Cover-Bild Hustle
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: pola
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.09.2025
  • ISBN: 9783759600288
Julia Bähr

Hustle

Roman | Ein kluges und schwarzhumoriges Buch über das prekäre Leben junger Frauen in der modernen Konsumgesellschaft

»Bildet Banden - lest dieses Buch!« ALENA SCHRÖDER

Wer sich an die Regeln hält, hat das Spiel nicht verstanden

Leonie handelt nach ihren eigenen Vorstellungen von Moral. Sie verwüstet das Büro ihres Chefs, sie prellt die Zeche, sie lügt im Bewerbungsgespräch - aber sie hat stets gute Gründe. Als ihr das Geld ausgeht, nimmt sie einen Job in München an. Doch die Stadt ist zu teuer für ein normales Gehalt. Als sie drei Frauen kennenlernt, die sich ihren Lifestyle mit zweifelhaften Methoden finanzieren, ist sie fasziniert. Schnell findet Leonie ihr eigenes Geschäftsfeld: Menschen mit frisch gebrochenem Herzen bezahlen sie für raffinierte Racheaktionen. Doch nach einer Weile kommen ihr Zweifel: Wie viel Geld braucht man wirklich für ein gutes Leben? Und wie viel Risiko ist sie bereit, dafür einzugehen?

»Dieses Buch ist die witzigste Antwort auf die Frage, wie wir im Kapitalismus überleben können: Wer gründet jetzt eine kriminelle Freundinnengruppe mit mir?« MAREIKE FALLWICKL

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2025

Rache ist buchbar!

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Was für ein Spaß! Hustle ist so ein Buch, das man aufschlägt, „nur kurz reinlesen“ will – und plötzlich ist man auf Seite 200 und lacht Tränen über Leonies sarkastische Kommentare, bissige Beobachtungen ...

Was für ein Spaß! Hustle ist so ein Buch, das man aufschlägt, „nur kurz reinlesen“ will – und plötzlich ist man auf Seite 200 und lacht Tränen über Leonies sarkastische Kommentare, bissige Beobachtungen und die absurden Situationen, in die sie sich hineinmanövriert. Julia Bähr hat hier einen Roman geschrieben, der gleichzeitig federleicht und messerscharf ist – Unterhaltung mit Köpfchen, Gesellschaftskritik mit Witz.
Im Mittelpunkt steht Leonie, Anfang 30, Biologin, moralisch flexibel und lebensklug. Nachdem ihr Chef ihre Forschung klaut und sie in einem legendären Wutanfall sein Büro verwüstet, findet sie sich ohne Job wieder – und mit einem Neuanfang in München, der teuersten Stadt Deutschlands. Dort stößt sie auf drei Frauen, die sich mit mehr oder weniger legalen „Nebenjobs“ über Wasser halten – und bald gründet Leonie ihr eigenes Business: Rache Inc. Wer Liebeskummer hat, zahlt, und Leonie sorgt mit raffinierten Aktionen für Gerechtigkeit auf ihre ganz eigene Art.
Was das Buch so großartig macht, ist der Ton. Julia Bähr schreibt herrlich trocken, mit einem Gespür für Timing und Situationskomik, das an Mareike Fallwickl oder Caroline Wahl erinnert – nur noch schärfer und urbaner. Ich habe selten so oft laut gelacht und gleichzeitig gedacht: Autsch, das trifft leider genau ins Schwarze. Zwischen überzogenen Mieten, Selbstoptimierung und moralischen Grauzonen erzählt Hustle von einer Generation, die gelernt hat, sich selbst zu hustlen, weil sonst niemand für sie sorgt.
Dabei bleibt der Roman warmherzig. Die Freundschaften zwischen den Frauen sind das emotionale Rückgrat der Geschichte – loyal, wild, solidarisch, und manchmal chaotisch. Es tut gut, dass hier einmal nicht die romantische Liebe im Zentrum steht, sondern weibliche Bündnisse, Wut und Witz.
Leonie ist keine Heldin im klassischen Sinne, sondern ein Mensch, der Fehler macht, flucht, zweifelt – und gerade deshalb so sympathisch ist. Dass Julia Bähr diese Figur nie moralisierend, sondern liebevoll ironisch zeichnet, macht Hustle zu etwas Besonderem.
Kurz gesagt: Hustle ist frech, modern, brillant beobachtet und einfach verdammt unterhaltsam. Ein Buch, das man verschlingt, weil es einen zum Lachen bringt – und danach noch lange zum Nachdenken.
Fazit:
Ein feministischer, hochkomischer Gesellschaftsroman über Geld, Moral und Freundschaft – mit Suchtfaktor!
📚 5/5 Sterne – und der dringende Wunsch, Leonie & Co. bald wiederzusehen.

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Veröffentlicht am 03.11.2025

Unterhaltung und Kapitalismuskritik

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Julia Bährs Debütroman „Hustle“ ist eine ebenso unterhaltsam leichtfüßige Lektüre wie bittere Bestandsaufnahme des Lebens im Spätkapitalismus. Im Zentrum steht Leonie, die für einen neuen Job nach München ...

Julia Bährs Debütroman „Hustle“ ist eine ebenso unterhaltsam leichtfüßige Lektüre wie bittere Bestandsaufnahme des Lebens im Spätkapitalismus. Im Zentrum steht Leonie, die für einen neuen Job nach München ziehen muss und dort schnell merkt, dass man mit einem akademischen Abschluss in Biologie dort keine Miete zahlen kann. Bald merkt sie, dass sie in München nur gut leben kann, wenn sie aufhört, sich an die Regeln zu halten. So findet sie Anschluss an eine Freundinnenbande, die mit Kreativität und krimineller Energie ihre Ziele verfolgt.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen: Er liest sich leicht, ist zügig und locker erzählt und trifft den Ton unserer Zeit erstaunlich genau. Bährs Sprache ist pointiert und ironisch, ohne die sozialen Probleme zu verharmlosen. Besonders gelungen fand ich, wie sie humorvoll, aber scharf beobachtet zeigt, dass in Großstädten selbst ein solides Gehalt kaum noch für eine Wohnung reicht. Das Thema hat mich persönlich sehr angesprochen – die Wohnungsnot, das Dauerhustle, der Druck, immer mehr leisten zu müssen.

Der Roman bietet damit nicht nur Unterhaltung, sondern auch Kapitalismuskritik für den Alltag: klug, charmant und mit viel Gespür für die Widersprüche moderner Lebensentwürfe. Ein kurzweiliger, relevanter Roman, der Spaß macht und gleichzeitig zum Mitdenken und Mitfiebern anregt. Ich werde die Autorin definitiv im Auge behalten!

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Veröffentlicht am 17.10.2025

Genial, unterhaltsam, kritisch

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Wow, was habe ich „Hustle“ gern gelesen! Und nicht nur hat mir die Lektüre großen Spaß gemacht, sondern die Autorin ist mir auch noch so sympathisch, dass ich sie nun auf jeden Fall im Blick behalte.

„Hustle“ ...

Wow, was habe ich „Hustle“ gern gelesen! Und nicht nur hat mir die Lektüre großen Spaß gemacht, sondern die Autorin ist mir auch noch so sympathisch, dass ich sie nun auf jeden Fall im Blick behalte.

„Hustle“ ist der erste Roman der Autorin, der nicht dem Romance-Genre zuzuordnen ist. Stattdessen geht es hier ganz zentral um solidarische, platonische Beziehungen, die einfach eine echte Seelenwärmerin sind.

Leonie zieht nach München, nachdem sie sich von ihrem ehemaligen Chef mit einer kleinen, aber sehr feinen Racheaktion verabschiedet hat (pssst: Kresse spielt dabei die charmante Hauptrolle). Dort angekommen wird sie mit der Realität des deutschen, innerstädtischen Wohnungsmarktes konfrontiert. Im Falle Münchens natürlich in einem ganz besonders verheerenden Ausmaß. Das völlig unmenschliche Niveau der Lebenshaltungskosten spielt im Roman immer wieder eine Rolle und wird auch klar als Systemproblem benannt.

Um in ihrer immer noch unwürdigen Mini-Wohnung halbwegs über die Runden zu kommen, verwandelt sie ihr kreatives Talent für Racheaktionen in einen Side-Hustle um, der in starkem Kontrast steht zu ihrem Hauptjob bei der Zoologischen Staatssammlung. Dort bestimmt sie eine schier unendliche Zahl an Insekten-Exponaten. Der Job ist trostlos-speziell, sorgt aber dennoch für einige wichtige Begegnungen.

Um Liebesbeziehungen und Lebensentscheidungen, die das Patriarchat gerade von Frauen fordert, geht es maximal am Rand. Im Zentrum der Handlung steht ein Vierergespann sehr diverser Frauen - alle durch ein mehr oder weniger kriminelles Side-Hustle geeint. Von drei Frauen wird relativ schnell klar, um was es genau geht. Um die vierte ranken sich schwerwiegende Gerüchte, die erst zum Schluss auf äußerst gelungene Art aufgelöst werden.

Die Freund*innenschaften im Buch sind absolut wholesome! Kein Konkurrenzdenken, stattdessen solidarische Kritik und Unterstützung - eben genau, wie viele reale Freundinnenschaften nun einmal sind, auch wenn männlich dominierte Literatur uns gerne das Gegenteil einreden will.

Ich habe eine unglaublich gute Zeit gehabt beim Lesen. Die Kapitel sind kurz, die Figuren interessant und die Gesellschaftskritik deutlich, was dem Unterhaltungswert der Geschichte jedoch nicht abträglich ist. Emotionalität spielt bei den Figuren eine eher untergeordnete Rolle, die Geschichte ist schon primär handlungsgetrieben. Aber ich fand es exakt passend und mochte die unterhaltsam ironische Erzählweise total. Und wenn ich euch sage, dass ihr unter Garantie spätestens nach der Lektüre in ein Rabbit Hole zum Thema Schleimpilz fallen werdet, könnt ihr doch unmöglich Nein sagen zu diesem Roman, oder?!

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Sie kam wegen der Männer und blieb wegen der Katzen

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Sie kam wegen der Männer und blieb wegen der Katzen

Eine falsche Entscheidung und das Leben läuft aus dem Ruder.

So ergeht es auch Leonie. Denn sie lebt nach ihren eigenen moralischen Regeln und gerät ...

Sie kam wegen der Männer und blieb wegen der Katzen

Eine falsche Entscheidung und das Leben läuft aus dem Ruder.

So ergeht es auch Leonie. Denn sie lebt nach ihren eigenen moralischen Regeln und gerät dabei oft in Schwierigkeiten. Nach einem Vorfall nimmt sie in München einen Job an, doch das Leben dort ist teuer. Als sie drei Frauen trifft, die mit fragwürdigen Methoden Geld verdienen, startet sie ihr eigenes Geschäft. Sie führt Rache gegen Bezahlung aus. Hauptsächlich für Menschen mit Liebeskummer. Doch bald beginnt sie zu hinterfragen, ob das alles so gut ist.

Was ich besonders mochte, waren die Beschreibungen rund um die Pflanzen. Wie sie leben, was sie mögen und was so gar nicht. Ein Unterhaltungsroman mit Bildungsauftrag.

Auch sonst fand ich die Geschichte richtig toll. Gut durchdacht und mit einer Moral. Auch wenn man diese vermutlich erst spät und auch nicht ganz direkt mitbekommt, kann man sie zwischen den Zeilen lesen. Und wenn wir ehrlich sind, haben wir uns nicht alle schon einmal einen Weg überlegt, wie wir ohne viel Arbeit viel Geld bekommen?

Die Irrungen und Wirrungen der Ende 20er/Anfang 30er beschäftigen zudem doch viele Frauen. Sind wir bereit für eine Familie? Wollen wir überhaupt ein? Lieber doch noch reisen oder etwas völlig Neues ausprobieren? Die wilden Partys sind vorbei, aber es fühlt sich dennoch noch nicht nach ankommen an. Und sind unsere Freundinnen nicht die besseren Wegbegleiter? Ein Lebensabschnitt, der so viel mehr ist, als man vermutet.

Für mich war es ein tolles Buch, das auch mir ein paar Gedanken mitgegeben hat. Gedanken rund um Freundschaft und Entscheidungen, die man im Leben so trifft.

ISBN: 978-3759600288
Autorin: Julia Bähr
Verlag: Pola
Veröffentlicht. 26.09.25
Umfang: 320 Seiten

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Veröffentlicht am 09.10.2025

Jahreshighlight

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Leonie zieht nach München und merkt schnell, dass sie mit ihrem neuen Job im Museum für diese Stadt nicht genug verdient, obwohl sie sich eine winzige, überteuerte Wohnung mit Silberfischen teilt. Als ...

Leonie zieht nach München und merkt schnell, dass sie mit ihrem neuen Job im Museum für diese Stadt nicht genug verdient, obwohl sie sich eine winzige, überteuerte Wohnung mit Silberfischen teilt. Als sich Geneviève trifft, verändert sich ihr Leben. Plötzlich hat sie Freundinnen, und alle haben ganz spezielle Nebenjobs, die nicht immer ganz legal sind. Also gründet Leonie Rache Inc.
„Hustle“ von Julia Bähr gehört zu den besten Büchern, die ich je gelesen habe. Es ist so witzig, dass ich unzählige Male laut gelacht und sogar einen regelrechten Lachflash bekommen habe. Ihr Humor ist wunderbar trocken und ich hätte Leonie und ihre Frauengruppe ewig weiterbegleiten können. Dabei verklärt sie mitnichten die teuerste Stadt Deutschlands, ganz im Gegenteil, sie nimmt die bayrische Hauptstadt, genauso aufs Korn wie den Ruhrpott.
Ich kann tatsächlich nicht benennen, was mir am besten gefallen hat, ob es der Witz war, die Sprache mit ihren gezielt gestreuten Metapher, der Zusammenhalt der Frauen, Leonie als Protagonistin, oder dass die romantische Liebe eher eine untergeordnete Rolle spielte. Julia Bähr vereint das und noch vieles mehr.
Sie hat mit „Hustle“ einen feinen, intelligenten Roman geschrieben, der genau den Zahn der Zeit trifft und einfach nur begeistern kann. Er ist leicht zu lesen und entwickelt schnell einen Sogcharakter, obwohl gar nicht so spektakuläre Dinge in Leonies Leben passieren und das ist eine hohe Kunst - das Alltägliche genau im richtigen Maße zu überspitzen, sodass es die entscheidende Prise Humor bekommt.
Am liebsten würde ich ihn gleich ein zweites Mal lesen, nur um zu schauen, ob man Kims Nebenjob, der mir Tränen in die Augen trieb, vorher erahnen kann und mir die vielen kleinen Bonbons noch mal auf der Zunge zergehen zu lassen.
Ein wunderbarer Roman, in dem man sich schnell verliert und aus dem man nur ungern wieder auftaucht.