Cover-Bild All die Jahre
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 29.01.2018
  • ISBN: 9783552063662
J. Courtney Sullivan

All die Jahre

Roman
Henriette Heise (Übersetzer)

Nora Flynn ist 21, als sie mit ihrer jüngeren Schwester aus Irland nach Amerika auswandert, um ihrem Verlobten zu folgen und Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger, und Nora trifft eine folgenschwere Entscheidung. Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder: John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen bereitet und trotzdem ihr Liebling ist. Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt – und sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer verändert hat. Nach „Sommer in Maine“ ein neuer großer Familienroman von J. Courtney Sullivan.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2018

Überragender Familienroman der leisen Töne

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Nora und Theresa wandern als junge Frauen in den 50 er Jahren von Irland nach Boston aus, der Vater und de Bruder bleiben zurück, die Mutter ist schon bereits verstorben. J. Courtney Sullivan beschreibt ...

Nora und Theresa wandern als junge Frauen in den 50 er Jahren von Irland nach Boston aus, der Vater und de Bruder bleiben zurück, die Mutter ist schon bereits verstorben. J. Courtney Sullivan beschreibt die Beziehung und Schwierigkeiten der beiden Schwestern über einen Zeitraum von 50 Jahren, den Wandel der Zeiten, ihre unterschiedlichen Leben und Entwicklungen, der Leser wird immer mehr auf Antworten vorbereitet deren Fragen er sich immer wieder und mehr stellt. Die Personen sind mit großer Präzision herausgearbeitet, vielschichtig und durchweg interessant und plastisch dargestellt. Das Lesen zieht sogar mich, als männlichen Leser in seinen Bann und hat mir die eine oder andere Träne abgerungen und es damit erst als zweites Buch überhaupt geschafft. Könnte ich 6 Sterne vergeben würde ich dies tun. Das Cover hat mir absolut nicht gefallen und ich dachte zuerst: oh, mein Gott, das wird zäh. War es aber absolut nicht- ich habe es verschlungen und es ist, wie Familien sind, manchmal ist man am grausamsten zu den Menschen, die man am meisten liebt und die einen am meisten bedeuten. Diese Autorin werde ich mir merken, wenn es verfilmt wird, bitte mit Meryll Strepp als Nora,...

Veröffentlicht am 20.04.2018

holpriger anfang -- packende geschichte

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Titel: All die Jahre
Originaltitel: Saints for All Occaisons
Autor: Courtney J. Sullivan
Seitenanzahl: 457
Genre: Roman
Verlag: Deuticke

Nora und Theresa Flynn sind 21 und 17, als sie ihre kleine Heimatstadt ...

Titel: All die Jahre
Originaltitel: Saints for All Occaisons
Autor: Courtney J. Sullivan
Seitenanzahl: 457
Genre: Roman
Verlag: Deuticke

Nora und Theresa Flynn sind 21 und 17, als sie ihre kleine Heimatstadt in Irland verlassen und sich auf den Weg nach Amerika machen.Nora ist die große, verantwortungsbewusste Schwester. Sie ist ernst, schüchtern und verlobt mit einen Mann, wobei sie nicht sicher ist, ob sie ihn überhaupt liebt. Das komplette Gegenteil von ihr ist ihre kleine Schwester Theresa. Theresa ist offen gegenüber neuen Leuten und lebt sich auch, im Gegensatz zu ihrer Schwester, ziemlich schnell in Boston ein, wo sie eine gute Ausbildung erhalten soll! Doch alles kommt anders, als gedacht. Eines Tages wird Theresa schwanger und Nora trifft für ihre Schwester eine Entscheidung, die beide Frauen unglücklich machen wird.Fünfzig Jahre vergehen, Nora hat mittlerweile vier erwachsene Kinder, als eine Tragödie die Schwestern wieder zueinanderführt...


Ich lese ja total gerne solche Auswanderergeschichten, wie zuletzt "Brooklyn" von Colm Toibin.Auch dieser Roman hat mich so ein bisschen an "Brooklyn" erinnert, auch wenn die Geschichte komplett anders ist...
Ich war ziemlich gespannt auf diesen Roman. Irland ist eines meiner Lieblingsländer, mich interessiert das Leben in den 1950er Jahren und solche Auswanderergeschichten finde ich immer spannend!
Nora und Theresa sind zwei total unterschiedliche Schwestern. Nora ist die pflichtbewusste Schwester, die auch so ein bisschen ein Mutterersatz für Theresa ist. Nora ist sehr ernst und sie wirkt oft auch kalt,was sie eigentlich nicht wirklich ist. Theresa ist die "wildere" Schwester, die gerne flirtet und auch sehr Weltoffen ist. Trotz der Tatsache,dass die beiden sehr verschieden sind, lieben sie einander und sind Familie in Amerika, weit weg vom Rest der Verwandtschaft im fernen Irland! Die zwei haben einander, bis ein folgenschwere Entscheidung das Leben beider Schwestern für immer verändert!
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leider ziemlich schwer. Er war teils sehr holprig und ich brauchte doch eine gewisse Zeit, bis ich mit der Geschichte klarkam. Zudem gab es öfters Zeitsprünge,die mich besonders am Anfang etwas verwirrt zurückgelassen haben! Das gefiel mir am Anfang wirklich nicht! Doch nach ca.150 Seiten kam ich immer besser mit der ganzen Geschichte klar und ab da, konnte mich die Geschichte auch packen.
Die Geschichte ist in zwei Zeiten eingeteilt; einmal wird die Geschichte ab den 1950er Jahren erzählt und in den nächsten Kapiteln lesen wir Noras Geschichte in der Jetztzeit, sprich ab 2009.Die Geschichte ist eigentlich die ganze Zeit über richtig authentisch. Das Lebensgefühl der 1950 und 1960er Jahre in Boston wird richtig gut eingefangen und ich konnte mir, durch die bildhafte Beschreibung der Autorin, diese (für mich fremde) Zeit sehr gut vorstellen.
Ich habe diese Familientragödie schlussendlich wirklich sehr gerne gelesen! Besonders die letzten 250 Seiten haben mich wirklich ziemlich in den Bann gezogen und waren ziemlich stark!! Ein sehr interessante & tragische Familiengeschichte über zwei sehr unterschiedliche Schwestern!Gute 4 von 5 Sternchen!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Familienbande

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„All die Jahre“ von Courtney J. Sullivan ist eine berührende irische Familiengeschichte mit zwei Schwestern, Nora und Theresa, im Mittelpunkt, die in den 1950er Jahren gemeinsam aus Irland nach Amerika ...

„All die Jahre“ von Courtney J. Sullivan ist eine berührende irische Familiengeschichte mit zwei Schwestern, Nora und Theresa, im Mittelpunkt, die in den 1950er Jahren gemeinsam aus Irland nach Amerika auswandern.
Das Buch beginnt mit dem Tod von Noras ältestem Sohn Patrick und endet mit seinem Begräbnis. Mit vielen Rückblicken und aus den unterschiedlichen Blickpunkten der beiden Schwestern sowie von Noras drei übrigen Kindern erfährt man deren Geschichte.
Nora Flynn ist 21 Jahre alt, als sie mit ihrer jüngeren Schwester das rückständige Irland in Richtung Amerika verlässt, um dort ihren Verlobten zu heiraten. Sie sorgt für Theresa seit die Mutter vor Jahren starb, und versucht ihr auch in der Neuen Welt einen bestmöglichen Start zu ermöglichen. Aber Theresa wird schwanger, Nora trifft folgenschwere Entscheidungen für sie, was die beiden Schwestern entzweit und Theresa ins Kloster treibt. Erst durch Patricks Tod kommen die beiden wieder zusammen und setzen sich mit ihrem Leben auseinander.

Mit unglaublicher Lust am Fabulieren, mäandernd und voller Sinn für gute Familiengeschichten erzählt Sullivan vom für mich unvorstellbar kargen Leben in Irland, von den irisch dominierten Straßenzügen in Großstädten der USA, vom Familienzusammenhalt und Ausbruchsversuchen und von damals herrschenden Konventionen. Für mich erstaunlich authentisch und glaubhaft nachvollziehbar begleite ich die Figuren durch das rückständige Irland mit arrangierten Ehen wegen Landzugewinn, mit aus heutiger deutscher Sicht unglaublicher Normalität und Akzeptanz von Alkoholismus und Bevormundung der Mädchen und Frauen durch die Familienbande.
Ebenso spannend und gespickt mit sehr vielen interessanten Details bewegt man sich durch die Enklaven der irischen Einwanderer in Amerika, die ganze Straßenzüge beherrschen, neu ankommende Familienmitglieder aufnehmen und versorgen und trotz des Willens nach Anpassung in der moderneren großstädtischen Welt an alten irischen Traditionen verbiestert und irischer als die Iren zu Hause festzuhalten.

Es ist einfach eine wunderbare Art des Erzählens, die mich nicht zuletzt wegen der vielen interessanten Charaktere sehr schnell in ihren Bann gezogen hat und völlig gefangen hielt. Vorsichtig und allmählich öffnen sich Nora und Theresa des Leser, halten Überraschungen bereit, die für Spannung sorgen. Nebencharaktere sind nicht nur schmückendes Beiwerk und die verschiedenen Sichtweisen des Buches vermitteln einen nachhaltigen und glaubhaften Eindruck des Lebens der Familie.
Andeutungen und Schweigen, Geheimnisse und Rückzug, kurze Blicke hinter den Vorhang dienen bis zum Schluss der Spannung einer Geschichte, die viele Überraschungen parat hält.
Unlösbare Familienbande und der Versuch des Ausbechens, Bevormundung, Verzeihen und Verlust, Trauer, Glück und fast nicht tragbare Bürde stehen in diesem Buch so eng beieinander, sind so glaubhaft dreidimensional beschrieben, dass es manchmal beim Lesen schmerzt.

Es ist einfach ein wunderbares, für mich rundum gelungenes Buch mit einer interessanten, bedrückenden und zugleich hoffnungsvollen Familiengeschichte, das ich ganz ausdrücklich zum Lesen empfehle.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Eine Familiengeschichte

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1957 wandern die Schwestern Nora und Theresa aus Irland nach Amerika aus, wo Noras Verlobter Charlie schon auf sie wartet und Theresa ein besseres Leben bekommen soll. Doch in dem neuen Land wird die Liebe ...

1957 wandern die Schwestern Nora und Theresa aus Irland nach Amerika aus, wo Noras Verlobter Charlie schon auf sie wartet und Theresa ein besseres Leben bekommen soll. Doch in dem neuen Land wird die Liebe der beiden Schwestern auf die Probe gestellt und alles kommt anders als erwartet.

Das Buch erzählt die Geschichte der Familie einmal aus Sicht der damaligen Ereignisse und aus der Sicht im Heute. Zunächst steht Noras Familie im Vordergrund. Auch die Ereignisse in 1957, die sich nach der Ankunft der Schwestern in Amerika zutragen, werden ausführlich geschildert. Nora will für ihre Schwester ein besseres Leben und kann doch nichts dagegen tun, dass die jüngere Schwester sich ins Vergnügen stürzt, so dass eine ungewollte Schwangerschaft folgt, die ein junges Mädchen in dieser Zeit nicht alleine bewältigen kann. Nora nimmt sich des Kindes an, nachdem sie ihren Verlobten geheiratet hat. Doch alle folgenden Ereignisse treiben die beiden Schwestern immer weiter auseinander.

Die Geschichte ist fesselnd und schön erzählt. Die beiden Schwestern und ihre unterschiedliche Sichtweise auf das Leben sind faszinierend. Nora, die immer das Richtige tun will und die nur das Beste für ihre Schwester will, und Theresa, die die neue Freiheit in Amerika genießt und sich gerne allen Vergnügungen hingibt. Das beginnt schon auf dem Schiff, wo Nora krank vor Heimweh in ihrer Kabine bleibt, während Theresa sich mit ihren neuen Freunden schon mitten rein ins Leben begibt. Während des Lesens wird dem Leser schnell klar, dass beide Frauen in ihrem jeweiligen heutigen Leben nicht glücklich sind und nie waren. Nora wäre gerne mehr wie ihre Schwester gewesen, statt sich mit Charlie niederzulassen und eine Familie zu gründen. Doch die Zeiten zwangen die Mädchen in ihr jeweiliges Leben.

Der Schluss des Romans ist etwas unbefriedigend und klärt nicht alle Ereignisse zu meiner Zufriedenheit auf. Trotzdem ist das Buch eine schöne Studie irischer Auswanderer, die auch im fernen Amerika nicht frei von den Zwängen ihrer Heimat sind. Lesen!

Veröffentlicht am 26.03.2018

All die Jahre

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Nora Flynn kümmert sich seit dem Tod ihrer Mutter, nicht nur um Heim und Hof, sondern auch um ihre jüngere Schwester Theresa. Während Nora die ernstere von beiden ist, ist Theresa das genaue Gegenteil ...

Nora Flynn kümmert sich seit dem Tod ihrer Mutter, nicht nur um Heim und Hof, sondern auch um ihre jüngere Schwester Theresa. Während Nora die ernstere von beiden ist, ist Theresa das genaue Gegenteil ihrer Schwester. Sie ist ausgesprochen hübsch und bei jedermann beliebt, außerdem liebt sie Bücher. Als Nora eines Tages ihrem Verlobten Charlie nach Amerika folgt, beschließt sie, ihre kleine Schwester, in der Hoffnung ihr dort eine gute Ausbildung und somit ein besseres Leben zu ermöglichen, mitzunehmen. Nichtsahnend, dass sich beider Leben anders entwickeln wird, als erhofft, kommen beide im Land der unbegrenzten Möglichkeiten an. Theresa ist völlig begeistert, alles ist neu und aufregend, auch die Männer sind ganz anders als die ihrer Heimat. Während sich Theresa vor Begeisterung kaum bremsen kann, fällt es Nora nach der Ankunft noch immer schwer, sich an die neue Umgebung und auch an ihren Verlobten Charlie zu gewöhnen. Immerhin sollte ihre Verlobung ursprünglich eher praktischen Zwecken dienen. Als sie eines Abends mit einer gemeinsamen Freundin und ihrer Schwester Theresa in einem der vielen Tanzlokale Zerstreuung sucht, ahnt sie noch nicht, dass sie ihr Schicksal damit besiegeln wird und sich ab dem Zeitpunkt ihr Leben in einer Abwärtsspirale befindet. Niemand ahnt, dass alles anders kommen wird, als gedacht. Theresa wird durch eine flüchtige Tanzbekanntschaft schwanger und ihre Schwester Nora trifft eine Entscheidung, die beider Leben für immer verändern wird.


Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder und ist mittlerweile verwitwet. Ihr Sohn John ist in der Politik, Patrick hat seine eigene Bar, Brian wohnt wieder bei seiner Mutter und Bridget, ihre Tochter, hat ihre ganz eigenen Probleme und Nöte. Noras Schwester, Theresa lebt als Mutter Cecilia im Kloster. Beide haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr, bis das Schicksal eines Tages sie durch einen schweren Schlag zwingt, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und dem, was beide vor vielen Jahren entzweit hat. Wird es ihnen gelingen, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen und wieder zueinander zu finden?


Ich durfte dieses emotionale und zugleich äußerst tragische Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin gerührt, aber auch zutiefst getroffen vom tragischen Schicksal der Schwestern. Gefesselt vom Verlauf der Geschichte, habe ich mich in die Vergangenheit entführen lassen und dieses Buch verschlungen. Wer eine oberflächliche Geschichte, mit dünn beschriebenen Charakteren erwartet, wird bei diesem Buch enttäuscht, da es durch die vielen Einzelheiten äußerst detailreich und realitätsnah erscheint. Zudem lassen die vielen unerwarteten Wendungen, den Leser immer tiefer in einen Sog aus Lügen und Geheimnissen abrutschen, welche so schnell nicht aus der Erinnerung verschwinden. Der Autorin ist ein sehr starker und gefühlvoller Roman gelungen, welchem es an Tragik und Dramatik nicht mangelt. Buch- und Covergestaltung sind sehr hochwertig und lassen den Leser, bereits durch den Retrocharme, einen Hauch Vergangenheit spüren.