Cover-Bild Vintage
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 23.08.2017
  • ISBN: 9783257070026
Grégoire Hervier

Vintage

Alexandra Baisch (Übersetzer), Stefanie Jacobs (Übersetzer)

Einem jungen Gitarristen und Journalisten bietet sich der große Deal und die Story seines Lebens: eine Million, wenn er beweisen kann, dass die ›Gibson Moderne‹, die legendärste Gitarre aller Zeiten, tatsächlich existiert hat. Auf seiner Suche begegnet er besessenen Musikliebhabern, leidenschaftlichen Sammlern, zwielichtigen Gestalten und sagenumwobenen Instrumenten. Eine faszinierende Reise quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Blues und Rock.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Schnitzeljagd durch die Musikgeschichte

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Obwohl ich wenig von Gitarren verstehe, bin ich großer Fan der Rockmusik. Ein Buch, das nicht nur eine ausgedachte Schnitzeljagd verspricht, sondern auch geschickt Fakten der Musikgeschichte einzubauen ...

Obwohl ich wenig von Gitarren verstehe, bin ich großer Fan der Rockmusik. Ein Buch, das nicht nur eine ausgedachte Schnitzeljagd verspricht, sondern auch geschickt Fakten der Musikgeschichte einzubauen vermag, hat mich daher direkt angesprochen. Begeistert habe ich mich in die Lektüre gestürzt und wurde nicht enttäuscht.

Aus der Perspektive des jungen Gitarrenliebhabers Thomas finden wir uns in einer Welt der Gitarren und Musik wieder. Seine Gespräche mit dem Lord, der als Auftraggeber fungiert, sind zunächst nostalgisch und sentimental, dann, wenn man genauer hinschaut, merkwürdig. Ungebunden, wie Thomas ist, folgt er der Verlockung des Geldes und der Aussucht, eine legendäre Gitarre zu finden. Er reist von Schottland aus in verschiedene Ecken der Welt, doch je näher er der Gitarre kommt, umso bizarrer werden seine Gespräche mit dem mysteriösen Auftraggeber. Man spürt als Leser förmlich, dass da mehr hinter steckt. Doch immer wieder gerät man von dem Verdacht ab, ebenso wie Thomas seine Zweifel immer wieder vergisst, wenn er tief in die Musikgeschichte abtaucht.

Flott und modern erzählt, verfolgen wir Thomas und lernen dabei ebenso schräge, wie lebensecht wirkende Charaktere kennen. Einige teilen seine Leidenschaft und helfen ihm, andere sind nur auf den eigenen Profit aus und sind mehr als zwielichtig. Was als einfache Schnitzeljagd beginnt, wird irgendwann beinahe zu einem Krimi, da sich Gewalt und Tod anfängt, um Thomas zu häufen. Das ist eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte, die mir aber durchaus gefallen hat.

Mehr und mehr Gespräche drehen sich um Gitarren, um Blues, um Rock und irgendwann auch um Heavy Metal. Während das zunächst faszinierend war, muss ich doch zugeben, dass ich diese Passagen irgendwann ermüdend fand. In einigen Gesprächen wurden die vom Autor recherchierten Fakten wundervoll eingebaut, es wirkte echt und lebhaft und hat Spaß gemacht. In anderen Gesprächen, gerade zum Ende hin, bekam ich aber zunehmend das Gefühl, dass die Fakten nur noch erzählt wurden, weil der Autor sie wusste. Das hat das Lesen leider ein wenig schleppend gemacht.

Ebenso habe ich in der zweiten Hälfte die Bindung zur Hauptfigur verloren. Wirkte er anfangs frech und jugendhaft, konnte ich später keinen Charakter mehr feststellen. Leider begegnet mir das Phänomen immer öfter in Romanen aus der Ich-Perspektive - statt eine besondere Nähe des Lesers zur Hauptfigur zu schaffen, geht der Charakter vollständig verloren. Das ist sehr schade. Die übrigen Figuren hingegen bleiben authentisch und wirken wie echte Menschen, so dass über diesen Mangel leicht hinweg gesehen werden kann.

Ein wenig zu rasch kam dann das Ende mit der Auflösung, was eigentlich hinter dem Auftraggeber steckt. Während die Suche nach der Gitarre über merkwürdige Umwege und ein wenig zu zufällig auftretende Charaktere auch zum Auftraggeber führt, ist dieser Teil doch nicht genug ausgearbeitet, als dass ich am Ende Befriedigung verspürt hätte. Seine Motive werden einerseits dargelegt, andererseits bleiben sie für mich aber im Unklaren, da viele Andeutungen mich mit dem Gefühl zurücklassen, dass doch mehr hinter dem Mann steckt, als man anfangs dachte. Auch das ist schade. Andererseits ist das Ende passend, gerade weil es meine Erwartungen nicht erfüllt und den Leser nicht vollständig abschließen lässt.



Fazit

Der Roman "Vintage" von Grégoire Hervier ist eine wundervolle Reise durch die Zeit des Rock'n'Roll und eine Liebeserklärung an die Gitarre. Man muss selbst gar nicht unbedingt etwas von Gitarren oder Rockmusik verstehen, doch wenn man offen an die Geschichte herangeht, wird man unweigerlich von Nostalgie und Schwärmerei erfasst. Alle Personen in diesem Buch brennen auf die eine oder andere Weise für Gitarren oder Rockmusik und diese Leidenschaft steckt an. Die Geschichte selbst, eine Schnitzeljagd auf der Spur einer legendären Gitarre, ist interessant erzählt, aber leider nicht wirklich spannend. Auch die Auflösung am Ende ist auf für mich schwierige Weise gleichzeitig befriedigend und unbefriedigend. Ich hätte mir stellenweise eine straffere Erzählweise gewünscht, damit an anderer Stelle mehr Zeit für die Erzählung verblieben wäre. Trotzdem kann ich guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen. Wie der Filterkaffee, den man in einem richtig guten American Diner als Refill unendlich oft bestellen kann, bietet auch dieses Buch einen beinahe unendlichen Schatz an Wissen, ohne jedoch wirklich herausragend zu sein.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Auf der Suche nach der legendären Gibson Moderne

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Der fünfundzwanzigjährige Thomas Dupré ist begeisterter Gitarrist, der sich als Schreiber für kleine Musikzeitschriften etwas Geld verdient. Zusätzlich hilft er gerade in seinem Pariser Lieblingsladen ...

Der fünfundzwanzigjährige Thomas Dupré ist begeisterter Gitarrist, der sich als Schreiber für kleine Musikzeitschriften etwas Geld verdient. Zusätzlich hilft er gerade in seinem Pariser Lieblingsladen „Prestige Guitars“ aus. Der Besitzer überlässt ihm einen besonderen Auftrag: Er soll die wertvollste Gitarre des Ladens bei dessen Käufer in Schottland abliefern. Bei diesem handelt es sich um einen Lord, der mit Thomas einen Deal macht: Wenn er ihm hilft, einen Beweis zu finden, dass die legendäre Gitarre „Gibson Moderne“ tatsächlich gebaut worden ist, erhält er eine Million Dollar. Thomas stürzt sich begeistert hinein in eine abenteuerliche Suche, die zunehmend gefährlicher wird…

Das Cover des Buches zeigt einen Gitarrenkopf, der die Suche nach der legendären „Gibson Moderne“ symbolisiert. Zu Beginn lernt man den Protagonisten Thomas kennen, in dessen Leben sich alles um Musik dreht und der mit fünfundzwanzig Jahren schon so einiges über Vintage-Gitarren weiß. Dementsprechend aufregend ist für ihn das Kennenlernen des schottischen Käufers der teuersten Gitarre des Ladens. Dieser ist ein leidenschaftlicher Sammler und Thomas bei seinem Besuch im siebten Himmel. Ich konnte gut nachvollziehen, warum das Angebot, nach der legendären Gitarre zu suchen, für ihn so verlockend klingt, dass er zusagt.

Auch wenn ich mich mit Gitarren und der Rockmusik der 50er, 60er und 70er nur oberflächlich auskenne, konnte mich Thomas Begeisterung anstecken und ich war neugierig, was seine Suche ergeben wird. Zunächst beginnt er mit intensiver Internetrecherche. Doch bald gibt es eine erste heiße Spur, und sein Sponsor schickt Thomas los, um vor Ort zu recherchieren. Engagiert macht er sich auf den Weg und trifft im weiteren Verlauf auf so manche spezielle Charaktere, die eins verbindet: Die Liebe zur Musik. Die einen agieren höchst professionell, die anderen machen von Beginn einen sehr zwielichtigen Eindruck.

Von Beginn an war klar, dass es keine einfache Aufgabe ist, einen Nachweis für die Existenz der „Gibson Moderne“ zu finden. Viele Gerüchte sind im Umlauf, dazu komplette Fälschungen, aber auch Modelle mit späterem Baujahr, die eben nicht zu jener ersten Auflage gehören, bei der nicht klar ist, ob sie nur auf dem Papier existiert oder gebaut wurde. Beim Lesen lernte ich so einiges über Gitarren und speziell die legendäre Moderne, was zu einem großen Teil auf Fakten beruht. Das meiste verstand ich als Laie, nur manchmal driften Thomas und seine Gesprächspartner in eine Fachsimpelei ab, die mir zu speziell wurde.

Für Thomas ist die Suche zunächst ein tolles Abenteuer, doch bald zeigt sich, dass das Ganze nicht ungefährlich ist. Eine echte Moderne wäre sehr wertvoll, sodass schließlich auch Emotionen wie Gier, Neid und große Enttäuschung eine große Rolle spielen. Hat er die Motive seiner Gesprächspartner richtig eingeschätzt? Wenn jemand für die Moderne über Leichen geht – wie weit ist Thomas dann selbst bereit zu gehen? Er gerät in gefährliche Situationen, welche mich gespannt weiterlesen ließen. Dabei wird die grundlegende Frage aufgeworfen, wie weit Leidenschaft und Begeisterung gehen und wo sie ihre Grenzen haben sollten. Nach einer längeren ruhigen Phase, in der viel recherchiert und schrittweise aufgedeckt wird, hielt der Schluss noch mal rasante Entwicklungen und Überraschungen bereit, was mit sehr gut gefallen hat.

In „Vintage“ sucht Thomas Dupré im Auftrag eines schottischen Lords nach einem Beweis, dass im Jahr 1957 die legendäre Gitarre „Gibson Moderne“ tatsächlich gebaut wurde. Seine Suche lässt ihn Bekanntschaft mit höchst unterschiedlichen Musikliebhabern machen. Trotz gelegentlicher Fachsimpelei konnte ich Thomas‘ Faszination nachvollziehen und begleitete ihn neugierig auf seiner Reise, auf der es mitunter auch gefährlich wurde. Für Fans der Musik-Epoche ist der Roman ein Muss, aber auch wer grundsätzlich Lust auf eine unterhaltsame Suche hat, wird hier fündig.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Dieses Buch macht Lust auf längst vergangene Tage, gute Rock- und Bluesmusik und auf einen spontanen Trip in die USA!

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Beschreibung

Der junge Journalist Thomas Dupré lebt in Paris und träumt davon eines Tages ein erfolgreicher Musiker und Gitarrist zu werden. Bisweilen jobbt er in Alain de Chévignés Laden “Prestige Guitars”, ...

Beschreibung

Der junge Journalist Thomas Dupré lebt in Paris und träumt davon eines Tages ein erfolgreicher Musiker und Gitarrist zu werden. Bisweilen jobbt er in Alain de Chévignés Laden “Prestige Guitars”, in dem alte Vintage-Gitarren zum Verkauf angeboten werden. Bei einem außergewöhnlichen Botengang macht er die Bekanntschaft mit einem reichen Lord dem die legendäre ›Gibson Moderne‹ gestohlen wurde. Das Angebot den Spuren dieser sagenbehafteten Gitarre nachzuspüren und dafür noch eine Menge Geld zu bekommen kann Thomas nicht widerstehen…

Meine Meinung

Grégoire Herviers Roman “Vintage” hat mich sozusagen auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Denn ich liebe alte Dinge und auch Geschichten die mich in eine andere Zeit entführen. Herviers Geschichte spielt nicht nur in Paris, sondern nimmt den Leser mit auf einen spannenden Roadtrip durch die Vereinigten Staaten Amerikas.

"Für mich ist Prestige Guitars der schönste Gitarrenladen in Paris. Um nicht zu sagen der schönste Laden überhaupt in Paris." (Vintage, Seite 12)

“Vintage” ist der erste Roman den ich von dem mir bisher unbekannten Autor gelesen habe und ich muss sagen, dass mir sein Erzählstil auf Anhieb zusagte. Schritt für Schritt lernt man die agierenden Persönlichkeiten kennen und während Thomas Roadtrip spinnt sich ein immer weiter ansteigender Spannungsbogen fort. Hoch anrechnen möchte ich dem Autor, dass er mich für etwas begeistern konnte mit dem ich bisher überhaupt keine Berührungspunkte hatte: alte Gitarren! Seine Liebe zu diesen prachtvollen Musikgegenständen funkelt durch die Zeilen mindestens genauso stark wie seine Liebe zu Musiklegenden wie z. B. Elvis Presley, Jimmy Hendrix und Co.

Die Mystik die diese Personen und vor allem ihre Musikinstrumente umgeben kommt wunderbar zum tragen und hat mich vollkommen in den Bann gezogen. Es kommen zwar einige für mich als Laie unbekannte Namen (vor allem von Gitarrenmodellen) vor, aber das fand ich überhaupt nicht störend, es bietet vielmehr die Möglichkeit diese Stellen nochmals nachzuschlagen und sich genauer mit den einzelnen Modellen zu beschäftigen. “Vintage” ist daher ein Buch für Gitarren- und Musikliebhaber und solche die dies vielleicht erst werden möchten.

"»Muss man sehen, um zu glauben, oder glauben, um zu sehen?«" (Vintage, Seite 33)

Sollte man kein Interesse an dem ganzen Gitarrenkram haben, bietet die Handlung jede Menge Verstrickungen und eine gute Portion Spannung. Außerdem strömt aus den Seiten das Lebensgefühl der Rock ‘n’ Roll- und Bluestage über die Buchfläche hinweg direkt aufs Lesesofa in das Ohr. Obwohl mich der Roman wirklich begeistern konnte fand ich den Plot zum Ende hin nicht mehr ganz so realistisch und passend. Trotzdem gibt es von mir eine Lesempfehlung mit guten 4 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Dieses Buch macht Lust auf längst vergangene Tage, gute Rock- und Bluesmusik und auf einen spontanen Trip in die USA!

Veröffentlicht am 22.09.2017

Ungewöhnliches Buch - leider mit Schwächen im Detail

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"Vintage" ist ein ungewöhnlicher Roman - über die Suche nach einer legendären Gitarre wurde meines Wissens noch nie ein Roman geschrieben. Der Franzose Thomas, Musiker und Journalist, wird von einem reichen ...

"Vintage" ist ein ungewöhnlicher Roman - über die Suche nach einer legendären Gitarre wurde meines Wissens noch nie ein Roman geschrieben. Der Franzose Thomas, Musiker und Journalist, wird von einem reichen schottischen Lord beauftragt, die legendäre E-Gitarre Gibson Moderne zu finden. Diese Suche gestaltet sich abenteuerlich. Auf seiner Suche, die Thomas schließlich in die Südstaaten der USA führt, trifft er auf teils recht kuriose Personen und gerät in die ein oder andere brenzlige Situation.
Dabei bewegt sich Grégoire Hervier zwischen Fakten (der Mythos um die Gibson Moderne ist real) und Fiktion (der Musiker Li Grand Zombi ist beispielsweise der Fantasie des Autors entsprungen).
Ein wenig erinnerte mich das Setting des Buches an den Film "Die neuen Pforten" und ich denke, Fans des Films werden sich auch durch "Vintage" gut unterhalten fühlen.

Leider fand ich das Buch im Detail dann doch manchmal nicht ganz überzeugend. Die Hintergrundinfos zu Musik und Gitarren haben mir gut gefallen, aber die Informationen zu Land und Leuten, die der Autor immer mal wieder ins Buch einfließen lässt, fand ich überflüssig, manchmal schon fast etwas belehrend. Das Ende fand ich in seiner Logik auch nicht ganz schlüssig.

Wenn man es aber unterlässt, über diese Details zu grübeln, wird man gut und ungewöhnlich unterhalten.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannende musikalische Spurensuche und ein öder Thriller

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Buchmeinung zu Gregoire Hervier – Vintage

„Vintage“ ist ein Roman von Gregoire Hervier, der 2017 bei Diogenes in der Übersetzung von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs erschienen ist. Das französische ...

Buchmeinung zu Gregoire Hervier – Vintage

„Vintage“ ist ein Roman von Gregoire Hervier, der 2017 bei Diogenes in der Übersetzung von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs erschienen ist. Das französische Original erschien 2016 unter dem Titel „Vintage“.

Zum Autor:
Grégoire Hervier, geboren 1977 in Villeneuve-Saint-Georges, hat eine Schwäche für Rockmusik, Science-Fiction-Filme und Karate. ›Vintage‹, in dem wahre Fakten in eine raffinierte Erzählung hineinverwoben sind, ist sein dritter Roman.

Klappentext:
Einem jungen Gitarristen und Journalisten bietet sich der große Deal und die Story seines Lebens: eine Million, wenn er beweisen kann, dass die ›Gibson Moderne‹, die legendärste Gitarre aller Zeiten, tatsächlich existiert hat. Auf seiner Suche begegnet er besessenen Musikliebhabern, leidenschaftlichen Sammlern, zwielichtigen Gestalten und sagenumwobenen Instrumenten. Eine faszinierende Reise quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Blues und Rock. Ob Freak oder Liebhaber, Vintage ist eine Geschichte, bei der in jedem eine Saite erklingt.

Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Teile. In dem einen Teil geht es um Musik, Instrumente und Obsession.Dort liegen zweifelsfrei die Stärken des Werkes. Gregoire Hervier vermittelt eine Begeisterung, die den Leser gefangen nimmt. Man erfährt vieles über elektrische Gitarren und ihren Einfluß auf die Musik. Die Figur des Li Grand Zombi hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Er ist schlecht ausgebildet, aber er setzt eine Vision um. Er erfindet eine Art Mehrspurtechnik und ist nur daran interessiert, seine musikalische Visionen zu realisieren. Es ist ihm völlig egal, ob die Musik seinen Zuhörern gefällt. Man fiebert mit Thomas Dupre mit, wenn er mit Unterstützung einer amerikanischen Studentin versucht, das Geheimnis um diese Musik und der verwendeten Gitarre zu lösen. Man merkt, dass der Autor sich auf diesem Gebiet auskennt und wohlfühlt. Doch leider gibt es einen zweiten Teil, der einen Kriminalfall um diese Geschichte strickt. Diese Passagen haben mir überhaupt nicht gefallen. Die Spannung im Buch ging einzig von der musikalischen Spurensuche aus, die Krimi- und Thrillerelemente waren dagegen fad und langweilig. Auch das Ende passte nicht zur Geschichte des Musikers Grand Li Zombi.

Fazit:
Die musikalische Spurensuche hat mich voll und ganz überzeugt, doch der Gesamteindruck wird durch die konstruiert wirkende Krimihandlung deutlich getrübt. Auch das Ende fand ich unpassend. Zusammenfassend vergebe ich drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten). Trotzdem kann ich das Buch wegen seiner spannenden musikalischen Spurensuche empfehlen.