Cover-Bild Die Blütentöchter
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 23.10.2017
  • ISBN: 9783764506193
Joël Tan

Die Blütentöchter

Historischer Roman
Vom Schicksal getrennt, durch Blüten auf ewig verbunden ...

Heilbronn, 1333. Die Drillingsmädchen des Hauses Laemmlin spalten seit jeher die Gemüter. Während manche in ihnen ein Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit erkennen, zeigen andere offen ihren Argwohn. Es ist das Glück der drei, dass sie dem Stadtadel angehören. Doch als ein Bußprediger die Stadt betritt, ist selbst ihr Stand nutzlos. Denn der prophezeit: Die Drillinge bringen Unheil! Kurz darauf wird Heilbronn von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht. Gejagt und voneinander getrennt, bleibt jede Schwester im Glauben, die anderen seien tot. Dann aber entdeckt eine von ihnen Fragmente der heimlichen gemeinsamen Blütenkunst …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2018

Das Buch hat mich begeistert

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„...Das schlechte Wetter verlangte den aufgeweichten Boden derzeit mindestens ebenso viel ab wie den Gemütern der Heilbronner. Und eines war gewiss: Sollte nicht bald die Sonne scheinen, würde man Eilika, ...

„...Das schlechte Wetter verlangte den aufgeweichten Boden derzeit mindestens ebenso viel ab wie den Gemütern der Heilbronner. Und eines war gewiss: Sollte nicht bald die Sonne scheinen, würde man Eilika, Clementia und Imagina auch dafür die Schuld geben...“

Wir schreiben das Jahr des Herrn 1333. In Heilbronn ist der Richter Volmar Laemmlin Vater von Drillingen. Er hofft, die Mädchen bald gut verheiraten zu können, denn viele Heilbronner beäugen sie ziemlich argwöhnisch. Doch ausgerechnet zum jährlichen Jahrmarkt erscheint der Bußprediger Alardus und verkündet, dass von den Mädchen Unheil ausgehen wird. Obiges Zitat stammt von Luitgardes, der Mutter. Sie ahnt nicht, dass der Regen zu einem Hochwasser führen wird und ab dem Moment ihre Töchter in Lebensgefahr sind.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Der Liebe von Luitgardis zu ihren Töchtern steht der Egoismus des Vaters gegenüber. Ihm geht es nur um seine Reputation. Die Töchter stören dabei.
Die drei Mädchen sind 16 Jahre alt. Eilika gilt als wild und freiheitsliebend. Die Beschränkungen, die ihr vom Vater auferlegt, kann sie nur schwer ertragen. Clementia ist fröhlich, Imagina meist still und zurückhaltend.
Der Schreibstil des Buches ist abwechslungsreich und ausgereift. Er lässt sich zügig lesen und unterstützt den extrem hohen Spannungsbogen. Doch es gibt auch ruhige Szenen. Eilika verlässt heimlich für wenige Stunden die Stadt. Ihr Empfinden drückt das folgende Zitat aus:

„...Der nasse Boden, die vielen Wildkräuter und das Laub der Bäume gaben zusammen einen betörenden Duft ab, den man in der Stadt nicht wahrnahm. Tief atmete sie durch. Es war ihr, als löste sich nach und nach ein festes Seil, das mehrfach um ihre Brust geschlungen war...“

Es zeigt auch, dass die Autorin den Umgang mit passenden Metaphern ausgezeichnet beherrscht. Gleichzeitig werden in die Geschichte die historischen Gegebenheiten eingebettet. Vor allem die Streitigkeiten zwischen den Stadtherren und der Geistlichkeit, aber auch dem Adel, rufen den Kaiser auf den Plan. Sehr gut hat mir gefallen, dass sein Urteil im damaligen Deutsch eingefügt wurde. Das gibt dem Buch unter anderem seine Authentizität und zeugt von exakter und umfangreicher Recherche der Autorin.
Letzteres beweist sich ebenfalls im Gerichtsprozess. Hier werden alle Möglichkeiten genutzt, um die Spannung auf die Spitze zu treiben. Fehler auf Fehler sorgen für ein stetig neues Urteil, bevor die Entscheidung fällt.
Während der Handlung wird deutlich, dass Luitgardis ihren Töchtern Kraft und Lebensmut mitgegeben hat. Sie finden selbst in schwierigen Situationen einen Ausweg und geben nicht auf, solange nur eine geringe Chance besteht. Allerdings können sie nicht ahnen, dass ihre besondere handwerkliche Gabe sie in Gefahr bringen könnte.
In der Handlug wird deutlich, wie es ein geschickter Redner vermag, Menschen zu manipulieren und für sich einzunehmen. Dabei fragt kaum einer mehr nach Recht und Wahrheit. Niedrige Instinkte wie Neid und Ablehnung werden bedient. Dem gegenüber stehen Werte wie Freundschaft und Einsatzbereitschaft. Auch Rache ist ein starkes Motiv, um anderen zu schaden.
Immer wieder lässt mich die Autorin an den Emotionen der Protagonisten teilnehmen. Einen schwierigen Part hat Katharina. In einer Sekunde der Trauer entwickelt sie unbändigen Hass und lädt große Schuld auf sich. Das folgende Zitat zeigt ihre tiefe Reue.

„...Noch immer hielt sie das Kleid mit den Kirschflecken in beiden Händen. Jetzt presste sie es an ihr Herz. Sie konnte die Tränen nicht mehr aufhalten, sosehr sie sich auch dagegen wehrte. Hatte sie nicht jedes Recht verwirkt zu weinen?...“

Während andere über sich hinaus wachsen, erweist sich Volmar als feige. Statt sich hinter seine Töchter zu stellen, häuft er zuerst Lüge auf Lüge und bringt sich dann in Sicherheit.
Es sind viele Kleinigkeiten, die das Buch zu etwas Besonderen machen, sei es die Beschreibung des Lebens im Tross des Kaisers, die Darstellung der Arbeit mit den Leprakranken oder die Wiedergabe des Lebens in verschiedenen Berufen.
Ein ausführliches Personenverzeichnis zu Beginn, ein inhaltsreiches Nachwort, was Realität und Fiktion trennt, sowie ein Glossar vervollständigen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehört zu den bisherigen Highlights dieses Jahres.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Tolle Entführung in eine andere Welt

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Heilbronn im Jahre 1333. Die Drillinge Eilika, Clementia und Imagina sind schon voller Vorfreude. Die Gespräche, die ihr Vater mit geeigneten Ehemännern geführt hat, waren erfolgreich und schon bald ...

Heilbronn im Jahre 1333. Die Drillinge Eilika, Clementia und Imagina sind schon voller Vorfreude. Die Gespräche, die ihr Vater mit geeigneten Ehemännern geführt hat, waren erfolgreich und schon bald soll das großartige Ereignis, die Hochzeit, stattfinden. Allerdings werden die Drillinge in der Stadt Heilbronn auch mit skeptischen Augen betrachtet., es machen Gerüchte die Runde, dass die Mädchen einem teuflischem Zauber entsprungen sein sollen. Da sie aber zum Stadtadel gehören wagt niemand etwas laut zu sagen. Dies sollte sich aber schnell ändern, als der Bußprediger Alardus in die Stadt kommt. Der Prediger, eher schüchtern und zurückhaltend, prophezeit ein schlimmes Unheil, dass die Stadt heimsuchen soll und die Schuld liegt ganz alleine an den Schwestern. Eine unglaubliche Hetzjagd beginnt, die Mädchen müssen in aller Eile fliehen. In alle Himmelsrichtungen zerstreut und in dem festen Glauben die anderen haben nicht überlebt müssen sie sich ein neues Leben in der Fremde aufbauen. Nur die Blüten, die sie einst mit unterschiedlichen Materialien herstellten, lassen Hoffnung aufkeimen, denn gelegentlich werden diese Blüten auch an anderen Orten gesichtet.

Ich liebe es, wenn es ein Autor in kürzester Zeit schafft, mich die Welt vergessen zu lassen und dies hat Joël Tan mit Bravour gemeistert. Die liebevolle Beschreibung der Protagonisten, der stets sehr hoch gehaltene Spannungsbogen und nicht zuletzt der tolle Schreibstil lassen dieses Buch zu etwas ganz Besonderen werden. Hier wird gekonnt Fiktion und tatsächliche Fakten zu einer gut abgerundeten Mischung vereint. Die hilfreiche Personenangabe gleich zu Beginn des Buches lassen leicht erkennen, wer tatsächlich früher eine Rolle gespielt hat. Die Blütentöchter ist ein Buch, dass man jedem Fan dieses Genres uneingeschränkt empfehlen kann, deshalb vergebe ich gerne 5 verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Historische Ereignisse verbunden mit dem Schicksal dreier Schwestern aus Heilbronn

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Dieser wundervolle Roman von Joel Tan entführt uns in eine Zeit, die von Aberglauben, Vorurteilen und Missgunst geprägt war, nämlich in das Jahr 1333 und nach Heilbronn. Hier wachsen die Drillinge der ...

Dieser wundervolle Roman von Joel Tan entführt uns in eine Zeit, die von Aberglauben, Vorurteilen und Missgunst geprägt war, nämlich in das Jahr 1333 und nach Heilbronn. Hier wachsen die Drillinge der Familie Laemmlin, die dem Stadtadel angehört auf, behütet und bedingungslos geliebt von ihrer Mutter, geleitet von einem strengen Vater, dem es vorrangig um Macht und Ansehen geht.

Als nun an einem Tag des Jahrmarkts ein Bußprediger namens Alardus auftaucht und den Namen der Drillinge mit einer unheilbringenden Prophezeihung verbindet, ist deren Schicksal besiegelt.

Die Gottesfürchtigen und dem Aberglauben anhängenden Heilbronner erinnern sich sofort an die unselige Prophezeihung, als die Stadt von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht wird und sich noch ein schreckliches Unglück ereignet. Von diesem Tag an sind die Mädchen nicht mehr sicher vor dem Pöbel, der sie für all das verantwortlich macht und sie müssen fliehen, jede glaubt nun, die beiden anderen Schwestern wären tot.

Die Autorin beschreibt auf wundervolle Weise die Lebenswege der drei Schwestern, die sich nun einzeln durchschlagen müssen. Es sind starke und liebenswerte Frauen, die, bei all den auftretenden Schwierigkeiten, doch die Liebe und das Glück finden, sehr sensibel und gefühlvoll, aber beileibe nicht kitschig dargestellt durch die ausgesuchte und facettenreiche Sprache derer sich die Autorin hier bedient. Man lebt, hofft und bangt mit den Schwestern und erfährt zum großen Glück, wie sich die Schwestern, verbunden durch ihre gemeinsame Begabung, herrliche Blütenkunst auf verschiedene Arten und verschiedenen Materialien zu schaffen, letztendlich wiederfinden und beschließen, dem Schicksal zu trotzen und die Wahrheit über die ganzen Ereignisse ans Licht zu bringen.

Eingebettet in die verbürgten historischen Ereignisse der damaligen Zeit, gelingt es der Autorin, die Geschehnisse um die drei Schwestern auf bewundernswerte Art und Weise dem Leser nahe zu bringen, voller Spannung und Dramatik, so fesselnd und mitreißend geschrieben, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis hin zu einem versöhnlichen Ende.


So entsteht ein farbenprächtiges Bild der damaligen Zeit, ihrer Sitten und Gebräuche, aber auch von den Intrigen und Ränkespielen die auch vor üblem Nachruf nicht Halt machten, vor dem Hintergrund großer historischer Ereignisse.

Sehr hilfreich zum Verständnis des Ganzen sind das Nachwort und das Glossar am Ende des Buches, sowie die Personenkennzeichnung zu Anfang, mit den fiktiven und historisch verbürgten Personen.


Ein außergewöhnlicher, atmosphärisch dichter und vielschichtiger Roman, der in ganzer Linie überzeugt und den ich jedem Liebhaber dieses Genres nur wärmstens ans Herz legen möchte. 5 wohlverdiente Sterne




Autor: Joel Tan
Buch: Die Blütentöchter

Veröffentlicht am 12.02.2018

Die Kraft der Blüten

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Wir schreiben das Jahr 1333 in der Stadt Heilbronn. Alardus, ein Bußprediger und Christian tauchen in der Stadt auf. Alardus begeht nur einen riesengroßen Fehler als er von einem Unheil für die Stadt spricht. ...

Wir schreiben das Jahr 1333 in der Stadt Heilbronn. Alardus, ein Bußprediger und Christian tauchen in der Stadt auf. Alardus begeht nur einen riesengroßen Fehler als er von einem Unheil für die Stadt spricht. Die Menschen sind Gottesnah und glauben ihm seine Worte. Er prophezeit ein schweres Unglück vorher und Schuld daran haben die Drillinge der Familie Laemmlin. Die drei Schwestern ahnen davon noch nichts aber von jetzt auf gleich ändert sich ihr ganzes Leben und sie werden zu Gejagten. Das einzige was alle im Glauben aneinander hält sind ihre Blütenkünste. Jede ist einzigartig und der Anker in schweren Zeiten. Joël Tan beschreibt auf extrem fesselnde Weise eine Geschichte die einem regelrecht Angst einjagt. Bereits nach den ersten Seiten will man dieses wunderschöne Buch nicht aus der Hand legen. Man lernt schnell die Bewohner der Stadt kennen und blickt schnell hinter deren Eigenschaften aber ganz wichtig ist der Kampf für die Drillinge. Auch sie sind schnell ein liebenswerte Darsteller des Buches die man schnell ins Herz schließt. Tans Spracheinsatz ist sehr besonders. Einige Dinge verrät sie dem Leser nicht und da kommt die eigene Fantasie ins Spiel. Diese Art zieht sich durchs komplette Buch und wirkt dabei nicht nachlässig sondern gekonnt anregend. Der Sprachfluss ist klar und rein. Ohne Schnörkel und Getue beschreibt sie die einzelnen Wege der Protagonisten. Dieses Buch steckt voller Spannung, Dramatik, Gefühl aber auch historischen Aspekten. Ein rundum gelungenes Buch das alles zu bieten hat was der Leser sich nur wünschen kann. Und auch hier noch das i-Tüpfelchen - das Cover! Selten habe ich so ein extrem geschmackvoll gestaltetes Cover gesehen was so perfekt zur Geschichte passt wie hier. Dieses Buch ist in allen Sinnen eine Bereicherung für jede Buchsammlung! Ein wirklich kleines Meisterwerk! Meinen großen Respekt für diese Arbeit!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Großartigr 'Mix aus historischen Roman und Liebesgeschichte

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Ein Bußprediger verkündet auf dem Jahrmarkt in Heilbronn, dass die Drillingsmädchen aus dem Hause Laemmlin nur Unheil bringen. Als dann auch noch kurz darauf die Stadt von einem katastrophalen Hochwasser ...


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Ein Bußprediger verkündet auf dem Jahrmarkt in Heilbronn, dass die Drillingsmädchen aus dem Hause Laemmlin nur Unheil bringen. Als dann auch noch kurz darauf die Stadt von einem katastrophalen Hochwasser heimgesucht wird, besinnen sich die Heilbronner auf die Prophezeiung und jagen die Drillinge mit Schimpf und Schande aus der Stadt. Voneinander getrennt und im Glauben, ihre Schwestern niemals wieder zu sehen, geben sie sich ihrer Fähigkeiten hin - sie können Blüten kunstvoll sticken, schnitzen und zeichnen. So kommt es , dass eine die Zeichen der heimlichen gemeinsamen Blütenkunst erkennt und sich auf die gefährliche Suche nach den Schwestern begibt...


"Die Blütentöchter" von Joel Tan vereint alles, was es zu einem guten Roman braucht. Angefangen vom Cover, das mit wunderschönen Blütenranken hervorragend das Thema des Buches wiedergibt und sofort ins Auge fällt. Geschickt wird hier eine sehr gut recherchierte historische Geschichte mit einem Geflecht aus Krimi und Liebesroman verwebt und so entsteht ein Roman mit ungeheurer Spannung, die einen nicht mehr loslässt. Farbenfroh und einfühlsam wird das Schicksal der Drillingsmädchen aus gutem Hause mit vielseitigen Charakteren verbunden. Die Mädels sind allesamt liebenswert und so fällt es mir unendlich leicht, mich in sie hineinzuversetzen, mit ihnen zu lachen, zu weinen, zu leiden und zu hoffen. Die Handlung ist wahnsinnig dicht und vielseitig, begeistert durch abwechslungsreiche Szenen und tolle Dialoge. So kann ich nicht anders, als Seite um Seite zu verschlingen, wenn die Mädels dem Schicksal in die Suppe spucken und gegen das Böse ankämpfen.
Wäre ich ein Gaukler, ich würde Trommeln und Flöten spielen lassen, um diesen einzigartigen Roman mit meiner Musik zu unterstreichen. So bleibt mir nur, mich vor dieser Erzählkunst zu verneigen und meinen Hut zu ziehen !


Fazit: absolute Leseempfehlung !