 2031 und man erfährt, wie die Ereignisse weitergingen, was aus den Figuren wurde.
Das wirkt teilweise wie lange filmische Einstellungen.

Es ist beileibe kein schlechter Roman und das Thema durchaus wichtig, trotzdem erreichte mich das Buch streckenweise nicht so ganz. Viele Passagen musste ich zwei mal lesen um zu folgen Ich bereue aber nicht, das Buch gelesen zu haben. Dazu war es zu interessant, sogar fesselnd..
Delphine de Vigan hat schon viele gute Bücher geschrieben und ich bleibe natürlich ihr treuer Leser.

Veröffentlicht am 15.03.2022

Reality-TV, Internet-Plattformen und ihre Macht – zum Nachdenken!

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Der Titel des Buches verrät eigentlich nichts über den tragischen Inhalt, der wohl viel Wahrheit enthält.
Der Begriff der Privatsphäre ist durch solche Sendungen wie z.B. Big Brother oder privaten Beiträgen ...

Der Titel des Buches verrät eigentlich nichts über den tragischen Inhalt, der wohl viel Wahrheit enthält.
Der Begriff der Privatsphäre ist durch solche Sendungen wie z.B. Big Brother oder privaten Beiträgen auf YouTube, Instagram verändert worden. Die Inszenierung der eigenen Person, der Familie, des Alltags, und sogar die Einbeziehung der eigenen Kinder täglich vor der Kamera – diese Lebensweise mit vorgetäuschter Freude, mit einer digitalen Existenz ist Gegenstand dieses Romans, informierend und auch anklagend. Für ein Like oder einen hochgereckten Daumen zeigt man seine Kinder und seine Familie vor der Kamera mit vorgetäuschter Freude, zur Selbstdarstellung, als unverzichtbares Element der Selbstverwirklichung. Die Auswirkungen dieser digitalen Revolution können im Erwachsenenalter Angststörungen, Traurigkeit, eine hohe Suchtanfälligkeit, nur begrenztes Vertrauen zu den Eltern, Einsamkeit auslösen als Folge fortgesetzter Exposition von Kindern auf sozialen Netzwerken. Geht es hier sogar um eine gestohlene Kindheit?

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Zwischen Realität und Zukunftsszenario

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Die Französin Mélanie zeigt schon als junge Frau großes Interesse an diversen Reality-TV-Formaten, aber erst in Zeiten von YouTube und Instagramm kann sie sich voll und ganz verwirklichen. Dabei steht ...

Die Französin Mélanie zeigt schon als junge Frau großes Interesse an diversen Reality-TV-Formaten, aber erst in Zeiten von YouTube und Instagramm kann sie sich voll und ganz verwirklichen. Dabei steht jedoch nicht sie selbst im Vordergrund, sondern ihre Kinder sind diejenigen vor der Kamera. Erst als eines Tages ihre Tochter Kimmy beim Spielen mit den Nachbarskindern spurlos verschwindet, kommt die tägliche Flut an Bildern und Videos ins Stocken.
Mit diesem Buch greift die Autorin ein wirklich interessantes und brisantes Thema auf und lässt den Leser hinter die Kulissen dieser Maschinerie blicken. Gerade als Mutter mit eigenen Kindern finde ich Mélanies Handlungen und Ansichten sehr beklemmend und deprimierend – vor allem angesichts der Tatsache, dass die Geschichte eben nicht fernab der Realität ist.
So gerne ich die Autorin aber bisher immer gelesen habe, das Format und der Schreibstil in diesem Buch haben mir einfach nicht gefallen. Auch den Zeitsprung gegen Ende fand ich sehr merkwürdig und ich hätte mir angesichts der schweren Kost eine etwas weniger „kantige“ Umsetzung gewünscht.
Gefallen hat mir aber insbesondere die Figur der ermittelnden Polizistin Clara, die dem Leser einen objektiven Blick auf die Geschehnisse und Hintergründe bietet und so ein gutes Gegengewicht in der Geschichte darstellt.
Alles in allem denke ich, dass das Buch Geschmackssache ist und daher sicher auch viele begeistern wird – gerade aufgrund der Aktualität der Thematik.