Cover-Bild Grischa 1: Goldene Flammen
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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 22.07.2014
  • ISBN: 9783551313263
Leigh Bardugo

Grischa 1: Goldene Flammen

Henning Ahrens (Übersetzer)

Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Unscheinbar und still lebt sie im Schatten ihres Kindheitsfreunds Maljen, dem erfolgreichen Fährtenleser und Frauenschwarm. Keiner darf wissen, dass sie heimlich in ihn verliebt ist, am allerwenigsten er selbst. Erst als sie ihm bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich Alinas Dasein auf einen Schlag. Man munkelt, sie hätte übermenschliche Kräfte, und nicht zuletzt der Zar selbst wird nun auf sie aufmerksam …

Dies ist der erste Band der Grischa-Trilogie von Leigh Bardugo.

Alle Bände der preisgekrönten Fantasy-Serie:

Grischa. Goldene Flammen
Grischa. Eisige Wellen
Grischa. Lodernde Schwingen

Die Grischa-Serie ist abgeschlossen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2017

Flammenmädchen

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Alina ist ein Waisenmädchen, klein, mager, im Schatten ihres übelst gut aussehenden besten Freundes Maljen stehend, der einfach alles kann: nett sein, fantastisch aussehen, Spuren lesen wie kein zweiter. ...

Alina ist ein Waisenmädchen, klein, mager, im Schatten ihres übelst gut aussehenden besten Freundes Maljen stehend, der einfach alles kann: nett sein, fantastisch aussehen, Spuren lesen wie kein zweiter. Sie dienen in der Armee des Zaren. Bei der Durchquerung der "Schattenflur", einem Landstrich ohne Licht und voller Gefahren, stellt sich heraus, das Alina eine Grischa ist - eine magisch begabte Person. Sie kommt in die Obhut des "Dunklen", des obersten Grischa, der sie ihre Gaben lehren und in einem Palast wohnen lässt. Doch Alina kommt einer Verschwörung auf die Spur, und sie muss sich entscheiden, wie sie handeln will.

Man kann bereits hier die Ideen, das Können und auch den guten Schreibstil hervorblitzen sehen, die mich im "Das Lied der Krähen" fast aus den Socken gehauen haben. Allerdings lässt sich die Autorin hier noch sehr von Klischees leiten: das unscheinbare Harry-Potter-Mädchen, der Mega-Freund, der alles kann und in den sie natürlich unsterblich verliebt ist, ein paar Bösewichte rechts und links des Weges, die bösartig Steine in den Weg werfen. Aber man merkt auch, dass sie ab und zu schon mal gern aus der Klischeekiste ausbricht. Der Oberbösewicht ist nicht nur böse, er hat sich von seiner Macht korrumpieren lassen - logisch, es ist egal, ob so einer tötet, weil er ein hehres Ziel hat oder weil er es kann, aber ich mochte seine Charakterisierung jedenfalls lieber als die von Maljen, dessen fast durchgehendes Superkönnen mir dezent auf die Nerven ging. Ein guter Beginn, schnell zu lesen. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 05.05.2023

Grischa 01 - Goldene Flammen

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Vorab: Meine Erwartungen
Grischa wollte ich vor Ewigkeiten bereits mal gelesen haben.
Meine Schwester hat diese Bücher geliebt.
Ich gehe nun relativ unbefangen an dieses Buch heran, denke ich. Ich warte ...

Vorab: Meine Erwartungen
Grischa wollte ich vor Ewigkeiten bereits mal gelesen haben.
Meine Schwester hat diese Bücher geliebt.
Ich gehe nun relativ unbefangen an dieses Buch heran, denke ich. Ich warte jedoch einige romantische Aspekte in einer eigenen Fantasywelt.

Zumindest ist es eine Ich-Person. Das freut mich schon mal :)

Cover und Titel
Ich mag das Cover. Es ist recht einfach gehalten, aber die Gestaltung gefällt mir sehr gut. Diese verwaschenen, weichen Zeichnungen (ich bin kein Kenner, aber ist das Acryl?) in Kombination mit einem "harten" Titel. Und ein verwaschener Untergrund. Gefällt mir :)

Der Titel ist ebenfalls recht einfach gehalten. Grischa erschließt sich mir, über die Untertitel lässt sich streiten.

Meine Meinung
Die Grischa sind Menschen mit der Fähigkeit, die Elemente zu kontrollieren. Jeder Grischa hat dabei ein Spezialelement, wenn man so will. Unsere Protagonistin und Ich-Erzählerin Alina ist ebenfalls eine Grischa. Ohne, dass sie davon weiß.
In der Welt der Grischa, kommt diesen Menschen eine besondere Ausbildung zu.
So wie jedes Volk, haben auch die Grischa einen "Meister". Sie nennen ihn den Dunklen. Alina erregt insbesondere seine Aufmerksamkeit, als man ihre Fähigkeiten entdeckt, denn ihr steht eine ganz besondere Aufgabe zu.
Ohne groß etwas verraten zu wollen... Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt Intrigen, fragwürdige Handlungen und Bösewichte.
Prinzipiell eine gute Mischung, aber für mich persönlich waren die Charaktere alle etwas zu schwarz oder eben weiß gestrickt. Nach einem kurzen Hin und Her ist doch recht bald klar, wer welche Absichten verfolgt.
Abgesehen von dem einfachen Aufbau der Charaktere, finde ich sie doch recht gut gestaltet. Mit Alina war ich von Anfang an auf einer Wellenlänge, sodass ich sie gerne durch ihr Leben begleitet habe.
Die Seiten haben sich auch super weglesen lassen. Sobald man mit dem Schreibstil warm geworden ist, kann man sich gut in die Geschichte hineinfallen lassen.

Außerdem bleiben noch einige Fragen für kommende Bände! Ich möchte unbedingt weiterlesen.

Fazit
Ein Jugend/Fantasy Buch mit einer kleinen Dreiecksbeziehung. Eine Geschichte, die durchaus Potential hat und sich leicht lesen lässt.

Ich finde es auf jeden Fall schön, dass ich den zweiten Band im Regal stehen habe.

Empfehlung
Wenn du Lust auf ein lockeres Fantasy Buch hast, kannst du gerne zugreifen. Eine Liebesgeschichte ist auch vorhanden, sowie auch ein kleiner Krieg :)

Veröffentlicht am 29.10.2018

Hatte nach der Krähen Saga etwas anderes erwartet ... Solider Reihenauftakt

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Nach der Krähen Saga der Autorin war ich einfach nur fasziniert von der Welt, ihrem Schreibstil und konnte es, trotz der Spoiler, die ich durch das vorherige Lesen der Krähen Saga auf mich nehmen musste, ...

Nach der Krähen Saga der Autorin war ich einfach nur fasziniert von der Welt, ihrem Schreibstil und konnte es, trotz der Spoiler, die ich durch das vorherige Lesen der Krähen Saga auf mich nehmen musste, kaum erwarten, ENDLICH in die Grischa Welt einzutauchen.

Nach einem wie ich fand noch recht interessanten "Vorher" Prolog, wirft die Autorin einen direkt ins Geschehen und man beginnt, die Geschichte aus der Sicht unserer Protagonistin Alina.
Ich persönlich hatte nach "Das Lied der Krähen" und "Das Gold der Krähen" noch immer ein paar Fragezeichen und hatte gehofft, hier endlich meine Antworten zu finden - aber vergebens. Bis auf ein paar Fakten über die Grischa, die ich immer noch etwas sortieren muss, aber so langsam auf die Reihe zu bekommen scheine, lief für mich, was das weitere World-Building anging, eher wenig. Und das hat mich ehrlich ein wenig enttäuscht, da ich es noch einmal interessanter und notwendig gefunden hätte, überhaupt mehr in die Geschichte und Materie einzutauchen, um auch tatsächlich von Anfang an nachvollziehen zu können, warum die Dinge stehen wie sie stehen.
Ich hatte nicht das Gefühl, als würde uns die Autorin mit diesem Reihenauftakt in diese neuartige Welt einführen, sondern eher irgendwo mittendrin absetzen.

Was die Spannung hier anging, so hätte ich mir auch hier mehr erhofft. Es war nicht gerade so, dass ich ständig mit Alina mitgefiebert und voller Angst oder Euphorie, was als Nächstes geschehen könnte, weiter gelesen habe. Es hielt sich zum großen Teil auf einem gleich bleibendem Level und viel ist tatsächlich nicht passiert - und doch wieder schon. Es war dann einfach von einen Moment auf den anderen so und das war so unglaublich schade! :(

Was die letzten Kapitel anging, so bin ich gespannt, was Band 2 bringt, zittere aber nun auch nicht voller Angst oder ähnliches. :D

Charaktere:
Unsere Protagonistin heißt hier Alina und ist von einen auf den anderen Moment nicht mehr das unscheinbare Mädchen, das von ihrem besten Freund als nichts mehr als beste Freundin angesehen wird. So mache man uns weis, versteht sich. Ich fand sie ... naiv, okay, nicht weltbewegend! :D Zwar verstehe ich rein vom Sachverhalt her, warum sie die Rolle hat, die sie hat, aber nicht warum ausgerechnet sie. :D Ich hatte auch bei ihr ein wenig mehr erwartet und bin mir nicht sicher, wie ich ihre "Offenbarung" finden soll, da sie doch auch nicht spektakulär ist.

Was andere Charaktere angeht, so möchte ich aufgrund möglicher Spoiler nicht mal allzu viel sagen. Durchaus gibt es welche, die natürlich auch hier typische Antagonisten bilden und mir wenigstens noch ein bisschen Hoffnung auf Action gegeben haben, ein bisschen was vom "Das Lied/ Gold der Krähen" Flair versprüht haben.
Ansonsten bietet das Buch einen bunten Haufen, von dem ich gespannt bin, was noch kommt.

Fazit:
Alles in allem, fand ich das Buch jetzt natürlich nicht grottig oder so, aber umgerissen hat es mich nun auch nicht. Ich hätte mir mehr Eindringen in die Materie gewünscht und eine Protagonistin, die noch - und auf die richtige Weise - ihr Potenzial ausschöpft. Was die Spannung anging, so ist da sicher noch so viel mehr heraus zu holen.
Ich bin gespannt, was Band 2 und 3 bringen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grischa 01: Schwache Charaktere und enttäuschende Handlung trotz starker erster Seiten

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Diese Rezension enthält Spoiler!

Grischa hat mich vom ersten Augenblick, als ich es in der Buchhandlung gesehen habe, fasziniert: Eine liebevolle und zauberhafte Aufmachung, eine Welt, die von Russland ...

Diese Rezension enthält Spoiler!

Grischa hat mich vom ersten Augenblick, als ich es in der Buchhandlung gesehen habe, fasziniert: Eine liebevolle und zauberhafte Aufmachung, eine Welt, die von Russland inspiriert ist und eine Geschichte, die ein wahres Abenteuer verspricht. In den ersten Kapiteln habe ich mich in Leigh Bardugos Geschichte verliebt. Ich mochte Alina, den Mix aus schlagfertigen, frechen Antworten und einer beeindruckend kühlen Intelligenz. Der Anfang war stark, spannend und magisch. Leider ist das Ganze ziemlich schnell in sich zusammen gefallen, wie ein großes wackeliges Kartenhaus. Der Zauber, den ich auf den ersten Seiten spürte, verflog, sobald Alina und ihre Eskorte Os Alta erreichen. Im Grunde geht es hier um nichts außer 08/15 Teenie-Drama. Die Magie und Spannung der ersten Kapitel wandeln sich in unnötig in die Länge gezogene innere Monologe und Konflikte der Protagonistin sowie den Zickereien der anderen jungen Grischa-Novizinnen. Auf Kosten der Charaktere und der Magie, die Rawka eigentlich zu bieten hat.

Alinas anfänglich starkes Auftreten zerbröckelt wie eine Maske. Anstatt sich zum Beispiel mit Neugier und Elan in ihre Ausbildung zur Grischa zu stürzen, schlägt sie sich mit Selbstzweifeln herum und gibt schnell auf. Sobald ihr eine Aufgabe nicht sofort gelingen wollte, benahm sie sich wie ein bockiges kleines Mädchen. Kaum, dass sie ihre magischen Kräfte heraufbeschwören kann, ist ihr Ziel auf ein Artefakt zu WARTEN, dass ihre Kraft verstärken soll. Und? Nun ja, Alina wartet, darauf, dass die Untergebenen des Dunklen ihr das arme Tier vor die Füße zerren ... Warum hat sie nicht das nächste Jagdgewehr oder den nächsten Bogen geschnappt und ist mit den Fährtenlesern auf die Pirsch gegangen, schließlich muss eine Grischa ihren Kräftemehrer selbst erschaffen. Durch die Atmosphäre einer Schule und Alinas mangelnde Eigeninitiative verbaut die Autorin das eigentliche Potenzial ihrer Geschichte.

Neben Alina bleiben auch die beiden männlichen Protagonisten auf der Strecke. Obwohl Maljen und Alina von Kindesbeinen an befreundet waren, habe ich von dieser tiefen und verständnisvollen Freundschaft, an die sich Alina während ihrer Zeit in Os Alta so gerne erinnert, nichts gemerkt. Im Lager der Soldaten haben die beiden so gut wie nie miteinander zu tun gehabt. Maljen blieb bei seinen Kameraden, prahlte damit, dass er sich in das Zelt des Dunklen schleiche und eine hübsche, junge Grischa verführen würde - und ignorierte Alina komplett. Auch als Alina abgeführt und nach Os Alta eskortiert wird, reagiert er nicht. Warum hat er ihr nicht einen einzigen Brief geschrieben? Das ist keine Freundschaft. Maljen blieb - auch als man ihn später besser kennen lernte - blass und farblos, seine Handlungen nicht nachvollziehbar. Ich konnte nicht verstehen, warum Alina so heillos in ihn verliebt ist.

Ebenso wie Maljen war auch der Dunkle blass und charakterlos. Er tauchte nur ab und zu am Rande auf und wechselte ein paar nichtssagende Worte mit Alina und ... Ja? Die Beziehung der beiden war viel zu dürftig ausgearbeitet. Alina ist DIE Sonnenkriegerin, auf die ganz Rawka gewartet hat. Die Sonnenkriegerin, die sie von der Schattenflur befreien und das Land vereinen wird, damit wieder Frieden und Wohlstand herrschen kann. Warum hat er Alina nicht als Novizin unter seine Obhut genommen? Die gegenseitige Sympathie und Anziehungskraft wäre viel authentischer und glaubwürdiger gewesen, wenn beide Figuren viel mehr miteinander agiert hätten. Als sich der Dunkle letztendlich als Gegenspieler offenbarte, konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Warum zum Teufel plant der Dunkle den Zaren zu stürzen und die Schattenflur auszuweiten? Ach so, weil er machtgierig und einfach böse ist: Der Dunkle ist nicht nur blass und ohne Charakter, ihm fehlt auch jede Motivation. Genja war als einzige Nebenfigur ein kleiner Lichtblick. Mit ihrer humorvollen und unbeschwerten Art hat sie mich sehr an Effie aus Die Tribute von Panem erinnert.

Russland ist ein wunderschönes Land, das reich an atemberaubenden Landschaften, Magie und Märchen ist. Umso trauriger ist es, dass die Autorin das Potenzial ihrer Inspiration nicht voll ausgeschöpft hat. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass Alina als Novizin an der Seite des Dunklen durch Rawka reist und er sie nebenbei in Kriegsstrategien und ihren Fähigkeiten unterrichtet. Auf diese Weise hätte man als Leser soviel mehr von Rawka, seinem Zauber und der Kultur erfahren können.

Ich möchte noch kurz einen Aspekt ansprechen, der besonders in der ersten Hälfte des Buches sehr präsent und störend war: Die Fokussierung der Autorin auf Schönheit. Die Grischa sind schön, schöner, am schönsten. Alinas Jammerei über ihr furchtbar hässliches Aussehen waren ab einem bestimmten Punkt einfach nur ermüdend. Ich finde es sehr fragwürdig in einem Jugendbuch die Botschaft zu vermitteln, dass nur wer schön ist, etwas Besonderes ist - statt zu zeigen, dass jeder etwas erschaffen kann und das Aussehen eigentlich kein wichtiger Faktor ist, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge im Leben geht.

Fazit: Grischa - Goldene Flammen war für mich eine herbe Enttäuschung. Die zauberhafte Welt, die ich mir erhofft hatte, ging neben Alinas präsenten Selbstzweifeln und Jammern über ihr Aussehen und die Ungerechtigkeit, dass sie keine Aufmerksamkeit von Maljen erhält vollkommen unter - unterstütz durch die Entscheidung der Autorin die Handlung in eine "Schule" zu verlegen. Hier wurde viel Potenzial verschenkt.

3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 04.04.2018

Überzeuge leider nicht komplett

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Nachdem mich Leigh Bardugo mit ihrem Beitrag zur DC Icons-Reihe „Wonder Woman– Kriegerin der Amazonen“ so überraschend in mein Herz geschlichen hatte, konnte ich mich gar nicht wirklich aus den Fängen ...

Nachdem mich Leigh Bardugo mit ihrem Beitrag zur DC Icons-Reihe „Wonder Woman– Kriegerin der Amazonen“ so überraschend in mein Herz geschlichen hatte, konnte ich mich gar nicht wirklich aus den Fängen der Autorin befreien. Nachhaltig beeindruckt, griff ich so zu einem ihrer früheren Werke: „Grischa– Goldene Flammen“. Den ersten Band findet man zu sehr humanen Preisen auf allen möglichen Plattformen, auf denen man gebrauchte Bücher findet und während ich schon seit Monaten auf der Suche nach Band 2 und 3 bin, überlege ich jetzt, ob es mir das überhaupt wert ist…

Ich hatte mich auf die Geschichte der Grischa unheimlich gefreut. Schon der Anblick der Karte im Buch, die mir den Eindruck eines von Russland inspirierten Settings gab, ließ mein Herz höher schlagen. Sie ist so wunderschön gezeichnet und ist meines Erachtens ein absoluter Eyecatcher. Ich saß teilweise einfach nur da und habe diese Karte betrachtet, weil sie mich so sehr in den Bann gezogen hat. Generell ist allein die Aufmachung des Buches es wert es im Regal stehen zu haben, denn sowohl die Gestaltung des Umschlags, als auch das Design des Buches selbst sind wunderschön und definitiv einen zweiten Blick wert.

Die Geschichte selbst handelt von Alina, einem einfachen Waisenkind, das ihr gesamtes Leben an der Seite ihres besten Freund Maljen verbracht hat. Als Teil der Armee des Zaren marschieren sie quer durch das Land, als Alina plötzlich Maljen das Leben rettet und sich ihres dadurch völlig ändert. Leider bleiben alle Charaktere für mich eher eindimensional und vor allem Alinas Entwicklung warf bei mir viele Fragen auf. Sie wirkt unheimlich naiv und unsicher, teils auch unsympathisch, was für mich nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine gelungene Story sind. Auch Maljen bleibt für mich platt, fast lieblos und wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich keine einzige Figur benennen, die mir nur im entferntesten ans Herz gewachsen ist oder mit der ich hätte mitfiebern können.

Ähnlich flach und teils vorhersehbar ist auch die Geschichte um die Grischa, die mich in ihrer Beschreibung ein wenig an Geischas mit magischen Kräften erinnerten. Doch selbst mit der Erklärung der verschiedenen Arten der Grischa fiel es mir schwer in die Story hineinzukommen und zu verstehen, worum es eigentlich geht. Mir fehlte der Einstieg und eine Erklärung zu der vorherrschende Gesellschaftsordnung und zu den Fähigkeiten der einzelnen Gruppen der Grischa. leider waren mir die, die das Buch hergab nicht umfassend genug, sodass ich immer wieder vorblättern musste, um nachzuschlagen, welche Grischa welche Kräfte besaß. Das wiederum riss mich zunehmen aus dem Lesefluss und machte das Lesen sehr mühselig.

Doch nicht nur die ständigen Unterbrechungen bereiteten mir Probleme der Handlung zu folgen. Da immer wieder, zumindest für die Geschichte im ersten Band, unwichtige Situationen beschrieben wurden, verlor ich schnell den Blick für das Wesentliche. Dadurch ergaben manche Geschehnisse für mich überhaupt keinen Sinn und wirkten an den Haaren herbeigezogen und selbst für einen Fantasyroman unglaubwürdig. Trotz des recht einfach gehaltenen Schreibstils kam ich so nur sehr langsam voran, musste teilweise ganze Passagen zwei mal lesen und legte das Buch oft wieder zur Seite, um nach einem anderen zu greifen.

Ich bin ehrlich: ich wollte dieses Buch mögen. Ich wollte vor mir und vor meinem Freund und allen anderen Menschen da draußen eine Rechtfertigung haben, um unheimlich viel Geld in die Hand zu nehmen und mir den zweiten und dritten Teil als Hardcover irgendwie herbei zu beschwören. Doch Alinas Geschichte rechtfertigt diese horrenden Summen meines Erachtens überhaupt nicht und ist ein Beweis dafür, dass nicht die Geschichte diesen Wert erzielt, sondern einfach der Status als Rarität.

Da „Das Lied der Krähen“ der Autorin, welches auch im Grischa-Universum spielt, auf meiner Leseliste ziemlich weit oben steht, werde ich die Trilogie wahrscheinlich als eBook fortsetzen und ich hoffe sehr, dass mein Eindruck vielleicht noch revidiert werden kann. Der erste Band ist für mich leider nur ein Mittelding mit einigen Schwächen, wobei ich vielleicht durch „Wonder Woman“ einfach sehr hohe Erwartungen an Leigh Bardugo hatte, die sie mit ihrem Debütroman nicht erfüllen konnte. Ob es besser gewesen wäre mit Grischa zu starten? Wer weiß. Doch ihre Entwicklung als Autorin ist definitiv bemerkenswert, wenn man die beiden Bücher miteinander vergleicht.