Cover-Bild Die Analphabetin, die rechnen konnte
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.08.2016
  • ISBN: 9783328100157
Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mit fünf fing sie an zu arbeiten, mit zehn wurde sie Waise, mit fünfzehn von einem Auto überfahren. Im Grunde deutete alles darauf hin, dass Nombeko ihr Dasein in ihrer Hütte im größten Slum Südafrikas fristen und sehr früh sterben würde. Aber Nombeko war ein Rechengenie – und schon bald lag das Schicksal der Welt in ihren Händen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2018

Irrwitzig und hanebüchen und fast schon genial

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Irrwitzige Kombination aus realen Fakten und einer hanebüchenen Geschichte

Die Erzählung ist über weite Strecken einfach nur sehr witzig und weist kaum Längen auf – vom Mittelteil mal abgesehen. Der Schreibstil ...

Irrwitzige Kombination aus realen Fakten und einer hanebüchenen Geschichte

Die Erzählung ist über weite Strecken einfach nur sehr witzig und weist kaum Längen auf – vom Mittelteil mal abgesehen. Der Schreibstil ist rund, die Kombination als Fakt und Fiktion hat mich nicht nur einmal laut lachen lassen. Auch Kopfschütteln und ein wenig Entsetzen blieben beim Lesen nicht aus. Dabei erscheint es so, als habe der Autor mit viel Leichtigkeit selbst die komplexesten politischen Bezüge gekonnt eingebaut und man fragt sich beim Lesen, welche Dinge er noch einbauen wird. Die wichtigsten (und irgendwie auch passenden) politischen Hintergründe der vergangenen rund 40 Jahre finden auch ihre Berücksichtigung. Irgendwann wurde es mir aber fast schon ein wenig zu viel, sodass ich das Buch immer wieder mal pausieren ließ.

Bestens gelungen sind auch die schrulligen Charaktere. Da ist die hochintelligente Nombeko aus dem südafrikanischen Slum mit einer Kindheit, die den Namen nicht verdient und die beiden Holgers. Sie sehen zwar gleich aus, allerdings ist der eine recht vernünftig, während sich der andere auf die fixen Ideen seines Vaters versteift. Eine junge Zornige, drei chinesische Schwestern, eine Möchtergern-Gräfin, Agenten des Mossad und weitere machen die Geschichte um eine Atombombe einfach nur unterhaltsam. Besonders gut gefiel mir Nombeko, die sich wortwörtlich aus der Schei_*e gearbeitet hat und trotz vieler Widrigkeiten immer wieder auf die Füße fällt.

Dazu ist die Kritik des Autors an der Apartheid genauso gelungen, wie die Darstellung von Gefahren durch Atombomben – und das trotz der irrwitzigen Art der Erzählung. Die gesellschaftskritischen Momente so in diese Art Geschichte einzubauen – Chapeau.

Unter dem Strich entsprach das Buch genau meinen Erwartungen die ich nach „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ hatte.

Veröffentlicht am 04.10.2018

stilvoll, intelligent, besonders!

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Nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" mein zweiter Roman von Jonasson. Sein Erzählstil, in dem er tatsächliche Weltgeschehnisse in seine fiktive Story einbaut, finde ich einfach ...

Nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" mein zweiter Roman von Jonasson. Sein Erzählstil, in dem er tatsächliche Weltgeschehnisse in seine fiktive Story einbaut, finde ich einfach genial!

Leider ab der Mitte einige Längen, aber insgesamt dennoch ein äußerst gelungener Roman, der gute Unterhaltung bietet! Während des Lesens fühlt man sich zum nachdenken angeregt und hier und da auch gefordert. Hat mir gut gefallen!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Fantasievoll, witzig, schreibgewandt, skurril, unterhaltsam, wissenschaftlich, aber ab der Mitte mit einigen Längen!

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Jonasson beginnt seine Geschichte im Apartheidsystem Südafrikas. Wir begleiten die junge Nombeko, die dank einer Hochbegabung ein Rechengenie ist und dank ihrer harten Lehre im Slum eine Kämpferin wurde ...

Jonasson beginnt seine Geschichte im Apartheidsystem Südafrikas. Wir begleiten die junge Nombeko, die dank einer Hochbegabung ein Rechengenie ist und dank ihrer harten Lehre im Slum eine Kämpferin wurde und so ohne Zugang zu Bildung trotzdem Lesen und Schreiben lernte, außerdem noch Chinesisch und Atomphysik. Nach einem Unfall arbeitet sie als Putzfrau beim Chef der südafrikanischen Atombehörde und eignet sich das nötige Fachwissen an. Schliesslich kommt sie illegal nach Schweden, im Gepäck eine von den Behörden unbekannte Atombombe. Doch Nombeko weiß sich zu helfen.

Ihr Ehrgeiz und ihr Kämpfergeist ist weiterhin ungebrochen und so lernt sie Holger 2 kennen, ihre Liebe des Lebens und gemeinsam erleben sie einige Abenteuer, die sie bis auf höchstes politisches Parkett bringt.
Inhaltlich zeigt Jonasson hier einerseits die Kritik an der Apartheid und andererseits zeigt er die Problematik der Gefahr durch Atomwaffen und deren politische Machthaber.
Mit seinen vielen skurrilen Figuren weiß er gut zu unterhalten. Nombeko ist zwar Putzfrau, hat aber politische Einflussnahme und ist den Mächtigen der Weltpolitik überlegen. Es wird hier sehr deutlich, wie sehr menschliche Marionetten im politischen Getriebe wirken können.
Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Das Buch war zwar völlig abstrus, aber auch sehr witzig und durch die tolle Mischung aus
Absurditäten und Weltgeschichte wirkte es auf mich wie eine Humoreske.
Es ist zwar eine völlig irreale Geschichte, aber dennoch zeigen die Themenrealen und aktuellen Bezug und man erlebt die Kritik am Wettrüsten, an der Apartheid und politischen Machenschaften im Allgemeinen hier sehr deutlich.

Der Autor kann toll schreiben, ohne Frage! Wie er fast
beiläufig politische Themen und die kritische Sicht auf die Apartheidspolitik verbindet, ist sensationell. Dabei legt er mit viel Witz eine Geschichte hin, die seinesgleichen sucht.

Mit den skurrilen Figuren, den unglaublichen Ideen und den unerwarteten Wendungen hat mich der Roman wirklich mitgerissen. Ab der Mitte des Buches hatte er jedoch einige Längen. Vielleicht haben auch die unerhört vielen absurden Situationen bei mir auch zu einer Art Reizüberflutung geführt. Es waren zum Teil die politischen Themen, die sich um Mossad-Geheimdienst und Apartheid drehen und dann noch die allgegenwärtige Atombombe im Gepäck. Da geht einem als Leser fast die Puste aus. Doch man sollte weiter lesen, das Unrealistische ausblenden und dann bringt ein spannendes Ende das Buch wieder ins rechte Lot.


Dieses Buch hat mit seiner unglaublich absurden Handlung und der humorvollen Erzählweise eine fesselnde Wirkung auf mich gehabt. Dabei war für mich der Erzählstil Neuland und hat mich überrascht. Die kritischen Untertöne finde ich gelungen.
Von der Latrine zur Weltpolitik könnte der Lehrsatz des Romans heißen!

Veröffentlicht am 01.03.2017

Geschichtliche Ereignisse leicht überspitzt mit Fiktion vermischt

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Nombeko lebt im größten Slum Südafrika. Mit fünf beginnt sie zu arbeiten, früh verliert sie die Eltern. Sie ist 15 Jahre alt als sie zur Chefin des Latrinenbüros befördert wird. Aber das kann doch nicht ...

Nombeko lebt im größten Slum Südafrika. Mit fünf beginnt sie zu arbeiten, früh verliert sie die Eltern. Sie ist 15 Jahre alt als sie zur Chefin des Latrinenbüros befördert wird. Aber das kann doch nicht alles im Leben sein? Das junge Mädchen, welches als einziges unter lauter Analphabeten lesen und sogar überragend rechnen kann, verlässt schließlich die Heimat, um die Nationalbibliothek aufzusuchen. Doch es kommt ganz anders als sie denkt. Denn wie der Zufall es will, hängt plötzlich das Schicksal der Welt von ihr ab.

Nombeko ist klug, wortgewandt, schlussfolgert blitzschnell. Deshalb überflügelt sie ihre Mitmenschen schnell mit ihrem Wissen, da sie zur Expertin in mehreren Gebieten wird. Diese Kenntnisse setzt sie allerdings stets sehr geschickt und oft im Verborgenen ein. Sie macht immer das Beste aus ihrer Situation und arbeitet geduldig auf ihre Ziele hin.

Natürlich geht es nicht nur um Nombeko selbst, sondern auch um die Menschen, die sie im Verlauf ihres Lebens kennen lernt. Dies wären drei chinesische Schwestern, ein Zwillingspaar, bei dem beide Geschwister Holger heißen und eine junge Zornige nebst einer allgegenwärtigen Atombombe. Sämtliche Charaktere wirken äußerst authentisch und können in voller Linie überzeugen.

Idee und Handlung sind, wie sämtliche Werke des Autoren, besonders und einzigartig. Jonas Jonasson besticht mit einem humorvollen und teilweise sarkastischen Schreibstil, der von der ersten Seite an fesselt. Der Autor hat nicht nur einen teilweise witzigen und skurrilen Roman geschrieben, er behandelt auch sozial- und wirtschaftskritische Themen. Dabei führt er uns in eine Zeit des atomaren Wettrüsten, in der dunkelhäutige Mädchen dafür bestraft werden, dass sie sich anfahren lassen. Doch eben dieses Mädchen trotzt allen Widerständen, um letztendlich ihre Träume auf Umwegen und auf verrückte und turbulente Art und Weise wahr werden zu lassen.

Ein absolut gelungener und lesenswerter Roman, der leicht überspitzt geschichtliche Ereignisse mit Fiktion vermischt.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Zwei Welten treffen aufeinander

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Die hochintelligente Protagonistin, geboren in den Slums von Südafrika zu Zeiten von Apartheid muss sich seit frühester Kindheit alleine durchschlagen, kann aber aufgrund ihrer Rechenkünste gut im Leben ...

Die hochintelligente Protagonistin, geboren in den Slums von Südafrika zu Zeiten von Apartheid muss sich seit frühester Kindheit alleine durchschlagen, kann aber aufgrund ihrer Rechenkünste gut im Leben bestehen. Bis zu einem tragischen Unfall, der sie mit Zwischenstation letztendlich nach Schweden führt.

Der zweite Erzählstrang beginnt in Schweden und zeigt die Unzufriedenheit mit der Monarchie in drastischer Weise. Die zweite Hauptperson existiert eigentlich gar nicht, lebt mit seiner Familie, deren Eigenarten er nicht verstehen kann und will, zusammen, bis er auf die Südafrikanerin trifft. Die beiden Erzählstränge werden hier zusammengeführt und zeigen sich bis zum Ende des Buches offen für viele Wendungen.

Die einzelnen Entwicklungen sind sehr eigenartig und nicht immer leicht nachzuvollziehen. Der eigenwilliger Schreibstil vereint historische Ereignisse und Fakten mit einer skurrilen fiktiven Geschichte. Sprache und Erzählung passen gut zusammen.

Der Buchtitel suggeriert, dass eine (nach kurzer Zeit nicht mehr) Analphabetin hervorragend rechnen kann, was im Buch dann nicht wirklich thematisiert wird. Letztendlich hatte ich andere Erwartungen an dieses Buch als mir geliefert wurden. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen und trotz einiger Längen hat es mich gut unterhalten.