Cover-Bild Die Glasschwestern
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900450
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Franziska Hauser

Die Glasschwestern

Roman

Dunja lebt mit ihren zwei Kindern und deren Vater in der Großstadt, ihre Zwillingsschwester Saphie in einem kleinen Dorf an der ehemals deutsch-deutschen Grenze. Als der Zufall auf irrwitzige Weise zuschlägt und innerhalb kurzer Zeit die Männer der beiden sterben, nähern die Schwestern sich einander wieder an. Dunja zieht in Saphies Hotel und damit zurück in die Welt ihrer Kindheit. Die Geschichte zweier sehr verschiedener Frauen und über die menschliche Fähigkeit, sich immer wieder neu erfinden zu können.

Ein Generationenroman aus dem ehemaligen Grenzgebiet, der alte Geschichten, Geheimnisse und Lügen zutage fördert und gleichsam ein Vergeben der Vergangenheit und Annehmen der Gegenwart ermöglicht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2020

Schöner Generationenroman

1

Sehr verschieden sind die 39jährigen Zwillingsschwestern Dunja und Saphie, die als Kinder in ihrem Heimatdorf im ehemals innerdeutschen Grenzgebiet „Glasschwestern“ (daher der Buchtitel) genannt wurden, ...

Sehr verschieden sind die 39jährigen Zwillingsschwestern Dunja und Saphie, die als Kinder in ihrem Heimatdorf im ehemals innerdeutschen Grenzgebiet „Glasschwestern“ (daher der Buchtitel) genannt wurden, weil sie den handgemachten, geblasenen Glasschmuck ihres Vaters trugen. Eine merkwürdige Parallele gibt es aber in ihrem Leben: Ihre beiden Männer/Lebensgefährten sterben am selben Tag. Daraufhin zieht Dunja aus der Großstadt zurück in das kleine Dorf ihrer Kindheit, wo Saphie ein Hotel führt. Sehr seltsam ist es dann, dass Dunja mehr und mehr wie Saphie wird (von der in engen sozialen Verhältnissen lebenden, zum Grübeln neigenden Frau zur erfolgreichen Hotelmanagerin) und umgekehrt (die früher eher vorausschauende Saphie arbeitet ihre Ehe mit einem Säufer auf, der ihre eigene Liebe zu ihm nicht so recht erwidern wollte). Daneben spielen familiäre Probleme mit ihrer jüngeren Schwester und Dunjas zwei Kindern eine wichtige Rolle. Auch die deutsch-deutsche Geschichte wird – wenn auch nur am Rande – anhand eines Fluchttunnels thematisiert, in dessen Bau der Vater auf seltsame Weise involviert war.
Das Buch liest sich gut und flüssig. Der Schreibstil ist sehr besonders. Sehr gefallen haben mir die Kapitelüberschriften, die jeweils kleine Lebensweisheiten wiedergeben (z.B. „Alte Liebe rostet, wenn sie neue kostet“), sowie die ungewöhnlichen, wenngleich gewöhnungsbedürftigen Vornamen der Romanfiguren, die einem altdeutschen Kalender entlehnt sind. Es ist besonders Fans von Familiengeschichten zu empfehlen. Die Darstellung des unbedingten Familienzusammenhaltes ist sehr schön. Als Leser fühlt man sich bildlich in die kleine Welt der Schwestern im Hotel hineinversetzt.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Was bedeutet Freiheit?

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Die Zwillingsschwestern Dunja und Saphie werden mitten aus dem Leben gerissen. Beide Ehemänner sterben am selben Tag.

Während Saphie erfolgreich ein kleines Landhotel führt, steckt Dunja in ihrer ganz ...

Die Zwillingsschwestern Dunja und Saphie werden mitten aus dem Leben gerissen. Beide Ehemänner sterben am selben Tag.

Während Saphie erfolgreich ein kleines Landhotel führt, steckt Dunja in ihrer ganz eigenen Welt als Deutschlehrerin fest.

Um mit dem Verlust klarzukommen zieht Dunja mit ihren Kindern Augusta und Jules zu Saphie ins Hotel. Hier blicken die beiden Schwestern zurück.

Zurück auf die Grenze zur ehemaligen DDR und natürlich auch zurück in ihr gelebtes Leben.

Das Leben der beiden zerrinnt. Nichts ist mehr so wie es mal war. Die Vergangenheit holt sie beide ein, als auch die dritte, deutlich jüngere Schwester Lenka im Hotel auftaucht und kräftig für Trubel sorgt. Mit im Gepäck ein Filmteam, dass ein dunkles Familiengeheimnis lüftet.

Das Hotel entwickelt sich nach und nach zu einem Therapiehort. Die Familienmitglieder finden sich, wenn auch über etliche Umwege wieder zu sich selbst und zu ihren Lieben zurück.

Immer wieder werden die Schwestern jedoch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Der Tod der Männer zieht sich wie ein tiefroter Faden durch die Geschichte und die Schwestern können der Dominanz dieser Ehen kaum entfliehen.

Saphies Lebensweg war bisher einzig von Arbeit und der Ignoranz ihres alkoholabhängigen Ehemannes und kleinen Affären mit Hotelgästen geprägt. Dunja hingegen versuchte sich in einem klassischen Familienbild wiederzufinden. Nur um dann empört festzustellen, dass ihre Vorstellung sich bereits mit der ersten Schwangerschaft in Luft auflöst.

Fanziska Hauser hat mit Ihrem Roman eine Welt erschaffen, die zerrissener nicht sein könnte. Auch nach Jahren der Wiedervereinigung schafft es diese Familie nur über zahlreiche Umwege, zu sich selbst zu finden. Geheimnisse, skurrile Beziehungen und Neurosen plagen diese zwei Schwestern durch ihr bisheriges Leben. Scheinbar kann einzig der Tod ihrer Ehemänner sie davor bewahren, zugrunde zu gehen.

Dunja und Saphie machen es dem Leser nicht gerade leicht. Man möchte mehr als einmal in das Leben der Beiden hineintreten und die Frauen wachrütteln und ihnen den Weg in die Freiheit zeigen…

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Eine Geschichte, die sich in unwesentlichem Inhalt verliert

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An der ehemals deutsch-deutschen Grenze gelegen, befindet sich ein kleines Dorf, indem Saphie ein Hotel betreibt. Ihre Zwillingsschwester Dunja lebt mit ihren Kindern Augusta und Jules in einer nahe gelegenen ...

An der ehemals deutsch-deutschen Grenze gelegen, befindet sich ein kleines Dorf, indem Saphie ein Hotel betreibt. Ihre Zwillingsschwester Dunja lebt mit ihren Kindern Augusta und Jules in einer nahe gelegenen Großstadt. Als beide Ehemänner der Schwestern auf unterschiedliche Weise, aber am gleichen Tag sterben, zieht Dunja zu ihrer Schwester ins Hotel. Dabei werden Kindheitserinnerungen wach und alte Geschichten treten wieder zutage.

Beschrieben wird das Buch als »Generationenroman aus dem ehemaligen Grenzgebiet«, deren Inhalt »alte Geschichten, Geheimnisse und Lügen zutage fördert«. Dieser Klappentext war es, der mich neugierig machte auf eine sehr spannende und bedeutungsvolle Erzählung, mit intensiver Handlung und interessanten Charakteren. Da meine Familie selbst aus der ehemaligen DDR stammt, sind Geschichten, die aus dieser oder von dieser Zeit erzählen immer recht reizvoll für mich. Die geographische Lage oder auch die Herausforderungen mit dem Leben in der DDR und seinen Folgen bleiben größtenteils bedeutungslos. Bis zum Ende erschloss sich mir nicht, welche Botschaft die Autorin ihren Lesern vermitteln möchte.

In die Geschichte einzutauchen war mir durchweg unmöglich, denn die Figuren scheinen unnahbar und ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar, sodass sie mir bis zuletzt unsympathisch und fern blieben. Ich fühlte mich als Leserin außen vor, nicht mitgenommen oder mit einbezogen. Themen, wie hier das Geheimnis eines Tunnels werden im Buch lediglich angerissen und verlaufen schlussendlich in einer Sackgasse. Auch der Titel des Buches ist für mich unpassend gewählt, denn was es damit auf sich hat, spielt eine aus meiner Sicht viel zu nebensächliche Rolle. Inhalte werden hochgespielt aber nicht zu Ende gedacht und das sorgte in mir für viel Frustration beim Lesen.

Die Idee selbst, eine Familiengeschichte voller Geheimnisse und der Suche nach der eigenen Identität und dem Sinn des Lebens zu schreiben, ist sicher keine neue, bietet aber wesentlich mehr Potential, als es hier ausgeschöpft wurde. Am Meisten aufgestoßen ist mir das zeitgleiche Ableben der Ehemänner beider Schwestern. Dieser Umstand wirkt einfach zu konstruiert und gleitet folglich ins Absurde ab. Grundsätzlich macht alles Erzählte einen unkontrollierten Eindruck, wird in den Raum geworfen, so als müsse es unbedingt ausgesprochen werden, auch wenn es letztendlich nicht zielführend für den Verlauf der Handlung ist. Ich musste mich infolgedessen durch das Buch quälen und war sehr erleichtert, am Ende angekommen zu sein.

An den Hauptfiguren sind das Interessanteste wohl noch ihre sehr ungewöhnlichen Namen. Das Alter beider Schwestern bleibt lange Zeit unklar und ihre Persönlichkeiten im Gesamten trotz nachlässiger Beschreibungen unausgegoren. Das Buch ist mit 430 Seiten kein Kompaktes und so hatte ich mir vom Inhalt viel mehr erwartet. Um sich in die die handelnden Personen hineinzuversetzen mit ihnen zu fühlen oder sie zu verstehen, werden sie von Franziska Hauser zu schwach gezeichnet. Der Schreibstil ist nicht außergewöhnlich, die von mir ausgewählten Zitate unten, entsprechen den wenigen Textstellen, die mich ansprechen konnten. Von allen Charakteren des Buches ist es lediglich Nino, ein Sprachschüler von Dunja, der mich durch seine Dialoge etwas aufheitern konnte. Viele Figuren blieben blass oder ausdruckslos. Alles in allem wird hier eine potenziell aufregende Geschichte nur sehr oberflächlich erzählt. Während des Lesens entstehen mehr Fragen als es es Antworten gibt und so bleibt ein großes Chaos zurück.

Eine völlig wirre Geschichte, die zu viel Interpretationsspielraum lässt und sich in Nebensächlichkeiten oder unwesentlichen Inhalten verliert. Eine große Enttäuschung!

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein Neuanfang wagen

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Dunja und Saphie sind Zwillingsschwestern. Und am gleichen Tag sterben ihre beiden Ehemänner. Dieser Schicksalsschlag sitzt bei beiden und die Schwestern müssen sich fragen was sie nun mit ihrer zweiten ...

Dunja und Saphie sind Zwillingsschwestern. Und am gleichen Tag sterben ihre beiden Ehemänner. Dieser Schicksalsschlag sitzt bei beiden und die Schwestern müssen sich fragen was sie nun mit ihrer zweiten Lebenshälfte beginnen wollen, alleine, entzweit von der Familie. Was haben sie erreicht? Was wollen sie noch erreichen? Lohnt es sich noch? Für was hat man bisher gelebt, war es gut, lohnenswert, oder sollte man lieber nochmals von ganz vorne beginnen? Dunja und Saphie müssen sich diesen Fragen gemeinsam stellen.
„Dem Kamermann steht die Frage ins Gesicht geschrieben, ob es hier irgendwo einen Mann gibt zu dieser Frau. Manchmal sieht er sich um, als fühle er sich beobachtet. Am liebsten würde Dunja dazwischenrufen: Der ist gerade gestorben, und meiner übrigens auch. Am selben Tag. Haben sich verabredet. Witzig, oder?“ (Seite 80)
Das ist ein Buch welches wohl drei Arten von Lesen freisetzen wird – „Was für ein Mist“, „War zum Ende ganz okay“ oder „Wow, ich bin begeistert.“ Ich bin ehrlich dass ich alle 3 Arten durchgemacht habe aber zum Ende hin sagen kann – es hat hier und da ein paar Überlängen, es geht sehr holprig los, aber unter dem Strich hat mich das Buch berührt und sehr angesprochen.
Der Schreibstil ist sehr ruhig, sehr angenehm und eben doch anders, berührend, fordernd aber nicht mit Spannungsbögen oder dergleichen ausgestattet. Ich würde auch nicht sagen dass dieses Buch einen roten Faden beinhaltet, die Autorin springt sehr freudig in der Geschichte der Familie hin und her, es werden Rückblicke eingebaut, neue Wendungen und Ereignisse, aber alles unter dem großen Wort Lebenspläne und Neuanfänge. Die bildhafte Beschreibung nimmt einen mit an die ehemalige deutsch- deutsche Grenze und beschäftigt sich auch mit der Familie zu DDR Zeiten.
Dunja und Saphie könnten, trotz Zwillinge, nicht unterschiedlicher sein.
Dunja ist die Ruhige, Mutter von 2 Kindern, von ihrem Ehemann getrennt was ihr viel Missgunst der Kinder eingebracht hat. Sie hat die ganze Zeit für die Familie alles gegeben, hier und da sich mit günstigen Jobs über Wasser gehalten, war da wenn ihr Ehemann Winnie immer wieder verschwand um sein Ding durchzuziehen.
Saphie ist die Person die anpackt, die ein Hotel mit ihrem Mann in dem kleinen Dorf betreibt aus dem die Familie stammt. Sie hatte mit 20 eigentlich andere Pläne und nun muss sie sich alleine um das Hotel kümmern seid ihr Mann Gilbhart tot ist. Auch in ihrer Ehe gab es immer mehr Schwierigkeiten, nun muss Saphie, wie Dunja, mit dieser neuen Erkenntnissen leben und planen.
Ich fand beide Schwestern unglaublich toll und interessant dargestellt, alleine weil sie so unterschiedlich sind. Die Eine hat zwei erwachsene Kinder und muss jetzt ihren neuen Platz im Leben suchen, die Andere hat immer schon ihren Platz gehabt und merkt dass es doch nicht das ist was sie eigentlich wollte. So kann man sich als Leser in beide oder eben nur in einen Charakter sehr gut hineinversetzen und sich seine eigenen Gedanken darüber machen.
Der Einstieg war gut, dann kam eine längere Strecke wo ich mir dachte – na wenn das so weitergeht…toll… und dann, wie durch ein Finger schnippen wurde die Geschichte sehr interessant, gut umgesetzt und konnte mich berühren, begeistern und mitnehmen. Ich habe beide Schwestern nachvollziehen können, habe angefangen mir meine Gedanken über das eigene Leben zu machen, über Neuanfänge, über neue Chancen, alte Dinge die mir nicht zusagen die man aber vielleicht trotzdem noch behält und durchzieht, aber vor allem zeigt es eben auch auf wie schwer es ist aus seinem eigenen Trott auszubrechen, neue Wege gehen zu wollen, diese Unsicherheit, diese Angst vor dem Neuen, was schaffe ich, was nicht?
Auch die Umgebung der beiden Schwestern, die restliche Familie, die alten Geheimnisse und Schicksale zur Zeiten der DDR, die Veränderung von diesem ganzen Umfeld wenn sich die Hauptprotagonistinnen ändern, das hat die Autorin sehr überzeugend und einfühlsam zusammengesetzt und mitgenommen.
„Sie fährt in den Nachbarort und geht durch die kleine Fußgängerzone. Um ihren Kopf wirbeln Haarsträhnen. Sie mag das Wetter, wenn es etwas mit ihr tut. Wenn es sie frieren lässt oder ihr Haar zerrauft, wenn der Wind sie durch die Straßen schiebt oder sie sich ihm entgegenstemmen muss. Dann ist sie stark und lebendig. Das grobe Wetter bleibt Heilmittel gegen ihre Empfindlichkeit. Es hilft ihr, sich gegen die Traurigkeit zu wehren.“ (Seite 163)
Man muss sich auf das Buch auf jeden Fall einlassen können, trotz Anfangsschwierigkeiten, trotz der in oder anderen Überlänge. Aber man wird mit seiner Suche nach dem ein oder anderen Sinn, Neuanfang belohnt, mit viel Humor und Feingefühl in einem aussergewöhnlich schönen Schreibstil. Ich war doch sehr angetan und begeistert von der Geschichte der Glasschwestern.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Zwei ungleiche Schwestern

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Aufgewachsen in einem Dorf an der deutsch-deutschen Grenze, hatten sich die Lebenswege der Zwillingsschwestern Dunja und Saphie

Aufgewachsen in einem Dorf an der deutsch-deutschen Grenze, hatten sich die Lebenswege der Zwillingsschwestern Dunja und Saphie

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