Cover-Bild Das Leben eines Anderen
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 11.04.2022
  • ISBN: 9783518430552
Keiichirō Hirano

Das Leben eines Anderen

Roman
Nora Bierich (Übersetzer)

Akira Kido lebt in Yokohama, ist Ende dreißig, Vater eines vierjährigen Sohnes, Ehemann und Scheidungsanwalt. Er hadert mit seinem Leben, seiner Ehe, alles erscheint ihm festgefahren und auf unbestimmte Weise falsch. Da wird er von einer ehemaligen Klientin aufgesucht und um Ermittlungen zu ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann Daisuke gebeten. Ein Jahr nach dessen Tod stellte sie fest, dass Daisukes Identität auf einer Lüge basierte: sein Name, seine Vergangenheit, seine Personalakte – alles gefälscht, Daisuke war nicht derjenige, der er vorgab zu sein. Kido beginnt mit den Recherchen und deckt ein komplexes System von Identitätstausch auf. Bis er schließlich selbst von der Idee verführt wird, sich das Leben eines anderen Mannes anzueignen, um dem eigenen Schicksal zu entgehen.

Was geschieht, wenn wir mit einer anderen Person die Identität tauschen? Wie liebt man, wie lebt man in der Lüge? Keiichirō Hirano, der große, bisher unübersetzte Gegenwartsautor Japans, schreibt in einem raffinierten literarischen Spiel über eine scheinbar ganz normale japanische Familie – und über das fatale Verlangen, das Leben eines Anderen zu führen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2022

Ein großer Roman dieses Frühjahrs

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Inhalt:
Kido lebt ein ganz normales Leben als Anwalt, er ist Familienvater und seine Ehe ist nach all den Jahren zwar nicht unglücklich, aber doch nicht unproblematisch. Als er eines Tages von einer früheren ...

Inhalt:
Kido lebt ein ganz normales Leben als Anwalt, er ist Familienvater und seine Ehe ist nach all den Jahren zwar nicht unglücklich, aber doch nicht unproblematisch. Als er eines Tages von einer früheren Mandantin kontaktiert wird, deren Mann bei einem Arbeitsunfall tödlich verunglückt ist, entspinnt sich ein Flickenteppich aus Identitäten und Lügen. Und schon bald stellt sich nicht nur die Frau des Mannes die Frage, wer dieser überhaupt war, sonder Kido selbst tritt immer mehr ein, in einen Strudel aus der Frage: Kann jeder seine Identität wechseln und was wäre, wenn er dies tun würde...

Meine Meinung:
Dieser Besteller aus Japan ist eine der Neuentdeckung im Literaturbetrieb für mich persönlich. Denn von der ersten Seite an, merkte ich, dieses Buch ist wie für mich gemacht.

Der Einstieg in die Geschichte ist famos gewählt, strotzt vor Überraschungen und glänzt durch einen hervorragenden Schreibstil des Autors, der es in Perfektion versteht, den perfekten Mix aus literarischen Sätzen und flüssigem, lebhaften Schreibstil zu kreieren.

Hinzu kommen vorliegend Charaktere die ebenso wie der Schreibstil super lebendig sind, eigen, normal stereotypisch, sondern stets originelle und authentisch sind. Und genau dies macht diesen Roman so einzigartig, man muss immer weiterlesen, möchte wissen, was sich hinter den Geschichten der Charaktere verbirgt, erwartet hinter jeder Seite eine Wendung oder ein Geheimnis.

So ist dieser literarische Roman nicht nur toll zu lesen, sondern auch spannend und nebenbei eine höchst interessante Charakterstudie. Und nicht zuletzt, greift der Autor die Probleme unserer Gesellschaft (wie Rassismus) gekonnt auf, führt sie uns vor Augen, sondern steht's aus allen Blickwinkeln mit so viel Geist und sprachlicher Intelligenz.

Mein Fazit:
In meinen Augen ein großartiger, facettenreicher und großer Roman dieses Frühjahrs!

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Ein Buch, welches einen als Leser bereichert und dabei jede Seite ein literarisches Geschenk ist !

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Inhalt:
Akira Kido ist eigentlich Scheidungsanwalt, als er von einer früheren Mandantin um Hilfe gebeten wird.
Diese muss nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes feststellen, dass dessen Leben, ein ganz ...

Inhalt:
Akira Kido ist eigentlich Scheidungsanwalt, als er von einer früheren Mandantin um Hilfe gebeten wird.
Diese muss nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes feststellen, dass dessen Leben, ein ganz anderes war, als er es sie glauben ließ. Mehr noch, sein Leben, seine Identität eine reine Lüge war. Kido begibt sich auf die Suche nach der Identität eines Mannes, trifft viele Identitäten und lernt sich dabei selbst kennen. Und schon bald ist die Frage nach der Identität und dem Betrug um diese, nicht nur ein abstrakter Fall, sondern eine Frage die immer persönlicher für Kido wird. Wie kann ein Mann seine Identität zurücklassen und welch Art von man muss man dafür sein?

Meinung:
Manchmal schlägt man ein Buch auf und weiß binnen weniger Sätze, dieses Buch schlägt in das Leserherz ein, wie es nur Lieblingsbücher tun können. Und genauso ging es mir mit diesem Roman des japanischen Schriftstellers Keiichirō Hirano.

Zunächst einmal überrascht der Autor bereits auf den ersten Seiten mit seinen Schreibstil. Dieser ist so flüssig zu lesen und besitzt gleichzeitig eine Sprachgewalt und eine sensible sehr ruhige Art auf das Leben zu blicken, dass man an den imaginären Lippen des Autors hängen bleibt. Hinzu kommen Charaktere die vielschichtig sind, die eben nicht den klischeehaften, zu erwartenden Weg gehen, sondern echt sind und dabei bestechend tiefgründig.

Und genauso ist auch die Geschichte, diese ist emotional, aber dabei sehr subtil, zart und durchdacht und dabei in der Emotionalität nie aufdringlich, sondern stets psychologisch interessant.

Hinzu kommt, dass dieses Buch nicht nur literarisch brilliant ist, sondern teilweise auch spannend wie ein Kriminalroman, dass man dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag, sondern in einen Sog aus Atmosphäre und gesellschaftlich interessanten und kritischen Themen hineingezogen wird.

Fazit:
Für mich ein absolutes Jahreshighlight. Ich hoffe sehr, dass von diesem Autor noch viele Bücher übersetzt werden, denn er stellt eine wahre Bereicherung im Bücherregal dar.
Ein einfach großartiges Buch!

Veröffentlicht am 11.04.2022

Eindringlich & intensiv

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„Das Leben eines Anderen“ ist der erste Roman des japanischen Bestsellerautors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde.

Der Scheidungsanwalt Akira Kido lebt in der japanischen Großstadt Yokohama. ...

„Das Leben eines Anderen“ ist der erste Roman des japanischen Bestsellerautors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde.

Der Scheidungsanwalt Akira Kido lebt in der japanischen Großstadt Yokohama. Er ist verheiratet und hat einen kleinen vierjährigen Sohn. So richtig glücklich ist er nicht, ihm fehlt etwas in seinem Leben, es ist einseitig und festgefahren. Durch eine Klientin, dessen verstorbener Ehemann ein Leben geführt hat, das durchweg auf Lügen aufgebaut war, wird er auf einen eigentlich ganz unvorstellbaren Gedanken gebracht. Kann er seine Identität wechseln ? Aus seinem Leben ausbrechen ?

Mit seiner Vorrede hat mich der Autor bereits so dermaßen neugierig gemacht, dass ich direkt weiterlesen musste und im Anschluß konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Das Leben von Akira Kido ist ein Leben, das sicherlich so oder in ähnlicher Weise viele erfolgreiche Anwälte führen und das durch seinen Entschluß eine andere Identität anzunehmen in eine unglaubliche Richtung geht.

Die Story ist komplex und vielschichtig. Es geht um Identität, Fremdenfeindlichkeit, koreanischen Rassismus in Japan, Lügen, den Tod und Verrat und es gibt interessante Einblicke in die japanische Kultur und das japanische Rechtssystem. Die Anzahl der Themen ist groß, die der Autor hier in gerade einmal 360 Seiten gepackt hat, aber genau das ist es, was diese ungewöhnliche Lebensgeschichte so interessant und mitreißend gemacht hat.

Ich kann diesen eindringlichen Roman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Nachdenklicher und feinsinniger Roman

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Zu Beginn fand ich den Schreibstil etwas ungewöhnlich, aber das scheint der japanischen Sprache geschuldet zu sein, da ich dieses Empfinden auch bei anderen (ins Deutsche übersetzte) japanischen Büchern ...

Zu Beginn fand ich den Schreibstil etwas ungewöhnlich, aber das scheint der japanischen Sprache geschuldet zu sein, da ich dieses Empfinden auch bei anderen (ins Deutsche übersetzte) japanischen Büchern hatte. Ich habe mich aber sehr schnell daran gewöhnt, da mich der Inhalt sofort gefesselt hat. Nachdem eine Klientin den Anwalt Akira Kido damit beauftragt ihre Angelegenheiten zu regeln, da ihr verstorbener Mann sich einer anderen Identität bedient hatte, verliert er sich in dem Thema des Identitätshandels und seiner eigenen Geschichte. Schritt für Schritt folgt man seinen Gedanken und Handlungen und kommt der Wahrheit langsam auf die Spur. Man erfährt viel über die japanische Gesellschaft und warum so ein Schritt für manche Personen eine Lösung sein kann. Dabei werden einige philosophische Fragen aufgeworfen und die Bedeutung der eigenen Vergangenheit beleuchtet. Die Hauptpersonen waren mir alle sehr sympathisch. Der Roman ist sehr feinsinnig, nachdenklich und trotzdem sehr spannend. Sehr gute Unterhaltung!

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Literatur aus Japan

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Japanische Literatur interessiert mich sehr, oft ist sie aber auch von einer gewissen Zurückhaltung im Ausdruck geprägt.
Auf „Das Leben eines anderen“ von Keiichiro Hirano trifft das zu. Auf der Oberfläche ...

Japanische Literatur interessiert mich sehr, oft ist sie aber auch von einer gewissen Zurückhaltung im Ausdruck geprägt.
Auf „Das Leben eines anderen“ von Keiichiro Hirano trifft das zu. Auf der Oberfläche gesehen herrscht eine Sachlichkeit vor, das man glauben könnte, man lese einen nüchteren Bericht über den Vorffall eines Identiätstausch.
Etwas genauer betrachtet ist der Roman aber keinesfalls emottionslos, das wird sensibel über die Figuren gesteuert.
Da ist z.B. Rie, die schon viel Pech hatte und deren Ehemann plötzlich verstorben ist und dann stellt sich noch heraus, dass er nicht der war, für den er sich ausgegeben hatte.
Der Rechtsanwalt Kido Akira untersucht für sie die Sache und macht sich auf die Suche nach Mister X.
Kido ist die zentrale Hauptfigur. Er ist ein ruhiger Mann, ein Japaner von koreanischer Abstammung in dritter Generation.
Man erfährt auch eine ganze Menge vom Leben der japanischen Gesellschaft.
Dazu gehört zum Beispiel die Identitätsfrage der Zainichi, also der kroeanischen Minderheit in Japan und deren Diskreminierung durch die extreme Rechte.

Für mich ist das Entwerfen der Figuren eine große Stärke des Autoren, von dem ich gerne noch weitere Bücher lesen würde.