Cover-Bild Wild wuchern
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 26.02.2025
  • ISBN: 9783328603924
Katharina Köller

Wild wuchern

»Ein Roman wie eine Naturgewalt: Stürmisch, fesselnd und dabei voller Zärtlichkeit.« (Doris Knecht)
»Katharina Köller erzählt beherzt, feinsinnig und abgründig. Ein soghaftes Alpen-Kammerspiel.« Daniela Dröscher

Marie rennt panisch einen Berg hinauf. Auf der Flucht vor einer Welt, in der vieles aus dem Lot geraten ist, sucht sie Schutz bei ihrer Cousine Johanna. Ausgerechnet bei Johanna, die seit Jahren wie eine Eremitin auf einer entlegenen Tiroler Alm lebt. Marie und Johanna, sie könnten nicht unterschiedlicher sein: die scharfzüngige Wienerin, Luxusgeschöpf aus einer Luxuswelt, zugleich verwöhnt und verachtet von Ehemann Peter – und das »wilde Tier im Körper von einem Menschen« (Marie über Johanna), das beim Erwachsenwerden scheinbar die Sprache verloren und die Gesellschaft hinter sich gelassen hat. Für die beiden Frauen beginnt ein ungewöhnliches Kräftemessen, ein Ringen um ihr Selbstverständnis, aber auch um einen gemeinsamen Weg.

In ihrem so poetischen wie politischen Roman, Märchen, Parabel und pulsierende Zivilisationskritik in einem, feiert Katharina Köller zwei Frauen und ihren eigensinnigen Aufbruch ins Leben.

»Ich war dort, wo man mich hingepflanzt hat, wie ein Ziergewächs in einem Topf. Jetzt bin ich hier und wuchere.«

»Kann man noch weiblicher, noch österreichischer, noch besser schreiben? Ich denke nicht!« Mareike Fallwickl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2025

Hat mich komplett umgehauen

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In diesem Jahr bin ich immer wieder über das Buch gestolpert und die durchweg positiven Stimmen hatten mich so neugierig gemacht, dass ich es im Sommer gekauft hatte. Da lag es nun bis gestern auf einem ...

In diesem Jahr bin ich immer wieder über das Buch gestolpert und die durchweg positiven Stimmen hatten mich so neugierig gemacht, dass ich es im Sommer gekauft hatte. Da lag es nun bis gestern auf einem Stapel und wurde von mir einige Monate ignoriert…
Ich wollte dann gestern einfach nur mal reinlesen und es gegebenenfalls wieder abstoßen, wenn’s doch nichts für mich ist. Tja und dann konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen - es hat mich schlicht und ergreifend umgehauen. Was für ein kraftvoller Schreibstil! Kurze prägnante Sätze, schlichte Sprache und alles auf den Punkt. Wir befinden uns in den Gedanken Maries, die auf der Flucht vor ihrem Mann ist. Sie flieht von Wien nach Tirol, rauf auf den Berg auf dem ihre gleichaltrige Cousine ein Einsiedlerleben führt.
Zu sagen haben sie sich nach all den Jahren nichts, aber wir erfahren nach und nach, eingebettet in Naturbeschreibungen und -gewalten, über die Familienstruktur und was genau geschah.
Ein toller Roman, der mich komplett mein Umfeld vergessen ließ.

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Veröffentlicht am 22.07.2025

Beste Literatur zur Selbstfindung

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Meine Meinung:


Marie flüchtet panisch einen Berg in Tirol hinauf. In ihrem Rucksack befindet sich überwiegend sinnloses Zeug, da sie die Flucht von ihrem Ehemann in Wien nicht geplant hatte. Ihr Ziel ...

Meine Meinung:


Marie flüchtet panisch einen Berg in Tirol hinauf. In ihrem Rucksack befindet sich überwiegend sinnloses Zeug, da sie die Flucht von ihrem Ehemann in Wien nicht geplant hatte. Ihr Ziel ist die Hütte ihrer Cousine Johanna, die dort seit vielen Jahren wie eine Eremitin lebt und Tiere mehr schätzt, als Menschen. Marie ist sich sicher, dass Johanna besonders SIE als störend empfinden wird, womit sie sich wirklich nicht täuscht.

Als Erstes möchte ich die österreichische Mundart erwähnen, die mir das Gefühl gegeben hat, wirklich in einer Hütte in Österreich zu sein. Die bergige Einöde hatte nicht nur für Marie etwas Meditatives; auch ich habe beim Lesen ein paar Gänge heruntergeschaltet.

Johanna redet kaum ein Wort mit Marie. Die Ausreißerin aus Wien ist ihr schon arg lästig und erinnert sie an Dinge aus der Vergangenheit, an die sie nicht mehr erinnert werden möchte. Dennoch pflegt sie die Goldmarie gesund. Der Weg zu ihrer Hütte war beschwerlich und so eine verwöhnte Wienerin wird von den Witterungen in den Bergen schnell krank.

Marie findet so ziemlich alles ekelhaft in Johannas Hütte. Die Bettdecke stinkt nach Ziegen 🐐 und im oberen Stockwerk hausen Mäuse. 🐁 Es gibt nur kaltes Wasser und karges Essen. Marie hilft rund um die Hütte und kocht das Mittagessen. Sie lernt Zäune ausbessern, das Dach auf der Hütte reparieren und mit einer Sense das Gras zu mähen. Nach einiger Zeit bemerkt sie jedoch, wie gut ihr das einfache Leben bekommt. Selbst das spartanische Essen schmeckt ihr mittlerweile nach der schweren Arbeit ausgezeichnet. Sie erfreut sich an dem Anblick eines Hirschen, den sie eigentlich nur aus dem Zoo kennt.

>>Obwohl ich so ausgezehrt bin, fühle ich mich stärker. Wacher. Durchbluteter. Sauerstoffdurchzogener. Da ist eine ganz neue Kraft in mir drinnen, eine urige Kraft. << (Seite 72)

Spiegel gibt es keinen, was ihr den Stress nimmt, immer perfekt aussehen zu müssen. Nur im Brunnenwasser sieht sie ihr verzerrtes Antlitz. Doch die Uhr tickt! Johanna will nicht, dass sie bleibt ...

Kein Krimi könnte für mich spannender sein, als dieses Buch. Die Frage, was denn genau passiert ist, wird bis zum Ende aufrecht gehalten. Sei es die Flucht von Marie oder die selbstgewählte Einsamkeit von Johanna, die ihre Ziegen und eine Eule mehr liebt, als die Gesellschaft von Marie.

Familiäre Begebenheiten aus der Vergangenheit kommen langsam und sehr zögerlich ans bergige Tageslicht. Sie beantworten nach und nach die Fragen, die mich durch die Geschichte getrieben haben. Ich fand sie sehr traurig und habe mich dennoch darüber gefreut, wie sich die Cousinen wieder näher gekommen sind.

Fazit

Ich habe als Kind wahnsinnig gerne Heidi gelesen und somit dieses Buch geliebt, da ich einige Parallelen erkennen konnte. Sei es der Großvater von den Cousinen oder deren Mütter, die mich beide ein bisschen an Frau Rottenmeier erinnert haben. Warum das so ist, empfehle ich Euch selbst zu erkunden.

Der Schreibstil ist wahnsinnig charmant, was dem österreichischen Dialekt geschuldet ist. Die Geschichte enthält schwierige Themen, die den einen oder anderen triggern könnten. Gewalt in der Ehe und gegenüber Tieren.


Es sind Krimielemente enthalten, die der zwei Frauengeschichte Spannung einhauchen. Das Ende hat mich leider nicht überzeugen können. Die Dinge entwickelten sich für meinen Geschmack zu abrupt und haben eine ganz wichtige Frage offen gelassen.

Eine klare Empfehlung, trotz Kritikpunkte.

Danke, Katharina Köller. Bitte mehr davon.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Jahreshighlight

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Eine lebendige und stürmische Geschichte über die Tatsache, wer wir sind. Die Story konnte mich von der ersten Seite fesseln. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich so begeistert von einem Roman sein ...

Eine lebendige und stürmische Geschichte über die Tatsache, wer wir sind. Die Story konnte mich von der ersten Seite fesseln. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich so begeistert von einem Roman sein könnte. Liebe und Leidenschaft zur Natur trifft auf eine außergewöhnliche Freundschaft von Marie und Johanna. Sie sind vollkommen verschieden, sie müssen miteinander klarkommen. Allmählich wird einem klar, dass die Story noch tiefer greift, auf Kindheitserinnerungen beziehungsweise Trauma aus der Vergangenheit, die die Mädchen durchmachen müssten, jede auf unterschiedliche Art und Weise. Roh und unbändig wirkt die Erzählung. Es ist ein Meisterwerk, das einem die Augen öffnet und zum Leben erweckt.

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Veröffentlicht am 09.05.2025

Großartige Literatur!

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WILD WUCHERN
Katharina Köller
Marie flieht in die Tiroler Alpen – dorthin, wo ihre Cousine Johanna seit Jahren zurückgezogen in einer abgelegenen Berghütte lebt. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen ...

WILD WUCHERN
Katharina Köller
Marie flieht in die Tiroler Alpen – dorthin, wo ihre Cousine Johanna seit Jahren zurückgezogen in einer abgelegenen Berghütte lebt. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Peter sucht sie Zuflucht an einem Ort, an dem er sie hoffentlich zuletzt vermuten würde. Sie ist überzeugt, dass er nie auf die Idee käme, ausgerechnet bei ihrer absonderlichen Cousine nach ihr zu suchen – jener Frau, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Die letzten Male, als sie zu fliehen versuchte, versteckte sie sich in Italien – doch er hatte sie dort immer wieder aufgespürt.

Cousine Johanna ist alles andere als erfreut, als Marie mitten in der Nacht mit einer blutenden Kopfverletzung vor ihrer Tür steht. Ihr gemeinsamer Großvater hatte Marie einst der Hütte verwiesen, und die quirlige, luxusverwöhnte Cousine konnte sie hier oben schon gar nicht gebrauchen.

Katharina Köller zeichnet ein Porträt zweier Frauen, die trotz ihrer Zwillingsmütter unterschiedlicher nicht sein könnten: Johanna – still, in sich gekehrt, die Worte schon als Kind nur zögerlich über die Lippen bringend. Und Marie – laut, lebenshungrig, der Mittelpunkt jeder Party.

Nach und nach erfahren wir Dinge aus ihrer Kindheit und Gegenwart, die sich am Ende des Buches zu einem großen Ganzen fügen.

Wow, was für ein gewaltiges Buch! Wer Kitsch oder Sentimentalitäten erwartet, wird hier nicht fündig. Statt klassischer Kapitel erleben wir einen rasanten Gedankenstrom – Maries innere Stimme treibt den Text atemlos voran und zieht uns mit in ihren Strudel. Mich hat dieser Stil vollkommen gepackt: poetisch, bildgewaltig, eindringlich, wild wuchernd, kraftvoll – und erfrischend anders.

Wer wortgewandte Literatur liebt, der sollte dieses Buch auf keinen Fall verpassen.
5/5

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Kraftvoll, wild, urwüchsig – Wild wuchern von Katharina Köller

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Marie ist ein hübsch anzusehendes Stadtgewächs aus Wien, das sich in großer Not zu ihrer eremitisch lebenden Cousine Johanna flüchtet. Beide Frauen verbinden lange verschwiegene Geheimnisse und die große ...

Marie ist ein hübsch anzusehendes Stadtgewächs aus Wien, das sich in großer Not zu ihrer eremitisch lebenden Cousine Johanna flüchtet. Beide Frauen verbinden lange verschwiegene Geheimnisse und die große Frage, ob sie wirklich sein dürfen, wer sie im tiefsten Inneren sind.

Katharina Köller schreibt in wunderbar authentischer Sprache aus der Perspektive von Marie, die sich mit blutender Platzwunde an einen sicheren Ort flüchtet. Ausgerechnet die Alm der Großeltern, mit der sie ein dunkles Geheimnis verbindet, und die heute von ihrer gänzlich zurückgezogen lebenden und schon immer irgendwie sonderbaren Cousine Johanna bewohnt wird.

Eingerahmt in die Naturgewalt und Schönheit der Tiroler Berge erleben die beiden Frauen Momente im Hier und Jetzt. Um die Gegenwart und auch ihre persönliche Verschiedenheit in ihrer ganzen Tragweite zu begreifen, schweifen sie in Sequenzen immer wieder in ihre Vergangenheit und jeweils eigenen Geschichten ab.

„Wild wuchern“ geht mit klugem Sachverstand und einfachen Worten großen Fragen auf den Grund. Unterlegt mit wohldosiert eingesetzter, kraftvoller Bildsprache dürfen Leser:innen die beiden Protagonistinnen dabei begleiten, herauszufinden, wer hier „richtig“ und „falsch“ ist, wer Schuld trägt und was Schuld denn überhaupt ist.

Ein kraftvolles, wundervolles Plädoyer für Individualität, Emanzipation und Toleranz, eingebettet in eine atemberaubende Kulisse.

Dieses Buch ist auch ganz ohne große Action und wortreich ausformulierte Dramen eine klare Leseempfehlung und geht unter die Haut!

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