Cover-Bild Flusslinien
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.03.2025
  • ISBN: 9783462313055
Katharina Hagena

Flusslinien

Roman
Mit Wärme, sprachlicher Kraft und feinem Witz erzählt Katharina Hagena von drei Menschen, drei Schicksalen – und zwölf Frühsommertagen an der Elbe, die alles verändern. »Flusslinien« ist ein so bewegender wie vielschichtiger Generationenroman über das Leben mit den Wunden, die uns zeichnen, und die Frage, wie man lernt loszulassen, zu vertrauen und weiterzuatmen.
Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin, jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe. Jeden Tag lässt sie sich von dem jungen Fahrer Arthur in den Römischen Garten bringen. Dort, mit Blick auf den Fluss, erinnert sie sich: an ihre Kindheit, den Krieg, ihre Liebhaber und an das, was sie über die einstige Gärtnerin dieses Parks weiß, Else, die große Liebe ihrer Mutter.
Die Erinnerungen halten Margrit am Leben – und die Besuche ihrer zornigen Enkelin. Luzie hat sich kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet und übernachtet nun allein in einer Hütte an der Elbe. Während sie Margrit, deren Mitbewohner und sich selbst im Keller der Seniorenresidenz tätowiert, versucht sie, Stich für Stich, ihre Kraft und ihr Leben zurückzugewinnen.
Und dann ist da noch Arthur. Wenn er gerade niemanden zur Dialyse fährt, sucht er mit einer Metallsonde den Strand ab, erfindet Sprachen, kämpft für gefährdete Arten und ringt mit einer Schuld.
Um nicht vom Strom der eigenen Erinnerungen fortgerissen zu werden, müssen sich die drei auf sich selbst besinnen. Und aufeinander einlassen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2025

»Wie bedauerlich, dass die Jugend immer nur an Jugendliche verschwendet wird.«

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Margrit ist 102 Jahre alt, lebt in einer Seniorenresidenz und lebt für Augenblicke des Glücks, wenn ihre Enkelin Luzie sie besucht oder ihr Fahrer Arthur mit ihr an die Elbe fährt. Von dort hat sie einen ...

Margrit ist 102 Jahre alt, lebt in einer Seniorenresidenz und lebt für Augenblicke des Glücks, wenn ihre Enkelin Luzie sie besucht oder ihr Fahrer Arthur mit ihr an die Elbe fährt. Von dort hat sie einen guten Blick auf die Landschaft. Obwohl sie nur mehr wenig sieht, und kaum was hört ist sie nicht negativ eingestellt, und sie erinnert sich. Enkelin Luzie muss sich nach dem Schlimmsten, was einer Frau passieren kann, wieder fangen und Boden unter die Füße bekommen und auch Arthur kämpft mit einem schweren Verlust. Scheinbar haben die drei wenig gemeinsam und doch sind sie verbunden ...

Der bildhaft niveauvolle Schreibstil der Autorin trug mich förmlich durch das Buch wie auf einer Daunendecke. Ihre Wortwahl und das Spiel mit der Sprache sind außergewöhnlich und das habe ich sehr genossen. Nach und nach taucht man in die Welt der drei Hauptpersonen ein und fühlt sich mit ihnen verbunden.
Margrit weiß, dass in ihrem Alter der Körper nicht mehr alles tut, was sie möchte. Durch ihre Gedanken erfährt man viel aus ihrem Leben. Ihr Sohn lebt weit weg in Australien, hat kleine Kinder in zweiter Ehe, die sie nur von Fotos kennt. Sie vermisst ihn und ist dankbar, dass Frieders erste Ehefrau mit Tochter Luzie nach Deutschland gekommen ist. Margrit hat so viele und vieles überlebt. Nun bleibt ihr nur noch der Wunsch, dass ihre Enkelin Luzie, trotz dem Schrecklichen, das ihr widerfahren ist, wieder einen Weg für sich findet. Und glücklich wird.
Luzie hat sich zurückgezogen, nicht nur vor der Welt, sondern auch in sich selbst. Ihr Schicksal, dass sich nach und nach entblättert, berührt und macht zornig zugleich. Vor allem die Reaktionen ihrer Freundin, der Schulkameradinnen, des übergriffig schmierigen Lehrers – eine Ohnmacht, aus der sie sich befreien muss. Damit nicht der Täter gewinnt.
Und Arthur, der trauert und Schuldgefühle hat. Eine schlimme Mischung. Der Autorin gelingt es, diese drei Personen, deren Einsamkeit greifbar ist, einander näher zu bringen.
Eine Geschichte, die nicht zu Ende erzählt wird und auch nicht kann, die nachdenklich stimmt und nachklingt, mitreißt und im Gedächtnis bleibt. Literatur vom Feinsten und von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.02.2025

Berührend und charmant

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Das Buch habe ich gerne gelesen. Katharina Hagena hat einen schönen Erzählstil. Leise, unaufgeregt und gleichzeitig sehr feinfühlig, mit einem feinen Humor und einer gut dosieren Prise Sarkasmus.
12 Tage ...

Das Buch habe ich gerne gelesen. Katharina Hagena hat einen schönen Erzählstil. Leise, unaufgeregt und gleichzeitig sehr feinfühlig, mit einem feinen Humor und einer gut dosieren Prise Sarkasmus.
12 Tage lang begleitet man Margrit, Arthur und Luzie in ihren Leben. Jeder hat eine ganz eigene Geschichte, jede hat mich auf eine ganz eigene Weise berührt.
Margrit habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie sieht nicht mehr so gut und das Hören, der für sie wichtigste Sinn, wird auch immer schlechter. Und sarkastische Witze übers Alter kann man mit 102 Jahren wohl am besten machen. Margrits Erinnerungen an ihr Leben, ihre Mutter und Else Hoffa, der Gestalterin des Römischen Gartens, in dem Margrit immer sitzt, sind sehr plastisch geschrieben. Man kann sich so problemlos die verschiedenen Episoden vorstellen und es ist so gefühlvoll geschrieben, dass jede Emotion bei mir durch die Seiten ankam.

Luzie ist auf den ersten Blick laut und direkt, unverblümt. Auf den zweiten Blick entdeckt man eine sehr verletzliche, manchmal verunsicherte und sensible junge Frau. Luzie kämpft darum, ihr Leben zurückzubekommen. Ihr altes Leben, eine Perspektive für die Zukunft. Ein erster Schritt ist eine Karriere als Tätowiererin. Ich fand die Idee, dass sie der 102 jährigen Margrit ein großflächiges Tattoo sticht originell. Die dabei entstehenden Gespräche empfand ich als sehr intim und man bekommt den Eindruck, dass beide die Sicht der Anderen mit jeder Sitzung ein wenig besser verstehen lernen.

Arthur war für mich etwas schwierig zu fassen. Sein Schicksal und die vermeintliche Schuld, an der er trägt, hat mich nicht weniger erschüttert. Trotzdem blieb er für mich meist blass und seine Beweggründe (wie etwa den Naturschutz, der mir als mehr als bloßes Interesse am Schutz der Natur erschien) nicht immer begreifbar.

Im Zusammenspiel aller drei Figuren entsteht aber eine in sich schöne Geschichte, warmherzig erzählt und trotz der vielen ernsten Themen auch mit einem charmanten Witz erzählt. Das lockert die Geschichte immer wieder etwas auf, man kann durchatmen bevor man mit wieder mit ernsten Themen konfrontiert wird.

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Veröffentlicht am 06.05.2025

berührend

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Auf das Buch Flusslinien von Katharina Hagena habe ich mich sehr gefreut, da ich den Schreibstil der Autorin sehr mag. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Margit ist schon 102 Jahre und lebt ...

Auf das Buch Flusslinien von Katharina Hagena habe ich mich sehr gefreut, da ich den Schreibstil der Autorin sehr mag. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Margit ist schon 102 Jahre und lebt in einer Seniorenresidenz in der Nähe des römischen Gartens Hamburgs, in den sie sich jeden Tag von Artur fahren lässt, um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Ihre Verbundenheit zu diesem Garten hängt mit ihrer Mutter und deren Freundin zusammen, ein Geheimnis welches sie in sich trägt. Luzie hingegen hat mit eigenen Problemen zu kämpfen und Artur hadert mit einer Schuld, die er meint, auf sich geladen zu haben.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der drei Protagonisten Margit, ihrer Enkelin Luzie und Artur in einzelnen Kapiteln. Die Autorin versteht es wieder einmal, mit ihrem ruhigen und einfühlsamen Schreibstil eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen, die Einblick in das Leben unterschiedlicher Generationen gibt. Besonders beeindruckend ist die Entwicklung von Einzelkämpfer zur Öffnung anderen Menschen gegenüber.

Die Themen Familie, Freundschaft, Leben, Tot und Trauer finden einen angemessenen Platz in dem Roman.

Veröffentlicht am 10.06.2025

Altersweise

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Die 102 jährige Margrit lebt in einer Hamburger Senioren Residenz. Jeden Tag läßt sie sich von dem jungen Fahrer Artur zu den Römischen Gärten am Elbufer fahren und sinniert dort über ihr langes erfülltes ...

Die 102 jährige Margrit lebt in einer Hamburger Senioren Residenz. Jeden Tag läßt sie sich von dem jungen Fahrer Artur zu den Römischen Gärten am Elbufer fahren und sinniert dort über ihr langes erfülltes Leben als Stimmbildnerin und ihre verstreute Familie.
In weiteren Abschnitten geht es um den Fahrer Artur der Sprachen für Phantasie Filme erfindet und das Verschwinden seines Zwillingsbruders Theo nie verwunden hat. Außerdem gibt es da Luzie, die 18 jährige Enkelin von Margrit die nach einem traumatischen Erlebnis in Australien bei ihrem Vater zurück nach Hamburg zur Mutter geht und oft bei Margrit weilt.
Luzie hat gerade die Schule abgebrochen und möchte Tätowiererin werden. Margrit bietet ihr an, an ihr zu üben. Da die Ewigkeit die so ein Tattoo auf dem Körper bleibt bei ihr eher überschaubar ist.

Die Themen des Buches sind breit gefächert und irgendwie von jedem nur ein bisschen. Breiten Raum nimmt das Altern und Erinnern ein, aber auch Verlust und Trauma Bewältigung. Der Schreibstil ist ruhig, über manche Teile des Buches fast zu ruhig. Die Personen werden gut beschrieben und das zunächst etwas merkwürdige Detail des Tätowierens gewinnt zum Ende hin an Bedeutung.

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Veröffentlicht am 03.05.2025

Schöne Geschichte

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Flusslinien besticht durch einen poetischen, ruhigen Erzählstil, der viel Raum für Zwischentöne lässt.
Die Erzählung springt behutsam zwischen den Zeiten und Perspektiven und beleuchtet Themen wie Erinnerung, ...

Flusslinien besticht durch einen poetischen, ruhigen Erzählstil, der viel Raum für Zwischentöne lässt.
Die Erzählung springt behutsam zwischen den Zeiten und Perspektiven und beleuchtet Themen wie Erinnerung, Verlust, Verbundenheit und Selbstfindung.
Katharina Hagena schafft es, die Lebensgeschichten dreier Generationen feinfühlig zu verknüpfen. Besonders gelungen sind die Charakterzeichnungen – sie wirken lebendig, eigenwillig und glaubhaft. Die fließende Sprache und die wunderschönen Naturbeschreibungen verleihen dem Roman eine melancholische Tiefe. Trotz dieser Stärken bleibt die Geschichte im Rückblick etwas blass. Die Eindrücke sind während des Lesens stark, verflüchtigen sich aber rasch. Ein schönes, nachdenkliches Buch – doch nicht unbedingt eines, das dauerhaft nachhallt.

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