Cover-Bild Wilder Winter
(32)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Golkonda Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 07.06.2019
  • ISBN: 9783965090002
Joe R. Lansdale

Wilder Winter

Richard Betzenbichler (Übersetzer), Katrin Mrugalla (Übersetzer)

Die beiden ungleichen Freunde haben schon bessere Tage gesehen und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs auf den Rosenfeldern von Texas durch. Eines schönen Wintermorgens tauchen Haps Ex-Frau Trudy und ein paar Kumpels aus den 60er Jahren auf, die den bewaffneten Kampf gegen das Establishment wiederbeleben wollen.

Das Startkapital dazu liegt angeblich im Sabine River: eine Million Dollar aus einem schiefgelaufenen Bankraub. Hap ist in der Gegend aufgewachsen und soll bei der Suche helfen. Doch die Zeiten haben sich geändert, und auch ehemaligen Revolutionären sitzt mittlerweile das Hemd näher als die Hose. So bewahrheitet sich bald das, was Leonard von Anfang an klar war: Wo Trudy ist, gibt's Ärger. Es wird ein wilder Winter.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2019

hart, blutig und politisch unkorrekt

0

Die 60er sind vorbei - und damit kommen einige nicht so gut klar. Hap Collins und Leonard Pine beispielsweise, die hartgesottenen Underdogs, die einander so gegensätzlich sind (außer dem Humor), dass sie ...

Die 60er sind vorbei - und damit kommen einige nicht so gut klar. Hap Collins und Leonard Pine beispielsweise, die hartgesottenen Underdogs, die einander so gegensätzlich sind (außer dem Humor), dass sie sich verstehen wie zweieiige Zwillinge. Aber auch Haps Exfrau Trudy will die Welt wieder verbessern, wie sie früher einmal war, ihr neuer Lover Howard auch und der dickliche Chub sowieso. Paco mit dem verbrannten Gesicht hat es auf seine Weise mal versucht und alles viel schlimmer gemacht, vor allem für sich selbst. Trudy bringt die Truppe zusammen, um versenktes Geld aus einem texanischen Creek im Nirgendwo zu haben. Und wo abgeranzte Typen, Ex-Knackis, Bombenbauer und eine bindungsscheue Wuchtbrumme eine Sache unternehmen, kann man sicher gehen, dass si schief geht und sich die Beteiligten anschließend die Schädel einschlagen.

Joe R. Lansdale ist bekannt für seine harten Texas-Krimis, in denen er sich den Abgehängten, den Unterprivilegierten und den Desillusionierten annimmt und seine Leser daran teilnehmen lässt, was menschliche Schwächen und Schlechtigkeiten für grausame Folgen haben können. Es sind die verstellten Horizonte der Hinterwäldler, die gemeine Kurzsichtigkeit der Kleinkriminellen und die herzlose Grausamkeit der Selbstsüchtigen, die Lansdale vorführt - auch im „Wilden Winter“, in dem die verhinderten Weltverbesserer ihr Fett wegbekommen.

Der Roman ist der Auftakt der Reihe um die beiden großartig gelungenen Charakterköpfe Hap & Leonard, weshalb in der Vorstellung der beiden die eine oder andere erzählerische Schleife das Tempo verringert, das ansonsten sehr hoch ist. Die zweite Hälfte spult sich scheinbar von selbst ab wie die Filmrolle eines Actionwestern - brutal, kompromisslos und überraschend. Das Geld hätten die Schatzsucher mal lieber rechtzeitig für die Wale spenden sollen.

Wenn das hier die Pilotfolge ist, dann will ich den Rest der Serie sehen - hart, blutig und politisch unkorrekt, aber sauschnell und witzig.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Zwei Underdogs in Texas

0

Nachdem mir die Leseprobe sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Meine Erwartungen waren ein rasanter Krimi mit Action und derben Sprüchen. Das wurde auch größtenteils erfüllt. ...

Nachdem mir die Leseprobe sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Meine Erwartungen waren ein rasanter Krimi mit Action und derben Sprüchen. Das wurde auch größtenteils erfüllt.

Hap und Leonard sind zwei Männer, die am Rande der Gesellschaft stehen und sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlagen. Als Hap`s Exfrau Trudy auftaucht, eröffnet sich den beiden eine Chance für ein sorgenfreies Leben. Sie sollen helfen die Beute eines Bankraubs zu finden und dafür einen Anteil des Geldes bekommen.

Doch schnell müssen sich die beiden Freunde fragen, ob Trudy und ihre Gruppe ein falsches Spiel spielen.

Die Story von Hap und Leonard erinnert ein bisschen an die alten Italowestern. Ich unterstelle den beiden für eine 'Handvoll Dollar' einige Dummheiten zu begehen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

ungleiche Freunde

0

Der dunkelhäutige Tucker Caliban verwüstet sein Feld mit Salz, tötet seine Tiere und lässt sein Haus in Flammen aufgehen. Dann nimmt er seinen Koffer und seine Familie und lässt dies alles hinter sich.
Die ...

Der dunkelhäutige Tucker Caliban verwüstet sein Feld mit Salz, tötet seine Tiere und lässt sein Haus in Flammen aufgehen. Dann nimmt er seinen Koffer und seine Familie und lässt dies alles hinter sich.
Die Einwohner von New Marsails wundern sich über diese Tat, denn immer mehr Neger lassen die Stadt hinter sich.
Eine gelungene Geschichte um den immer noch herrschenden Rassismus bzw. Sklaverei, die den Leser zum Nachdenken anregt. Aus der Sicht verschiedener Personen lässt sich der Beweggrund der "Massenflucht" erahnen.
Nach dem etwas ungewohnten Prolog lässt sich die Geschichte sehr gut lesen. Das Cover ist sehr gut gelungen. Es deutet schon im Vorfeld auf eine interessante Lektüre mit historischem Hintergrund hin.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Hap und Leonard

0

Die 2 sehr ungleichen Freunde, Hap und Leonard, schlagen sich hauptsächlich mit Gelegenheitsjobs durch's Leben. Eines Tages taucht Haps Exfrau Trudy auf und macht ihnen den Vorschlag, Geld aus einem schiefgegangen ...

Die 2 sehr ungleichen Freunde, Hap und Leonard, schlagen sich hauptsächlich mit Gelegenheitsjobs durch's Leben. Eines Tages taucht Haps Exfrau Trudy auf und macht ihnen den Vorschlag, Geld aus einem schiefgegangen Bankraub aus dem Sabine River zu bergen. Doch es läuft alles längst nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.  

Die beiden Hauptcharaktere Hap und Leonard sind dem Genre entsprechend eher cool dargestellt. Ihre Sprüche triefen vor Sarkasmus. Man spürt die tiefe Freundschaft zwisch ihnen, obwohl sie so verschieden sind. 

Die Story fand ich von der Idee nicht schlecht und auch ganz gut umgesetzt, der Schluss war dann allerdings etwas zu chaotisch.  

Ein sehr unterhaltsamer Roman mit einigen Schwächen, die vom überaus schwarzen Humor jedoch gut abgefedert werden.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Altrevoluzzer und Anarchisten

0

Die 80iger Jahre irgendwo in Osttexas: Hap Collins und Leonard Pine sind Freunde und als solche recht ungewöhnlich, ganz besonders unter den Rednecks da unten. Hap ist weiß, hetero und Kriegsdienstverweigerer, ...

Die 80iger Jahre irgendwo in Osttexas: Hap Collins und Leonard Pine sind Freunde und als solche recht ungewöhnlich, ganz besonders unter den Rednecks da unten. Hap ist weiß, hetero und Kriegsdienstverweigerer, während Leonard schwarz, schwul und Vietnamveteran ist. Und doch halten sie zusammen wie Pech und Schwefel, auch und gerade als Trudy, Haps Ex-Frau wieder einmal auftaucht. Trudy sorgt immer für Ärger und auch dieses Mal bahnt sich einer an. Sie braucht Hap für das Auffinden der Beute aus einem Banküberfall, doch Hap geht nirgendwo hin ohne Leonard. Und plötzlich fliegen Kugeln und Tote pflastern ihren Weg.

Wahrscheinlich ist dieses Buch nicht jedermanns Sache. Es wird sich gegenseitig beschimpft und geflucht, als gäbe es kein Morgen und wenn man Lansdales Bücher nicht kennt, könnte man meinen, er sei ein sexistischer Hund. Ich habe mittlerweile jede Menge Lansdale-Bücher gelesen und bin der Meinung, dass das nicht zutrifft, aber wäre dieses hier mein erstes gewesen, hätte es mich auch ziemlich irritiert. Was man hier findet, ist eine kurzweilige, heftige, brutale Geschichte. Es ist nicht das Beste aller Lansdale-Bücher, es ist nicht mal das Beste aller Hap- und Leonard-Bücher, aber es ist schon in dem typischen, rotzfrechen Stil verfasst, der die Werke dieses Autors ausmacht. 3,5/5 Punkten.