Cover-Bild Die marmornen Träume
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 688
  • Ersterscheinung: 18.02.2023
  • ISBN: 9783608501711
Jean-Christophe Grangé

Die marmornen Träume

Thriller
Ina Böhme (Übersetzer)

Der Meister der französischen Spannung: so episch und böse wie nie!

Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum Champagner im Adlon. Sie scheinen unantastbar. Bis an der Spree eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird. Sie war eine von ihnen, und die Spur des Täters reicht bis in die obersten Führungskreise des Regimes. Jean-Christophe Grangé mit seinem ersten historischen Berlin-Thriller: eine erbarmungslose Jagd in den finstersten Abgründen der menschlichen Existenz.

Simon Kraus ist ein brillanter Psychoanalytiker und Traumforscher. Und er ist ein gerissener Gigolo: Erst verführt er seine Klientinnen, allesamt Ehefrauen hochrangiger Nazi-Funktionäre, dann erpresst er sie für sein Stillschweigen. Ein lukratives Geschäft. Doch eines Tages sucht ihn der SS-Offizier Franz Beewen auf: Eine von Kraus’ Klientinnen wurde grausam ermordet. Sie gehörte zum Wilhelmklub, einem illustren Zirkel reicher Nazi-Frauen, der jeden Tag im Hotel Adlon zusammenkommt. Während Simon Kraus im Adlon unauffällig seine Kontakte spielen lässt, werden weitere Frauenleichen entdeckt. Unversehens gerät Kraus immer tiefer in die Ermittlungen der Gestapo gegen den brutalen Mörder – und mit ihm die Psychiaterin Minna von Hassel, die mit ganz eigenen Dämonen ringt. Gemeinsam müssen sie erkennen, dass das Böse bei Weitem nicht nur dort lauert, wo man es vermutet.

»Grangés großer Coup.« RTL

»Eine wahre Meisterleistung.« Le Figaro Magazine

»Ein Thriller mit hohem Suchtfaktor.« 20 minutes

»Ein Wendepunkt in der Karriere des Autors, ein Donnerschlag.« Libération

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2023

Wahnsinn

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Im Berlin von 1939 werden Frauen brutal ermordet. Allen gemeinsam sind ihre Ehemänner, hochrangig oder eng mit dem Regime verbunden. Sie waren gutaussehend und gelangweilt. Sie gingen jeden Tag ...

Im Berlin von 1939 werden Frauen brutal ermordet. Allen gemeinsam sind ihre Ehemänner, hochrangig oder eng mit dem Regime verbunden. Sie waren gutaussehend und gelangweilt. Sie gingen jeden Tag ins Adlon und besuchten den Psychoanalytiker Simon Kraus. Auf diesen fällt natürlich ein Verdacht, der ermittelnde Beamte Beewen will aber mehr. Kraus soll bei den Ermittlungen mitmachen genau wie die Psychiaterin Minna von Hassel, beide haben verschiedene Ansätze, können aber erstmal nicht richtig helfen, vor allem weil Beewen keine Ahnung hat wie man Ermittlungen führt. Bisher war das für seine Tätigkeit nicht erforderlich. Außerdem werden ihm von allen Seiten Knüppel zwischen die Beine geworfen. Denn im Berlin dieser Zeit darf es keinen Serienmörder geben.
Alle drei haben ihre eigenen Dämonen, daher reif für Hilfe. Wobei die Probleme von Simon Kraus auf dem ersten Blick die harmlosesten sind. So verschieden wie diese Personen sind, sie sind durch die Umstände ihres Lebens geprägt. Jeder versteht nicht wie der andere tickt, trotzdem sind sie auf einander angewiesen und es entwickelt sich eine eigenartige Beziehung zwischen ihnen.
Das Buch beschreibt die Gräuel nicht, sie werden erwähnt so als wären sie nichts Besonderes, sie gehören zum Alltag, die Menschen erwarten sie, nur der Zeitpunkt ist ungewiss.
Es ist belastend zu lesen, wie die Menschen in dieser Zeit sich von denkenden Individuen zu folgsamen tumben Gleichgeschalten entwickelt haben.
Der Thriller ist ungeheuer spannend aber nichts für schwache Nerven. Eigentlich ein dummer Spruch aber hier trifft er zu. Denn mit dem Wissen das vieles reale Geschichte ist, kann man das Gelesene nicht ganz in das Reich der Phantasie schicken.
Die Mischung ist sehr gelungen.

Veröffentlicht am 12.02.2023

Zwischen Adlon Dekadenz und den Abgründen der NS-Zeit

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Der Marmormann geht um. Im Berlin des Jahres 1939 scheinen die gut situierten Damen des Wilhelmklubs keine anderen Sorgen zu kennen als die Wahl ihrer Kleidung und die Qualität ihres Champagners. Als Ehefrauen ...

Der Marmormann geht um. Im Berlin des Jahres 1939 scheinen die gut situierten Damen des Wilhelmklubs keine anderen Sorgen zu kennen als die Wahl ihrer Kleidung und die Qualität ihres Champagners. Als Ehefrauen hochrangiger Nazi-Funktionäre gelten die schönen Damen dieses exklusiven Zirkels, der täglich im Adlon Hotel zusammentrifft, als unantastbar. Ein Schein, der sich nur so lange aufrechterhalten lässt, bis eine von ihnen brutal ermordet am Spreeufer aufgefunden wird. Schon bald folgen auf das erste weitere Opfer und den mit dem Fall betrauten Gestapo-Ermittlern wird klar, ein brutaler Mörder hat es auf die Juwelen der NS-Elite abgesehen. Doch was ist das Motiv für die Morde? Was haben die Spuren am Tatort zu bedeuten? Und wie konnten die gut bewachten Damen vor aller Augen aus dem Adlon verschwinden? Der einzige Anhaltspunkt, zur Lösung dieser Rätsel, stellt sich indes als das schwerste von allen dar. Jedes der Opfer hat kurz vor ihrem Tod von einer sonderbaren Traumerscheinung berichtet. Ein schauriges Phantom mit marmorner Maske.
Jean-Christophe Grangé hat sich mit Werken wie „Die purpurnen Flüsse“ schon lange ins Herz vieler Thriller-Fans geschrieben. Mit „Die marmornen Träume“, seinem ersten historischen Berlin-Thriller, scheint sich schon bald ein weiteres seiner Werke in die Reihe von Bestsellern einfügen zu können. Das Potential ist da.
„Die marmornen Träume“ ist in meinen Augen ein unfassbar guter Thriller. Hervorragende Recherche, die menschlichen Abgründe, denen man begegnet, die fragwürdigen Protagonisten, die unerwarteten Wendungen – all das und noch mehr vermengt sich hier zu einer einzigartigen Melange von bemerkenswerter Qualität.
Der Schreibstil Grangés lässt schnell eine düstere und drückende Atmosphäre entstehen und entwickelt zugleich einen unwiderstehlichen Sog, der mich Seite um Seite umblättern lies, ohne auch nur an eine Pause zu denken. Die Erzählperspektive wechselt dabei zwischen drei sehr unterschiedlichen Charakteren. SS-Hauptsturmführer Franz Beewen, der brillante Psychoanalytiker und Gigolo Simon Kraus und die regimekritisch eingestellte Psychiaterin und Gräfin Minna von Hassel haben in der Tat nicht viele Schnittstellen, doch dem Autor ist auf geschickte Weise gelungen dieses gegensätzliche Ermittlertrio zusammenzuführen.
Ich will ehrlich sein, trotz der hervorragenden Erzählweise ist dieses Buch wegen seiner Thematik nicht einfach zu lesen. Zumindest galt das für mich. Man befindet sich quasi im Herzen der NS-Elite, ist konfrontiert mit tumber Befehlsbefolgung, zur Alltäglichkeit verkommenen Gewaltexzessen, Kriegsgewinnlern, Rassenhass und Eugenik. Grangé führt seine Leser Stufe um Stufe tiefer in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Natur.
Dennoch, es lohnt sich, sich auf die Geschichte einzulassen. Schon früh legt die Handlung ein rasantes Tempo vor und jedes Mal, wenn ich den Eindruck hatte der Fall nähere sich einer Lösung, kam eine Wendung, die alles auf den Kopf stellte, was ich zu wissen glaubte. Bis zuletzt wollen die zahlreich gestreuten Hinweise nicht zusammenpassen, bis sich in einem verheerenden Finale die wahre Größenordnung hinter den Taten ein für alle Mal offenbart.
Meiner Meinung nach, ist „Die marmornen Träume“ ein Thriller, den man auf keinen Fall verpassen sollte.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Düsterste Abgründe – nichts für schwache Nerven

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„Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.

Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. ...

„Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.

Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Der überwiegende Teil der Menschen lebt in Angst und ein kleine Minderheit fühlt sich als Elite, genießt Ansehen und Erfolg. Durch die Morde an mehreren Frauen, die zu der reichen Elite der Bevölkerung gehören, treffen der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der SS-Offizier Franz Beewen und die Psychiaterin Minna von Hassel aufeinander. Drei Charaktere, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Franz Beewen trotz seiner Stellung ein Gewissen hat und von Zweifeln geplagt wird, ist Simon Kraus skrupellos und nutzt seine Stellung für sich und seine Bedürfnisse. Minna von Hassel lebt für ihren Beruf und das Wohl ihrer Patienten ist für sie wichtig.

Dieser Roman war anders als die bisherigen Bücher des Autors. Das bedeutet aber keineswegs, dass es weniger spannend oder fesselnd war. Hier gibt es Einblicke in die historischen Hintergründe des Naziregimes, die an Abartigkeit kaum zu übertreffen sind. Die Spannung, die bei mir für eine enorme Anspannung gesorgt hat, ist durchgehend hoch.

Durch die kurzen Kapitel – insgesamt 152 auf 688 Seiten – fühlte ich mich durch die Ereignisse regelrecht hindurch gejagt. Zahlreiche Wendungen, brutale Szenen, detaillierte Grausamkeiten und menschliche Abgründe sorgen für überraschende Momente und Entsetzen.

Für schwache Nerven ist dieses Buch definitiv nichts, aber wer spannungsgeladene Lesestunden mag, liegt hiermit richtig.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Episch inszeniert, verstörend erzählt

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Im Spätsommer des Jahres 1939 werden in Berlin grausam zugerichtete Frauenleichen gefunden. Allesamt Ehefrauen von Nazigrößen und Mitglieder eines exklusiven Damenkreises, der sich regelmäßig ...

Im Spätsommer des Jahres 1939 werden in Berlin grausam zugerichtete Frauenleichen gefunden. Allesamt Ehefrauen von Nazigrößen und Mitglieder eines exklusiven Damenkreises, der sich regelmäßig im Hotel Adlon zu Amüsement, edlen Speisen und Champagner trifft. Ihnen gemeinsam ist außerdem der geniale Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der sämtliche Opfer nicht nur verführt, sondern anschließend mit seinem ärztlichen Wissen erpresst hatte. Als ihm der ermittelnde SS-Offizier Franz Beewen, ein nicht minder unsympathischer Zeitgenosse ihm aufgrund der Nähe zu den Frauen offen droht, versucht Kraus seine Haut zu Bretten und bietet Beewen seine Mitarbeit bei der Aufklärung des Falles an: Alle Patientinnen hatten vor ihrer Ermordung von einem Albtraum berichtet, in dem ein Mann mit einer Marmormaske des Nachts an ihrem Bett gestanden habe…
Als Dritte im Bunde wird schließlich die Psychiaterin Minna von Hassel hinzugezogen, die außerhalb Berlins eine Klinik für traumatisierte Weltkriegsveteranen und psychisch Kranke leitet, wo auch Beewens Vater zu ihren Patienten gehört. Kraus und von Hassel verabscheuen die Nazis und ihre Rassenideologie, doch als ihre Ermittlungen und sie selbst von weiter oben in der Hierarchie bedroht werden, müssen sie zusammenarbeiten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Jean- Christophe Grangé hat hier einen vielschichtigen und historisch präzise recherchierten Thriller über Deutschlands dunkelstes Kapitel vorgelegt - episch inszeniert und verstörend brutal erzählt.
Sehr viel Sorgfalt verwendet der Autor auf seine Charaktere. Die komplex angelegten Figuren sind am Ende der Geschichte nicht mehr dieselben, die Lesenden möglicherweise auch nicht, denn Grangé erspart uns nichts. Nicht nur die Morde werden bis in letzte grauenvolle Detail geschilderte, sondern auch die Verbrechen der Naziś, seien es die Kriegsverbrechen der Wehrmacht hinter der Front, die fabrikmäßige Ausrottung der Juden, die Sterilisation und Ermordung nicht-idealer Deutscher - kommen auf so historisch wahre wie markerschütternde Weise aufs Tapet. Obwohl jeder über diese Geschehnisse Bescheid wissen sollte, ob es mittels dieses Romans geschehen sollte, sei dahingestellt, denn der ist nichts für zartere Gemüter.
Dennoch, ein genial konstruierter Thriller mit Figuren, die vor allem am Anfang nicht sympathisch sind, deren handeln auch später nicht verteidigt wird, die aber dennoch eine Entwicklung durchmachen und als Menschen erkennbar werden dürfen.
Die Auflösung ist überraschend und springt dennoch in Sachen Glaubwürdigkeit etwas aus dem Kontext.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Spannend, beklemmend, düster - ein Spitzenthriller

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Jean-Christophe Grange gilt zurecht als Meister des französischen Thrillers. Umso neugieriger war ich auf sein neues Buch, das im nationalsozialistischen Berlin spielt.

Grange stellt die Verhältnisse ...

Jean-Christophe Grange gilt zurecht als Meister des französischen Thrillers. Umso neugieriger war ich auf sein neues Buch, das im nationalsozialistischen Berlin spielt.

Grange stellt die Verhältnisse in Berlin im Jahr 1939 kurz vor Kriegsbeginn sehr anschaulich dar. Die Hauptstadt des deutschen Reiches ist ein Schmelztiegel verschiedenster Menschenschläge. Unterschiedliche Lebenseinstellungen, Erwartungen und Lebenswege ergießen sich in der pulsierenden, trotz des drohenden Krieges erschreckend dekadenten Stadt und machen deutlich, wie diffus das Leben voller Ängste und Ungewissheiten sein kann.

Simon Kraus ist in dieser Zeit schon von Berufs wegen verdächtig, denn er ist Psychoanalytiker. Er behandelt nur Frauen - vorwiegend die Gattinen von hohen Nazi-Beamten oder Industriellen, die den Nazis sehr nahe stehen.
Als an der Spree eine Patientin von ihm brutal ermordet gefunden wird gerät Simon in das Visier des Gestapo-Ermittlers Beewen, der aber früh erkennt, dass hier höhere Mächte am Werk sind. Beewen, Kraus und die labile Psychologin und Anstaltsleiterin Minna von Hassel tauchen ein in die Abgründe der höchsten Führungsebenen des Regimes ohne zu wissen, welch grausame und menschenverachtende Dinge auf dem Weg zur Wahrheit noch auf Sie warten.

"Die marmornen Träume" ist thematisch kein typischer Grange, aber die Beklemmung, die Grausamkeit und der fesselnde Stil, in den Jean-Christophe Grange all dies verpackt, macht das Buch zu einem echten Thriller-Highlight. Lediglich einige Längen und ein paar sprachliche, bzw. inhaltliche Unzulänglichkeiten trüben das Lesevergnügen ein wenig, aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.

Absolute Leseempfehlung für Thriller-Fans.

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