Cover-Bild Felix Ever After
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783736316829
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kacen Callender

Felix Ever After

Maike Hallmann (Übersetzer)

Vom TIME MAGAZINE zu einem der 100 wichtigsten und einflussreichsten YA-Bücher aller Zeiten gewählt

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...

"Felix' Geschichte ist so echt und herzzerreißend wie herzerwärmend und empowernd. Eine Liebeserklärung an die Buntheit des Lebens!" @DERUNBEKANNTEHELD

"Ein machtvolles Buch mit einem starken Protagonisten. FELIX EVER AFTER ist erfrischend authentisch: voller queerer Teenager, ihren chaotischen Fehlern, dem Leben und der Liebe. Wir brauchen diese Buch so dringend!" CASEY MCQUISTON

" FELIX EVER AFTER öffnet unsere Augen für die wunderschöne und chaotische Komplexität der Liebe in all ihren Formen. Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Geschenk." BECKY ALBERTALLI


Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Leser:innen, die mit den folgenden Themen lieber nicht in Berührung kommen möchten, würden wir raten, ein anderes Buch zu lesen:

Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing, Zwangsouting.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2021

Herzergreifende, positive queere Lovestory

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Ich muss sagen, dass mich das Buch total umgehauen hat! Felix ist ein supersympathischer, dreidimensionaler queerer POC Charakter, was gar nicht gestellt gewirkt hat, sondern super natürlich und authentisch. ...

Ich muss sagen, dass mich das Buch total umgehauen hat! Felix ist ein supersympathischer, dreidimensionaler queerer POC Charakter, was gar nicht gestellt gewirkt hat, sondern super natürlich und authentisch. Er ist ein Künstler und ich habe es beim Lesen geliebt, in seine Gedanken und Kunst ein bisschen mit einzutauchen.Generell freut es mich sehr, das Felix Transidentität und seine Queerness als etwas sehr positives dargestellt werden und es kein Drama ist, sondern eine positive Romance.Dennoch wurden Themen wie Trans- und Queerfeindlichkeit sowie Deadnaming thematisiert, allerdings sehr sensibel behandelt und den Deadname von Felix erfahren wir tatsächlich gar nicht, was ich gut und richtig fand, da er nicht relevant für die Story war und Deadnaming traumatisierend für Betroffene sein kann. Grundsätzlich ist das Buch total flüssig und schnell zu lesen, ich mag die Sprache und die meisten Charaktere, auch wenn ich sagen muss, dass einige ganz klar weiter ausgebaut sind als andere und ich das Ship nicht so machte, dass dann das Endgame wurde. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht oder zumindest ein logisches Ende, denn das im Buch kann ich mir nicht so richtig erklären/ es nicht wirklich nachvollziehen. Das ist aber auch ein nicht so wichtiger Kritikpunkt, denn viele Leser*innen sehen das bestimmt anders, das ist ja was sehr individuelles.Es lohnt sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen, es ist definitiv ein Jahreshighlight für mich!

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Liebe lässt sich nicht erzwingen – sie kommt irgendwann und irgendwie von ganz alleine, wenn man sich selbst liebt

2

Felix sucht die große Liebe. Er ist transsexuell, queer und dunkelhäutig - seiner Ansicht nach kann ihn deshalb niemand lieben. Aber er möchte sich endlich wertgeschätzt, begehrt und bedeutungsvoll fühlen. ...

Felix sucht die große Liebe. Er ist transsexuell, queer und dunkelhäutig - seiner Ansicht nach kann ihn deshalb niemand lieben. Aber er möchte sich endlich wertgeschätzt, begehrt und bedeutungsvoll fühlen. Was er dabei jedoch übersieht, ist dass er eine sehr gute Freundschaft und Menschen um sich herum hat, die ihm immer den Rückhalt und die Unterstützung geben, die er benötigt. Lange ist ihm das nicht bewusst, da er sich so auf die verzweifelte Suche nach der Liebe konzentriert. Umdenken lässt ihn erst eine "Ausstellung" seiner Bilder vor seiner Transition inklusive der Veröffentlichung seines Deadnames in seiner Schule. Dazu kommen noch anonyme private, anfeindende Nachrichten.

Zu Beginn wirkte der Schreibstil sehr jugendlich. Aber das hat sich zum Glück schnell gelegt oder man hat sich dran gewöhnt, weil der Inhalt viele wichtige Themen anspricht, die nicht zwangsläufig nur Jugendliche betreffen. Eine Besonderheit des Schreibstils ist das Gendern. Dies hat den Lesefluss kaum bis gar nicht beeinträchtigt (dies ist eine schöne Gelegenheit, dies als Leser mal auszuprobieren) und passt sehr gut zum Inhalt.

Die Charaktere wirken teilweise sehr erwachsen, was auch Leser, die älter als der Ich-Erzähler Felix sind, anspricht. Im weiteren Verlauf wurde dann doch sein teils kindliches und trotziges Verhalten deutlich, was einen wieder in Erinnerung gerufen hat, dass Felix erst 17 Jahre alt ist und noch eine Entwicklungsprozess vor sich hat - soweit wirkt also alles authentisch. Als Leser hat man den Eindruck, dass er versucht, seine Unsicherheiten und Ängste in Alkohol und Drogen zu ersticken und so vor diesen wegzulaufen. Aber Felix entwickelt sich auf jeden Fall positiv und auch, wenn die Ausstellung und die transphoben Nachrichten ihn sehr belasten, lernt er durch diese viel über sich selbst und sein Leben und wird ein Stück weit erwachsener und reifer, aber ist auch mehr im Reinen mit sich selbst. Dennoch bleibt er menschlich mit Fehlern und Schwächen, aus denen er lernt, was ihn weiterhin authentisch wirken lässt. Ich kann euch nur empfehlen, diese Charakterentwicklung selbst zu lesen, da sie einen berührt und auch viel über sich selbst nachdenken lässt.
Es gibt weitere Charaktere, die alle individuell agieren und mit eigenen Charakterzügen ausgestaltet worden sind. Diese reichern die Geschichte mit neuen Blickwinkeln auf das Geschehen und auf Felix´ Verhalten an und machen die Geschichte so komplett. Insbesondere Ezra, der beste Freund von Felix, hat eine liebenswerte und sympathische Art, die einen beim Lesen immer freuen lässt, wenn er auftaucht. Die Charaktergestaltung ist sehr gut gelungen und vielschichtig.

Jeder kann sich in der Geschichte wiederfinden. Es werden nicht nur Aspekte angesprochen, die die LGBTQIAP+-Community betreffen (wichtige Begriffe sind am Ende in einem Glossar aufgelistet – falls diese nicht bekannt sein sollten, lindert es somit nicht den Lesespaß), sondern Fragen aufgeworfen, die sich vielleicht jeder mal gestellt hat. So geht es nicht nur um ernste Themen wie Transphobie und Homophobie, sondern unter anderem auch um die Frage nach der eigenen Identität, der eigenen Sexualität und der ungewissen Zukunft. Es gibt viele tiefgründige und interessante Denkansätze, viele Botschaften, die entweder direkt oder zwischen den Zeilen vermittelt werden, die zum Nachdenken über die eigenen Gefühle und das eigene Leben anregen.

Der Fokus liegt nicht zwangsläufig auf der Handlung, aber Felix´ Geschichte gibt einen guten Einblick in die Besonderheiten des Alltags, wie die gesellschaftlichen Probleme eines LGBTQIAP+-Mitglieds. Das zeigt noch einmal ganz neue Perspektiven auf und sorgt auch für nicht Betroffene für ein besseres Verständnis, sodass jeder etwas aus dieser Geschichte mitnehmen kann. Es wird sehr sensibel mit den angesprochenen Themen umgegangen und es wird deutlich, dass Kacen Callender viele Erfahrungen mit einfließen lassen kann.

Es gibt einige klischeehafte Szene oder solche, die nah an der Grenze dazu sind, kitschig zu wirken, jedoch werden diese zumeist gut durch Handlungsstränge kompensiert, die realitätsnah sind und nicht immer positiv enden.

Eine Geschichte, die einen sensibilisiert, ohne erhobenen Zeigefinger. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Eine Geschichte, die das Herz berührt.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Ein Buch voll mit Vielfalt

2

"Felix ever after" ist ein unglaublich schönes Buch, das seinen Lesern so viel mit auf den Weg gibt. Es war mitreißend, berauschend und gleichzeitig lehrreich, sodass man gar nicht anders kann, als über ...

"Felix ever after" ist ein unglaublich schönes Buch, das seinen Lesern so viel mit auf den Weg gibt. Es war mitreißend, berauschend und gleichzeitig lehrreich, sodass man gar nicht anders kann, als über das Thema, die Charaktere und deren Probleme nachzudenken und es anschließend mit unserer Gesellschaft zu vergleichen.

Ich muss sagen, ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte zu finden, aber dann hat sich mich völlig eingenommen. Kacen Callenders Schreibstil ist einzigartig und sehr intensiv, woran ich mich zuerst gewöhnen musste, aber Kacen schafft es, philosophische Gedanken und gleichzeitig eine lockere Handlung unter einen Hut zu bringen. Das Gendern fand ich alles andere als störend, sogar ziemlich passend und es wirkte keineswegs wie ein wissenschaftlicher Text.

Es geht ja um Felix Love, der noch nie verliebt war, aber unbedingt wissen will, wie Liebe sich anfühlt. Dadurch dass er schwarz, quer und trans ist, hadert er sehr oft mit sich und fühlt sich nicht liebenswert. Aber ich glaube, jeder der das Buch liest, wird merken, dass er oft der einzige ist, der das denkt. Er gefällt mir nämlich sehr, in all seinen Farben und Charakterzügen, die von Entschlossenheit, Unsicherheit und dem Wille, das Richtige im Leben zu tun, geprägt sind.Ich finde es so nachvollziehbar, wie er sowohl die Probleme aller anderer Teenager hat und aufs College gehen will, sich aber trotzdem jeden Tag auf die Suche nach seiner Identität macht. Er beschäftigt sich mit Dingen, über die die wenigsten Teenager nachdenken, über die ich auch kaum nachdenke, weil ich selbst nicht Teil der LGBTQIA+ Community bin. Felix ist nicht perfekt, seine Unsicherheit spielt eine entscheidende Rolle in dem Buch und dennoch ist es eben genau diese Unsicherheit, die ihn mir so nahebringt. Er ist unbeherrscht, läuft vor Problemen davon, verliert sich und vergisst manchmal, dass auch andere Menschen Probleme haben, er ist menschlich. Ich hätte ihn mir genau so und nicht anders gewünscht. Niemand ist perfekt, wodurch man sich leicht mit ihm identifizieren kann. egal welche Identität man besitzt. Außerdem ist mir aufgefallen wie Felix mit seiner Identität umgegangen ist. Ich glaube, es gibt viele trans Menschen, die sich verstecken und ihre Identität sozusagen geheim halten, doch bei Felix war das nicht der Fall. Er hat sich offen preisgegeben, will sein Leben selbst kontrollieren und die Macht über sich selbst behalten. Das hat mir unglaublich gut gefallen.

Auch die anderen Charaktere, die vor Vielfalt nur so sprühen, waren absolut nachvollziehbar und greifbar. Sie waren alle unterschiedlich, mit guten und schlechten Facetten.Ezra hat mir von Anfang an gefallen. Er ist von Grund auf gut, mit Fehlern und Macken, aber sein Herz ist gut. Einfach weil er immer für Felix da ist und alles für ihn tun würde. Weil er ihn akzeptiert, so wie er ist, ihn aber auch zurechtweist, wenn er mal wieder vom Weg abkommt. Ezra war definitiv einer meiner liebsten Charaktere in dem Buch.

Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen. Ich habe viel dazugelernt, viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Liebe vollkommen unabhängig von der Identität ist. Es war ein Buch voll mit Selbstfindung, voll mit der Suche nach der Geschlechtsidentität und all das verpackt in eine unglaublich authentische Geschichte mit herzerwärmenden Worten. Auch wenn man nicht Teil der LGBTQIA+ Community ist, gibt das Buch einem das Gefühl, dass es okay ist,
hin und wieder an sich zu zweifeln. Dass es okay ist, Liebe zuzulassen.

Riesengroße Empfehlung! Gerade heutzutage brauchen wir dieses Buch.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Ich brauche mehr Bücher wie dieses!

3

Erstmal mag ich dieses Cover unglaublich gerne und bin auch hier froh, dass es größtenteils vom Original übernommen wurde, weil es einfach perfekt zur Geschichte passt.

Das Buch kann man dem Young Adult ...

Erstmal mag ich dieses Cover unglaublich gerne und bin auch hier froh, dass es größtenteils vom Original übernommen wurde, weil es einfach perfekt zur Geschichte passt.

Das Buch kann man dem Young Adult Genre zuordnen und es geht um Felix Love. Wir begleiten ihn dabei, wie er sich das erste Mal verliebt und dabei auch zu sich selbst findet.
Es war so schön, Felix' Entwicklung zu beobachten, die in diesem Buch unglaublich gut zur Geltung kam. Auch wenn er definitiv nicht alles richtig macht, waren es seine Fehler, die dieses Buch so authentisch gemacht haben. Es war deutlich zu spüren, wie unsicher Felix ist, wie viele Zweifel in ihm sind und es hat mir manchmal wirklich das Herz geblutet und ich wollte ihn nur in die Arme schließen. Aber diese offensichtliche Verletzlichkeit und Wut, um diese zu überspielen, waren so lebensecht und in meinen Augen auch absolut nachvollziehbar. Am Anfang ist es mir noch schwer gefallen, mich in ihn hineinzuversetzen. Ich bin aber wirklich stolz auf ihn, denn am Ende ist er über sich selbst hinausgewachsen.

Diese Geschichte ist gefüllt mit wahren Lebensweisheiten, voller wertvoller Gedanken. Durch die ehrliche Denkweise von Felix habe ich mich oft auch selbst verstanden gefühlt.

Die Diskriminierung, die Felix täglich als trans, queer und dazu noch PoC erfährt, war greifbar und auch die damit verbundene Unsicherheit. Ich finde es mega, dass es immer mehr Bücher mit diesen Thematiken auf dem deutschen Buchmarkt gibt! Außerdem war es der erste Roman, den ich gelesen habe, in dem gegendert wurde.

Ezra, der beste Freund von Felix, ist wohl auch mein Lieblingscharakter dieses Buches. Die Freundschaft, die ihn mit Felix verbunden hat, war so tief und ich bin der Meinung, dass jede:r so eine Freundschaft im Leben braucht. Egal was passiert, die beiden können sich trotzdem aufeinander verlassen und stehen sich bei in allen Lebenslagen.
Was mich auch überrascht hat, war die Unvorhersehbarkeit, viele Wendungen hätte ich niemals so vorausgesehen.

Letztendlich hat mich persönlich das Buch emotional nicht ganz so stark berühren können, wie erhofft, aber ich vermute, das liegt an der fehlenden thematischen Nähe in meinem Leben.

Diese Geschichte hat mir umso stärker gezeigt, wie vielfältig doch diese ganze Welt ist und einzigartig jeder Mensch darin. Es war ein Buch voll mit Selbstfindungsprozessen, auf der Suche nach Geschlechtsidentität und nach dem Sinn hinter allem, in unfassbar herzerwärmenden und authentischen Worten erzählt.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Die Liebe ist bunt

2

Menschen sind nicht immer gleich, sie unterscheiden sich in ihren Vorlieben und ihrem Charakter, im Äußeren und in ihrer Geschlechtsidentität, sie sind alle individuell, doch jede/r von ihnen hat das Recht ...

Menschen sind nicht immer gleich, sie unterscheiden sich in ihren Vorlieben und ihrem Charakter, im Äußeren und in ihrer Geschlechtsidentität, sie sind alle individuell, doch jede/r von ihnen hat das Recht auf Liebe und Akzeptanz. Dies verdeutlicht der neue Jugendroman des Autors Kacen Callender auf einfühlsame und außergewöhnlich originelle Weise und beim Lesen bemerkt man sofort: Dieses Buch brauchen wir in unserer Zeit unbedingt.

Das Cover des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen, denn es erinnert an Portraits der Künstlerin Frieda Kahlo, erst beim näheren Betrachten bemerkt man die interessanten Details der Zeichnung.
Eine androgyne Person mit männlichem Oberkörper, aber sehr weichen und feinen Gesichtszügen blickt einem entgegen, die umgeben von Blüten ist, welche sich auf dem Oberarm in Tatoos zu verwandeln scheinen.
Der Titel verrät noch nichts über die Handlung, macht aber neugierig.

Callender schreibt durchgängig in flüssig, ansprechendem Schreibstil, man befindet sich sofort zu Beginn mitten im Leben zweier Jugendlicher und ihrer zunächst alltäglicher Sorgen und Freuden.
Die beiden Jungen eignen sich als Identifikationsfiguren für die Jugendlichen Leser*innen, sie haben Probleme, die vielen nicht fremd sein dürfen, besonders die Hauptfigur Felix steht einem von Anfang an sehr nahe.
Er leidet darunter, dass seine Mutter sang und klanglos verschwunden ist, scheint unglücklich verliebt, besucht eine private Kunstschule, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann, und hat Konflikte mit einem Gleichaltrigen, mit dem er irgendwann einmal befreundet gewesen zu sein scheint. Seinem Vater fehlt in entscheidenden Momenten das Verständnis für seinen Sohn und sein Wunsch, ein Elitecollege zu besuchen ist unter anderem durch den Geldmangel der Familie gefährdet.
Erst schrittweise erfährt man, dass Felixˋ Probleme und Sorgen weit über diejenigen eines „gewöhnlichen“ Teenagers hinausgehen und hier nimmt die Handlung sehr schnell an Fahrt auf und zieht die Leser/innen in ihren Bann.
Felix wurde nämlich nicht in dem biologischen Geschlecht geboren, dem er sich zugehörig fühlt und lebt erst seit kurzer Zeit nach seiner Hormontherapie und der Geschlechtsangleichung als der, der er wirklich ist. Zumindest versucht er es, denn offenbar gibt es in seiner unmittelbaren Nähe einen Menschen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den Jungen in seiner Identität anzugreifen. Der Unbekannte hängt Fotos von Felix alter Identität auf und macht seinen Deadname in der Schule publik. Felix dürstet nach Rache und lernt auf seinem Weg zu diesem Ziel sich selbst, das Leben, die Freundschaft und die Liebe besser kennen.

Sehr einfühlsam gelingt es Kacen Callender darzustellen, wie verletzend es für einen Jugendlichen ist, wenn man ihm nach der Angleichung eine alte Geschlechterrolle zuweist, die mit der eigenen Identität nicht übereinstimmt, auch wenn nicht immer eine böse Absicht dahinter steckt.
Begeisternd ist, wie Callender die Queer-Thematik in dem Roman umsetzt, sodass er sowohl Menschen dieser Community, als auch alle anderen anspricht.
So ist die Thematik der Transsexualität und Toleranz zwar zentral, aber trotzdem wirkt sie überhaupt nicht so, als wolle man die Leser/innen mit erhobenem Zeigefinger belehren. Im Gegenteil. Die Jugendlichen sind nämlich so erfrischend „ganz normale Teenager“ mit all den Problemen des Erwachsen-Werdens: Verständnislose Eltern, Wünsche und Träume von einer besseren Zukunft, Sehnsucht nach der großen Liebe, der Druck einen guten Abschluss zu machen...
Das alles bewegt die Jugendlichen, ganz gleich, welche Geschlechtsidentität sie besitzen. Und weil Kacen Callender das so gut gelingt, zeigt they uns schon im ersten Teil, dass Liebe bzw. sich zu verlieben keine Grenzen hat.
Die jugendlichen Charaktere überzeugen dabei durchgängig in ihren Selbstzweifeln und Selbstreflexionen, jeder noch so kleine Nebencharakter ist perfekt ausgearbeitet und steht plastisch vor den Leser/innen.
Der Roman ist eine beeindruckende Hommage an die wahre Liebe, die eben keine Grenzen kennt und zu jedem kommen kann, der es zulässt.
Ich kann das Werk wirklich sehr empfehlen.

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