Cover-Bild Der Inselmann
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 09.02.2023
  • ISBN: 9783462000252
Dirk Gieselmann

Der Inselmann

Roman

Eine vergessene Insel, ihr stiller König und die Sehnsucht nach einem Leben abseits der Welt. »Der Inselmann« ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn.

Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen , vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen?

Dirk Gieselmanns Debüt ist die faszinierende literarische Studie eines Insellebens und erzählt von der Sehnsucht nach Einsamkeit in einer Gesellschaft, die das Individuum niemals alleine lässt, im Guten wie im Schlechten. »Der Inselmann« ist ein Roman, der nachhallt, voller berückender Bilder, leuchtender Sätze und magischer Kulissen.


Stimmen zum Buch

»Dirk Gieselmann hat einen wunderbaren, melancholischen Roman geschrieben. Er errichtet mit Worten eine ganze Welt, einfach und stark und wahr. Mit welcher Neugier und Zärtlichkeit er die inneren Kämpfe seines heranwachsenden Protagonisten schildert, das ist das Gegenteil von Zynismus. Ich habe Der Inselmann geliebt.« Matthias Brandt

»Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen, der in seiner ganz eigenen Zeit gelebt hat. Immer verbunden mit seiner Insel. Ein Buch wie ein Schallverstärker. Man taucht ein in eine scheinbar leise Welt, hört dann aber jedes Geräusch, jeden Wellenschlag. Und alles stößt auf Resonanz in einem selbst. Ich empfehle, alle elektronischen Geräte auszuschalten und sich einzulassen auf diese Reise durch ein ganzes Leben.«  Anna Brüggemann

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2023

Das Leben ist eine Insel

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Hans lebt mit seinen Eltern auf einer Insel - um ihn herum die Stille und Einsamkeit, die Schönheit von Flora und Fauna. Alles fühlt sich gut und richtig an, bis der Brief zur Einschulung diese wunderbare ...

Hans lebt mit seinen Eltern auf einer Insel - um ihn herum die Stille und Einsamkeit, die Schönheit von Flora und Fauna. Alles fühlt sich gut und richtig an, bis der Brief zur Einschulung diese wunderbare Welt in sich zusammen fallen lässt. Hans erlebt die gnadenlose Härte des Lebens außerhalb seiner Blase , denn er gehört einfach nirgendwo dazu. Er ist ein Alleingänger, ein Außenseiter und bekommt das immer und überall zu spüren. Der Wunsch nach seiner Insel wird geradezu übermächtig....

Das kleine Büchlein sieht auf den ersten Blick so unscheinbar, so harmlos aus und versteckt sich fast hinter seinem Cover, das beim Betrachten ein bisschen Inselromantik und Sehnsucht hervorruft. Doch schon nach wenigen Seiten ist klar, das hier ein sprachlich ausgefeilter Roman die Lesenden auf eine Reise mitnimmt, die nicht immer einfach ist und tiefe Spuren hinterlässt.

Hans steckt voller Einsamkeit, denn was Elternliebe, Fürsorge und Warmherzigkeit bedeuten, hat er nie kennengelernt. Es tut mir in der Seele weh zu lesen, wie überflüssig Hans in der Welt seiner Eltern ist und sich diese gleichmütige Kälte auf sein weiteres Leben überträgt und ihn dauerhaft begleitet. Die Handlung ist keinesfalls leichte Kost, sondern voller wehmütiger und trauriger Momente, die durch die Figur Hans fast schmerzhaft nachfühbar ausgelebt werden.

Der Autor ist ein Meister der metaphorischen Darstellung und erzeugt somit melancholische Stimmungsbilder, die eine Symbiose mit der Handlung eingehen. Die Leser:innen begleiten Hans auf seinem beschwerlichen Lebensweg und fühlen diese ungestillte Sehnsucht nach dem einzigen Halt, den er kennt - seine Insel.

Ähnlich wie die im Buch beschriebenen konzentrischen Kreise entfaltet dieses Buch erst nach und nach seine ganze Wucht, die in kleinen kreisenden Bewegungen die Lesenden regelrecht umgarnt. Ein leises Buch, das denn Stillen und Ungehörten in unserer Welt eine Stimme gibt. Denn oft begegnen wir sogenannten Außenseiter:innen, denen wir einen Stempel aufdrücken, aber nie ihre Lebens-/Leidensgeschichte hinterfragen, um sie besser zu verstehen.


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Veröffentlicht am 01.02.2023

Die Welt eines Kindes

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Der Roman „Der Inselmann“ von Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte des kleinen Hans Roleder. Der introvertierte Hans zieht, aus ihm unerklärlichen Gründen, mit seinen Eltern auf eine kleine Insel in ...

Der Roman „Der Inselmann“ von Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte des kleinen Hans Roleder. Der introvertierte Hans zieht, aus ihm unerklärlichen Gründen, mit seinen Eltern auf eine kleine Insel in einem großen See. Dort erwartet sie eine halb verhungerte Schafherde und ein verlassener Schäferhund. Hans darf den Hund behalten und somit erfüllt sich der größte Wunsch, den der stille Junge jemals hatte. Zusammen mit seinem Hund erkundet Hans die Insel und die Natur auf ihr. Wenn sein bester Freund Kalle noch hier wäre, könnte das Leben für ihn nicht schöner sein.
Doch wie es leider so ist im Leben, wendet sich das Blatt. Mit einer Aufforderung der Behörde, die Schulpflicht wahrzunehmen, beginnt für Hans ein nicht enden wollendes Martyrium.

Dirk Gieselmann hat es in meinen Augen geschafft, ein wunderschönes Buch zu schreiben. Ich wurde durch den klaren und ruhigen Schreibstil in einen regelrechten Bann gezogen und habe das Buch in einem Ruck durchgelesen. Die Welt des kleinen Hans wird so phantasievoll und verträumt beschrieben, dass ich beim Lesen wieder zum Kind wurde. Alle freudigen und schmerzhaften Ereignisse erlebt man förmlich mit. Hans Eltern wirken immer traurig, der Leser erfährt aber nie den Hintergrund. Allerdings stört die traurige Grundstimmung nicht beim Lesen, da der Autor mit einer Leichtigkeit schreibt, die mich sehr fasziniert hat.

Eine klare Empfehlung für dieses Buch an alle Leser, die schöne Worte und verträumte Texte lieben.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Hans

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Der Inselmann – Dirk Gieselmann

Ein Junge und eine Insel. Erst zieht Hans nur widerwillig mit seinen Eltern in die Abgeschiedenheit, regelrecht Isolation, der Insel in einem See Deutschlands. Doch nach ...

Der Inselmann – Dirk Gieselmann

Ein Junge und eine Insel. Erst zieht Hans nur widerwillig mit seinen Eltern in die Abgeschiedenheit, regelrecht Isolation, der Insel in einem See Deutschlands. Doch nach kurzer Zeit wird der Junge sowohl von den Eltern als auch der Insel getrennt. Ein Leben lang bleibt diese Insel nun Herzens- und Sehnsuchtsort.

Mit nur 170 Seiten ist dies ein sehr kurzer Roman. Der Autor benötigt jedoch nicht viele Worte um sehr viel auszusagen, sowohl an Handlung als auch an Emotionen. Sowieso ist die wunderbare Sprache dieses Werkes bewundernswert. In knappen, poetischen Sätzen führt Herr Gieselmann den Leser mitten in die Gedanken- und Gefühlswelt von Hans. Das karge, armselige Leben auf der Insel und Hans‘ kindlicher Umgang damit – das ist einfach grandios erzählt. Dieser ist ein Außenseiter wider Willen, der bereits in jungen Jahren unter der Wortkargheit der Eltern leidet und auch sonst im Leben nirgendwo Anschluss findet.

Es ist ein sehr ruhiges, melancholisches Buch, das dennoch fesselt und zahlreiche Deutungsmöglichkeiten bietet. Mich hat besonders die tolle Sprache und ganz spezielle Atmosphäre beeindruckt. Ein faszinierendes Werk von einem Autor, den ich mir merken werde.

5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Wunderbares Wortgemälde

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Eigentlich geschieht nicht besonders viel in diesem kleinen Büchlein. Und doch transportiert es einen unglaublichen Reichtum, der mich beim Lesen und noch lange danach beglückte. Ein Buch, das man dauerhaft ...


Eigentlich geschieht nicht besonders viel in diesem kleinen Büchlein. Und doch transportiert es einen unglaublichen Reichtum, der mich beim Lesen und noch lange danach beglückte. Ein Buch, das man dauerhaft um sich haben möchte, um immer wieder einmal weg vom Alltag abzutauchen in die wunderbare Welt der Wortgemälde, die der Autor hier geschaffen hat.

Der zurückhaltende, schüchterne Junge Hans zieht mit seinen Eltern auf eine unbewohnte Insel, weit weg von Umtriebigkeit und Lärm. Und es beginnt gleichermaßen seine Reise nach innen und ein Verwachsen mit der Natur, die ihn umgibt, unspektakulär und innig. Alleinsein als Reichtum. Hans wächst dabei, fühlt sich als Herr der Insel. Doch die Kindheit endet abrupt, Hans muss zur Schule, wird getrennt von den Eltern und von seiner Welt der Steine und Pflanzen. Aber Hans verweigert sich, schwänzt die Schule, rudert immer wieder zur Insel. Vergebens, der Vater gewährt ihm keinen Zutritt mehr. Erst nach Jahren gelingt es Hans, sein Reich wieder in Besitz zu nehmen und in die für ihn so beglückende Einsamkeit zurückzukehren.

Fasziniert bin ich von der wunderbar poetischen Sprache, die so viel mehr transportiert als nur reine Kopfbilder. Ich habe beim Lesen den Eindruck, die Geräusche der Natur zu hören, mit dem Wind zu schwingen, vermoderndes Laub zu riechen. Für den Autor hat jedes Wort ein eigenes Gewicht, das Gewicht der Steine oder der Bäume, das Gewicht des Feuers oder des Wassers. Alles verlangt nach richtigen Wörtern. Aber nicht nur das. Dirk Gieselmann findet auch die Wörter hinter den Dingen, für Gefühle wie Schwermut, Ergebenheit oder Reichtum in der Stille des Augenblicks. Es ist gut, wenn es beim Lesen dieses Buches ganz still ist, damit man die Wortgemälde in all ihren Farben genießen kann.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Hans, der König der Insel

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Dieser Debütroman von Dirk Gieselmann hat es in sich, ein richtig gutes Buch. Es ist ein Roman über einen Mann, der nicht das sein dürfte was er im Grunde war: ein Einsiedler und glücklich mit sich selbst ...

Dieser Debütroman von Dirk Gieselmann hat es in sich, ein richtig gutes Buch. Es ist ein Roman über einen Mann, der nicht das sein dürfte was er im Grunde war: ein Einsiedler und glücklich mit sich selbst in der Natur. Die Natur verortet auf einer einsamen Insel in einem Binnensee, sein persönliches Paradies. Es geht um Hans Roleder, der mit 10 Jahren mit seinen Eltern auf diese Insel zieht. Sein Vater übernimmt das Amt des Schafshüters auf dieser Insel nachdem der vorherige an Kriegswunden leidende Schäfer verstarb. Die Geschichte scheint Ende der 1950er Jahren/zu Beginn der 1960er angesiedelt zu sein.
Dirk Gieselmann schreibt sprachgewaltig. Nicht nur das Verschmelzen von Junge und Natur ist wunderbar beschrieben, auch wenn er dann die Insel verlassen muss auf Grund der Schulpflicht und „seiner“ Insel entrissen wird. Diese Ausgrenzung und das Aberkennen von Freude am Alleinsein ist prägnant und treffend portraitiert. Die Gesellschaft ein nromiertes Bild wie ein Kind, wie ein heranwachsender Mann zu sein hat und er, Hans, ist es nicht. Er, der König der Insel, möchte nur wieder an seinen Sehnsuchtsort.
Fazit: Ein wirklich starkes Debüt, dass sprachlich glänzt und eine einfühlsame Geschichte erzählt.

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