Cover-Bild Dem Abgrund so nah
Band 2 der Reihe "Danny-Trilogie"
(30)
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inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 21.09.2016
  • ISBN: 9783499290879
Jessica Koch

Dem Abgrund so nah

Nach dem Bestseller «Dem Horizont so nah», der mit über 300.000 Lesern wochenlang Platz 1 der Amazon- & Bild-Bestsellerlisten belegte, folgt mit «Dem Abgrund so nah» nun endlich die Fortsetzung der Danny-Trilogie von Jessica Koch - die ergreifende Geschichte von Dannys Kindheit.
Ein Buch, das zu Herzen geht. Ein Buch, das Mut macht.
Danny ist gerade zehn Jahre alt, als sein Leben aus den Fugen gerät.
Ein schwerer Schicksalsschlag veranlasst seine Familie, aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zu ziehen. Dannys Vater ertränkt seinen Kummer in Alkohol und fällt zurück in Verhaltensmuster, von denen er glaubte, sie vor der Ehe endgültig abgelegt zu haben. Danny ist seinem Vater schutzlos ausgeliefert. Aber er gibt nicht auf …
Bei einem Sommercamp lernt Danny die Französin Dominique kennen. Ihre Liebe hilft ihm, sich von seiner Familie – und damit aus der Dunkelheit, die sein junges Leben prägt – zu lösen.
Es beginnt ein Kampf um Anerkennung, Freiheit, Gerechtigkeit – und um die Liebe.
Leserstimmen:
«Ich liebe diesen Roman.»
«Ich habe schon sehr viele Bücher gelesen, aber nichts hat mich annähernd so gepackt wie dieses!»
«Danke, dass ich dieses außergewöhnliche Buch lesen durfte!»
«Wahrscheinlich das beste Buch, das ich jemals gelesen habe.»
«Oh mein Gott, ich kann nicht mehr aufhören zu heulen.»
«Es würde mich nicht überraschen, wenn die Geschichte verfilmt wird.»
«Einfach nur unglaublich.»
«Ein wundervolles Buch, das so viele Emotionen in mir wach gerufen hat wie kein anderes.»
«Ich bin wirklich sprachlos, aufgewühlt, erschüttert, traurig, glücklich und vieles mehr.»
«Das Buch ist unglaublich. Ich lese ja wirklich gerne und viel, auch Biografisches. Aber diese unglaubliche Ehrlichkeit ist entwaffnend.»
«Dieses Buch werde ich definitiv jedem meiner Freunde und Bekannten empfehlen. Die Welt muss diese Geschichte lesen.»
«Ich kann gerade gar nicht in Worte fassen, was diese Liebesgeschichte mit mir gemacht hat.»
«Dieser Roman ist schockierend ehrlich, romantisch und emotional.»
«Ein Bollwerk an Emotionen! Eine Achterbahnfahrt des Lebens!»
«Vielen Dank an Jessica, dafür dass sie IHRE Liebesgeschichte mit uns teilt!»
«Ein dramatischer Liebesroman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.»
«Jeder Satz mit tiefster Emotion verbunden.»

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Dunkle muss im Dunkeln bleiben ...

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Ich finde es gut dass es im zu Beginn des Buches eine Trigger-Warnung für Menschen, die Opfer von Missbrauch oder Gewalt geworden sind, gibt. So kann niemand ungewollt bzw. unabsichtlich an eigene, schlimme ...

Ich finde es gut dass es im zu Beginn des Buches eine Trigger-Warnung für Menschen, die Opfer von Missbrauch oder Gewalt geworden sind, gibt. So kann niemand ungewollt bzw. unabsichtlich an eigene, schlimme Zeiten erinnert werden.

Das Buchcover und der Titel springen sofort ins Auge und wecken die Aufmerksamkeit beim Durchstöbern. Das Bild passt wieder perfekt zur Geschichte (wie bereits bei Teil eins, das gefällt mir sehr), während dem Lesen erkennt man denke ich sofort welche Szene aus der Geschichte es darstellt – mir ging es zumindest so!

Der Schreibstil der Autorin finde ich ist sogar noch besser als in den vorherigen Teil. Die Autorin schafft es sehr gut die Gefühle, Geschehnisse und alles drum herum so darzustellen dass man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzten kann.

Die Vorgeschichte zu ‚Dem Horizont so nah‘ welche von Dannys Kindheit handelt und diese ungeschönt darstellt ist bestimmt nicht für jeden etwas. Wie bereits Teil eins ist auch dieser Teil nichts für schwache Nerven, es ist wieder ein sehr bewegendes, berührendes und aufrüttelndes Buch. Dieses Mal wusste ich zwar im Vorhinein auf was ich mich da einlasse (bei Teil eins war ich doch etwas überrascht) aber dennoch war es nicht einfach diese Geschichte zu erfassen und auch zu verarbeiten. Die Erlebnisse von Dannys frühen Jahre bis zur Jugendzeit gehen einem sehr nahe – man kann immer wieder nur denken ‘Oh Gott, unglaublich was dieser Junge alles durchmachen musste‘, teilweise ist es sogar so heftig das man das Buch für einige Zeit weglegen muss um eine kurze Pause einzulegen. Aber da man unbedingt wissen will wie es mit Danny weitergeht kann man nicht aufhören das Buch zu lesen. Man kann fast nicht glauben das jemand der so etwas erdulden musste so ein anständiger und guter Mensch werden kann wie wir ihn im ersten Teil der Danny-Trilogie ‚Dem Horizont so nah‘ kennenlernen durften.

Dieses Buch (sowie auch Teil eins) ist jedem der tiefsinnigere Geschichte lesen möchte sehr zu empfehlen. Man denkt bestimmt noch sehr lange an diese Trilogie zurück – vielleicht vergisst man es nie ganz denn es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und dazu die Dinge und Geschehnisse im eigenen Leben und Umfeld in einen total anderen Licht zu betrachten und vielleicht manchmal doch etwas genauer hinzusehen anstatt den Blick schnell wieder abzuwenden.

Den Epilog finde ich interessant und ergänzt die Geschichte gut. Außerdem macht er Lust auf den letzten Teil der Trilogie ‚Dem Ozean so nah‘.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So grausam,brutal und traurig kann nur das wahre Leben sein

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Der 10 jährige Danny, Vater Aiden und Mutter Marina, leben in den USA als sich eines Abends ein Unglück ereignet. Dannys Hund Rex ist nicht nach Hause gekommen, er möchte ihn suchen, doch sein Vater verbietet ...

Der 10 jährige Danny, Vater Aiden und Mutter Marina, leben in den USA als sich eines Abends ein Unglück ereignet. Dannys Hund Rex ist nicht nach Hause gekommen, er möchte ihn suchen, doch sein Vater verbietet es. Als er die Treppe hinunter rennt stürzt die schwangere Marina schwer und verliert ihr ungeborenes Kind. Dieses Ereignis wird das ganze Familienleben auf den Kopf stellen. Den die Familie zieht danach nach Deutschland, wo sich Marina Hilfe von ihrer Mutter erhoffte. Marina jedoch flüchtet sich in eine Scheinwelt, in der sie noch immer schwanger ist, bzw. Liam ihr zweiter Sohn existiert. Aiden flüchtet sich in Alkohol und da die Liebe seiner Frau ausbleibt entfacht das Verlangen in ihm junge Männer zu verführen wieder auf. Danny ist ebenfalls nicht glücklich, er hat Heimweh nach Amerika und seinem toten Hund Rex. Als Marina Aiden androht ihn zu verlassen, da sie seine Neigung bemerkt, bekommt Danny das ganze Ausmass zuspüren. Fortwährend muss er für die Spielereien seines Vaters herhalten und die werden von Woche zu Woche grausamer. Da Marina in ihrer Welt lebt, bemerkt sie auch nicht wie Danny immer mehr leidet unter dem Missbrauch seines Vaters. Und so versucht sich Danny ebenfalls in seine Traumwelt zu flüchten, damit er die Schmerzen ertragen kann. Als das Märtyrium jedoch immer größer wird flieht er von zu Hause, muss aber einsehen das dies kein Ausweg ist. In Ricky findet er einen Freund, dem er allerdings vor Scham auch nicht erzählen kann was er erlebt. Erst als er in einem Camp Dominique kennen und lieben lernt, kann er sich ihr offenbaren, leider wohnt sie viel zu weit weg. Wie soll er nur alleine aus dieser Falle entrinnen?

Meine Meinung:

Nach "Dem Horizont so nah" das ich ebenfalls gelesen hatte, kommt der nächste Bestseller von Jessica Koch. Wie konnte es auch anders sein, nach dem viele Leser mehr über Dannys Leben erfahren wollten. Aus seinen Aufzeichnungen und Erzählungen lässt uns dann die Autorin teilhaben daran, was Danny in seiner Jugend mitgemacht hat. So ist mir dann auch klar geworden warum er diesen unbändigen Hass gegen seinen Vater hatte.Seine Liebe zu Tieren, die man schon im ersten Band lesen konnte, aber auch warum er immer wieder seine Wutanfälle bekommt. Das Buch ist eine traurige, emotionale Biografie eines Jungen der zum Teenager reift und mit der ganzen Problematik die er erleben muss alleine bleibt.Da er von niemanden Hilfe bekommt muss er sein Leben selbst in die Hand nehmen. Diese Lebensgeschichte ist so grausam,brutal und erschütternd, das sie mich oft zu Tränen gerührt hat. Ich konnte meist nicht nachvollziehen, wieso man Danny mit all seinem Kummer alleine gelassen hatte. Jeder hat weg oder nicht hingeschaut, seine Mutter, Großmutter oder die Schule, keiner sah das Leiden des Jungen. Und so geht die Trilogie von Danijel Taylor auch weiter, den der dritte Band "Dem Ozean so nah" wir noch dieses Jahr folgen. Das Cover genau im ähnlichen Stil wie beim ersten Band passt sehr gut zum Titel. Ich bin überzeugt das nicht nur dieses Buch, sondern auch die Trilogie ein Bestseller wird, den die beiden ersten haben mich schon unfassbar beeindruckt. Von mir bekommt die Autorin definitiv hoch verdiente 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein sehr bewegendes und erschütterndes Buch

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Jessica Koch
Dem Abgrund so nah

Inhaltsangabe:

Danny ist gerade zehn Jahre alt, als sein Leben aus den Fugen gerät.
Ein schwerer Schicksalsschlag veranlasst seine Familie, ...

Jessica Koch
Dem Abgrund so nah

Inhaltsangabe:

Danny ist gerade zehn Jahre alt, als sein Leben aus den Fugen gerät.
Ein schwerer Schicksalsschlag veranlasst seine Familie, aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zu ziehen. Dannys Vater ertränkt seinen Kummer in Alkohol und fällt zurück in Verhaltensmuster, von denen er glaubte, sie vor der Ehe endgültig abgelegt zu haben. Danny ist seinem Vater schutzlos ausgeliefert. Aber er gibt nicht auf …
Bei einem Sommercamp lernt Danny die Französin Dominique kennen. Ihre Liebe hilft ihm, sich von seiner Familie – und damit aus der Dunkelheit, die sein junges Leben prägt – zu lösen.
Es beginnt ein Kampf um Anerkennung, Freiheit, Gerechtigkeit – und um die Liebe.

Meine Meinung:

Schon der erste Band der Buchreihe "Dem Horizont so nah" hat mich begeistert und meine Gefühle Achterbahn fahren lassen. Für mich war deshalb klar das ich den zweiten Band der Reihe über Danny unbedingt lesen musste - ich wollte einfach mehr über Danny erfahren. Erfahren was in seiner Kindheit vorgefallen war - was ihn so geprägt hat und zu diesem besonderen Menschen gemacht hat.

Das Cover von Band zwei passt unglaublich gut zu der Geschichte, aber auch zum ersten Band der Reihe. Es springt einem förmlich ins Auge, es wirkt traurig auf mich und ich weiß von Anfang an das es mich gleichermaßen fesseln wie berühren wird. Ein Buch das nachhaltig auf mich wirken wird, tja so war es dann auch.

Während ich im ersten Band die Liebesgeschichte von Danny und Jessi lese, geht es jetzt um Dannys Kindheit. Eine Kindheit die ihn geprägt hat und in denen es nur wenige Lichtblicke gab. Eine Kindheit die man keinem Kind wünscht.

Es war für mich wieder eine emotionale Achterbahnfahrt, unvorstellbar und kaum nachvollziehbar. Ich schüttelte immer wieder den Kopf, hatte Tränen in den Augen und musste auch oft das Buch zur Seite legen um erst einmal alles sacken lassen. Es ist für mich auch jetzt noch schwer die richtigen Worte zu finden - es ist unfassbar das ein Kind so etwas erleben muss, noch dazu von den Personen die ihn eigentlich beschützen und auffangen sollten. Ich litt mit Danny, Jahr für Jahr und hoffte das er endlich einen Ausweg finden würde oder aber das endlich jemand merken würde was bei Danny daheim, hinter verschlossenen Türen stattfindet, ihn endlich jemand rettet.

Nach wie vor frage ich mich warum keiner Dannys Hilfeschreie wahr genommen hat, warum ihm keiner helfen konnte. Vielleicht weil Danny vieles überspielte, aus Angst das auch seiner Mutter etwas schlimmeres passieren könnte.

Ich habe das Buch gelesen und mit Danny gelitten, aber es gab auch Momente in denen es Danny geschafft hat mich zum Lächeln zu bringen. Ich bewundere Danny immer mehr. Egal wie schlecht es ihm geht, er schaut nach vorne und weiß er darf sich vom Vater nicht unterkriegen lassen. Es ist sehr bewegend mitzuerleben wie ein kleiner Junge über Jahre hinweg von seinem Vater misshandelt und missbraucht wird. Keiner merkt wie sich das Kind verändert, keiner greift ein und Danny selbst ist so tapfer. Er hat Angst um die Mutter und schweigt deshalb, obwohl sie ihm nie zur Seite steht. Manipuliert vom Vater - alle beide. Mir geht das Herz auf wenn Danny seinem Vater entgegen tritt und ihn in den miesesten Situationen mit Schlagfertigkeit entgegentritt. Wie er sich freut wenn er den Vater mit den "eigenen Waffen" schlägt, ihn sprachlos macht und wie er diese Momente genießt. Ich freue mich, unter Tränen in den Augen, jedes Mal mit ihm wenn er so einen kleinen "Gewinn" verbuchen kann - es zeigt mir das sein Lebenswille noch nicht gebrochen ist und das er sein Ziel erreichen wird. Er will sich nicht unterkriegen lassen, es ist erstaunlich wie viel Kraft in Danny steckt.Bewundernswert auch das er sich immer für die Schwächeren und Gerechtigkeit eingesetzt hat.

Aber es gab auch ein paar wenige Lichtblicke in Dannys Leben. Er wurde von der Familie seines Freundes "aufgefangen" - auch wenn diese nicht wusste was daheim bei Danny abgeht. Man spürte wie wohl er sich hier fühlte. Auch die kurze Zeit im Sommercamp war ein Lichtblick. Er lernte dort ein Mädchen kennen dem er vertrauen konnte und die sich gleich nah fühlten. Sie akzeptierte ihn wie er war, auch wenn diese Reise leider ein trauriges Ende hatte.

Dannys Kindheit hat ihn geprägt und nachdem ich "Dem Abgrund so nah" gelesen habe, konnte einiges aus dem Buch "Dem Horizont so nah" besser verstehen. Die Reihenfolge war gut gewählt und die Autorin hat es geschafft, aus vielen Erzählungen und Aufzeichnungen eine emotionale Geschichte zu schreiben. Ich war wieder einmal begeistert - wobei mich Dannys Kindheit sehr mitgenommen hat.

Mein Fazit:

Ein sehr bewegendes Buch bei dem man in keiner Minute vergisst das es sich um eine wahre Geschichte handelt und die einen deshalb auch so mitnimmt.

Eine Geschichte die auf der einen Seite spannend und fesselnd ist, aber die auch unglaublich viel in einem frei setzt. Eine Geschichte die man nicht einfach nur liest, man investiert beim lesen viel Herzblut und es läuft einem nicht nur einmal eiskalt über den Rücken.

Mir war klar das dieses Buch eine emotionale Achterbahnfahrt werden würde, es war mir klar das es mir öfters eiskalte Schauer über den Rücken jagen würde. Beim Lesen wurde mir dann aber auch recht schnell klar das alles was ich lese, mit Rücksicht auf den Leser, nur angedeutet wird. Das Dannys Kindheit in Wirklichkeit noch schlimmer war und darüber mag man dann gar nicht nachdenken, denn das was man liest ist schon HORROR genug. Gerade für eine Kinderseele und mir als Mutter blutet hier das Herz ungemein.

Von mir gibt es für dieses bewegende Buch wieder eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grausam und brutal, und doch so eindringlich und fesselnd

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Dem Abgrund so nah ist der zweite Teil einer Trilogie um die Lebensgeschichte von Danny, in der besonders auf seine Kindheit bei seinen Eltern eingegangen wird. Im ersten Band wird einiges schon angesprochen ...

Dem Abgrund so nah ist der zweite Teil einer Trilogie um die Lebensgeschichte von Danny, in der besonders auf seine Kindheit bei seinen Eltern eingegangen wird. Im ersten Band wird einiges schon angesprochen und erklärt sich nun besser. Aber selbst wenn man den ersten Band noch nicht gelesen hat, kommt man gut in die Geschichte und wird von ihr gefangen genommen, denn die Geschichte ist fesselnd und grausam zugleich.

Es wird sehr gut auf all die Grausamkeiten eingegangen, die Danny während seiner Kindheit ertragen musste durch seine Eltern. Beide haben auf ihre ganz eigene Art als Eltern versagt und Dannys Schicksal besiegelt. Besonders die Entwicklung der einzelnen Charaktere kommt sehr gut zur Geltung, aber auch die Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit, in der alle verharren, aus der sie nicht entkommen können. Doch thematisch ist das Buch definitiv nichts für schwache Gemüter – es geht um Kindesmissbrauch, Misshandlung, Nötigung und Machtdemonstrationen; und alles mit dem Wissen, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt. Doch die Autorin schildert auf ihre ganz eigene Art das Geschehen so ehrlich grausam auf den Punkt und schafft es so, dass man mitleidet und hofft und enttäuscht wird und die gesamte Gefühlsachterbahn miterlebt. Faszinierend und abschreckend zugleich, macht man sich auf jeden Fall Gedanken um die Situation und was wäre wenn Gedanken lassen sich nicht vermeiden.

Die Autorin war selber Teil der Geschichte, wenn auch nicht in diesem Band. Es ist daher nur zu bewundern, dass sie ihre Erlebnisse und Gefühle für alle offen legt und nochmals durchlebt, immer mit dem Ziel, für das Thema zu sensibilisieren und Danny und seine Geschichte unsterblich zu machen. Es ist ihr gelungen, und das auf eine ziemlich beeindruckende Weise. Die Geschichte ist grausam und erschütternd, und trotzdem bewundernswert; zeigt sie doch auf erstaunliche Weise, welche Kraft aus größter Verzweiflung wächst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch das tief berührt

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Bücher sollen eigentlich Spaß machen. Den Leser entführen in eine Welt voller Emotionen. „Dem Abgrund so nah“, wartet mit einer ganzen Gefühlspalette auf. Doch ein Spaß ist es nicht. Denn die Geschichte ...

Bücher sollen eigentlich Spaß machen. Den Leser entführen in eine Welt voller Emotionen. „Dem Abgrund so nah“, wartet mit einer ganzen Gefühlspalette auf. Doch ein Spaß ist es nicht. Denn die Geschichte ist keine Fiktion. Sie hat sich tatsächlich so oder zumindest so ähnlich zugetragen. Autorin Jessica Koch greift hier auf die Tagebücher und Erzählungen ihres späteren Freundes Danny zurück und erzählt auf knapp 500 Seiten seine Geschichte.

Sie handelt von dem jungen Danny, den aufmerksame Leser schon in „Dem Horizont so nah“ von Jessika Koch kennenlernen durften. Ein lebensbejahender junger Mann, der mit den Schatten seiner Kindheit zu kämpfen hatte. In „Dem Abgrund so nah“, erzählt die Autorin Dannys Jugendgeschichte zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr. Von häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch und schwerer körperlicher Misshandlung. Und Dannys Kampf um Anerkennung, Liebe und dem schlichten Wunsch zu überleben.

Aufbau, Sprache und Motive des Buches
Der Aufbau des Buches geht in seiner Erzählung streng chronologisch vor. Die einzelnen Kapitel umfassen das jeweilige Jahr, in dem sich Danny und die Leser bewegen. Der Sprachstil bleibt wie auch schon im ersten Buch schnörkellos. Doch wer den ersten Band gelesen hat, wird feststellen, dass die Autorin sich sprachlich weiterentwickelt hat. Sowohl in Wortwahl als auch in Beschreibung. Sie bemüht sich um einen möglichst sachlichen Ton, der den Leser zu einem stillen Zeugen der Geschichte werden lässt. Weder versucht sie reißerisch die verschiedenen physischen und psychischen Angriffe auf Danny auszuschmücken, noch schont sie den Leser mit diffusen Andeutungen. Im Kopf kann ein ziemlich genaues Bild von Dannys Leben und Leid entstehen. Hin und wider störte ich mich an der Wortwahl wie beispielsweise „besoffen“, das widerholt vorkam. Es ist mir persönlich zu grob (die Situationen sind teilweise schon grob genug).

Sie versteht es, eindringlich zu beschreiben, wie sich das Leben von Danny nach und nach in einen Albtraum verwandelt, dem er nichts entgegenzusetzen hat, außer seiner inneren Stärke. Die oben schon genannte Thematik zieht sich als roter Faden durch das Buch. Natürlich, denn es ist der Schlüssel zu Dannys späteren Reaktionen. Ein heißes Eisen, denn wer liest schon gern über Missbrauch und Misshandlung von Kindern? Doch die Entscheidung der Autorin, genau das zu Papier zu bringen, hat einen wichtigen Grund: Es ist ein Appell an alle, genauer hinzusehen, wenn das Bauchgefühl einem sagt, dass in einer Familie offenbar etwas nicht stimmt. Denn auch das ist in diesem Buch ein wichtiges Thema: Alle sehen weg. Schule, Freunde, Trainer, Ärzte, Nachbarn, ja selbst die nächsten Verwandten verschließen die Augen vor der Tatsache, dass im Hause Taylor etwas ganz und gar schiefläuft.

Die Charaktere der Eltern bleiben schwer (be-)greifbar. Das ambivalente Verhältnis zwischen Vater und Sohn zu Beginn ist oft von Streitgesprächen durchzogen, in denen sowohl Vater als auch Sohn in meinen Augen überraschend reagieren. Danny für sein Alter (zwischen 10 und 12) in meinem Empfinden viel zu aufmüpfig (später, in der Pubertät kann ich mir das eher vorstellen). Aiden oft weinerlich. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Die innerliche Zerrissenheit des Vaters, der weiß, dass er einen Tabu-Bruch begeht, aber zu wenig Rückgrat besitzt, um sich selbst im Griff zu halten, wird von der Autorin immer wieder angerissen. Die Mutter bleibt oft in der Erzählung abwesend, was aber natürlich ihrem Gesundheitszustand zuzuschreiben ist und Dannys Lebensumfeld entsprechend prägt. Maßgeblich hält die Autorin ihr Augenmerkt auf die Vater-Sohn-Beziehung, die sich immer negativer entwickelt, je älter Danny wird.

Es hat mich daher tief bewegt, dass Danny daran nicht zerbricht, sondern schon mit 12 klar in der Lage ist, seine Vorzüge und Stärken zu erkennen. Mit dem eisernen Willen, diese für sich zu bewahren. Allen Widrigkeiten zum Trotz.
„Die Welt und die anderen Menschen können nichts für Dein Leid“, flüsterte er. Das durfte er niemals vergessen. Sonst verlor er das, was ihn ausmachte. Das, was seine Persönlichkeit definierte. Sein Wesen durfte sich nicht ändern, sonst hatte sein Vater gewonnen.“ (S. 200)
Eine erstaunliche Leistung für ein Kind, dass offensichtlich völlig auf sich gestellt ist. Es wäre so leicht gewesen, auf die schiefe Bahn zu geraten. Und jeder hätte es irgendwie sogar nachvollziehen können. Der unbändige Lebenswillen und sein Gerechtigkeitssinn lassen ihn überleben und „in der Spur bleiben“, wenn auch die Narben in seiner Seele nie ganz heilen können.

Die Aufmachung des Buches
Das Cover bleibt dem Stil des ersten Bandes treu und fängt die Stimmung des Buches auf subtile Weise ein. Vermutlich hätte ich auch ohne den 1. Band zu kennen, nach dem Buch in einem Buchladen gegriffen.
Die Jahreszahlen der jeweiligen Kapitel geben einen guten Überblick, in welchem Jahr sich Danny und damit der Leser befindet. Sie unterstreichen Dannys Entwicklung über die beschriebene Zeit.

Fazit
„Dem Abgrund so nah“ berührt tief. Eben weil es keine fiktive Geschichte ist und dahinter ein Mensch steht, den der Leser des 1. Bands sehr in sein Herz geschlossen hat. Aber auch ohne dieses Hintergrundwissen erobert Danny das Herz des Lesers im Sturm. Das Buch lässt einen fassungslos zurück. Doch auch mit einer gewissen Genugtuung, denn der Schluss hält sogar ein kleines Happy End für Danny bereit. Ein Umstand, der nicht immer selbstverständlich ist, wenn man an die Missbrauchs-Skandale z.B. in der Kirche der letzten Jahre zurückdenkt.

Eine Frage bleibt zum Schluss offen: Wie werde ich zukünftig reagieren, wenn ich feststelle, dass in meinem Umfeld ein Kind Hilfe braucht? Welche Schritte muss ich unternehmen, um zu verhindern, dass ein Kind wie Danny jahrelang durch die Hölle gehen muss?
Hier wären Kontaktadressen oder sinnvolle Vorgehensweisen eine Überlegung. Denn das Buch soll schließlich nicht nur aufrütteln, es soll etwas in Gang bringen.

Insgesamt eine empfehlenswerte Lektüre für starke Nerven. Empfindliche Leser sollten es sich gut überlegen, es zu lesen. Die Triggerwarnung zu Anfang steht dort nicht ohne Grund.
Davon abgesehen: Eine klare Leseempfehlung.