Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne
Also… wow. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Das Buch war einfach nur heavy. So richtig. Ich hab’s gelesen und war danach emotional komplett durch. Es geht um Bruno, einen 9-jährigen Jungen. Der ...
Also… wow. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Das Buch war einfach nur heavy. So richtig. Ich hab’s gelesen und war danach emotional komplett durch. Es geht um Bruno, einen 9-jährigen Jungen. Der zieht mit seiner Familie um, weil sein Vater einen neuen Job bekommt. Und zwar direkt neben ein Konzentrationslager. Nur: Bruno weiß das nicht. Für ihn ist das alles ein großes Geheimnis. Er nennt das Lager „Aus-Wisch“ (also Auschwitz), versteht nicht, was sein Vater da eigentlich tut und freundet sich mit einem Jungen an, der auf der anderen Seite vom Zaun wohnt – Schmuel. Der trägt eben diesen gestreiften Pyjama.
Was das Buch so krass macht, ist, dass es komplett aus Brunos Sicht erzählt wird. Und er ist halt ein Kind. Er weiß nicht, was vor sich geht, was dieses Lager wirklich ist oder was seinem Freund passiert. Und genau das macht es beim Lesen so heftig. Weil du als Leser weißt es. Du weißt ganz genau, was da los ist. Und du willst am liebsten ins Buch reinspringen und ihn schütteln und sagen: „Junge, du hast keine Ahnung.“ Aber genau das ist auch das Geniale daran. Diese kindliche Perspektive macht das Ganze noch trauriger und noch schlimmer irgendwie.
Ich hab dann auch gesehen, es gibt einen zweiten Band. Da geht es um seine Schwester, Gretel. Und bei ihr ist es anders. Sie war am Ende 13, also schon älter, und sie hat am Schluss verstanden, was da eigentlich passiert ist. Und allein das zu wissen, hat mir nochmal richtig einen Stich versetzt.
Also ehrlich: Ich finde, das Buch sollte Pflichtlektüre in der Schule sein. Weil es behandelt ein so wichtiges Thema. Den Holocaust, Rassismus, Machtmissbrauch. Aber eben auf eine Art, die einem richtig unter die Haut geht. Ich hab so viel geweint beim Lesen. Es war traurig. Es war brutal. Aber es war auch richtig gut. So ein Buch bleibt einem einfach im Kopf. Und im Herzen.
Ich kann’s echt jedem nur empfehlen. Aber seid gewarnt: Das ist nichts, was man mal so nebenbei wegliest. Es trifft einen. Und das ist auch gut so.