Leserunde zu "Die Gottesmaschine" von Reinhard Kleindl

Gut gesagt. Das habe ich auch gedacht!

Das ist ja super Theresa! Und, lohnt es sich, sich da einzuloggen?

Ich stimme Euch in allen kritischen Anmerkungen zu (und gehe wegen der Spoilergefahr nicht ins Detail), der Autor tut sich schwer, die Charaktere authentisch und glaubwürdig darzustellen und einen angenehmen Lesefluss zuzulassen.
Einzig die naturwissenschaftlichen Teile des Textes zeigen, dass er Wissen auf spannende Weise vermitteln kann. Das reicht aber nicht für einen Thriller.

Also nachdem ich bereits einige Zeit auf dem Instagram Profil des Autors verbracht hatte, um nach Hinweisen zu suchen, war mir vieles schon bekannt. Allerdings erfährt man auch nochmal viel neues und die Idee fand ich definitiv gelungen! :)
Ich möchte jetzt aber niemandem den Rätsel Spaß vorweg nehmen ;)

Ich habe nun auch die zweite Hälfte des Buches gelesen. In Sachen Spannung zieht die Geschichte hier noch einmal deutlich an. Vor allem der zweigeteilte Showdown im Kloster und im Vatikan konnte mich dabei überzeugen.

Die Auflösung fällt dann aber doch überraschend "klein" aus, da man ja doch lange Zeit einen größeren Zusammenhang zwischen den Vorkommnissen im Kloster und im Vatikan vermuten konnte, fast schon musste. Dennoch kommt diese Auflösung ziemlich schlüssig rüber und lässt auch keine wesentlichen Fragen offen.

Auch die Entlarvung des "Dieners" hatte einen echten Wow-Effekt. Geschickt hat der Autor einige falsche Fährten ausgelegt und so den Blick auf den eigentlichen Täter vernebelt. Sehr gelungen.

Die Information, wer sich hinter Pater Angelus verbirgt, kommt ebenfalls aus heiterem Himmer, wird dann aber doch zeimlich kurz abgehandelt. Daraus hätte man meiner Meinung nach mehr machen können.

Etwas vorhersehbar war hingegen das große Geheimnis, das Lombardi die ganze Zeot mit sich herumschleppt. Hier hätte ich doch etwas mehr erwartet.

Insgesamt bietet dieser Thriller aber doch gute und spannende Unterhaltung, zudem liefert die Thematik rund um den "Gottesbeweis" reichlich Stoff zum Nachdenken.

Ich bin nach Beendigung des Buches hin und her gerissen.
Die Idee in diesem Roman mithilfe der Wissenschaft einen Gottesbeweis zu finden oder eben mit Hilfe von Supercomputern die These , das es keinen Gott gibt, zu widerlegen bzw. nicht beweisen zu können, gefälllt mir gut. Allerdings verzettelt sich der Autor in den unterschiedlichen Handlungssträngen und Charakterdarstellungen. Der Schwerpunkt liegt oft in der Erklärung wissenschaflicher Ansätze, während die Personen blass beiben oder der Handlungsverlauf nicht ganz glaubhaft erscheint. Man erwartet Zusammenhänge wo keine sind. Oder wird auf Fährten gelockt, die sich als falsch erweisen. Dies steigert die Spannung zwar immens, läßt aber auch manchmal einen roten Faden vermissen. Insgesamt gesehen hat mich das Buch gut unterhalten, während das Ende für mich doch unerwartet war und die ein oder andere Aktion etwas unglaubhaft erscheint. Für mich liegt der Schwerpunkt zu sehr auf der Wissenschaft. Eine nähere Erklärung des Amuletts hätte ich mir auf jeden Fall gewünscht. Und eine Stellungsname der Kirche fehlt ganz.

Das hat mich auch sehr überrascht und ich hoffte da auch noch auf ein Mehr an Informationen, da es wirklich gelungen ist

Ich bin auch noch nicht ganz sicher, was ich von allem halten soll. Aber zuerst mal, ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen. Es war spannend, aber der Mitte nochmehr und ging mit großem Showdown zu Ende.
Die wissenschaftliche Seite fand ich faszinierend, da hätte ich gerne noch mehr gehabt, das Thema hätte sich noch mehr hergegeben.
Die Charaktere fand ich ganz okay, weil man nie so richtig wußte, was von ihnen zu halten war. Nicht mal von den beiden Hauptpersonen.
Ich grübel noch etwas über die Auflösung nach.

Genau die Szene ist mir auch im Kopf geblieben. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen und dachte schon, ich hätte irgendwas überlesen oder falsch verstanden.

Diesen letzten Teil habe sehr flott gelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie alles zusammenhängt. Ich finde diesen Spannungsaufbau für mich total gelungen. Die beiden Spielorte, die sich im flotten Wechsel abwechselten, hat das ganze noch angekurbelt.
Die Szenen in der immer mehr zerstörten Abtei, haben eine Menge Verdächtige aufgebracht, doch wenn man gerade dachte, jetzt weiß ich Bescheid, war er doch ein eher Unbeteiligter, selbst Philipp, der eigentlich immer mehr in diese Rolle hineinwuchs, entpuppte sich am Ende nur als ein Getriebener im Namen des Glaubens. Beachtenswert fand ich das Tunnelsystem, das in die geheime Bibliothek führte. Auch Samira, die einmal Verdächtige und dann wieder Retterin in höchster Not war, gefiel mir als Figur super und undurchsichtig. Auch der zaudernde Lombardi hat sich immer mehr seiner Verantwortung gestellt. Auf den wahren Täter, Peter den IT Administrator, wäre ich nie gekommen.
Der zweite Spielort, Rom, hat die Spannung dieser Story nochmal angekurbelt. Die Rollen der Beteiligten hat dem Thema noch ein bisschen Würze verpasst. Das Thema Fakenews passt natürlich gut in die heutige Zeit und vor allem, finde ich, ist es ein gutes Beispiel, wie leicht Menschen sich beeinflussen lassen. Die zwei Schlussszenen in Rom fand ich sehr interessant. Der Papst der deeskalierend sich der aufgebrachten Menge stellte und der strenge Kardinal, der seine Angst überwand und den Geiselnehmern zur Flucht verhalf.
Die ewige Frage nach Gott konnte natürlich auch hier nicht beantwortet werden und ist auch eigentlich kein Thema, aber als Zwist zwischen Wissenschaft und Glauben lässt sich immer wieder eine spannende Geschichte aufbauen.