Cover-Bild Lauter kleine Lügen
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Handllung
  • Atmosphäre
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 30.05.2025
  • ISBN: 9783757701215
Kate Kemp

Lauter kleine Lügen

Roman. Ein preisgekrönter Debütroman über Vorurteile, Misstrauen und das verborgene Leben von Frauen
Barbara Röhl (Übersetzer)

Können die Beziehungen, die eine Gemeinschaft zusammenhalten, sie auch zerstören?

Australien, 1979. Es ist Hochsommer, und in einem ruhigen Vorort schrubbt eine Hausfrau um 3 Uhr morgens Blut von den Fliesen ihres Badezimmerbodens. Ihr Ehemann verhält sich währenddessen bemerkenswert ruhig, wenn man bedenkt, dass er gerade ihren Nachbarn ermordet hat.

Als die Sonne aufgeht, verbreitet sich die Nachricht von Antonio Mariettis Tod wie ein Lauffeuer unter den Nachbarinnen, und mehr als eine der Frauen ist fest entschlossen herauszufinden, wer Antonio umgebracht hat. Doch die vielen gut gemeinten Bemühungen decken mehr Rätsel auf, als sie lösen. Denn hinter jeder Tür verbergen sich Geheimnisse - und die Identität des Mörders ist nur eines davon ...

Ein atmosphärisch dichter und spannungsgeladener Roman über Vorurteile, Misstrauen und das verborgene Leben von Frauen

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2025

Dunkle Abgründe

0

Die Handlung spielt im Jahre 1979 in Australien. Es ist Hochsommer und morgens um 3 Uhr in einem ruhigen Vorort schrubbt eine Frau Blut von ihrem Badezimmerboden. Ihr Mann ist derweil entspannt, obwohl ...

Die Handlung spielt im Jahre 1979 in Australien. Es ist Hochsommer und morgens um 3 Uhr in einem ruhigen Vorort schrubbt eine Frau Blut von ihrem Badezimmerboden. Ihr Mann ist derweil entspannt, obwohl er soeben einen Menschen umgebracht hat. Kurz nach Sonnenaufgang verbreitet sich der Tod von Antonio Marietti wie ein Lauffeuer in dem kleinen Ort unter den Nachbarinnen und mehr als eine möchte unbedingt herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Doch auf der Suche nach dem Mörder kommen immer mehr Rätsel und Geheimnisse ans Tageslicht.

Das Buch beginnt gleich spannend und direkt im Badezimmer mit den blutigen Fliesen. Im folgenden Kapitel lernt man die junge Tammy kennen, welche Antonio sehr gemocht hat und nun sehr bestrebt ist, den Mörder zu finden. Doch auf der Suche nach Spuren und Gründen, deckt sie auch das ein oder andere Geheimnis auf, welches wohl doch lieber im Geheimen hätte bleiben sollen. Es ist spannend bis zur letzten Seite geschrieben und kein reiner Krimi, denn die Autorin greift auch andere Themen auf. Unter anderem befasst sie sich mit gleichgeschlechtlicher Liebe, Frauenhass und Migranten. Alles in allem hat die scheinheilige Nachbarschaft so einiges an dunklen Geheimnissen im Nähkästchen versteckt. Nach außen hin richtig schön und nach innen hin, eröffnen sich Abgründe, mit denen man so nicht gerechnet hat. Dadurch wirkte das Buch spannend bis zum Schluss und hat mich zeitweise regelrecht gefesselt. Lobend erwähnen möchte ich den tollen Schreibstil der Autorin und dem sehr gut gewählten Cover.

Ich vergebe für dieses außergewöhnliche Buch volle 5 Sterne und empfehle es sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Handllung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.06.2025

Lügen, Geheimnisse und Schatten: Ein dunkles Gewebe aus Liebe, Verrat und Mord

0

„Lauter kleine Lügen“ von Kate Kemp überzeugt als bemerkenswerter Roman, der gekonnt Spannung mit gesellschaftlicher Analyse verbindet. Die Handlung ist im Australien der späten 1970er angesiedelt und ...

„Lauter kleine Lügen“ von Kate Kemp überzeugt als bemerkenswerter Roman, der gekonnt Spannung mit gesellschaftlicher Analyse verbindet. Die Handlung ist im Australien der späten 1970er angesiedelt und dreht sich um den Mord an Antonio Marietti – ein Ereignis, das eine ganze Vorstadtgemeinde aus dem Gleichgewicht bringt. Kemp thematisiert geschickt Vorurteile, Heimlichkeiten und die Dynamik innerhalb einer multikulturellen Gesellschaft. Ihre langjährige Erfahrung als Psychotherapeutin zeigt sich deutlich in der psychologischen Tiefe der Charaktere.
Im Mittelpunkt steht Tammy, eine intelligente und neugierige junge Frau, die zur inoffiziellen Ermittlerin der Geschichte wird. Ihre Beobachtungen sorgen für einen differenzierten Einblick in die Gemeinschaft: Identität, Zugehörigkeit und die allgegenwärtigen Spannungen kommen klar zum Ausdruck. Die Interaktionen zwischen Tammy, ihrer Freundin Debbie und anderen Nachbarn – etwa der Familie Lau – bringen die Herausforderungen und Besonderheiten des multikulturellen Australien authentisch zur Geltung.
Besonders bemerkenswert ist Kemps Fähigkeit, komplexe Themen wie soziale Erwartungen, familiären Druck und persönliche Traumata glaubwürdig darzustellen. Die Figur Naomi, die mit Depressionen, Schwangerschaft und Beziehungsproblemen ringt, verleiht dem Roman zusätzliche emotionale Tiefe.
Die Struktur des Romans, durchzogen von Metaphern aus der Welt der Ameisenkolonien, veranschaulicht auf innovative Weise das Spannungsfeld zwischen individuellen Bedürfnissen und gemeinschaftlichem Überleben. Das kriminalistische Element ist sorgfältig konstruiert: Mehrere Perspektiven und subtile Hinweise sorgen für anhaltende Spannung und fesselnde Lesedynamik.
Die Prosa ist klar und prägnant, die Dialoge spiegeln die gesellschaftlichen Strömungen der Zeit wider. Insgesamt liefert „Lauter kleine Lügen“ einen fundierten Beitrag zur feministischen Literatur, kombiniert mit einem anspruchsvollen Kriminalfall. Die Übersetzung von Barbara Röhl bleibt dem Originalton treu und erhält die Nuancen der Vorlage.
Fazit: Für Leserinnen und Leser, die Wert auf psychologisch fundierte Romane mit gesellschaftlicher Relevanz legen und gleichzeitig eine spannende Handlung erwarten, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handllung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.06.2025

Geheimnisvolles Vorstadtleben

1

Der Roman „Lauter kleine Lügen“ spielt in einem australischen Vorort in den siebziger Jahren. Im Mittelpunkt steht die Nachbarschaft des Warrah Place. Scheinbar idyllisch lebt es sich hier. Doch hinter ...

Der Roman „Lauter kleine Lügen“ spielt in einem australischen Vorort in den siebziger Jahren. Im Mittelpunkt steht die Nachbarschaft des Warrah Place. Scheinbar idyllisch lebt es sich hier. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus. Eines Morgens wird der abgetrennte Fuß von Antonio Moretti gefunden und nach und nach kommen einige Geheimnisse ans Licht.

Der Roman ist intelligent und mit Witz geschrieben. Es sind oft die kleinen Nebensächlichkeiten, die dem Buch eine besondere Note geben. Jeder in der Nachbarschaft hat Geheimnisse und die Autorin erschafft eine eindrückliche Kulisse. Dabei werden gesellschaftlich relevante Themen wie Homophobie und Rassismus und Vorurteile im Allgemeinen thematisiert.

Das Buch ist eher unterschwellig spannend und kein klassischer Krimi. Die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen komplett im Fokus dieses Romans. Die wechselnden Perspektiven lassen jedoch keinerlei Langeweile aufkommen.

Ein vielschichtiger und sehr atmosphärischer Roman, den ich nur empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handllung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.06.2025

Eine scheinheilige Nachbarschaft...! Atmosphärisch, spannend und gespickt mit feiner Ironie.

1

"Lauter kleine Lügen" von Kate Kemp ist als Paperback mit 496 Seiten bei Lübbe erschienen.

1979, Warrah Place, Australien. Eine Hausfrau schrubbt mitten in der Nacht Blut von den Fliesen in ihrem Haus, ...

"Lauter kleine Lügen" von Kate Kemp ist als Paperback mit 496 Seiten bei Lübbe erschienen.

1979, Warrah Place, Australien. Eine Hausfrau schrubbt mitten in der Nacht Blut von den Fliesen in ihrem Haus, und am nächsten Morgen findet man einen abgetrennten Fuß - den des 19-jährigen Antonio Marietti. Somit kann die Polizei wohl von Mord ausgehen.
Bei den Befragungen stossen die Ermittler zunächst auf eine Mauer des Schweigens, die Leute aus der Siedlung wollen ihre Geheimnisse nicht preisgeben. Allerdings haben sie nicht mit Tammy gerechnet, einem Mädchen, dem es in den Sommerferien sehr langweilig ist und das damit beginnt, die Menschen um sich herum nach allen Regeln der Kunst auszuspionieren...!

Zu Beginn lässt die Autorin ihre Leserschaft die Protagonisten ihres Buches genau kennenlernen. Sehr vielfältig, facettenreich und nach außen hin die netten Nachbarn, das sind sie alle. Aber alle haben sie auch ihre kleinen und größeren Geheimnisse, die sie verbergen - was allerdings niemanden daran hindert, gegenüber den Anderen extrem neugierig zu sein, und auch an Klatsch, Tratsch und einer brodelnden Gerüchteküche mangelt es keineswegs.

Auf spektakulär subtile Weise schafft es Kate Kemp, unzählige feine Verknüpfungen zu weben, kleinere "Verfehlungen" aufzudecken und die Bewohner von Warrah Place so darzustellen, wie sie eben sind. Voller Vorurteile, und da wird auch wenig an gesellschaftlichen Themen ausgelassen: Religion, Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Homosexualität und auc hausliche Gewalt werden hier thematisiert.

Tammy ist fest entschlossen, nicht nur ihre Studien über Ameisen den Sommer über fortzuführen, sondern erst recht, Antonios Mörder zu finden - was letztendlich nicht zum Erfolg führt, jedoch entblättern sich (mal mit, mal ohne ihre Einmischung) nach und nach teils schockierende, teils erheiternde Erkenntnisse, die die zwischenmenschlichen Strukturen und die Durchschnittsgesellschaft der Endsiebziger vortrefflich charakterisieren.
Und das aus einer besonders interessanten Perspektive, denn die Ansichten einer 12-jährigen sind nun einmal viel ehrlicher und reiner als die eines Erwachsenen, und bisweilen war es zudem höchst amüsant, wie Tammy Erlebnisse und belauschte Gespräche, deren Inhalt sie nicht verstanden hat, betrachtet und schildert.

Lügen Intrigen, Geheimnisse und Tabuthemen werden von Kate Kremp faszinierend erzählt, schonungslos auseinandergenommen, ihre Figuren sind sehr nahbar und der gesamte Erzählstil mit einem feinen, ironischen Humor unterlegt.

Mein Fazit: einfach herrlich, großartig und unbedingt lesenwert!

  • Einzelne Kategorien
  • Handllung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.06.2025

Gesellschaftskritik trifft Mörder-Mystery

1

„Lauter kleine Lügen “ – auf dem Cover schwebt der Titel etwas bedrohlich, eingefasst von dunklen Wolken, über den Fassaden zweier beschaulicher Vorstadthäuser. Der Klappentext verspricht einen Roman über ...

„Lauter kleine Lügen “ – auf dem Cover schwebt der Titel etwas bedrohlich, eingefasst von dunklen Wolken, über den Fassaden zweier beschaulicher Vorstadthäuser. Der Klappentext verspricht einen Roman über „Vorurteile, Misstrauen und das verborgene Leben der Frauen“.

Damit liefert der Buchumschlag eine perfekte Vorschau auf das, was Kate Kemp in ihrem Debütroman liefert: Einen ungeschönten Blick hinter die perfekten Vorstadtfassaden. Das beschauliche Vorstadtleben wird gleich auf den ersten Seiten erschüttert: Naomi, Hausfrau und Mutter, schrubbt mitten in der Nacht den Badezimmerboden. Am nächsten Tag ist klar: Der junge Antonio ist gestorben. Doch was genau ist passiert? Der kleine Mikrokosmos, eine Sackgasse in den 70er Jahren in Canberra, mitten im heißen Sommer wird mitsamt seinen Bewohner*innen ordentlich durcheinandergeschüttelt. Schnell wird klar: das Zusammenleben beruht auf hunderten kleinen Geheimnissen.

Wer jetzt einen klassischen Krimi erwartet, liegt allerdings falsch. Vielmehr ist „Lauter kleine Lügen“ ein Gesellschaftsroman, der neben den persönlichen Beziehungen auch den allgegenwärtigen Alltagsrassismus, Misogynie und Homophobie aufdeckt. Dabei teilt Kemp lauter kleine Begegnungen und Beobachtungen, die sich nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzen. Trotz der schweren Themen ist es ein leicht lesbares Buch, das mich stellenweise auch zum Schmunzeln gebracht hat. Besonders wenn die Gemeinschaft zusammenfindet und die unterschiedlichen Charaktere aufeinandertreffen, erinnert das Buch fast an ein Kammerspiel.

Erschreckenderweise sind die misogynen Strukturen, die Kate Kemp schonungslos aufdeckt, gar nicht so weit weg, wie das Setting vermuten lässt. Beim Lesen konnte ich oft Parallelen zur Gegenwart ziehen. Gerade mit Blick auf die politische Entwicklung in den USA in Bezug auf Gleichstellungsprozesse und Diversitätsprogramme hinterlässt das Buch ein ungutes Bauchgefühl, dass die schwere, drückende Atmosphäre der Sommerhitze spiegelt.

Ein unterhaltsames Buch für alle, die gerne gesellschaftskritische Literatur mit einer Prise Mystery und spannenden Figuren lesen. Ich freue mich auf mehr von Kate Kemp!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Handllung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre