Dorothy Darling, 77 Jahre alt und misstrauische Eigenbrötlerin, lebt schon fast ihr halbes Leben in Shelley House im beschaulichen Chalcot. Wachsam beobachtet sie das Treiben ihrer Nachbarn, unternimmt regelmäßige Kontrollgänge, führt Buch über Fehltritte und schreibt Beschwerdebriefe. Als die 25-jährige Kat, die nicht nur pinke Haare hat, sondern auch noch ein schrottreifes Auto fährt, (illegalerweise!) bei Dorothys Nachbarn Joseph zur Untermiete einzieht, wittert die alte Dame Ärger.
Doch der kommt plötzlich von ganz anderer Seite: Shelley House soll abgerissen und durch ein Gebäude mit Luxusapartments ersetzt werden. Joseph demonstriert vor dem Büro des Vermieters – und wird kurz darauf bewusstlos in seiner Wohnung aufgefunden. Was geht hier vor sich? Und wer kümmert sich jetzt um Josephs Hund? Kat und Dorothy müssen sich verbünden, um den Frieden wiederherzustellen und Shelley House zu retten. Eine scheinbar unmögliche Allianz, denn ebenso wie Dorothy hält auch Kat ihre Mitmenschen gern auf Abstand. Aber vielleicht lohnt es sich ja doch, die eigenen Vorbehalte über Bord zu werfen?
Es beginnt mit einer unsympathischen, zänkischen und einsamen alten Frau und endet mit Freundschaft. Im historischen Shelley House ist Ms Darling der Platzwart: sie beobachtet, notiert und beanstandet, ...
Es beginnt mit einer unsympathischen, zänkischen und einsamen alten Frau und endet mit Freundschaft. Im historischen Shelley House ist Ms Darling der Platzwart: sie beobachtet, notiert und beanstandet, was die Nachbarn so treiben. Als nebenan verbotenerweise eine Untermieterin einzieht, weiß Ms Darling sofort: dieses rosahaarige verlotterte Mädchen bedeutet Ärger. Doch es soll ganz anders kommen, denn allen Anwohnern von Shelley House wird gekündigt. Nur zusammen können sie dagegen demonstrieren, davon ist Ms Darlings Nachbar überzeugt. Und wohl oder übel wird auch Ms Darling in die Protestaktionen hineingezogen - und entdeckt nicht nur an ihren Nachbarn ganz neue Seiten.
Die Geschichte ist locker-leicht, ironisch-witzig und doch auch mit ernsten Untertönen und einer komplexen Handlung geschrieben, so dass sie mir beim Lesen richtig viel Spaß gemacht hat. Ob Shelley House am Ende verloren ist wird hier nicht verraten, aber: es werden viele Freunde gewonnen.
Fazit: Dieses Buch macht richtig gute Laune.
Die bekannteste Eigenschaft eines Schmetterlings ist vermutlich seine Transformation, bei der er sich aus einer unbeweglichen und etwas molligen kleinen Raupe in ein geflügeltes Kunstwerk verwandelt. Aber ...
Die bekannteste Eigenschaft eines Schmetterlings ist vermutlich seine Transformation, bei der er sich aus einer unbeweglichen und etwas molligen kleinen Raupe in ein geflügeltes Kunstwerk verwandelt. Aber er ist nicht der einzige, der diesen drastischen Wandel durchläuft. Auch die 77-jährige strenge Ms Dorothy Darling macht eine extreme Metamorphose durch. In dem Buch "Ms Darling und ihre Nachbarn" von der Autorin Freya Sampson, erschienen im Dumont Verlag, lebt sie zurückgezogen im Shelley House. Die dortigen Nachbarn sind sehr verschieden und erst auf den zweiten oder dritten Blick sympathisch, denn sie werden anfangs aus der Sicht von Dorothy beschrieben. Sie haben es allesamt nicht leicht mit Dorothy, denn sie ahndet jeden ihrer Regelverstöße.
Erst als die 25-jährige flippige Kat einzieht und das Haus geräumt werden soll, taut Dorothy aus ihrer jahrelangen verbitterten Verpuppung auf und entwickelt sich von der bissigen Raupe zum lockerleichten Schmetterling. Irgendwann verlässt sie zu ihrer eigenen Überraschung auch mal wieder das Haus und nimmt ihr Leben in die eigene Hand. Sie beginnt mit Mut und Entschlossenheit für das Haus zu kämpfen. Dass die beiden gegensätzlichen Frauen einiges gemeinsam haben und sich zusammen gegen den Abriss des Hauses wehren, würde man als Leser am Anfang nicht vermuten. Beide hüten ihre Geheimnisse, sind anderen gegenüber misstrauisch und ruppig in ihrer Art. Klassische Einzelgänger. Ein zeitweise herrenloser Hund ist nicht ganz unschuldig an der positiven Entwicklung, denn die beiden müssen sich zu ihrem anfänglichen Leidwesen um ihn kümmern und deshalb Zeit miteinander verbringen bzw. sich absprechen.
Die Story entwickelt sich langsam, wird dann aber immer rasanter. Es macht Spaß, die sich immer abwechselnden Sichtweisen von Dorothy und Kat zu lesen und die allmähliche Verwandlung, besonders der Älteren, mitzuverfolgen. Mit viel englischem Humor erzählt die Autorin Freya Sampson die Geschichte über widerwillige Nachbarschaft, wachsende Freundschaft und wiedergewonnenes Vertrauen. Wie aus der zusammengewürfelten Hausgemeinschaft eine verschworene wird, das beschreibt Sampson mit viel Liebe zu den Charakteren. Und auch die Liebe ist Thema im Buch. Das Buch geht ans Herz keine Frage, ist aber zum Glück zu keiner Zeit kitschig. Die Geschichte ist genau das richtige für gemütliche Stunden auf dem Sofa oder im Garten bei einem Tässchen englischen Tee. Ein Buch, das sich sehr leicht liest und dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt und dabei an die eigene Zivilcourage appelliert..
Für mich war es das zweite Buch der Autorin und es hat mir wieder sehr gut gefallen. Für mich zeichnet sich die Autorin dadurch aus, dass sie es schafft ernste und schwierige Themen in einer humorvollen ...
Für mich war es das zweite Buch der Autorin und es hat mir wieder sehr gut gefallen. Für mich zeichnet sich die Autorin dadurch aus, dass sie es schafft ernste und schwierige Themen in einer humorvollen und gut zu lesenden Geschichte zu verpacken. Man fühlt sich beim Lesen einfach wohl, auch wenn nicht immer alles locker und leicht ist. Ich finde das muss man erst einmal schaffen und beweist ihr Talent zu schreiben. Der Schreibstil ist, wie schon beschrieben, wirklich toll. Das Buch lässt sich total locker und flüssig lesen. Vom Gefühl her ist es so ein richtig schönes Buch, was man eingekuschelt auf dem Sofa bei einer schönen Tasse Tee lesen möchte.
Die Charaktere fand ich sehr originell und alle auf ihre Art und Weise besonders, aber nicht zu abgehoben oder überzeichnet. Ich habe sie beim Lesen als authentisch und echt empfunden. Für mich zeichnete sich die Geschichte besonders durch den späteren Zusammenhalt angesichts der schlechten Situation aus und durch die (persönlichen) Grenzen, die die Charaktere überwinden bzw. mit denen sie zu kämpfen haben. Nach und nach wird immer mehr offenbart und Zusammenhänge erschließen sich plötzlich. Das mochte ich wirklich sehr!
Die Kapitel werden aus Dorothys und Kats Sicht erzählt, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Nach und nach offenbart sich mehr über die Vergangenheit der beiden und man lernt sie über die Geschichte hinweg wirklich gut kennen und kann sie ins Herz schließen.
Zur Handlung möchte ich gar nicht mehr vorwegnehmen. Ich kann nur sagen, dass es sich lohnt dieses wundervolle Buch zu lesen und ich es sehr empfehlen kann! :)
"Ms Darling und ihre Nachbarn" ist ein humorvoller und Cosy Roman von Freya Sampson.
Ms Darling lebt schon seit 30 Jahren in ihrem Shelley House und hat so manchen Nachbarn kommen und gehen gesehen. ...
"Ms Darling und ihre Nachbarn" ist ein humorvoller und Cosy Roman von Freya Sampson.
Ms Darling lebt schon seit 30 Jahren in ihrem Shelley House und hat so manchen Nachbarn kommen und gehen gesehen. Dabei hat sie alles ganz genau im Blick und spioniert den Nachbarn hier und da etwas hinter. Ihre Erkenntnisse und Beobachtungen hält sie akribisch in ihren Tagebuch fest.
Doch einiges Tages bekommen alle Mieter einen unerwarteten Räumungsbefehl von dem Vermieter Alexander Ferguson und schon sehr kurz darauf wird der Nachbar Joseph schwer verletzt aufgefunden. Ist das alles nur Zufall?
Gemeinsam mit Kat, der Untermieterin von Joseph versuchen sie ihr Heim zu retten und zu verteidigen.
Die Charaktere sind sehr liebenswert und teilweise wirklich skurril und schrullig, aber genau von diesen Charakteren wird die Handlung getragen. Auch die Figur der Ms Darling ist gut ausgearbeitet und wirkt authentisch. Die Autorin vermittelt dauerhafte eine tolle Atmosphäre, die zum Weiterlesen einlädt. Haben bisher alle Bewohner für sich alleine gelebt, lässt sie diese Ausnahmesituation zusammenrücken und damit bestärken sie sich gegenseitig. Wir erfahren immer mehr von den Bewohnern und auch der Versuch das Haus zu retten und das Nachspionieren von dem Vermieter ist sehr spannend.
Insgesamt ein toller Roman, denn ich sehr gerne gelesen habe. Daher gibt es auch eine klare Leseempfehlung von mir.
Auf dem Cover des Buchs ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte zu sehen: Shelley House. In diesem altehrwürdigen Gebäude lebt Ms Darling bereits seit über 30 Jahren. Aus der Perspektive der Nachbarn ...
Auf dem Cover des Buchs ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte zu sehen: Shelley House. In diesem altehrwürdigen Gebäude lebt Ms Darling bereits seit über 30 Jahren. Aus der Perspektive der Nachbarn spioniert sie herum und mischt sich in alles ein. Aus ihrer Sicht hat sie ein Auge auf alles, was in Shelley House passiert, und sorgt für Ordnung und Sicherheit. Ein Tagebuch, in dem sie alle Ereignisse notiert, ist ihr ständiger Begleiter. Als alle Mieter unerwartet den Räumungsbefehl erhalten und kurz darauf ihr Nachbar Joseph schwer verletzt aufgefunden wird, muss sie sich mit dessen Untermieterin Kat zusammentun, um ihr geliebtes Zuhause zu retten.
Die Bewohner von Shelley House habe ich trotz oder gerade wegen ihrer Macken gleich ins Herz geschlossen. Es sind ganz unterschiedliche Charaktere, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und möglichst wenig miteinander zu tun haben möchten. Die Geschichte ist von Beginn an spannend und die Details aus der Vergangenheit der Bewohner kommen nur nach und nach ans Licht. Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Kat und Dorothy erzählt, der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Entwicklung der Figuren und der gut aufgebaute Spannungsbogen haben mir sehr gefallen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich auch Reggie, den Hund von Joseph. Er ist die erste Verbindung zwischen Kat und Dorothy.
Ich fand das Buch sehr spannend und unterhaltsam und kann es allen empfehlen, die Liebes- und Familiengeschichten mögen. Die schrulligen Bewohner von Shelley House haben mir ein paar vergnügliche Lesestunden beschert, in denen ich mit ihnen gelacht und geweint habe. Nicht alles ist so, wie es zunächst scheint und es lohnt sich, die Dinge zu hinterfragen und genau zu betrachten.