Cover-Bild Giftrausch
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  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 19.07.2021
  • ISBN: 9783442490684
Hendrik Esch

Giftrausch

Kriminalroman
Stardirigent Sir Evelyn Rutland ist ein bösartiger Exzentriker, dessen Knabenchor-Kolleg zu den besten Musikinternaten der Welt gehört. Doch als ein Junge mit dem Tod ringt, gibt es Gerüchte: Werden die Schüler in Schloss Hirschenhaid mit schwarzer Pädagogik gedrillt? Gegen ein fürstliches Honorar soll Rechtsanwalt Paul Colossa den Skandal vertuschen – und verliebt sich ausgerechnet in Rutlands Frau. Verwirrt von seinen Gefühlen und verfolgt von Hasskommentaren im Internet, erkennt Paul zu spät, dass auch er geopfert werden soll ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2021

Satirischer Krimi

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„...Paul wäre vermutlich pünktlich gewesen, wenn er sich nicht im letzter Sekunde diesen verdammten Espressso über sein weißes Hemd geschüttet hätte. Ja – wenn es wenigstens nur das Hemd gewesen wäre!...“

Rechtsanwalt ...

„...Paul wäre vermutlich pünktlich gewesen, wenn er sich nicht im letzter Sekunde diesen verdammten Espressso über sein weißes Hemd geschüttet hätte. Ja – wenn es wenigstens nur das Hemd gewesen wäre!...“

Rechtsanwalt Paul Colossa wird auf Schloss Hirschenhaid erwartet. Im dortigen Schulinternat gilt es, die schwere Erkrankung eines Schülers zu vertuschen. Paul soll dazu eine passende Expertise schreiben, muss aber laut seines 37 Seiten starken Vertrages jeden Kontakt mit dem Schüler unterlassen. Auch an andere Personen darf er keine Fragen stellen. Im Prinzip soll er die Schule reinwaschen.
Der Autor hat einen amüsanten Krimi geschrieben.
Der Schriftstil ist ausgereift. Der Autor beherrscht das Spiel mit Worten, wie das folgende Zitat zeigt:

„...Ihre Stimme besaß die Contenance einer Nachrichtensprecherin bei einer schweren Panne während einer Liveschaltung...“

Manche Szenen werden ausführlich und bis ins Detail dargestellt. Sarkasmus, Ironie und eine überspitzte Darstellung finden sich an vielen Stellen. Das geht allerdings ab und an auf Kosten des Spannungsbogens. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Bis ich mit Paul warm wurde, brauchte ich eine Weile. Er verliert sich gern in Nebensächlichkeiten, scheint Pech und Pannen anzuziehen und ist eher kein kontinuierlicher Arbeiter. Wie sagt er so schön?

„...Was du später kannst besorgen, verschieb`s doch lieber gleich auf morgen...“

Paul hat die Kanzlei von seinem Vater übernommen, der für ihn aber lange Zeit ein Onkel war. Wer Genaueres dazu wissen will, sollte das Buch lesen. Der war in der Gegend bestens vernetzt. Davon kann Paul nun zehren. Gleichzeitig hat er die Mitarbeiter übernommen, die wissen, wo es lang geht und Paul schon mal in die richtige Richtung schubsen.
Sein Freund Attila ist beinah das Gegenteil. Der weiß, was er will, setzt sich durch und lässt sich auch in schwierigen Situationen kaum aus der Ruhe bringen. Er ist für jeden Spaß zu haben, weiß aber ganz genau, wo die Grenzen liegen. Auch bei Frauen kommt er gut an.

„...Attila, der Bienenwolf, wollte kein neues Bienenvolk gründen. Er hatte es lediglich auf den Honigtopf abgesehen...“

Paul gerät ins Visier des Bloggers Babik. Der hatte schon bei der Pressekonferenz in der Schule kritische Fragen gestellt. Dort hatte sowohl die Schulleiterin, Frau Dr. Wanek, als auch der Anwalt Dr. Stahl falsch reagiert.

„...Beide waren erkennbar beunruhigt. Kein Wunder. Sie wollten Babiks kleine Kerze auslöschen – aber dazu hatten sie dummerweise Öl verwendet, und jetzt brannte der ganze verdammte Tisch. Bildlich gesprochen...“

Paul lässt den Vertrag Vertrag sein und versucht herauszufinden, was in der Schule wirklich abläuft. Dabei muss er feststellen, dass die pädagogischen Fähigkeiten des Stardirigenten Sir Evelyn Rutland mehr als grenzwertig sind. Die Schule will Musikgenies entlassen. Die anderen Fächer werden eher stiefmütterlich behandelt. Um das Ziel zu erreichen, ist jedes Mittel recht. Paul sticht in ein Wespennest und muss aufpassen, dass er dabei nicht selbst untergeht. Der Grat zwischen Lüge und Wahrheit ist extrem schmal. Glücklicherweise ist Attila im Ernstfall an seiner Seite.
Am Ende weiß ich als Leser, was in Schule und Internat gelaufen ist. Der Fall ist geklärt. Trotzdem hat das Buch ein, sagen wir, halboffenes Ende.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Die vier Stelle gibt es vor allem für den gekonnten Schriftstil. Der Abzug ist der nicht durchgehenden Spannung geschuldet. Ein besonderes Zitat habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Es klingt fast philosophisch:

„..Denk nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast...“

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Nicht so meins

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Ehrlich gesagt kannte ich das Buch überhaupt nicht, bis mich Bilandia kontaktiert hat und fragte, ob ich nicht Interesse an ein Exemplar habe und mir nicht auch die Bloggerseite Blogfluencer ansehen möchte. ...

Ehrlich gesagt kannte ich das Buch überhaupt nicht, bis mich Bilandia kontaktiert hat und fragte, ob ich nicht Interesse an ein Exemplar habe und mir nicht auch die Bloggerseite Blogfluencer ansehen möchte. Das habe ich natürlich getan und mich sofort angemeldet und finde Ihr Angebot wirklich schön und attraktiv.

Das Cover ist wirklich sehr schon gewählt und passt auch zu dem ersten Band Jagdtrieb sehr gut, genau so gut gefällt mir aber auch das Innerliche. Mit ca. 600 Seiten ist das Buch ein dicker Krimi, allerdings wurde die Schriftart sehr groß ausgewählt, weswegen wir sehr schnell durch die Seiten fliegen. Unter anderem wurde zur Kapitelüberschrift etwas besonderes genutzt, was einem sofort zu beginn ein schmunzelndes Kopfschütteln einbringt.

Das Buch ist der zweite Band der Reihe, allerdings sind die Bücher unabhängig lesbar, wobei ich mich damit wirklich unwohl gefühlt habe. In die Story habe ich mich total rein geworfen gefühlt und fand den Protagonisten Paul Colossa erst einmal total komisch, bis ich Ihn besser kennen lernen konnte und die Hintergründe besser verstand, da hätte der erste Band wahrscheinlich viel gutes getan. Doch dies kann auch an den besonderen Schreibstil unseres Autors Hendrik Esch liegen, der sehr viel schwarzen Humor mit einbringt, sowie lange Beschreibungen, sowie Gedanken, welche man eben entweder mag oder nicht.

Ein klassischer Krimi ist das Buch nicht, da passt auch die Bezeichnung "Kriminalroman" sehr gut, da viele andere Themen und Dinge im Vordergrund standen, denn Paul Colossa ist Rechtsanwalt, wird allerdings mehr als Witzfigur dargestellt, der seinen Job nicht ernst nimmt. Er ist total chaotisch, hat irgendwie keine Ahnung von seinem Beruf und macht Fehler die klar vermeintlich wären. Paul Colossa hat aber auch seine guten Seiten, denn er hat sein Herz am rechten fleck, trotz dessen, dass er gerne ein Frauenheld wäre.
Doch die Darstellung des Protagonisten hat mir eigentlich gut gefallen, passt aber nicht in meine Erwartung, die ich an dieses Buch gestellt habe.

Doch die ganze Story des Buches hatte einen Leitfaden und war nicht durcheinander, auch wenn es Paul Colossa manchmal schwer viel, nicht selber ein Chaos anzurichten. Mir gefiel es auf jeden Fall gut, auch wenn ich mit dem Charakter des Rechtsanwalts Startschwierigkeiten hatte und doch gerne erst einmal den ersten Band gelesen hätte.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Paul Colossa und ich waren leider nicht kompatibel

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Dies ist der zweite Fall mit dem bayrischen Rechtsanwalt Paul Colossa, aber meine erste Begegnung mit ihm. Nach einem Vorfall im berühmten und erfolgreichen Musikinternat Hirschenhaid wird Paul Colossa ...

Dies ist der zweite Fall mit dem bayrischen Rechtsanwalt Paul Colossa, aber meine erste Begegnung mit ihm. Nach einem Vorfall im berühmten und erfolgreichen Musikinternat Hirschenhaid wird Paul Colossa engagiert, um den Skandal zu vertuschen. Spätestens als ihm der 37 (!) Seiten lange Vertrag präsentiert wird, sollten bei ihm die Alarmglocken läuten … tun es aber nicht laut genug.

Auch nach gut 600 Seiten bin ich mit dem verpeilten Rechtsanwalt, der von einem Fettnäpfchen ins nächste hüpft, nicht warm geworden. Er ist arbeitsscheu, dem großen Geld nicht abgeneigt und sein Verhalten ist oft nur peinlich. In wenigen Momenten zeigt er aber auch eine andere Seite, sein Gewissen meldet sich und er trifft die richtige Entscheidung.

Hendrik Esch kann sehr gut mit Sprache umgehen, keine Frage, aber mir war es zu viel an Ironie, Übertreibung und der Humor entsprach selten dem meinigen. Das und ausführliche Beschreibungen völliger Nebensächlichkeiten gingen zu Lasten der Spannung.

Gut gefallen hat mir das Thema. Der Druck der Schüler überdurchschnittliche Leistungen erbringen zu müssen, war sehr deutlich. Dass dies nur durch Einnahme gewisser Substanzen auf Dauer möglich ist, ist furchtbar, aber wahrscheinlich nicht sehr realitätsfern (hoffentlich nur nicht in diesem Ausmaß). Noch schlimmer fand ich, dass dies sowohl von den Lehrern als auch den Eltern billigenden in Kauf genommen wird obwohl die gesundheitlichen Auswirkungen deutlich erkennbar waren.

Obwohl das Buch dem Genre Krimi zugeschrieben wurde, ist es für mich kein Kriminalroman im eigentlichen Sinne. Da mich Paul Colossa weder in seinen Bann ziehen noch begeistern konnte, gibt es von mir leider nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Musikalisches Doping

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Autor Hendrik Esch stellt mit "Giftrausch" den zweiten Teil seiner Colossa-Reihe vor.
Um was gehts:

Rechtsanwalt Paul Colossa hat sich soweit vom ersten Teil der Reihe erholt. Er ist sozusagen mit einem ...

Autor Hendrik Esch stellt mit "Giftrausch" den zweiten Teil seiner Colossa-Reihe vor.
Um was gehts:

Rechtsanwalt Paul Colossa hat sich soweit vom ersten Teil der Reihe erholt. Er ist sozusagen mit einem Auge davon gekommen.
Mit Augenklappe und seinen anwaltlichen Pflichten bewaffnet macht er sich daran einen Bericht über ein Elite-Musikinternat auf Schloss Hirschhaid zu schreiben. Der Grund dafür ist ein Medienskandal um Sir Evelyn Rutland und etwas zwielichtige pädagogische Methoden. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es um Drogen. Wenn dann allerdings Kinder im Spiel sind hört der Spaß für die Medien auf. Ass auf.
Über Paul bricht ein Shitstorm erster Klasse herein.

Wie er damit umgeht und gleichzeitig versucht der Herr der Lage in der eigenen Kanzlei zu bleiben erfahren wir auf 624 Seiten.

Das Buch war zwar unterhaltend, aber mir persönlich hat irgendwie ein wenig die Ermittlungsarbeit gefehlt. Ich hatte das Gefühl, dass Rechtsanwalt Colossa alles zufliegt und der Fall sich eigentlich fasst von selbst löst.
Ansonsten war das Buch gut strukturiert. Ich kam nur manchmal mit dem Humor nicht ganz hinterher. Das war mir ein wenig zu trocken.

Was ich wirklich gut fand, waren die Nebencharaktäre wie Atrillas, der beste Freund von Paul und seine Kolleginnen aus der Rechtskanzlei.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Hat leider meine Erwartungen an die Fortsetzung von Jagdtrieb nicht erfüllt!

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Ein wichtiger Pressetermin auf Schloss Hirschenhaid steht für Rechtsanwalt Paul Colossa an. Ein Schüler des dort beheimateten Knaben-Musik Internats KIR, das weltweite Anerkennung genießt, liegt im Koma. ...

Ein wichtiger Pressetermin auf Schloss Hirschenhaid steht für Rechtsanwalt Paul Colossa an. Ein Schüler des dort beheimateten Knaben-Musik Internats KIR, das weltweite Anerkennung genießt, liegt im Koma. Bei ihm wurde nachgewiesen, dass er unter permanenten Drogeneinfluss gestanden hat und der verantwortlichen Leitung der Schule wird der Vorwurf gemacht, hier selber die Finger mit im Spiel zu haben. Paul soll im Auftrag der renommierten Anwaltskanzlei MacAlistair die Anschuldigungen entkräften und dafür ein sehr ansehnliches Honorar erhalten. Noch ehe er darüber nachdenken kann, setzt er leichtsinnigerweise seine Unterschrift unter einen Knebelvertrag und macht sich dadurch erpressbar. Wie kommt er aus dieser vertrackten Situation wieder heraus? Kann er mit seinem Gewissen vereinbaren, dass er wie gefordert, ohne eine eingehende Überprüfung einen entlastenden Bericht schreibt?

Mit freudiger Erwartung habe ich schon dem zweiten Band der Krimi-Reihe um den Anwalt Paul Colossa entgegengefiebert, nachdem mir der erste so gut gefallen hat. Doch das 614-seitige Werk hat mich leider enttäuscht. Der Roman gleicht einer Persiflage, bei der Pauls Handlungen und Gedanken ins lächerliche gezogen werden und er dadurch seine Glaubwürdigkeit als Anwalt und sein Charisma als Person verliert. Wer jedoch skurrile Geschichten liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Toll fand ich, dass Themen wie das Versagen bei der Fürsorgepflicht für junge Menschen, Drogenmissbrauch und illegaler Handel damit, Internet-Hetze und der Verstoß gegen Auflagen, die Knebelverträge mit sich bringen, in diesem Roman eingebunden wurden. Doch bedauerlicherweise gerieten diese teilweise in den Hintergrund, da Paul als Person präsenter war und man einfach nur den Kopf schütteln konnte, wie er von einer Peinlichkeit in die nächste stapft, seine Gedanken beim Anblick von Frauen nur in eine Richtung geht, er im Selbstmitleid zu ertrinken scheint und er mehr mit sich, seinem Umfeld und seinen Mitmenschen beschäftigt ist, anstatt sich um seine Aufgaben als Anwalt zu kümmern. Gut, dass er wenigstens so resolute Menschen wie Attila und seine Sekretärin Christiane um sich hat, die ihm den Kopf waschen und seinen Karren für ihn aus dem Dreck ziehen. Sie machen sich mehr Sorgen und Gedanken über den Blogger Babik, der Menschen aus Rache zur Hetze gegen Paul aufwiegelt. Über den Grund dafür kann man sich wirklich nur die Haare raufen. Das Paul schließlich doch noch seinem Gewissen folgt und mit den Konsequenzen aus seinem Fehler leben muss, fand ich gut.

Da für mich in diesem Roman weniger Krimi und mehr Charakterstudie steckt, kann ich hierfür nur 2,5 Sterne vergeben.


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