Cover-Bild Nincshof
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 18.07.2023
  • ISBN: 9783832168209
Johanna Sebauer

Nincshof

Ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals 2023
Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich »die Oblivisten« nennen und rauswollen aus der hektischen Zeit. Wenn niemand mehr von ihnen weiß, können sie und das ganze Dorf in Freiheit und Ruhe leben. Laut Legende ist das in Nincshof schon einmal so gewesen. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll dabei helfen, dass dieses Vorhaben gelingt, denn die drei Männer glauben, dass die alte Frau die Freiheit im Blut hat und daher genau die Richtige für ihre Bewegung ist. Erna Rohdiebl wiederum hat in ihrem langen Leben selten Dümmeres als die Idee zu verschwinden gehört, aber ihre Neugierde siegt. Abend für Abend poltern die Oblivisten an ihre Eckbank und plotten bei Speckbroten und Pusztafeigenschnaps ihr Verschwinden. Straßenschilder werden abmontiert, wichtige Feierlichkeiten abgesagt, lästige Fahrradtouristen vergrault. Alles scheint nach Plan zu verlaufen. Wenn da nicht die Neuen aus der Stadt wären. Ein turbulenter Sommer nimmt seinen Lauf!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2023

Das Dorf, das vergessen werden will

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Wer kennt sie nicht, diese Dörfer, deren Namen man liest und sich denkt "noch nie gehört", obwohl sie nur 20km vom eigenen Wohnort entfernt liegen. Orte, die gefühlt kein Mensch kennt, weil es dort einfach ...

Wer kennt sie nicht, diese Dörfer, deren Namen man liest und sich denkt "noch nie gehört", obwohl sie nur 20km vom eigenen Wohnort entfernt liegen. Orte, die gefühlt kein Mensch kennt, weil es dort einfach nichts Spannendes gibt, das je über die Grenzen des Dorfrandes in die Welt hinausschwappt. Was aber, wenn es irgendwo tatsächlich ein Dorf gäbe, in das sich niemand je verirrt, das nie in irgendeiner Zeitung oder Berichterstattung auftaucht, dessen Bewohner Außenstehenden nie vom aktuellen Dorfgeschehen berichten? Das einfach komplett unter den Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit fällt?
Nincshof ist so ein Dorf. Oder war es zumindest. Und will es wieder werden. Aber das ist gar nicht so einfach, wenn da plötzlich irgendeine bekannte Schauspielerin (oder, warte, macht sie nicht sogar selber Filme? hoffentlich nicht über Nincshof!) aus der Stadt zuzieht und ihr Mann dann auch noch eine ziemlich hässliche, aber leider auch ziemlich seltene und damit Aufmerksamkeit erregende Ziegenart zu züchten beginnt. Und dann bricht auch noch die Erna von nebenan heimlich nachts irgendwo ein, um da im Pool zu schwimmen, muss das denn sein? Wenn das mal nicht in die Zeitung kommt. Vergessen werden wird Nincshof so jedenfalls nicht, da hilft alles Buchseiten-Rausreißen und Datenbanken-Löschen auch nichts. Klar also, dass man Erna irgendwie dazu bringen muss, sich an dem ganzen Unterfangen zu beteiligen, und was man dann mit den Zugezogenen anfängt, muss man sich halt noch überlegen.

Ich kann ihn absolut verstehen, den Wunsch dieser Dorfbewohner, einfach aus dem Weltgeschehen ausgeklammert zu werden. Einfach seine Ruhe zu haben und das Leben wie bisher weiterzuleben, bei den Nachbarn ein- und auszugehen ohne klingeln zu müssen, mittags hier ein bisschen Kuchen, da ein bisschen aushelfen. "Nincshof" war für mich ein sehr unterhaltsamer und zugleich auch nachdenklicher Roman, dessen Atmosphäre ich geliebt habe - das entspannte Dorfleben, die teils etwas schrägen, aber liebenswürdigen Menschen (das passende Adjekiv wäre wahrscheinlich "schrullig"), das gemeinsame Hinarbeiten auf ein Ziel, die ungewöhnlichen Dorftraditionen wie etwa die Weitergabe des Nachnamens der Frau statt dem des Mannes bei einer Heirat. Die Idee des aktiven Vergessen-Werdens hat mir sehr gefallen, die dahinterstehende eigens gegründete, ebenso wunderliche wie sympahische philosophische Strömung der "Oblivisten" und deren heimliche Treffen und skurrilen Pläne. "Nincshof" ist nicht nur ein wunderbar gelungenes Debüt der österreichischen Autorin, sondern zudem die perfekte Sommerlektüre. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.07.2023

Ein sehr toller Dorfroman

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"Nincshof" von Johanna Seebauer ist ein herrlich unterhaltsamer Dorfroman über ein kleines Örtchen nahe der Österreich-ungarischen Grenze, in dem drei Bewohner alles dafür tun, dass ihr Ort in Vergessenheit ...

"Nincshof" von Johanna Seebauer ist ein herrlich unterhaltsamer Dorfroman über ein kleines Örtchen nahe der Österreich-ungarischen Grenze, in dem drei Bewohner alles dafür tun, dass ihr Ort in Vergessenheit gerät. Eine Legende erzählt davon, dass Nincshof früher frei und vor allen Unruhen der Welt versteckt mitten im Schilf lag, bis es entdeckt und alles nur anstrengender und komplizierter wurde. Die Oblivisten, wie sie sich nennen, möchten diese Freiheit zurückzugewinnen und so schmieden sie einen Plan, der alle Aufmerksamkeit verhindern und Nincshof von der Landkarte verschwinden lassen soll. Wahrscheinlich würden sie dies sogar schaffen, gäbe es da nicht die neu zugezogenen Großstädter, die Dokumentarfilmerin Isa Bachgasser und ihr Mann Silvano Mezzaroni, der ausgerechnet mit der Zucht seltener Ziegen sein Glück versuchen will.
Dieser Roman handelt von so liebevollen und verschrobenen Charakteren, einem irren Plan und vielen kleineren, komischen Situationen, die beinahe typisch für ein Dorf, in dem jeder jeden kennt und auf jeden ein Auge wirft, sind. Ihr Ziel sich von der Welt mit all ihren Problemen abzugrenzen, passt super zur heutigen Zeit und machte mir beim Lesen sehr viel Freude, zumal es mal ein Buch ohne Tod, Trauer, Krieg und Krankheiten ist und ich die Protagonistin Erna Rohdiebl sehr liebgewonnen habe.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

uneingeschränkt empfehlenswert.

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Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich zuerst auf Grund der Andersartigkeit des Coverdesigns. Man fragt sich sofort, was dahinterstehen könnte, erfährt es natürlich erst im Buch.
Schon wie ...

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich zuerst auf Grund der Andersartigkeit des Coverdesigns. Man fragt sich sofort, was dahinterstehen könnte, erfährt es natürlich erst im Buch.
Schon wie das Buch beginnt spricht für sich. Nincshof ist das Dorf. Kurz darauf steht, Nincshof duckt sich. Das personalisierte Dorf, also. Mit Eigenleben. Da ich selbst vom dorf komme, kann ich das ganz gut beurteilen. Zumindest aus der Sichtweise wie Dörfer früher mal waren. Als Erna Rohdiebl eine Diabetes Diagnose bekommt, ist die Rede davon, dass sie ja eigentlich auch Diabetesrisikominderndes nacht. Alleine diese Wortschöpfung und ihr Verhalten führt mir sofort eine Nachbarin vor Augen, die das ganz genauso handhabte.
Das Dorf wird hier präsentiert als das übliche. Mit Bäckerei, Wirtshaus etc. Fürher ja, heute kaum noch. Vielleicht ist das ja in Österreich anders, aber ich glaube es kaum.
Obwohl Nincshof also die Idealvorstellung eines Dorfes ist, tut das dem Buch keinen Abbruch. Sehr amüsant geschrieben, nicht nur für Menschen, die das Dorfleben kennen. Allein schon die Sprache tut sehr viel dafür, mit einer Leichtigkeit und immer unterschwelligem Humor, dass jeder das Buch mit Genuss lesen kann. Und nebenbei auch eine Botchaft vernimmt. Ob er will oder nicht.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Erfrischend und Humorvoll

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Ein super schöner Buchumschlag, toll gestaltet, schön gewählte Farben und passt zur Geschichte. Es hat mich somit sofort angesprochen und auch der Klappentext, sowie die Leseprobe haben mein Interesse ...

Ein super schöner Buchumschlag, toll gestaltet, schön gewählte Farben und passt zur Geschichte. Es hat mich somit sofort angesprochen und auch der Klappentext, sowie die Leseprobe haben mein Interesse geweckt und mich nicht enttäuscht.
Sehr humorvoll, spannend und detailliert beschrieben. Johanna Seebauer‘s Schreibstil war sehr leicht und flüssig.

Ein etwas skurriler Sommer in dem kleinen Dorf Nincshof, an der österreichisch-ungarischen Grenze.

Eines Nachts schleicht sich die betagte aber dennoch fitte Erna Rohdiebl in den Garten der verreisten Nachbarn um das kühle Wasser des Pools zu genießen. Nacht für Nacht. Dies entgeht auch einigen Nachbarn nicht und eines Nachts kommen die Nachbarn vom Urlaub zurück und erwischen Erna Rohdiebl. Als Isa Bachgasser, eine Dokumentarfilmerin und ihr Mann Silvano Mezzaroni, Ziegenwirt, in das kleine Dorf ziehen, lauert Gefahr. Den die Bewohner möchten nicht das Touristen von Nincshof erfahren. Erna Rohdiebl tut sich mit drei Bewohnern zusammen und gründen den Oblivisten Club und versuchen alles erdenkliche um das Dorf verschwinden und vergessen zu lassen und die Zugezogenen möglichst auch noch los zu werden. Isa Bachgasser ist allerdings sehr neugierig und befragt die Bewohner aus. Ob sie auf die Spur kommt und was steckt hinter dem Oblivisten Club?

Freiheit den Nincshofern!
Nincshof der Freiheit!

Sehr sehr lesenswert, eine erfrischende Sommerlektüre und eine absolute Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Köstlich!

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Das ist wirklich ein seltsamer Ort, in den die Dokumentarfilmerin Isa und ihr Mann Silvano gezogen sind: Nincshof an der österreichisch-ungarischen Grenze.
Ungewöhnliche Geschichten ranken sich um den ...

Das ist wirklich ein seltsamer Ort, in den die Dokumentarfilmerin Isa und ihr Mann Silvano gezogen sind: Nincshof an der österreichisch-ungarischen Grenze.
Ungewöhnliche Geschichten ranken sich um den Ort und Isa ist neugierig. Sie befragt immer wieder die alte Erna Rohdiebl, die im Geheimen mit drei Männern in Kontakt steht, die sich "Oblivisten" nennen. Deren Ziel ist es dem Ort wieder Frieden zu geben, indem sie ihn von der übrigen Welt abschotten. Da werden Seiten aus Geschichtsbüchern entfernt, Ortsschilder im Kanal versenkt und Radfahrer mit Jaucheduschen überrascht. Aber Isa und der Ziegenzüchter Silvano stören bei diesem Vorhaben...
Es gab lange kein Buch mehr, das mich so zum Lachen brachte wie dieses. Johanna Sebauer hat so obskure Situationen erdacht, dass ich mir das Lachen einfach nicht verbeißen konnte. Dabei hat die Geschichte einen ernsten Hintergrund, nämlich die Überforderung der Menschen von dem täglichen Getöse, den Medien (sozialen und asozialen), den Anforderungen der Verwaltungen und den gesellschaftlichen Verpflichtungen. Einfach in Ruhe leben - mehr wünschen sich die Nincshofer nicht. Eigentlich ein bescheidener und nachvollziehbarer Wunsch!
Das Buch ist ein sehr gelungener Debütroman, wie ich ihn nicht erwartet hatte. Johanna Sebauer findet eine ganz eigene, sehr präzise und oft ungewöhnliche Sprache. "In der Waschküche troff die Revolution von den feuchten Wänden." - einfach köstlich! Und dann diese Irrziegen! Sie sind das Symbol für das ganze Achtsamkeitsgedöns der Städter, die glauben auf dem Land das irdische Paradies zu finden.
Ich kann das Buch ohne Einschränkung empfehlen und bin gespannt auf das nächste Buch der jungen Autorin.

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