Cover-Bild Mein Leben als lexikalische Lücke
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783038800446
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kyra Groh

Mein Leben als lexikalische Lücke

Benni macht ein Praktikum im Frankfurter Krankenhaus und hat Angst, dass er es nie schaffen wird: Blut abzunehmen, vom nerdigen Benni zum coolen Ben zu werden, den allgegenwärtigen Kruzifixen in der beengten Wohnung seiner Mutter zu entkommen. Eingeengt fühlt sich auch Jule, und zwar von dem Weltbild ihrer Eltern. Denn die haben absolut kein Verständnis für vegane Ernährung, Freitagsdemonstrationen oder Anti-Rassismus-Plakate. Und sie würden schon gar nicht verstehen, dass ihre Tochter eigene Ideale vertritt und Teil einer Veränderung sein möchte, die die Welt so dringend braucht. Als die beiden innerlich zerrissenen Teenager aufeinandertreffen, wird ihr Leben bunter, komplizierter, aber auch so viel erträglicher!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2021

Defintiv ein echtes Highlight!

0

Handlung:

Benni und Jule fühlen sich wie lexikalische Lücken. In ihrem Wortschatz gibt es keinen Begriff, der ihre innere Zerrissenheit beschreiben könnte. Sie hadern mit dem Weltbild ihrer Eltern und ...

Handlung:

Benni und Jule fühlen sich wie lexikalische Lücken. In ihrem Wortschatz gibt es keinen Begriff, der ihre innere Zerrissenheit beschreiben könnte. Sie hadern mit dem Weltbild ihrer Eltern und versuchen auf ihre Art, daraus auszubrechen und ihren eigenen Idealen zu folgen. Für Benni bedeutet das: Wissenschaft statt Glaube, und für Jule: Freitagsdemonstrationen statt rechter Polemik am Frühstückstisch. Doch wie können sie für etwas einstehen, wenn ihre Familien nicht hinter ihnen sehen?

Als Benni und Jule sich kennenlernen, wird ihr Leben bunter, komplizierter, aber auch so viel erträglicher. Und sie merken, dass es vielleicht gar keine Worte braucht, um die Lücken zu schließen …



Meinung:

Aus mehreren Gründen habe ich mich gleich in das Cover verliebt: Zum einen macht das sonnige Gelb gute Laune, wirkt sehr fröhlich und passt perfekt zu der roten veredelten Schrift, die den Inhalt des Buches total gut beschreibt. Es ist wirklich ziemlich außergewöhnlich und ich finde die Aufmachung einfach toll, sowohl das Cover ist total schön als auch die Kapitelanfänge mit den verschiedenen Wörtern, die dort erklärt werden. Das passt auch perfekt zur Gestaltung der Rückseite des Covers. 😊 Die abgebildeten Personen sind total passend gezeichnet und man merkt gleich, dass es die zwei Protagonisten sind, nämlich anhand ihrer Attribute, die sie so einzigartig machen: Benni mit seinem Notizbuch und Jule erkennt man gleich an ihren rosafarbenen Haarspitzen und dem Jutebeutel. Ein total schönes Cover, dass man einfach lieben muss!

Der Schreibstil ist auch so etwas Besonderes, denn die Autorin schreibt einfach so wortgewandt, klug und wunderschön. Ich habe mich gleich in diesen außergewöhnlichen Schreibstil verliebt, er ist wunderschön und ein echter Genuss! Es wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von unseren Protagonisten Jule und Benni erzählt, die mir beide total sympathisch waren und es fiel mir nicht schwer, eine Bindung zu ihnen aufzubauen und mich in sie hineinversetzen zu können. Beide sind wirklich total interessant und keine gewöhnlichen Protagonisten, weshalb ich mich umso mehr gefreut, habe, ihre Geschichte zu lesen!

Das Buch ist für mich wirklich ein echtes Highlight geworden und ich fand es toll, dass so viele wichtige Themen aufgegriffen werden, egal ob Umwelt oder Rassismus. Das Buch ist sehr aktuell und wichtig und auch deshalb liebe ich es sehr! Die Wechsel zwischen diesen schon sehr ernsten Themen und gleichzeitig humorvollen Szenen, wie zum Beispiel zwischen Jule und ihren Freunden, sind der Autorin sehr gut gelungen und das Buch hat mich deshalb auch nicht zu sehr deprimiert.

Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Jule und Benni entwickelt, fand ich so schön und authentisch, genau wie den Fakt, dass sie sich gegenseitig ihre lexikalischen Lücken schließen. Einfach wundervoll! Die Emotionen kamen sehr gut auf mich herüber und die Liebesgeschichte entwickelte genau in so einem Tempo, was es gebraucht hat, um alles real wirken zu lassen und ich mich wie Jule und Benni verlieben konnte. Ich fand die zwei so süß zusammen und die anfängliche Nervosität hat alles nur noch authentischer gemacht und ich habe mich so gefreut, als sich mehr zwischen den beiden entwickelt hat.

Beide Charaktere sind mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz gewachsen. Sie beide sind Teenager, die sich zu Hause nicht akzeptiert fühlen. Die sich jeden Tag für das Schweigen entscheiden, weil sie nicht wollen, dass die Bombe beim Frühstückstisch hochgeht. Ich habe sie beide angefeuert, aus sich selbst hinauszuwachsen und das anzusprechen, was sie an ihren Familien so stört.

Jules Eltern sind wirklich krass und es ist verständlich, dass Jule deren Einstellungen nicht teilt. Ich hatte beim Lesen anfangs sehr das Gefühl, dass Jule nicht von ihrer Familie ernst genommen wird, zum Beispiel ernährt sie sich seit Wochen vegan und niemand scheint das bemerken zu wollen. Auch das Verhältnis zu ihrem Bruder ist nicht so gut und mich hat wie Jule bedrückt, dass er sich mit Typen abgibt, die keinen guten Einfluss auf ihn haben … Ich habe sehr mit ihr mitgelitten und mitgefiebert und wollte nur, dass sie am Ende glücklich ist!

Bennis Mutter schöpft ihre ganze Kraft aus ihrem Glauben, Benni hingegen nicht, aber trotzdem sagt er nichts. Mir kam es so vor, als würde er nur im Krankenhaus ein Praktikum machen, um sich seinem verschwundenen Vater so näher zu fühlen, der nach den Erzählungen der Mutter Arzt ist. Die Szenen im Krankenhaus fand ich sehr authentisch beschrieben und Benni mochte ich wirklich sehr, genau wie Jule.



Fazit:

Wenn es möglich wäre, würde ich mehr als fünf Sterne vergeben. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, es ist ein absolutes Highlight und bekommt von mir 5+++ Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2021

Authentisch, humorvoll und fesselnd !!

0

Benni macht ein Praktikum im Frankfurter Krankenhaus und hat Angst, dass er es nie schaffen wird: Blut abzunehmen, vom nerdigen Benni zum coolen Ben zu werden, den allgegenwärtigen Kruzifixen in der beengten ...

Benni macht ein Praktikum im Frankfurter Krankenhaus und hat Angst, dass er es nie schaffen wird: Blut abzunehmen, vom nerdigen Benni zum coolen Ben zu werden, den allgegenwärtigen Kruzifixen in der beengten Wohnung seiner Mutter zu entkommen. Eingeengt fühlt sich auch Jule, und zwar von dem Weltbild ihrer Eltern. Denn die haben absolut kein Verständnis für vegane Ernährung, Freitagsdemonstrationen oder Anti-Rassismus-Plakate. Und sie würden schon gar nicht verstehen, dass ihre Tochter eigene Ideale vertritt und Teil einer Veränderung sein möchte, die die Welt so dringend braucht. Als die beiden innerlich zerrissenen Teenager aufeinandertreffen, wird ihr Leben bunter, komplizierter, aber auch so viel erträglicher!


Meine Meinung:

Ich war sehr neugierig auf "Mein Leben als lexikalische Lücke", was auch an dem Titel dieses Werks lag. Ich sollte aber auch erwähnen, dass ich Kyra Grohs Bücher sehr gerne mag und ich dem Erscheinen hier absolut entgegen gefiebert habe. Wenn man sich den Klappentext anschaut, kann man sich schonmal ein wenig vorstellen, in welcher Lage sich die beiden Protagonisten befinden. Aber wirklich nur ansatzweise.. Ich beginne mal mit Jule. Jule ist eine sympathische junge Frau, die gerade dabei ist, ihre Werte(moralisch, gesellschaftlich) zu finden und sich versucht genau dafür einzusetzen. Ihre Eltern nehmen sie dabei leider kaum ernst, den Halt, den sie braucht, um sich zu orientieren, findet sie bei ihren Freunden. Ein Glück, dass es sie gibt !! Ich finde wirklich, dass es kaum etwas wichtigeres im Leben eines Menschen gibt, als Geborgenheit, Liebe und Halt. Sie lassen einen Wertschätzung erfahren und geben Sicherheit. Eigentlich braucht man das in jedem Alter. Benni hat dagegen mit ganz anderen Dingen zu kämpfen. Er wirkt recht in sich gekehrt und teilweise auch einsam, was sehr schade ist. Im Gegensatz zu Jule wird er mit Liebe überhäuft, das Leben seiner Mutter kreist quasi nur um ihn. Nichts wünscht er sich mehr als Freiraum und Verständnis dafür. Im Praktikum lernt er nach und nach aus sich herauszukommen. Er steht öfter für seine Meinung ein. Mir hat die Entwicklung, aber auch die Gestaltung der Protagonisten absolut gut gefallen. Sie sind mir beide echt ans Herz gewachsen. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich, trotz eines größeren Altersunterschieds, direkt in beide Charaktere und ihre Gedanken aber auch Gefühle hineinversetzen konnte. Hervorheben möchte ich auf jeden Fall auch den wunderbaren Schreibstil. Wie kann ich ihn beschreiben? Kyra Groh schreibt humorvoll, geht aber dabei dennoch sehr authentisch auf ernstere Themen ein und gibt ihnen genug Raum. Authentisch ist glaube ich tatsächlich das beste Wort, um die Handlung hier zu beschreiben. Auf jeder Ebene habe ich mich angesprochen gefühlt, ich konnte mitfiebern und hoffen, lachen und nachdenken. Mich hat die Geschichte total berührt und gefesselt. Ich möchte es euch absolut ans Herz legen !!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2021

Wieder ein Meisterwerk

0

Kyra Groh ist eine meiner liebsten deutschen Autorinnen. Ich habe noch nicht alle ihrer Bücher gelesen, aber schon ein paar und die haben es mir alle angetan. Ich kann euch ihre Bücher echt empfehlen, ...

Kyra Groh ist eine meiner liebsten deutschen Autorinnen. Ich habe noch nicht alle ihrer Bücher gelesen, aber schon ein paar und die haben es mir alle angetan. Ich kann euch ihre Bücher echt empfehlen, wenn ihr tiefgründige Storys gepaart mit humorvollen und heiteren Aspekten gerne lest. Letztes Jahr hat Kyra ihr erstes Jugendbuch “Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion” veröffentlicht und nun mit “Mein Leben als lexikalische Lücke” ihr zweites. Die beiden Bücher hängen nicht zusammen, man kann sie unabhängig voneinander lesen, allerdings sind die Protagonisten aus “Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion” hier Nebencharaktere. Ich habe Kyras erstes Jugendbuch aber auch (noch) nicht gelesen und ich hatte überhaupt keine Probleme.

Ich habe schon langen ichts mehr zum Cover bei einem Buch geschrieben, aber hier muss ich kurz ein paar Worte verlieren. Erstens ist “Mein Leben als lexikalische Lücke” mein erstes gelbes Buch im Schrank, aber es ist auch einfach noch so wunderschön. Ich finde das Cover passt perfekt zur Geschichte und spiegelt ein Jugendbuch wieder. Aber auch mir gefällt es sehr gut, auch wenn ich nicht wirklich zur Zielgruppe gehöre :D

Kyras Schreibstil konnte mich wieder komplett abholen. Ihr Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich. Sie schafft es mit jeder Seite mich mehr in die Geschichte zu ziehen, sodass ich es kaum merke, dass ich kein wirklicher Teil der Handlung bin. Ich habe mich so mit Jule und Ben verbunden gefühlt, was mir super gut gefallen hat. Kyra schafft es immer, den angenehmen Wechsel zwischen ernsten und tiefgründigen Themen und auf der anderen Seite humorvollen Aspekten realistisch hinzubekommen, sodass die Geschichte sich total echt anfühlt. Ich bin es schon von Kyra gewohnt, dass ihre Kapitelüberschriften oder Kapitelanfänge außergewöhnlich sind und auch hier schafft sie es wieder mich zu begeistern. Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein anderes Wort und dessen Bedeutung. Bis auf eins habe ich davon noch kein einziges jemals gehört oder gelesen. Es ist total schön, dass sie außergewöhnliche Worte diese außergewöhnliche Geschichte von Jule und Ben perfekt beschreiben.

Jule und Ben haben sich direkt auf den ersten paar Seiten in mein Herz geschlichen. Beide sind Charaktere mit Ecken und Kanten und echten Problemen. Ben hat eine sehr religiöse Mutter, dessen Überzeugung er aber leider nicht teilt. Er fühlt sich eingeengt von ihr, traut sich aber nicht, ihr das auch zu sagen. Er kennt seinen Vater nicht, weshalb ihm ein Teil seiner selbst fehlt. Nach außen hin meint man, dass er sich damit abgefunden hat, aber man merkt schnell, dass er immer noch nach diesem Teil sucht. Mir hat es sehr gut gefallen, dass ich ihm seine Gefühle und Gedanken anmerken konnte. Ich habe gemerkt, wie sehr er den Job im Krankenhaus mag, obwohl er es eigentlich “nur” für seinen Vater macht, da er glaubt, dass dieser Arzt ist. Trotz seiner anfänglichen Schwierigkeiten blüht er in dem Praktikum im Krankenhaus richtig auf und findet sich dort relativ schnell ein.
Auch Jule hat Schwierigkeiten mit ihrer Familie. Sie wünscht sich von ihnen mehr Offenheit gegenüber Themen, die ihr wichtig sind. Da sie das Gefühl hat, dass sie ihre Gedanken nicht mit ihnen teilen kann, frisst sie alles in sich hinein, ohne jemals mit einem über ihre Gedanken zum Thema Klimawandel oder vegetarischer Ernährung zu sprechen. Zum Glück hat Jule Freunde, die dieselben Werte teilen. Zusammen mit ihnen geht sie auf Friday for future Demos und verkauft selbst bedruckte Jutebeutel. Ich konnte Jule eine Entwicklung anmerken. Im Verlauf des Buches wird sie immer selbstbewusster und steht für ihre Gedanken ein. Ich fand es total schön, dass sie sich mit ihren Eltern ausgesprochen hat und diese ihre Gedanken sogar akzeptiert haben.
Die Beziehung zwischen den beiden hat mir wahnsinnig gut gefallen. Obwohl die beiden erst 18 und 16 Jahre alt sind, ist ihre Beziehung total tiefgründig und die beiden reden auch über ernste Themen und ihre Probleme. Ich denke, dass man auf diesem Aspekt eine gute Beziehung aufbauen kann, weshalb ich es den beiden auch total abgekauft habe, dass sie sich zueinander hingezogen gefühlt haben. Ich fand es total süß, dass beide in Sachen Beziehung noch ein bisschen unbeholfen waren und Ratschläge von ihren besten Freunden bekommen haben.

Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen und ich weiß, warum ich Kyras Bücher immer kaufen werde, ohne mir überhaupt vorher den Klappentext durchgelesen zu haben. Kyra schafft es ernste und wichtige Themen so zu verpacken, dass man beim Lesen darüber nachdenkt, ohne es überhaupt zu merken. “Mein Leben als lexikalische Lücke” bekommt von mir ⭐️⭐️⭐⭐️⭐ Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2021

Bewegendes Jugendbuch, am Nerv der Zeit

0

Auf fast 500 Seiten erzählt die Autorin Kyra Groh in ihrem zweiten Jugendroman „Mein Leben als lexikalische Lücke“ eine berührende Geschichte, welche aber zugleich auch aufwühlt und zum Nachdenken anregt. ...

Auf fast 500 Seiten erzählt die Autorin Kyra Groh in ihrem zweiten Jugendroman „Mein Leben als lexikalische Lücke“ eine berührende Geschichte, welche aber zugleich auch aufwühlt und zum Nachdenken anregt. Die Perspektive wechselt zwischen den beiden Protagonisten, Ben und Jule, hin und her und vermittelt so von Beiden ein eindrückliches Bild. Die Handlung geht viel tiefer, als in einer normalen Liebesgeschichte und hält zahlreiche gut verpackte politische Botschaften bereit. Die Autorin trifft dabei genau den richtigen Ton, um aufzuklären ohne übermäßig belehrend zu wirken. Vor allem Jule steht stellvertretend für so viele junge Menschen, welche in Klimademonstrationen für ihre Zukunft auf die Straße gehen, ihre Ernährung vegan gestalten wollen und sich klar gegen rechten Hass und Hetze stellen. Ihre Eltern halten davon wenig und so zeigt sich schnell eine glaubwürdige Zerrissenheit zwischen Familienzugehörigkeit und eigenen Wertvorstellungen. Viele der Szenen wirken wie aus dem Leben gegriffen und machen die Handlung dadurch noch authentischer. Der Schreibstil passt dabei perfekt zur Geschichte und konnte mich sowohl sprachlich als auch durch seinen einzigartig treffenden Humor, begeistern. Selten habe ich ein Jugendbuch gelesen, welches so aktuell und pointiert Themen des Generationenkonflikts auf den Tisch packt und dabei trotzdem noch einen Bogen für eine mögliche Versöhnung spannt. Mein Fazit: Absolut lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2021

Liebe ? Ja, man ! Leseempfehlung? Auf jeden Fall!!!

0

Benni und Jule fühlen sich wie lexikalische Lücken. Jule hat das Gefühl, dass sie nicht in ihre Familie passt und Benni denkt, dass er einfach nirgendwo reinpasst. Und dann, dann begegnen sie sich und ...

Benni und Jule fühlen sich wie lexikalische Lücken. Jule hat das Gefühl, dass sie nicht in ihre Familie passt und Benni denkt, dass er einfach nirgendwo reinpasst. Und dann, dann begegnen sie sich und plötzlich fühlen sie sich nicht mehr als Lücken im Wortschatz. Doch das Leben kann kompliziert sein, besonders wenn man vom direkten Umfeld mit Einflüssen und Ansichten überschüttet wird, die man selbst nicht teilt. 

Kyra Groh hat einen brillanten Jugendroman geschrieben, den ich aufgrund der vielen, aktuellen und wichtigen Themen und der hervorragenden Umsetzung viel lieber gar nicht als Jugendroman, sondern als All Ager oder zeitgenössische Literatur bezeichnen würde.

Weil, i mean, echt jetzt: es geht um Klimaschutz, um Alltagsrassismus, um Feminismus, Politik, Veganismus, darum, was Worte eigentlich anrichten können und welche Macht sie auf unser Handeln und Denken haben. Es geht aber auch um die erste Liebe, ums Erwachsenwerden, darum herauszufinden, was man eigentlich will und wo man steht. Ums über sich Hinauswachsen, ums Zusammenwachsen, um Freundschaft, um Familie, die es einem manchmal echt schwer macht und um Vertrauen. Um Mut und ums Lautsein.

Kyra Groh erzählt über all das in einem jugendlichen, aber sehr wortgewandten Schreibstil, der mich durch die Seiten hat rauschen lassen.

Aber auch ihre Protagonisten Benni und Jule, die beide, sowie auch sämtliche Nebencharaktere, so authentisch und liebenswert sind, egal wie nerdig und verloren sie sich selbst fühlen und vorkommen, haben dafür gesorgt, dass ich mich nicht vom Lesen lösen wollte.

Mit Benni hatte ich erst extremes Mitleid, weil er in Sachen sozialer Kompetenz einfach so unfassbar hilflos wirkt. Er hat kaum Freunde, keinen Vater, eine streng gläubige Mutter, die ihn so dermaßen umgluckt, dass er sogar sein Studium aufschiebt. 
Im Verlauf und nicht zuletzt Dank Jule, legt er eine starke Wandlung hin, wird selbstbewusster, spricht aus, was er lange zurückgehalten hat.

Das Gleiche trifft auch auf Jule zu, die sich unter anderem für den Klimaschutz einsetzt, zuhause jedoch nicht offen darüber sprechen kann, weil sie sich in ihrer Familie wie ein Außenseiter fühlt. Ihre Eltern leben so, wie sie es schon in den 90ern getan haben. Offensichtliche und mentale Veränderung sind gar nicht denkbar, oder vielleicht doch ? 

Ich könnte hier stundenlang weiterschreiben, weil dieses Buch so viele Facetten hat und so viel passiert, aber vielleicht reicht erstmal ein abschließendes Fazit, nämlich:
MEIN LEBEN ALS LEXIKALISCHE LÜCKE ist ein gleichermaßen großartiges, wie wichtiges Buch, dass den Nerv der Zeit zu 100 Prozent trifft und das ich möglichst Jedem in die Hand drücken möchte.

Liebe? Ja, man !!! Leseempfehlung? AUF JEDEN FALL ! 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere