Cover-Bild Offline ist es nass, wenn's regnet
(35)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 14.01.2019
  • ISBN: 9783743203778
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Jessi Kirby

Offline ist es nass, wenn's regnet

"Digital-Detox"-Roman
Anne Brauner (Übersetzer), Imke Sönnichsen (Illustrator)

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Stell dir vor, du öffnest an deinem 18. Geburtstag die Haustür und dort liegt ein Geschenk: ein riesiger Wanderrucksack, ein Paar Wanderschuhe und ein Trailtagebuch für den Yosemite Nationalpark. Würdest du loslaufen?

Mari entscheidet sich genau dafür, obwohl sie noch nie mehr als zehn Schritte zu Fuß getan hat. Von heute auf morgen tauscht sie Smartphone und Social Media gegen schneebedeckte Berge, reißende Flüsse und Blasen an den Füßen, aber auch gegen Sonnenaufgänge wie aus dem Bilderbuch, warmherzige Begegnungen und mutige Entscheidungen – denn der Yosemite verändert jeden.

Girl Online meets Der große Trip : Jessi Kirby s neuer Jugendroman ist eine kluge und emotionale Geschichte über ein Mädchen, das ihr Leben als erfolgreiche Influencerin gegen die raue Wildnis des Yosemite Nationalparks eintauscht – und dabei das Leben wieder lieben lernt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2019

Mich hat die Geschichte sehr berührt

0

„Offline ist es nass, wenn´s regnet“ bietet sowohl traurige, als auch extrem Mut machende Szenen. Jessi Kirby hat mir Mari eine Protagonistin geschaffen, die auf ihrem Weg über sich hinaus wächst. Dabei ...

„Offline ist es nass, wenn´s regnet“ bietet sowohl traurige, als auch extrem Mut machende Szenen. Jessi Kirby hat mir Mari eine Protagonistin geschaffen, die auf ihrem Weg über sich hinaus wächst. Dabei bleibt sie aber authentisch und zweifelt auch mal an sich und dem Weg, den sie beschreitet. Mari hat mir sehr viel Repsekt abgerungen.

Der Schreibstil ist emotional und hat irgendetwas tief in mir berührt. Man fängt auch als Leser unweigerlich an, sich Gedanken über das Leben und was wichtig ist im Leben zu machen. Dabei schreibt die Autorin tiefgründig, aber nicht zu tiefgründig für ein Jugendbuch. Ich empfand Sprache und Stil als sehr angemessen für ein Jugendbuch.

Die Liebesgeschichte, scheinbar unvermeidlich für ein solches Buch, nimmt zum Glück nur einen geringen Raum ein. Ich empfand auch diesen Teil als sehr passend.

Mich hat „Offline ist es nass, wenn´s regnet“ sehr berührt.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein traurig, schönes Buch das zeigt das man sein Leben immer ändern kann.

0

Offline ist es nass wenn`s regnet
Jessi Kirby


In dem Buch geht es um Mari die, mehr oder weniger, ein Scheinleben führt. Alles was für sie zählt sind die Sozialen Medien, dort ist sie der Star und für ...

Offline ist es nass wenn`s regnet
Jessi Kirby


In dem Buch geht es um Mari die, mehr oder weniger, ein Scheinleben führt. Alles was für sie zählt sind die Sozialen Medien, dort ist sie der Star und für einen neuen Like tut sie fast alles. Irgendwann ist sie jedoch an einem Punkt angelangt in dem sie sich fragt wie es soweit kommen konnte und ob es das ist was sie will / braucht. Sie bricht zusammen und als sie dann, zum 18. Geburtstag ein Päckchen von ihrer Tante bekommt, erinnert sie sich an die glücklichen Tage in ihrer Kindheit, mit der Cousine an ihrer Seite. Mit ihrer Cousine hat sie viel verbunden, sie waren ein Herz und eine Seele, aber irgendwann schlug Mari einen anderen Weg ein und die Freundschaft zerbrach. In dem Päckchen befindet sich eine Wanderausrüstung, die Ausrüstung die eigentlich ihre Cousine für die nächste Tour benutzen wollte, eine Tour die sie nun nicht mehr machen kann. Mari beschließt spontan einen Ausflug in den Yosemite-Nationalpark zu machen. Sie möchte eine kleines Stück der Strecke laufen die sich ihre Cousine ausgesucht hat, um ihr Nahe zu sein , aber auch um zu sich selbst zu finden. Aber dann kommt alles ganz anders, Mari erlebt das Abenteuer ihres Lebens und dabei kommen auch viele Erinnerungen hoch und ohne es zu merken geht ihr Leben in eine andere Richtung.

Durch das wunderschöne Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und die Inhaltsangabe machte mich neugierig auf Maris Geschichte. Ich wurde nicht enttäuscht, das Buch hatte wirklich alles was ein gutes Buch braucht und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Dieses Jugendbuch habe ich in einem Rutsch durchgelesen und ich muss sagen, der Schreibstil war flüssig und die Geschichte selbst zog mich vom ersten Moment an in den Bann. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mari ist ein toller Charakter. Anfangs erschien sie mir etwas oberfllächlich, alles was für sie zählte waren die Likes bei den sozialen Medien. Alles wurde sorgfältig geplant und diente dazu noch mehr Likes zu bekommen. Irgendwann aber, merkt sie das ihr Leben auf Likes aufgebaut war, das sie sonst nichts und niemanden hatte. Da bricht sie zusammen, macht einen Fehler und weiß nicht weiter. Genau zu dem Zeitpunkt erhält sie dann ein Päckchen und aus der Situation heraus beschließt sie auf den Pfaden ihrer Cousine zu wandeln und das schöne war, sie hatte Spaß daran, das Handy rückte immer mehr in den Hintergrund. Die Geschichte hat großen Eindruck bei mir hinterlassen, ich hatte Bilder vor Augen. Marie fand auf dem langen Weg zu sich selbst zurück und erkannte was sie wirklich braucht. Sie hat gemerkt das mehr in ihr steckt wie nur das Mädchen das Likes braucht um glücklich zu sein und es machte einfach nur Spaß wie sie, letztendlich, immer weiter gelaufen ist und den Traum ihrer Cousine beendet hat. Unterwegs traf sie tolle Leute, erlebte tolle Abenteuer und klar, es gab auch Momente in denen sie an ihre Grenzen kam, in denen sie am liebsten geflüchtet wäre, aber letztendlich ging sie ihren Weg.

Eine richtig tolle Geschichte bei der man sich richtig gut in die einzelnen Charaktere reinversetzen kann und mit denen man fühlt. Es gab viele Situationen in denen ich aus dem Staunen nicht mehr rauskam, mir das Lachen verdrücken musste, aber auch welche die mir die Tränen in die Augen trieben. Ein Jugendbuch das ich allen nur empfehlen kann, Altersgrenzen nach oben gibt es hier keine. Die Autorin hat ein brisantes Thema in eine wundervolle Geschichte gesteckt, man erkennt das es auch ohne Handy geht und das man, wenn man will, sein Leben immer ändern kann. Für mich war es eines der januar-Highlights und eines der Bücher aus dem man viel mitnehmen kann.

Von mir gibt es für "Offline ist es nass wenn`s regnet 5 Sterne plus.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Brutal authentisch

0

Ein paar kleine Kritikpunkte

Anhand des Klappentextes hörte sich die Handlung erst so an, als würde jemand wildfremdes Mari die Wanderausrüstung vor die Tür stellen. Dem ist definitiv nicht so! Sie bekommt ...

Ein paar kleine Kritikpunkte

Anhand des Klappentextes hörte sich die Handlung erst so an, als würde jemand wildfremdes Mari die Wanderausrüstung vor die Tür stellen. Dem ist definitiv nicht so! Sie bekommt jedes Jahr zum Geburtstag ein Paket von ihrer Tante. Diesen Geburtstag sollte sie eigentlich mit Bri, ihrer Cousine, feiern. Aber sie ist tot. Weil es Bris großer Traum war, begibt sich Mari mit Bris Ausrüstung nach der dramatischen Verabschiedung von Social Media auf den John Muir Trail. Dort trifft sie nach einiger Zeit selbstverständlich auf eine Gruppe Jugendlicher mit einem unglaublich schnuckeligen Typen trifft. Ja, ich weiß, das ist gerade bei mir meckern auf hohem Niveau, weil ich eigentlich Liebesgeschichten liebe. Dennoch hätte diese Begegnung nicht sein müssen, denn auch ohne diese zusätzliche Handlung konnte mich das Buch schon richtig abholen.

Zitat

Beinahe über Nacht begannen fremde User meine Beiträge zu liken, zu kommentieren und mir zu folgen. Bri hatte mir eine PN geschickt und nachgefragt, was da los war und ob es mir gut ginge - als könnte sie direkt in mich hineinsehen, was ich nicht ausstehen konnte. Dieses erste Foto und die Reaktionen darauf hatten mir ein gutes Gefühl gegeben, als alles andere gar nicht gut war. Das sollte sie mir nicht wieder wegnehmen. - Mari auf Seite 39 -

Warum ich das Buch brutal authentisch finde

Ich muss zugeben, dass mir Mari zu Beginn des Buches erst unsympathisch vorgekommen ist, weil ich einfach dachte: Ach, quatsch, so anstrengend kann Social Media doch gar nicht sein. Oh, doch, kann es. Jessi Kirby geht mit genau der richtigen Herangehensweise voran. Es geht um Followerzahlen, Fakebeziehungen und die beste Zeit zum posten. Des öfteren habe ich Vergleiche zu meinem Leben gezogen: Wann habe ich das letzte Mal einen richtig langen Spaziergang gemacht? Verstelle ich mich auch auf Social Medias? Vernachlässige ich meine Freunde? Die Autorin schafft es, ein authentisches, nachdenkliches Buch mit Trauer, Verlust, aber auch Hoffnung zu füllen. Trauer ist hierbei ein ganz besonders wichtiger Punkt - schließlich würde doch jeder bereuen, zu wenig Zeit wegen Social Media mit einer besonderen Person verbracht zu haben, wenn diese verstirbt. Dieses ist wie schon angedeutet Mari passiert.

Besonders gut haben mir außerdem das wunderschöne Setting und das Handlettering gefallen.

Insgesamt kann ich nur sagen: Geht ab und zu auch offline. Die Welt da draußen ist schön, und mit Freunden Zeit zu verbringen, macht glücklicher als jeder einzelne Like. Setzt euch nicht zu hohe Ziele - es reicht schon, vielleicht eine Stunde pro Tag das Handy weg zu legen. Hauptsache man lernt aus diesem Buch.

Warum jeder ab 14+ dieses Buch lesen sollte

Jeder wird sich in diesem Buch selbst wieder finden - jedenfalls jeder, der sehr aktiv auf Instagram & Co. ist. Es geht um den Druck, online perfekt sein zu wollen - und offline seine Freunde zu vernachlässigigen. Vor allem geht es aber auch um Trauer. Ich würde jedem, der kein Problem mit einer zusätzlichen Liebesgeschichte hat, dieses Buch ans Herz legen. Lasst euch darauf ein und geht offline - trefft euch mit Freunden, verbringt Zeit mit der Familie oder lest einfach mal zur Entspannung. Dieser Buchschmöker wird euch gut tun und nachdenklich stimmen.

+ wunderschönes Setting
+ guter Schreibstil
+ schönes Handlettering
+ authentische Herangehensweise an das Social -Media - Problem
+ Umgang mit Trauer
- Liebesgeschichte
- Klappentext passt nicht zum Inhalt

Veröffentlicht am 23.01.2019

So schön! Was für ein Buch, ich bin richtig begeistert!

0

Hach, was für ein wundervolles Buch! Ich muss gestehen, dass ich schon mit gewissen Erwartungen an „Offline ist es nass, wenn‘s regnet“ herangegangen bin, da mich ein anderes Werk der Autorin vor einigen ...

Hach, was für ein wundervolles Buch! Ich muss gestehen, dass ich schon mit gewissen Erwartungen an „Offline ist es nass, wenn‘s regnet“ herangegangen bin, da mich ein anderes Werk der Autorin vor einigen Jahren richtig begeistern konnte. Tja, was soll sagen: Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen, ich liebe dieses Buch! Wo fange ich da jetzt am besten mal an mit dem Schwärmen?

Dann beginne ich mal mit unserer Protagonistin Mari. Mari war mir auf Anhieb sympathisch. Na ja, ganz zu Beginn eigentlich nicht. Wir lernen sie kennen, als sie noch eine erfolgreiche Influencerin ist und nichts anderes im Kopf hat als Follower, Likes oder Kommentare unter ihren Posts. Ich fand das so erschreckend zu sehen, wie sehr die Social Medien Maris Leben dominieren. Bei ihr scheint sich wirklich alles nur darum zu drehen, wie sie auf ihre Abonnenten wirkt und wie ihr die perfekten Bilder gelingen können, um dann auch nur ja möglichst viele Likes zu bekommen. Ich muss gestehen, dass ich selbst sehr viel auf Instagram unterwegs bin. So ein kleines bisschen habe ich mich sogar in Mari wiedergefunden, was mich schon ziemlich schockiert hat. So krass wie bei Mari ist es bei mir natürlich nicht, Gott, zum Glück nicht, aber wie gesagt, ein kleines bisschen Mari habe ich in mir wiedergefunden.

Da die Social Medien ihr Leben so massiv beeinflussen, fand ich es wirklich mehr als bewundernswert, wie radikal Mari an ihrem 18. Geburtstag einen Schlussstrich zieht und von den einen auf den anderen Tag beschließt, diesen ganzen Kram hinzuschmeißen. Sie hat keinen Bock mehr auf diesen Fake-Mist. Sie will endlich richtig leben und etwas von der Welt sehen.

Durch den Klappentext wusste ich ja bereits, dass Mari diese Entscheidung treffen wird. Hätte ich es nicht gewusst, hätte ich beim Lesen ganz bestimmt förmlich darum gebetet, dass Mari so handeln wird. Sie konnte einem echt nur leid tun. Man spürt zu Beginn des Buches auf jeder einzelnen Seite, dass Mari ihr Influencer-Leben todunglücklich macht. Egal, was für positive Kommentare sie zu ihren Bildern auch bekommt oder wie viele Follower sie hat – Mari macht einen mehr als traurigen Eindruck.

Es muss also eine Veränderung her und die kommt, und zwar sehr. Mari beschließt, den John Muir Trail zu gehen. 211 Meilen durch die raue Wildnis des Yosemite Nationalparks. Warum sie diese Entscheidung fällt, möchte ich hier nicht sagen, da ich nicht zu viel von der Handlung verraten möchte. Es hat jedenfalls einen Grund, warum Mari beschließt genau diesen Trip zu gehen. Einen sehr ernsten, traurigen und bewegenden Grund.

Mari wird sich während dieser Zeit sehr verändern. Sie wird über sich hinauswachsen, bis an ihre Grenzen gehen, sie wird neue Freundschaften schließen und endlich wieder lernen, ihr Leben zu lieben.

Ich habe Mari während ihrer großen Reise nur zu gerne begleitet und habe dabei eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Die Geschichte ist bewegend, sie ist sehr emotional, sie ist spannend, humorvoll und einfach so schön! Ich habe das Buch quasi inhaliert und war am Ende, als ich das Buch wieder zugeklappt habe, richtig traurig, dass ich es so schnell beendet habe. Mir hatte ja schon mein vorheriges Jugendbuch von Jessi Kirby richtig gut gefallen (Mein Herz wird dich finden), aber mit „Offline ist es nass, wenn‘s regnet, konnte mich die Autorin noch mal eine Ecke mehr beeindrucken. Das Buch zeigt nur zu deutlich, wie sehr das Internet das Leben vieler Menschen mittlerweile beeinflusst. Ich gehe sehr davon, dass sich so mancher ein bisschen in der Influencer-Mari wiederfinden werden. Mal Hand aufs Herz: Ein ganzes Wochenende offline verbringen, könntet ihr das? Na? Also ich bin ehrlich: Ich vermutlich nicht. Es würde mir verdammt schwer fallen, mal zwei Tage oder sogar nur einen Tag auf das Nachrichten checken zu verzichten. Mari geht hier mit einem wundervollen Beispiel voran und zeigt uns, dass es tatsächlich möglich ist. Man muss es nur wollen und es dann auch durchziehen!

Mich hat Maris Geschichte sehr berührt und mich extrem nachdenklich gestimmt. Noch bewegender wurde sie durch den Anlass, warum Mari sich in den Yosmite Nationalpark aufmacht. Durch ein Nachwort der Autorin wiegt dieser Grund nur noch schwerer. Auch wenn die Geschichte ausgedacht ist, steckt wohl doch eine Menge Persönliches in diesem Buch, was man beim Lesen auch nur zu deutlich spürt.

Vermutlich denkt ihr jetzt, dass das Buch nur voller trauriger und zu Herzen gehender Momente ist, oder? Falls ihr befürchtet, dass die Handlung bedrückend ist, kann ich euch diese Sorge nehmen. Ja, das Buch beschert einem keine Gute-Laune-Story, die einem ein Dauergrinsen aufs Gesicht zaubert. Der emotionale Anteil überwiegt hier doch sehr. Allerdings gibt es auch immer wieder etwas zum Schmunzeln. In meinen Augen hat die Autorin die Handlung mit der genau richtigen Dosis an Humor versehen. Mari wird während ihres Trips auf fünf Jugendliche treffen. Mit ihnen wird sie den größten Teil der Tour zusammen bestreiten und mit ihnen wird sie endlich wieder Spaß am Leben haben.

Ich fand es so schön zu sehen, wie schnell sich zwischen den Jugendlichen eine wundervolle Freundschaft entwickelt hat. Sogar die Liebe wird noch mit ins Spiel kommen, was ich persönlich absolut passend und wunderschön fand.

Apropos schön: Das Setting! Hach, also da könnte ich euch jetzt ohne Ende etwas vorschwärmen. Was hatte ich hier beim Lesen tolle Bilder im Kopf. Da hätte ich ja am liebsten sofort meinen Rucksack gepackt, um dann selbst durch den Yosemite Nationalpark zu wandern. Jessi Kirby hat die Natur so beeindruckend und traumhaft beschrieben. Ich träume ja eh schon seit längerem davon, mal an diesen Ort zu reisen und dieses Buch hat meinen großen Wunsch nur noch größer werden lassen. Allerdings würde ich mich niemals im Leben trauen, den John Muir Trail zu gehen. Dieser verlangt einem wahrlich eine Menge ab und ich glaube nicht, dass ich diesem gewachsen bin. Man kann vor den Leuten, die es geschafft haben, wirklich nur den Hut ziehen. Wie vor Mari. Sie hat in diesem Buch eine wundervolle Entwicklung durchgemacht und weiß jetzt endlich wieder, wie schön das Leben doch sein kann.

Was das Buch dann nur noch besonderer macht, ist die Innengestaltung. Es gibt viele tolle Handletterings und kleine Zeichnungen, welche mir richtig gut gefallen haben.

Fazit: Wow, was für ein wundervolles Buch! Ich bin hellauf begeistert, meine Erwartungen konnten hier sogar noch übertroffen werden. „Offline ist es nass, wenn‘s regnet“ erzählt eine bewegende, emotionale, nachdenkliche und zum Mitfiebern einladende Geschichte voller wunderschöner und warmherziger Momente. Besonders beeindruckend fand ich das Setting; davon könnte ich ja endlos schwärmen. Ich kann das Buch absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Abbruchrezension

0

Stellt euch vor, ihr seid ein Teenager und lest das Buch einer Erwachsenen die euch mit ihrem Roman erklären möchte, dass Social Media wirklich ganz, ganz furchtbar für euch ist. Und nun stellt euch vor, ...

Stellt euch vor, ihr seid ein Teenager und lest das Buch einer Erwachsenen die euch mit ihrem Roman erklären möchte, dass Social Media wirklich ganz, ganz furchtbar für euch ist. Und nun stellt euch vor, dieses Buch ist überall in eurer Bubble in den Sozialen Netzwerken zu sehen. Instagram auf: „Hey ihr lieben, ich habe hier dieses tolle Buch #werbung“. Twitter auf: „Hallo meine lieben, findet ihr dieses Cover auch so toll?? hashtag ad hashtag werbung“. Ja, ich käme mir auch veräppelt vor.

Lange ist es nicht mehr vorgekommen, dass mir eine Romanheldin so gleichgültig war wie Mari. Mit wenig bis gar nicht Tiefe führt sie durch den Roman und macht… Dinge. Wie eine Schachfigur wird sie dabei von einer in die nächste Situation gesetzt und zeigt dabei überhaupt keinen Einblick in ihr Inneres. In den wenigen Situationen, wo es tatsächlich mal vorkommt, wirkt es genauso so unecht, wie der Rest des Romans. Dabei müsste es dort jedoch einiges zu sehen, bzw. zu fühlen geben. Denn nicht nur hat Mari den Jahrestag des Grauens zu überstehen, sie kämpft mit den Dämonen der Vergangenheit und muss sich ihrer Einsamkeit stellen. Und dies alles passiert, ohne uns LeserInnen nur im Entferntesten daran teilhaben zu lassen. Sie macht einfach. Lebt dieses perfekt unperfekte Leben. Und legt es einfach so wieder ab. Aber was fühlst du dabei, Mari?

„Als ich mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von siebzig Meilen auf dem dämmrigen Highway nach Norden fahre, habe ich bereits das Gefühl, dass sich etwas verändert!“
– Seite 73

Endlich spricht Mari denn mal von irgendwelchen Gefühlen und dann aber auch nur, weil es der Plot gerade für sein Vorankommen braucht. Das plötzliche über Board werfen des bisherigen Lebens reicht für ein albernes YouTube-Video, jedoch zu keinerlei Gefühlsregung zu den daraus resultierenden Reaktionen. Aber das simple Bewegen des Fahrzeuges soll nun „ein stilles Glück“ (Seite 73) auslösen?

Die Veränderung von Mari setzt noch während der Hinfahrt zum Wanderweg ein. Damit wird quasi über Nacht aus der Frau, die sich für nichts anderes als sich selbst und ihren Instafeed interessiert, eine gutmütige Naturliebhaberin die auf einmal Menschen helfen möchte. Es macht mich wirklich sauer wie sehr hier die Punkte auf der Strichliste, die unbedingt in den Roman gehören, stupide abgearbeitet wurden.

So viel zu Mari, die mich irgendwann dazu brachte, das Buch wütend von mir weg zu werfen (eine Legende besagt, es gäbe ZeugInnen hierzu, die die Kunde freudig auf der Buchmesse Leipzig verbreiteten). Aber es war eben nicht nur die praktisch nicht anwesende Protagonistin daran beteiligt, warum ich keine Muße aufbringen konnte, den Roman zu beenden.

Offline ist es nass, wenn’s regnet zeigt keinen Mittelweg auf. Die Autorin vermittelt mir das Gefühl, dass sie sehr wenig von Social Media hält und dass das meiste von dem, was wir dort so treiben, sowieso nicht echt ist. Schlimmer noch, es muss direkt eine große Wanderung oder ähnliches sein, damit wir wirklich leben. Dieses persönliche schwarz-weiße Denken der Autorin schwingt so praktisch auf jeder Seite mit und zeigt mir dabei lediglich, dass sie kaum eine Ahnung davon hat, was diese jungen Menschen in diesem Internet da überhaupt treiben. Das Mobiltelefon einfach mal Telefon sein lassen und raus in die Natur gehen und in anderen Momenten Spaß an Onlineaktivitäten haben schließt sich tatsächlich nicht aus. Sounds crazy, I know.

Und die Moral von der Geschicht? Social Media ist böse, drum benutze es nicht!