Cover-Bild Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783446259034
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
John Green

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2017

ohn Green, schreibt immer auch über den Jungen, der er einmal war. In seiner ausführlichen Danksagung am Ende von „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ grüßt er seine Therapeuten, die es ihm nicht nur ermöglicht haben, seine Jugend durchzustehen, sondern in

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John Green, Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken, Hanser 2017, ISBN 978-3-446-25903-4

Lange hat eine internationale Fangemeinde, die bei weitem nicht nur aus Jugendlichen besteht, auf den neuen Roman von ...

John Green, Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken, Hanser 2017, ISBN 978-3-446-25903-4

Lange hat eine internationale Fangemeinde, die bei weitem nicht nur aus Jugendlichen besteht, auf den neuen Roman von John Green gewartet. Nun ist er da. „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“.
Aza Holmes heißt seine neue Heldin, eine Halbwaise aus Indianapolis, ihr Vater lebt nicht mehr. Sie wird gepeinigt und geplagt von pathologischen Phobien. Sie ist sich zu sehr dessen bewusst, dass sie besiedelt ist von Parasiten und Mikroben. Sie sei, schreibt sie, eine wandelnde Bazillenkolonie. Nichts aber ängstigt Aza mehr, als der Gedanke an den Saugwurm „Diplostomum pseudospathaceum“, der in Fischen lebt und ihnen seinen Willen aufzwingt.
So denkt Aza Holmes den lieben langen Tag: Wer bin ich, wenn mein Organismus nicht von mir und meinem Hirn gelenkt wird, sondern von winzigen Wesen? Was wiederum dazu führt, dass sie nichts mehr fürchtet als fremde Körperflüssigkeiten und daher nur schwer erwachsen werden kann. Sie ist seit langem in psychologischer Behandlung, aber sie nimmt die verordneten Medikamente nur selten und unregelmäßig ein. Und ihre Gedanken, haben sie einmal angefangen – und das kann jederzeit passieren, selbst wenn sie später den Jungen küssen wird, in den sie sich verliebt hat, verselbständigen sich und führen ihr krudes zerstörerisches Eigenleben.
Der Junge, den sie kennenlernt heißt Davis, ist einer von zwei Söhnen eines verschwundenen Milliardärs. Auf dessen Auffindung ist eine Belohnung von 100.000 Dollar ausgesetzt, was Azas beste Freundin Daisy auf die Idee bringt, gemeinsam nach ihm zu suchen und den Lohn einzustreichen. Dann wäre auch Azas Collegeausbildung gesichert. (Es ist immer wieder ein Schock für mich, was eine solche Ausbildung in den USA kostet!).

Wie die beiden Freundinnen sich auf den Weg machen zum Haus des Milliardärs, wie insbesondere Aza Davis näherkommt und dennoch immer wieder von ihren „fiesen Gedanken“ gehindert wird, sich wirklich auf ihn und eine mögliche Beziehung einzulassen, das ist die Story im Vordergrund.
Mit vielen Zitate aus der Weltliteratur, die geschickt in die Handlung eingebettet sind, gibt John Green seinen Lesern (darunter werden sicher auch viele Erwachsene sein) immer wieder interessante Denkansätze mit auf den Weg. Nie ist er belehrend, nie wird es kitschig.

Im Hintergrund geht es um Zwangsstörungen, Trauerbewältigung, Freundschaft und Ehrlichkeit. Erzählt wird eine traurige und dennoch hoffnungsvolle Geschichte, eine bewegende, tiefgründige und stellenweise auch poetische Geschichte über Einsamkeit, Verlust, Selbstzweifel, aber auch Freundschaft, Liebe und Zusammengehörigkeit.
John Green, schreibt immer auch über den Jungen, der er einmal war. In seiner ausführlichen Danksagung am Ende von „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ grüßt er seine Therapeuten, die es ihm nicht nur ermöglicht haben, seine Jugend durchzustehen, sondern in Romanen auch davon erzählen zu können.








Veröffentlicht am 04.12.2017

Gedankenspiralen

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Inhalt:
"Schlaft gut ihr fiesen Gedanken" von John Green erzählt die Geschichte von Aza Holmes, die geplagt wird von der Angst vor Bakterien und sich immer öfter in ihren Gedankenspiralen verliert. Als ...

Inhalt:
"Schlaft gut ihr fiesen Gedanken" von John Green erzählt die Geschichte von Aza Holmes, die geplagt wird von der Angst vor Bakterien und sich immer öfter in ihren Gedankenspiralen verliert. Als der Milliardär Russell Pickett in ihrer Heimatstadt Indianapolis gesucht wird, trifft sie auf ihren alten Freund Davis. Immer wieder steht sie vor schweren Entscheidungen, kämpft mit sich selbst und entwickelt unerwartete Gefühle.

Cover und Ausstattung:
Ein hübsch aufgemachtes Buch mit farbigen Buchschnitt und einem Schutzumschlag zum wenden. Die Farben von Cover und Schutzumschlag sind eine gewagte Kombination, die aus dem Buch einen wunderschönen Hingucker machen.
Das Cover bezieht sich auf Azas Gedankenspirale und auch die Schildkröten spielen gegen Ende des Buches eine Rolle. Diese Sonder Edition kann sich sehen lassen und ist ein kleiner Schatz im Bücherregal.

Meine Meinung:
Ein toller neuer John Green Roman, welcher von einer Protagonistin getragen wird, die im ersten Moment anstrengend und neurotisch wirkt, die man aber unglaublich schnell ins Herz schließt. Und trotz ihrer psychischen Krankheit entpuppt sie sich als eine starke und kluge junge Frau.
Auch wenn ich bisher nie restlos begeistert von John Greens Werken war, überzeugt er doch immer mit sprachlicher Qualität und vielen philosophischen Ansätzen. Er wählt viele Metaphern und Zitate, welche die Thematik fantastisch unterstützen. Man hat nicht das Gefühl ein plumpes Jugendbuch zu lesen, sondern in eine Geschichte einzutauchen mit einer ernsten Thematik, die ans Herz geht. Es scheint, als würde der Autor mit diesem Buch auch eine bisher unbekannte Seite von sich selbst offenbaren.
Azas Krankheit wird nicht beschönigt und sie trifft auch keine Wunderheilung, so wie in den meisten Jugendbüchern, nicht aber bei John Green. Er macht dem Leser verständlich, dass sie immer kämpfen muss und es machmal gute, aber leider auch schlechte Tage geben wird und macht Azas Geschichte damit auch so glaubhaft.
Dieses Buch beschäftigt sich allerdings nicht nur mit Azas Geschichte, sondern auch mit dem Leben ihrer Freunde um sie herum, womit John Green viele verschiedene Komponenten mit einbringt. Er legt die verschiedensten Ängste, Sorgen und Gefühle der Jugendlichen offen, wozu Armut, Verlust, aber auch Liebe und Freundschaft zählen.
Teilweise kann ich mich auch mit Aza identifizieren, da ich mir auch selbst in vielen Momenten viel zu viele sinnlose Gedanken mache. Daher haben mich Azas Zustand und ihre unendlich schlimmeren Gedankenspiralen, sehr berührt, denn für sie scheint es oft, als gebe es kein entkommen.
Das Ende kam dann doch sehr plötzlich, denn eigentlich wollte ich Aza und ihrer Freunde noch gar nicht gehen lassen.

Fazit:
Eine starke Geschichte mit mir bisher unbekannter Thematik und viel sprachlicher Qualität. Nicht das typische plumpe Jugendbuch.
Erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Ein toller John Green, der nachdenklich macht.

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»Das Leben reimt sich, aber nie an der Stelle, wo man es erwartet.« (S.152)

Dies ist mein erstes Buch von John Green, das ich beendet habe. Ich habe in der Vergangenheit bereits Paper Towns und Looking ...

»Das Leben reimt sich, aber nie an der Stelle, wo man es erwartet.« (S.152)

Dies ist mein erstes Buch von John Green, das ich beendet habe. Ich habe in der Vergangenheit bereits Paper Towns und Looking for Alaska angefangen, ich habe die Filme zu Paper Towns und The Fault in Our Stars gesehen – und ich kann guten Gewissens sagen, dass John Greens Geschichten immer etwas Besonderes sind. Auch mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ bzw. „Turtles All the Way Down“ ist das nicht anders.

Zunächst mal ist es ein sehr persönliches Buch, denn die Protagonistin Aza hat wie auch John Green selbst mit psychischen Problemen zu kämpfen. Sie hat Ängste, die ihre Gedanken beherrschen, die sie zu Dingen zwingen, die sie nicht tun oder nicht denken will. Als ein Milliardär, der Vater ihres alten Freundes Davis, verschwindet und eine Belohnung von 100.000 Dollar für Hinweise auf dessen Verbleib ausgesetzt wird, lässt sich Aza von ihrer besten Freundin Daisy dazu überreden, dem Verschwinden auf den Grund zu gehen und sich wieder mit Davis in Verbindung zu setzen. Es entspinnt sich keine Abenteuergeschichte, wie es der Klappentext andeutet, sondern eine Erzählung von Azas problematischem Alltag sowie ihren Schwierigkeiten in Sachen Freundschaft und Liebe.

John Greens Schreibstil ist angenehm zu lesen und wechselt stetig von einem humorvollen zu einem ernsteren Ton. Im einen Moment ist er tiefgründig und voller komplexer Gedankengänge, denen man zu folgen versucht, im nächsten werden die Unterhaltungen durch witzige Bemerkungen aufgelockert.

»In die Augen kann man jedem sehen. Aber jemand zu finden, der dieselbe Welt sieht, ist ziemlich selten.« (S. 14)

Zu Anfang wird man mit Azas Angst- und Zwangsstörung konfrontiert, die mich zunächst etwas überrumpelte, da man ohne Vorwarnung direkt hineingestoßen wird. Sie sitzt am Tisch in der Cafeteria und kann, während ihre Freunde sich über ein Kunstprojekt unterhalten, an nichts anderes denken, als an C. Difficile, ein Bakterium, das sich in ihrem Körper vermehren und zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen könnte. Aus dieser Gedankenspirale ist sie unfähig auszubrechen, sie ist ihren Gedanken hilflos ausgeliefert. Im Laufe des Buches ist diese selbstverständlich immer wieder Thema und wird von Seite zu Seite unglaublich gut dargestellt, sodass man sich in Aza zumindest annähernd hineinversetzen kann. Azas Gedankengänge sind interessant geschrieben, sie ficht Kämpfe mit sich selbst aus und der Leser leidet mit ihr, hofft, dass sie sich gegen ihre Gedanken behaupten kann, und ist bedrückt, wenn es natürlich nicht so kommt.

»Es ist seltsam zu wissen, dass man gestört ist und nichts dagegen tun kann, weißt du? Es ist nicht so, dass man sich für normal hält. Mir ist klar, dass da ein Problem ist. Aber ich kann es einfach nicht lösen.« (S. 202)

Dieses Buch ist in vielen Punkten etwas Besonderes. Ich hatte nach der Lektüre des Buches tatsächlich das Gefühl, etwas gelernt, etwas für das Leben mitgenommen zu haben. Es gibt viele tiefgründige Gedanken, die geäußert werden, Gedanken, die ich persönlich noch nie hatte, die aber so interessant sind, dass ich mir immer noch den Kopf darüber zerbreche.

»ICH ist das Wort, das am schwersten zu definieren ist.« - »Vielleicht ist man das, was man nicht nicht sein kann.« (S. 82)

Zudem interessiert sich der männliche Gegenpart Davis für Astronomie und äußert im Laufe des Buches immer wieder Fakten, die mir bis dato fremd waren und mein Interesse geweckt haben. Ich habe mich öfter dabei ertappt, wie ich mein Buch zur Seite legte und bestimmte Dinge gegoogelt habe, um mehr darüber zu erfahren. Für mich ließ sich das Buch nicht einfach weglesen, ich war quasi dazu gezwungen, mich mit bestimmten Thematiken näher auseinanderzusetzen.

»Und Navi ist 550 Lichtjahre weit weg. […] Von hier aus können wir
nicht wissen, ob Navi vielleicht schon vor 500 Jahren explodiert ist.« - »Wow. Das heißt, wir sehen in die Vergangenheit.« (S. 105)

Leider muss ich sagen, dass in dem Buch handlungstechnisch nicht viel passiert. Es fehlt Dynamik und Spannung, was bei dem Thema nun mal nicht anders zu erwarten ist, das Lesen manchmal aber etwas träge macht.

Zudem kann man die Liebesgeschichte als „Nebenerscheinung“ bezeichnen. Sie ist kein Aspekt der Handlung, der den Leser glücklich macht oder ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubert – vielmehr handelt es sich um einen weiteren bedrückenden Aspekt, der Azas „Problem“ noch mehr in den Vordergrund rückt und verständlich rüberbringt, wie dieses ihr den Alltag schwerer macht. Auch die Freundschaft zu Daisy ist dort zu verorten. Daisy ist es, die Aza deutlich macht, dass Azas psychische Krankheit auch für ihre Mitmenschen nicht leicht ist, ja, vielleicht sogar anstrengend und schwer auszuhalten ist. Ich wusste ehrlich gesagt bis zuletzt nicht, ob ich Daisy mögen sollte oder nicht…

»Was ich sagen wollte, Holmesy, ist, ja, du bist anstrengend, und ja,
deine Freundin zu sein ist harte Arbeit. Aber du bist der faszinierendste Mensch,
dem ich je begegnet bin […].« (S. 235)


Ich glaube wirklich, dass dieses Buch etwas Besonderes ist – vor allem für all diejenigen, die selbst von Angst- und Zwangsstörungen betroffen sind und sich hierin eventuell wiederfinden und verstanden fühlen. Als Außenstehender ist es unglaublich schwer, sich darin hineinzufühlen, ich denke, man kann es nie wirklich verstehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber ich finde, dieses Buch vermittelt uns mit seiner einfühlsamen, nachdenklichen Art einen wirklich guten Eindruck.

„Man findet nie Antworten, sondern immer nur bessere Fragen.« (S. 263)

Fazit
Wer eine abenteuerliche Hinweissuche erwartet, ist hier an der falschen Adresse. Man begleitet Aza in ihrem Alltag, bangt, leidet und hofft mit ihr. Ein ruhiges Buch, das zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Ein bewegendes Buch über Zwangsstörungen einer jungen Frau

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Inhalt:
Aza ist eine junge 16 jährige Frau, die von neurotischen Zwangsstörungen geplagt wird und sich ständig in einer Spirale aus Gedanken verliert. Wäre ihre beste Freundin Daisy nicht an ihrer Seite, ...

Inhalt:
Aza ist eine junge 16 jährige Frau, die von neurotischen Zwangsstörungen geplagt wird und sich ständig in einer Spirale aus Gedanken verliert. Wäre ihre beste Freundin Daisy nicht an ihrer Seite, wäre sie vermutlich schon lange in einer Welt aus Gedanken schlichtweg versunken. Als sich eine Gelegenheit ergibt, einen flüchtigen Milliardär zu suchen, auf dem 10.000 Dollar ausgesetzt sind, begeben sich beide auf Spurensuche. Doch kann dies gut gehen? Und wird Aza einen Weg aus ihren Zwangsstörungen finden? 

Meine Meinung:
Wer bereits ein Buch von John Green gelesen hat, wird sicherlich bereits wissen, dass seine Art zu schreiben doch recht ungewöhnlich ist. Verschachtelte Sätze wechseln sich mit philosophischen Einschüben ab, die seinen ganz eigenen Schreibstil ausmachen. Eben ganz typisch John Green. Ich muss sagen, ich mag diese Art persönlich sehr und würde ihn wohl auch ohne Benennung des Autors sofort wieder erkennen.
Dieses Buch wird diesmal aus der Sicht der 16 jährigen Aza erzählt, die seit Jahren unter schlimmen Zwangsstörungen in Form von Gedankenspiralen leidet.
John Greens Art dem Leser Azas Zwangsstörungen näher zu bringen hat mir sehr gut gefallen. Es ist verständlich aber auch gefühlvoll beschrieben, sodass ich einen viel besseren Einblick ins Azas Gedankenwelt - die von solchen Zwangsgedanken beherrscht wurden, erhaschen konnte. Aza ist im Buch ein sensibler und feinfühliger Charakter mit dem ich mich gut identifizieren konnte und ich Zeile um Zeile gespannt war, wie sie sich entwickeln wird.
Ganz allgemein, sind alle Charaktere sehr liebevoll beschrieben wurden. Hier ist besonders Daisy, Azas beste Freundin zu benennen aber auch ihre Mutter. Daisy hat mir besonders mit ihrem Humor gefallen und hat manche melancholischen Momente im Buch merklich aufgehellt. Daisy´s und Azas Freundschaft ist ein wichtiges Thema im Buch und wird immer wieder thematisiert. Es ist eben auch nicht leicht, eine junge Freundin zu haben, die unter solchen Ängsten leidet und somit immer wieder an ihre Grenzen stößt. Denn ohne Daisy wäre Aza wohl in einer Flut aus Gedanken versunken.

So mehr ich las, umso mehr konnte ich Aza und ihr Gedanken verstehen, ohne das ihnen ein schräger Gedanke anheften würde. Schade fand ich aber, dass innerhalb des Buches mehrere Handlungen angesprochen werden aber diese nicht detailliert ausgearbeitet wurden. Da ist zum Beispiel die besondere Beziehung zwischen Aza und David zu nennen, die nur oberflächig behandelt wird. David war somit für mich ein Charakter, den ich nicht greifen konnte, weil auch so wenig von ihm selbst bekannt wurde. David trat öfters in Form von Zitaten im Buch auf, die ich zwar passend und gut gewählt fand, es gab mir aber trotzdem zu wenig Grifffläche, um David schlussendlich richtig zu charakterisieren. Dazu kommt auch noch die Suche nach dem verlorenen Vater, der wie es am Anfang im Buch scheint, einen großen Teil der Handlung einnehmen soll , die aber dann doch lange Zeit nur an der Oberfläche dümpelte und dann ein sehr plötzliches jähes Ende fand.

Fazit:
„Schlaf gut ihr fiesen Gedanken“, ist vom Schreibstil ein typischer John Green mit einem einfühlsamen und bewegenden Plot über eine junge Frau mit Zwangsstörungen, der mich aufgrund des Schreibstils mitreißen konnte. Leider fehlte es mir dennoch einfach an Tiefe, sodass es nur für 4 Sterne reicht.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Gefangen in deinen eigenen Gedanken...

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„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ heißt John Greens neuer und langersehnter Roman.
Der Titel machte mich von vornherein neugierig. Ich erwartete eine außergewöhnliche und, wie von John Green gewohnt, ...

„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ heißt John Greens neuer und langersehnter Roman.
Der Titel machte mich von vornherein neugierig. Ich erwartete eine außergewöhnliche und, wie von John Green gewohnt, tiefsinnige Geschichte. Sowohl im Englisch- als auch Deutschsprachigen Raum wurde das Buch ja schon hoch gelobt. Meiner Meinung nach zu hoch.

Die Idee des Wendecovers gefällt mir sehr gut. Ich persönlich mag die dunkelblaue Seite, die innen ist, lieber. Aber allgemein passt das Cover gut zum Inhalt und verrät auch schon einige Details.

Aza Holmes ist ein schwieriger Charakter, mit dem ich leider bis zum Ende nicht wirklich warm geworden bin. Sie ist so gefangen in ihrer Gedankenwelt, dass sie auf mich einfach unglaublich unnahbar wirkt.
Ihre Geschichte ist zwar traurig, jedoch nicht wirklich berührend. Sie ist einfach keine Hazel, mit der man von Anfang an mitfühlen kann.

Azas Gedanken sind so verworren und präsent, dass die Rahmenhandlung eigentlich völlig in den Hintergrund rückt. Im Großen und Ganzen ist der Plot aber auch recht sinnlos. Ein Milliardär, eine Eidechse, viel Geld und einige Jugendliche. Das Ganze ist mehr eine Aneinanderreihung langweiliger Umstände als eine wirkliche Geschichte. Die Auflösung am Ende ist dann eigentlich auch unnötig.

Viel vielversprechender fand ich ja Azas Freunde, doch sie sind eigentlich nur blasse Figuren, ohne Eigenleben. Man erfährt nicht viel mehr über sie, als das Daisy arm und ein Star Wars Fand und Davis reich und ein Iron Man Fan ist. Und Mychal Kunst liebt.

Auch an John Greens Schreibstil konnte ich in „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nicht viel Positives finden. Immer wiederkehrende Metaphern und auch Azas innere Konflikte bestehen aus nicht viel mehr als „Tu es. Tu es nicht“.

Leider war „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nach „Eine wie Alaska“ wieder eine große Enttäuschung für mich. Die meiste Zeit habe ich mich ziemlich gelangweilt und war sehr froh, dass das Buch nur rund 280 Seiten hat.
Eine Leseempfehlung gibt es daher von mit leider nicht.