Cover-Bild Verratenes Land
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 896
  • Ersterscheinung: 19.08.2019
  • ISBN: 9783959673365
Greg Iles

Verratenes Land

Thriller
Ulrike Seeberger (Übersetzer)

Ich hatte nie vor, meinen Bruder zu töten.

Ich hatte nie die Absicht, meinen Vater zu hassen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich meinen eigenen Sohn beerdigen würde. Und ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass ich den Kindheitsfreund betrügen würde, der mir das Leben rettete, oder dass ich für eine Lüge den Pulitzerpreis bekommen würde.
All diese Dinge habe ich getan, und doch würden mich die meisten Leute, die mich kennen, als ehrenwerten Mann bezeichnen. So weit würde ich nicht gehen. Aber ich versuche, ein guter Mensch zu sein, und ich glaube, dass es mir meistens gelingt. Wie ist das nur möglich? Wir leben in komplizierten Zeiten.
Und es ist nicht einfach, ein guter Mensch zu sein.

»Ein großartiges Werk von herausragender Bedeutung, voller Kraft und von großer Ernsthaftigkeit.«
Washington Post über die Natchez-Trilogie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2023

Ein neuer Blickwinkel...

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Besonders gut fand ich bei diesem Thriller, dass nicht aus der Sicht eines Ermittlerduos geschrieben wird, sondern aus der eines "normalen", aber ziemlich erfolgreichen Bürgers namens Marshall McEwans. ...

Besonders gut fand ich bei diesem Thriller, dass nicht aus der Sicht eines Ermittlerduos geschrieben wird, sondern aus der eines "normalen", aber ziemlich erfolgreichen Bürgers namens Marshall McEwans. Seine Lebensgeschichte hat mich sehr beeindruckt, wenn auch dem Rest des Buches meiner Meinung nach ein wenig die Spannung gefehlt hat. Natürlich gab es auch Stellen, von denen ich total gefesselt war, aber meistens "plätscherte" das Geschehen eben so vor sich hin. Klar, der Protagonist befand sich des Öfteren in durchaus lebensbedrohlichen Situationen, dies kam bei mir jedoch manchmal nicht ganz so rüber. Trotzdem hat mir die Geschichte einiges gegeben und das Portrait eines Mann gezeichnet, der in seinem Leben eigentlich alles, was einem so passieren kann, mitgenommen, dadurch aber auch eine Menge Erfahrungen gesammelt hat.
Ab und zu musste ich das Buch zwar auch für eine Weile aus der Hand legen, aber dann konnte ich auch wieder weiterlesen. An einigen Stellen hatte die Handlung eben ihre Längen.
Die Protagonisten hatten charakteristische Eigenschaften, hoben sich somit auch von der Menge ab und waren gut wiederzuerkennen.
Das Cover spiegelte für mich den Ort der Handlung mit seinen düsteren Geheimnissen wieder und ist deswegen auch sehr passend gewählt.

Fazit: Ein Buch, dass von Macht, Geld und Einflussreichtum erzählt und aufzeigt, wie ungerecht die Welt sein kann. Allemal ein Leseerlebnis für alle, die auch Bücher mit einigen Längen gern lesen bzw. denen so etwas nichts ausmacht. Ansonsten ein angenehmer und gut verständlicher Schreibstil. Bei mir sind am Ende keine Fragen offen geblieben.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Eine sehr eingehende Auseinandersetzung mit Verantwortung, Moral, Verrat und Macht

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“Ein Geheimnis ist nicht etwas, das nicht erzählt wird. Es ist etwas, das nicht erzählt werden kann.” Dieser Thriller beginnt mit einem Zitat von Terence McKenna, das man erst vollkommen verstehen kann, ...

“Ein Geheimnis ist nicht etwas, das nicht erzählt wird. Es ist etwas, das nicht erzählt werden kann.” Dieser Thriller beginnt mit einem Zitat von Terence McKenna, das man erst vollkommen verstehen kann, wenn man das Buch gelesen hat. Dann entfalten die beiden Sätze ihre volle Wirkung.

Marshall McEwan ist auf den ersten Blick ein “solider” Protagonist. In Bienville, Mississippi, geboren, wird er erfolgreicher Journalist und lebt in Washington. Da sein Vater schwer krank ist, zieht er (vorübergehend) nach Hause zurück. Dass er Pulitzer-Preisträger ist, macht ihn schon etwas interessanter, aber als sich seine Vergangenheit langsam vor den Augen des Lesers entfaltet, bleibt einem schier der Mund offen stehen. Buchrückentext (und gleichzeitig Kapitel 1) deuten zwar schon ein bisschen was an, aber man vergisst das doch recht schnell, als man in die Geschichte eintaucht, die, wie sich das für einen Thriller gehört, mit einem Mord beginnt.

Aber: sie hat so viel mehr zu bieten und schafft es, auf 830 Seiten nie allzu lange durchzuhängen. Natürlich darf man sich keinen endlosen Spannungsbogen erwarten, aber dennoch: Marshalls Geheimnisse, die Seite für Seite, Kapitel für Kapitel entrollt werden, immer die Frage dazwischen, ob man ihn nun mag oder verurteilt, dazu noch Gedanken daran, wie man selbst wohl mit all dem zurechtkäme, sind äußerst fesselnd und ziehen auf eine ganz besondere Weise in ihren Bann.

Greg Iles bringt damit auch seinen Stil zur Geltung, der zuerst stark anders wirkt und dann, je länger man liest, immer vertrauter und am Ende zum besten Freund wird. Der Autor lebt selbst in einer Stadt nahe Bienville und kennt die Geschichte der Südstaaten ausgezeichnet, die gekonnt immer wieder in Aussagen und Taten durchschimmert.

Dieser Thriller ist unglaublich intensiv und trotz vieler Charaktere kann man den Überblick gut behalten. Abseits der Spannung ist er aber auch eine sehr eingehende Auseinandersetzung mit Verantwortung, Moral, Verrat und Macht. Iles zeichnet menschliche Abgründe sehr glaubhaft und blickt tief in die amerikanische Seele, vor allem derer reicher weißer Männer. Gier und Rache sind die Triebfedern, die Buch und Leser an einen unausweichlichen Endpunkt hinsteuern lassen wie die Titanic auf den Eisberg.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Dramatisch mit vielen Verwicklungen

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Als Marshall McEwan nach 30 Jahren in seine Heimatstadt Bienville, Mississipi zurückkehrt, weil sein Vater im Sterben liegt, wird sein väterlicher Freund Buck Ferris bei einer nächtlichen Grabung ermordet. ...

Als Marshall McEwan nach 30 Jahren in seine Heimatstadt Bienville, Mississipi zurückkehrt, weil sein Vater im Sterben liegt, wird sein väterlicher Freund Buck Ferris bei einer nächtlichen Grabung ermordet. Als Archäologe wollte er dafür sorgen, dass die Funde in der Erde erhalten bleiben und die Bauarbeiten für eine Papierfabrik geändert werden. Doch er hat seine Pläne ohne den Bienville Pokerclub gemacht, ein alteingesessener Zusammenschluss der Reichen und Mächtigen des Ortes, der noch aus den Tagen des Bürgerkrieges stammt. Dumm nur, dass Marshall sich in die Frau seines besten Freundes verliebt hat, dessen Vater ein wichtiges Mitglied dieses Pokerclubs ist. Marshall ist hin- und hergerissen zwischen der unerlaubten Liebe zu Jet, den alten Erinnerungen über den Tod seines geliebten Bruders, der Belastung durch die Krankheit des Vaters und seiner Loyalität zu Buck Ferris sowie seiner Ehre als Journalist.

Wuchtig kommt dieser Thriller daher mit seinen gut 800 Seiten und den vielen Haupt- und Nebenhandlungen, den Erinnerungen Marshalls und den Gedanken, die ihn treiben. Das Thema Korruption muss ihn als Journalisten sehr umtreiben, und er macht es sich nicht leicht, wenn er seine Gedanken dazu abwägt. Dadurch gewinnt die Geschichte viel an Drama und Pathos, das war mir manchmal zu ausführlich geraten. Es ist ein Buch, das sehr amerikanisch geraten ist, mit all den vielen Verwicklungen und den moralischen Bedenken, die Marshall umtreiben, während er ja selbst ein schlechtes Gewissen hat wegen dem Tod seines Bruders und den heimlichen Schäferstündchen mit Jet. Die vielen Themen und Verwicklungen führen immer wieder zu überraschenden Wendungen, auch hier dachte ich im letzten Drittel: Jetzt ist aber mal gut! Letztendlich aber werden alle Handlungsfäden gut zu einem Ende gebracht, das zu diesem Buch passt.

Bisher kannte ich den Autor nicht, obwohl mir schon mehrere seiner Titel interessant erschienen. Die Wucht, mit der er die Geschichte erzählt, hat mich anfangs fast erschlagen, das finde ich eher gewöhnungsbedürftig. Es lohnt dennoch, sich von dem Buch fesseln zu lassen, denn die Geschichte ist bestens durchdacht und trotz seiner Längen gut erzählt. Ich vergebe sehr gerne 4 Sterne dafür.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Zusammenschluss der Einflussreichen

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Der Journalist und Pulizerpreisträger Marshall McEwans kommt nach 30 Jahren Abwesenheit wieder in seine alte Heimatstadt Bienville im Bundesstaat Mississippi zurück. Nach den Tod seines Vaters, einem Trinker ...

Der Journalist und Pulizerpreisträger Marshall McEwans kommt nach 30 Jahren Abwesenheit wieder in seine alte Heimatstadt Bienville im Bundesstaat Mississippi zurück. Nach den Tod seines Vaters, einem Trinker und Schläger, kümmert er sich um seine Mutter. Als Vaterersatz war der Archäologe Buck Ferries für ihn da und als dieser unter mysteriösen Umständen tod aufgefunden wird, fängt McEwans an nachzufragen. Der Zusammenschluss von Reichen und Einflussreichen gibt es immer noch, wie es scheint, bestimmen diese Familien seit dem Bürgerkrieg über ihre Interessen und setzen diese rigoros um. Mit seinen Ausgrabungen stand Buck Ferries dem Bauvorhaben einer Papiermühle im Weg. Musste er deswegen sterben?
Ein Thriller mit sehr viel Politik und Geschichtsaufarbeitung der amerikanischen Südstaaten. Die Lebensweise wird ganz hervorragend beschrieben und die Spannung durch den Mordfall erzeugt.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Südstaatenepos

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Nach 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan aus New York in seine Heimatstadt Bienville zurück. Er will seine Mutter bei der Pflege seines kranken Vaters unterstützen und die vor dem Ruin stehende ...

Nach 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan aus New York in seine Heimatstadt Bienville zurück. Er will seine Mutter bei der Pflege seines kranken Vaters unterstützen und die vor dem Ruin stehende Zeitung seines Vaters retten. Dann wird die Leiche von Buck, sein Ziehvater aus dem Fluss gezogen. Hier ist etwas faul, denn soll ein Mord vertuscht werden. Buck war den Machenschaften es Pokerclub zu nahe gekommen. Nun fängt Marshall hinter den Kulissen nach der Wahrheit zu suchen.
Der Autor lässt das Südstaatenflair aufleben. Weite Landschaften, Orte die abgehängt sind. Der Pokerclub versucht nicht ganz uneigennützig die Entwicklung aufzuhalten und hat einen Deal mit einer chinesischen Papierfabrik geschlossen.
Anfangs verliert sich Marshall in seinen Erinnerungen. Das hat zwar erstmal nichts mit dem Fall zu tun, ist aber notwendig um seine Beweggründe zu verstehen. Es ist spannend mitzuerleben, wie es Marshall immer mehr gelingt hinter die Geheimnisse der Stadt zu kommen und auch seine privaten Probleme zu lösen versucht.
Das Buch ist kein reiner Krimi, ich würde ihn eher als Gesellschaftsroman bezeichnen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deshalb 5 Sterne und eine Leseempfehlung.