Leserunde zu "Die Gottesmaschine" von Reinhard Kleindl

Wer nach Gott sucht, wird den Tod finden
Cover-Bild Die Gottesmaschine
Produktdarstellung
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Reinhard Kleindl (Autor)

Die Gottesmaschine

Thriller

Wer nach Gott sucht, wird den Tod finden

Als Gefallen für einen guten Freund reist der römische Weihbischof Lombardi in ein abgelegenes Kloster im Montblanc-Gebiet. Hier erforschen Wissenschaftler aus aller Welt mit einem leistungsfähigen Supercomputer die Geheimnisse der Schöpfung. Aber der Frieden wird zerstört, als Lombardi den Mönch Sébastien, den er treffen sollte, tot im Computerraum findet. Die Leiche weist Spuren eines grausamen Rituals auf und ist mit rätselhaften Symbolen übersät. Gemeinsam mit der Physikerin Samira Amirpour findet Lombardi heraus, dass Sébastien eine folgenschwere Entdeckung gemacht hat. Und dieses Wissen wird nun auch für Lombardi und Amirpour lebensgefährlich ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.06.2021 - 04.07.2021
  2. Lesen 19.07.2021 - 01.08.2021
  3. Rezensieren 02.08.2021 - 15.08.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Verschwörung Christentum katholische Kirche Priester Mönche Kloster Mord Kreuzigung Physik Naturwissenschaften Gottesbeweis Theologie Quantencomputer Quantenmechanik Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.08.2021

Spannend bis ans Ende

6

Auf Wunsch seines Freundes, Badalamenti, macht sich Weihbischof Stefano Lombardi auf den Weg zu einem Kloster im Montblanc-Gebiet. Dort wird mit Hilfe eines leistungsfähigem Supercomputer geforscht, aber ...

Auf Wunsch seines Freundes, Badalamenti, macht sich Weihbischof Stefano Lombardi auf den Weg zu einem Kloster im Montblanc-Gebiet. Dort wird mit Hilfe eines leistungsfähigem Supercomputer geforscht, aber nicht alles geht mit rechten Dingen zu. Als Lombardi auch noch den Mönch Sébastien tot im Computerraum vorfindet, beginnt er, zusammen mit Physikerin Amirpour, dem geheimnisvollen Tod auf die Spuren zu gehen. Gemeinsam finden sie heraus, dass Sébastien eine folgenschwere Entdeckung gemacht hat, deren Entschlüsselung auch Lombardi und Amirpour in Lebensgefahr bringen könnte. Können Lombardi und Amirpour den Mörder finden und worum geht es bei der Forschung eigentlich wirklich?



„Die Gottesmaschine“ ist ein Thriller von Reinhard Kleindl und erscheint am 30. Juli 2021 im Lübbe Verlag.
Die Idee, Wissenschaft und Religion zu verbinden, kennt man aus anderen Büchern. Kleindl ist aber gelungen diese Idee von einem anderen Blickwinkel anzugehen, was der Geschichte einen frischen Wind verpasst. Neben den vielen Rätseln gibt es auch viel zu lernen, da der Autor sein Wissen über Religion und Wissenschaft mit einfließen lässt. Also auf jeden Fall etwas für, in diesen Fachrichtungen, interessierte Leute.
Die Charaktere sind leider schwer zu durchschauen und verstehen. So gut wie keine Hintergrundinformationen werden hergegeben, was den Leser die Figuren und Handlungen nur schwerer verstehen lässt. Andererseits macht das auch einen gewissen Reiz aus – man kann sich nie sicher sein, der eigene Detektivsinn wird geweckt und in die Irre geführt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu verstehen. Bis auf die Fachsimpeleien der Wissenschaftler (über die man sich im Internet mal schnell schlau machen kann) und manche unverständlichen Szenen ist das Buch sehr gut geschrieben und die Ideen zur Szene gebracht. Allerdings gibt es zu bemängeln, dass immer wieder Cliffhanger stattfinden. Meistens total unnötig eingebaut und sehr frustrierend, wenn man die nächsten Kapitel nicht sofort lesen kann.
Natürlich gibt es auch in diesem, wie in sehr vielen anderen Büchern, etwas unglaubwürdige Szenen und Vorkommnisse, über die aber, im großen Sinne, hinüber weggesehen werden können.

Auf jeden Fall gibt es viele faszinierende und überraschende Wenden, die den Reiz des Buches nochmals steigen lassen. Dieses Buch ist für interessierte Leute eine tolle Möglichkeit, mal einen Blick in die Welt der Wissenschaft und die eines Klosters zu werfen und natürlich gemeinsam mit Lombardi und Amirpour zu rätseln.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.08.2021

Spannender Thriller, der die Themen Glaube und Wissenschaft auf gelungene Art und Weise miteinander verknüpft

6

In diesem Thriller beschäftigt sich der Autor Reinhard Kleindl mit der Frage, ob es eine wissenschaftlich basierte Möglichkeit gibt, die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen. Die Themen Glaube ...

In diesem Thriller beschäftigt sich der Autor Reinhard Kleindl mit der Frage, ob es eine wissenschaftlich basierte Möglichkeit gibt, die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen. Die Themen Glaube und Wissenschaft werden dabei auf gelungene Art und Weise miteinander verknüpft und so bietet das Buch neben reichlich Spannung auch viel Stoff zum Nachdenken.

Auf Bitten seines alten Freundes Alessandro Badalamenti reist der Weihbischof Stefano Lombardi in ein abgelegenes Kloster im Montblanc-Gebiet, um nach dessen Ziehsohn Sebastien zu schauen, der dort mit einigen Wissenschaftlern und einem Supercomputer den Geheimnissen der Schöpfung auf den Grund gehen will. Doch bevor Lombardi mit dem Pater sprechen kann, wird dieser brutal ermordet. Steht sein Tod im Zusammenhang mit einer mysteriösen Entdeckung, die er im Zuge seiner Forschungen offenbar gemacht hat ? Da das Kloster durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnitten ist, versucht Lombardi zusammen mit der Physikerin Samira Amirpour dem Rätsel auf den Grund zu gehen und merkt schnell, dass das Kloster und seine Bewohner so einige Geheimnisse verbergen. Wem kann er hier noch trauen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt mit kurzen Kapiteln und ständigen Perspektivwechseln für ein ziemlich hohes Erzähltempo. Dass er dabei fast jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger abschließt, nutzt sich dann aber doch ziemlich schnell ab. Denn ausreichend Spannung entwickelt die Geschichte auch ohne dieses Stilmittel. Besonders in der zweiten Hälfte des Buches, wenn der Vatikan als zweiter Handlungsort dazukommt, wird ordentlich an der Spannungsschraube gedreht, bis ein furioser Showdown für eine überraschende, aber dennoch schlüssige Auflösung sorgt, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Trotz kleinerer Kritikpunkte, die auch den Plot betreffen, hier aber zu sehr spoilern würden, überwiegen am Ende dann doch die positiven Leseeindrücke bei weitem. Wer auf packende Thriller steht und einer Mischung aus Glauben und Wissenschaft aufgeschlossen gegenübersteht, wird mit diesem Buch somit insgesamt gut bedient und unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.08.2021

Die Frage aller Fragen...

1

Die Grundthematik dieses Thriller ist - wie man schon am Klappentext erkennt - Glaube vs. Wissenschaft. Und das fand ich sehr spannend. Denn auch wenn man nicht in die Kirche geht oder an einen Gott glaubt, ...

Die Grundthematik dieses Thriller ist - wie man schon am Klappentext erkennt - Glaube vs. Wissenschaft. Und das fand ich sehr spannend. Denn auch wenn man nicht in die Kirche geht oder an einen Gott glaubt, steht ja doch die Frage im Raum, wie unsere Welt und das Universum entstanden ist. Insofern hat mich die Plotidee sofort angesprochen.

Befeuert wird die Spannung dadurch, dass der Autor bereits im Vorwort erwähnt, dass es alle genannten Erkenntnisse wirklich gibt. Ein Pluspunkt, da es für die ausführliche Recherche und fundiertes Hintergrundwissen spricht. Allerdings hatte ich ein bisschen Angst, dass es etwas zu theoretisch werden könnte - und das tat es für mich an der ein oder anderen Stelle. Dabei muss ich gestehen, dass ich mich nicht sonderlich für Naturwissenschaften interessiere und deshalb waren manche Erklärungen einfach zu langatmig. Leider bin ich auch für das Codeknacken zu ungeduldig.

Und hier ist auch der größte Kritikpunkt für mich an diesem Buch: Es ist wirklich spannend, man weiß lange nicht, wer oder was dahinter steckt, die unbeantwortete Frage steht im Raum, man wechselt öfter die Perspektiven zwischen dem Kloster und dem Vatikan - aber an manchen Stellen ist es einfach zu langatmig. Zwischendurch zieht sich die Handlung etwas, hier ist der Autor sehr detailverliebt, was für mich nicht hätte sein müssen.

Super hingegen fand ich, wie das Buch endet. Es passt richtig gut, auch wenn ich im ersten Augenblick etwas enttäuscht war. Allerdings hat es mich dazu gebracht, noch eine ganze Weile über das Buch nachzudenken - und das ist dann für mich immer ein Pluspunkt.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, was dafür sorgt, dass man sich alles genau vorstellen kann. Außerdem werden die einzelnen Figuren sehr genau beschrieben, so merkt man sich schnell, wer wer ist. An der ein oder anderen Stelle ging es mir etwas zu langsam voran, aber das habe ich ja bereits erwähnt.

Unschlüssig bin ich hingegen, wie ich den Protagonisten beurteilen soll. Lombardi ist ein sehr sympathischer Mann, der das Herz am rechten Fleck hat und offen für Neues ist. Außerdem ist er mutig und selbstlos. Allerdings ist er auch unglaublich naiv, was mich dann gerade gegen Ende etwas gestört hat. Hier verhält er sich nämlich nicht so, wie man es erwarten würde, weil er viel zu vertrauensselig ist. Aber vielleicht braucht unsere Welt auch einfach mehr Menschen, die so sind wie er und an das Gute im Anderen glauben.

Alles in allem wurde ich gut unterhalten und wer sich für diese Thematik interessiert, macht auf jeden Fall nichts falsch. Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.08.2021

Kann man Gott beweisen?

2

"Die Gottesmaschine" von Reinhard Kleindl ist ein sehr spannender Thriller, der auf verschiedenen Wegen Wissenschaft mit Religion verbindet.
Uns verschlägt es hier in ein abgelegenes und fiktives Kloster ...

"Die Gottesmaschine" von Reinhard Kleindl ist ein sehr spannender Thriller, der auf verschiedenen Wegen Wissenschaft mit Religion verbindet.
Uns verschlägt es hier in ein abgelegenes und fiktives Kloster L’Archange Michel. In diesem wurde mit wissenschaftlichen Mitteln an einem Supercomputer geforscht, sozusagen unter dem Ausschluß der Öffentlichkeit. Der sehr intelligente und hochbegabte Mönch Sebastien hat hier Berechnungen erstellt und eine Arbeit geschrieben, die wohl die Grundlagen der Religion revolutionieren soll, ja die Wurzeln der Welt erschüttern.
Bischof Lombardi, zurück von einer Mission aus Afrika, wird gebeten Sebastien aufzusuchen und Näheres zu erfahren. Vor Ort trifft er diePhysikerin Samira Amirpour, die mit ihren unkonventionellen Methoden und scharfem Verstand dem Bischof zur Seite steht.
Denn sehr schnell wird klar, das hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Sebastien wird nur noch tot aufgefuunden, mit Zeichen eines Ritualmordes an seinem Körper, die Arbeit von ihm ist unbekannt und geheim und sehr schnell weiß Lombardi nicht mehr, wem er hier noch vertrauen kann.
Das Kloster verfügt über eine moderne App, die die Wegfindung erleichtert, ihn manchmal aber auch in geheime Gänge und auf Irrwege führt. Das ist alles superspannend, manchmal aber auch gewollt verwirrend und auf falsche Fährten führend.
Mir gefällt sehr gut, dass hier wissenschaftliche und auch religiöse Hintergründe sehr gut und auch für Laien verständlich erklärt werden und dadurch viele Geschehnisse hier plausibel dargestellt.
Durch unterschiedliche Erzählstränge wird zusätzlich Spannung ins Geschehen gebracht, dass schlussendlich in einem gewaltigen Showdown endet. Die einzelnen Kapitel sind kurz, lassen sich gut lesen und wechseln in der Perspektive ständig ab.
Wie und was der Gottesbeweis hier beweist oder widerlegt, muss wohl jeder selber lesen, ich verrate es nicht. Die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.08.2021

Sehr komplex, anspruchsvoll und spannend!

4

Die Gottesmaschine: Sehr komplex, anspruchsvoll und spannend!
Kleindl zählt zu den engagiertesten Wissenschaftserklärern Österreichs; das bietet einen besonderen
Leseanreiz!
Das Cover wirkt beängstigend ...

Die Gottesmaschine: Sehr komplex, anspruchsvoll und spannend!
Kleindl zählt zu den engagiertesten Wissenschaftserklärern Österreichs; das bietet einen besonderen
Leseanreiz!
Das Cover wirkt beängstigend und bedrohlich und führt in die Tiefe und die Abgründe des Klosters. Der Anfang klingt wie der Beginn der Schöpfungsgeschichte in der Bibel, in der der Aufbau der göttlichen Ordnung beschrieben wird. Noch heute wird wegen des Themas weltweit kämpferisch gestritten: DIE WAHRHEIT gibt es diesbezüglich noch immer nicht, obwohl die Kirche häufig betont, diese zu kennen. Daraus lässt sich Spannung rekrutieren.
Ziel der Abtei L`Archange Michel ist es, mit einem neuen Konzept, die Gräben zwischen der Welt der Religion und der Wissenschaft zu schließen.
Das klingt nach den bekannten kirchengeschichtlichen Erlebnissen gefährlich. Handelt Alessandro Badalamenti nicht fahrlässig, als er den unbedarft wirkenden Weihbischof Lombardi um DEN FREUNDSCHAFTSDIENST bittet, nach Pater Sebastian zu suchen?
Die ersten Zeilen des Thrillers lassen vermuten, dass sich die Gottesmaschine darauf bezieht, dass sie den Menschen und das Göttliche vereint.
Als Lombardi das Kloster erreicht, wundert er sich über die verlassene Stadt; ein Rätsel, das es zu lösen gilt. – Weiwei, der Novize, empfängt ihn und wirkt dabei seltsam aufgeregt. – Der Abt Shanti verhält sich ebenfalls eigenartig, untypisch für einen Mönch, der in sich ruht. Die App, die dem Weihbischof zur Verfügung gestellt wird, ist für ein Kloster übertechnisiert! Kann sie ihn manipulieren?
Die Begegnung mit Pater Angelus verwundert noch mehr: Weiwei hat nur einen Moment nicht aufgepasst? Ein Kloster voller abgründiger Rätsel:
Warum forscht einer der besten Meteorologen der Welt in einem Kloster, in dem sich normalerweise die Mönche der Armut verschreiben? – Welche Bedeutung kann der Sturm haben, den Weiwei nicht sehen will, weil er diesem Meteorologen glaubt? Warum sind dann die Tagungen wegen eines Sturms abgesagt?
Die Physikerin Amirpour ist auf den ersten Blick freundlich offen und humorvoll. Also, eine Identifikationsfigur. Sie scheint ihre Geheimnisse geschickt verbergen zu können.
Der Autor nimmt den Leser in dieses Kloster mit, in dem es vor Spannung nur so knistert …. – weil sich u.a. Geheimnisse entdecken lassen – beginnend mit den mysteriösen Umständen, unter denen Pater Sebastian ermordet wird.
Im weiteren Handlungsverlauf, der sich zunächst schleppend vollzieht, werden hauptsächlich Lombardi und Amirpour vom Autor weiterentwickelt. Die übrigen Personen bleiben in der Darstellung vage und skizzenhaft. Schließlich nimmt die Spannung an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich: Aber es bleiben einige Ungereimtheiten und Leerstellen, vor allem im Schlussteil. Der philosophische Aspekt bleibt jedoch spannend und anspruchsvoll, ebenso wie der kirchengeschichtliche Einblick. – Die Auflösung des Thrillers ist m.E. zu stark konstruiert.
Conny62

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung