eBook-Leserunde zu "Man of the year - Scandal Love" von Lauren Layne

Wow, was für eine Szene in Adelines Wohnung, als Robert überraschend zu ihr kam. Diese Leidenschaft! Schade, daß sie dann doch einen Rückzieher gemacht hat. Aber ich kann es gut verstehen.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso jeder Robert sagt, er könne nicht Addie UND den Gouverneurssitz haben und er nicht auf die Idee kommt sich auf ein anderes politisches Amt zu bewerben. Da wirds doch wohl noch mehr geben als Gouverneur und Bürgermeister, oder? Hatte ich also Recht. Es hat zwar lange gedauert, bis Robert auf die Idee gekommen ist, aber letztendlich hat er richtig entschieden. Ich bin so froh, daß es kein Drama gab. Klar, diese Presseenthüllung war schon ein Drama, aber es wurde eher klein gehalten. Und das hat mir gefallen. Dennoch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Und, was ich auch super fand, war, daß die Protagonisten miteinander geredet haben. Ich mag das in Romanen nicht, wenn alles totgeschwiegen wird und mehr Probleme verursacht als nötig. Insofern hat die Autorin in meinen Augen alles richtig gemacht.
Am Ende habe ich dann noch bemerkt, daß es nicht mein erstes Buch der Autorin ist. Wolfes of Wall Street, Ian, habe ich auch gelesen und für gut befunden.

Ja die Szene in ihrer Wohnung war der Wahnsinn und ich fand es auch echt schade, dass es einen Rückzieher gab, aber so kam definitiv mehr Spannung auf :)

Oh ja, sie wollte immer nur das beste für Robert, und hat dafür sogar sich selbst zurückgenommen.

Diese Rede war wirklich atemberaubend! Wenn mich jemand geragt hätte, ich hätte Robert jederzeit gewählt, auch wenn er mit der Tochter seines Gegners etwas am Laufen hat.

Da bin ich ganz bei dir, aber immerhin hat er so Rosalie kennengelernt und hat sie so auch als Wahlkampfmanagerin einstellen können.

Ich glaube auch wenn er sich auf den Posten beworben hätte, hätte er gewonnen. Man merkt einfach das er mit Herz bei seinem Job ist.

Was für ein Ende!
Ich fand es schön mit anzusehen wie Addie aus sich herausgewachsen ist, und sich nicht mehr unter ihren Blazern und brauen Haarfarbe versteckt. Das gerade Martin derjenige ist, der dieses Gerücht and die Presse weitergibt, war ja irgendwie klar. Eigentlich hatte dieser Umstand ja auch eine gute Seite, Addie hat sich mit sich selbst auseinander gesetzt und Robert hat nachdem er sie quasi verloren hat, endlich begonnen zu hinterfragen was er eigentlich in seinem Leben erreichen will. Roberts Vater ist genau der Vater den jeder bräuchte, liebevoll, unterstützend und inspirierend. Ich glaube er wäre mehr als Stolz gewesen das Robert seinen eigenen Weg geht, und auch das er endlich Martin rausgeschmissen hat (ich hab es gehasst wenn er Robert immer Robbie genannt hat).

Etwas mehr Drama hätte ich mir ja tatsächlich erwartet als Addie erfahren hat das er schon die ganze Zeit gewusst hat, wer sie eigentlich ist. Das haben die beiden eigentlich sogar sehr erwachsen abgehandelt und immerhin hat es gezeigt das es Robert egal ist wie ihr Nachname lautet und nur sie selbst zählt.

Alles in allem fand ich das Buch aber wirklich gut, endlich mal auch ein Buch, in dem kein Playboy auf der Matte steht.

Sooo... ich komme jetzt auch mal dazu, hier meine Meinung kundzutun

Ich fand den 2. Abschnitt deutlich stärker, als den ersten und muss sagen, dass mich das Buch nochmal richtig fesseln konnte.
Besonders gelungen finde ich das Ende. Robert findet irgendwie zu sich selbst, merkt, was er braucht und Addie verzeiht ihm, was ihre Charakterstärke unter beweis stellt.
Auch gefallen hat mir, dass Robert die Beweise für die Skandale des Gouverneurs nicht genutzt hat. Ich hätte ihn seeeehr unsympatisch gefunden, wenn er es doch getan hätte.
Genauso wie Martin, der in meinen Augen ein riesen A****loch ist... wobei er als Charakter sehr authentisch ist und ich glaube, dass es in der Politik nicht wenige seiner Art gibt.

Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen, nur hier und da bin ich etwas über die Worte gestolpert. Ich hatte zwei Szenen, in denen ich zwischendurch dachte, dass ich eine Seite überlesen habe, weil die Handlung sehr sprunghaft war (leider finde ich sie gerade nicht mehr wieder...).

Das mit dem Reden fand ich auch sehr gut!
Hatte beinahe damit gerechnet, dass Addie nicht auf Robert wartet nachdem sie erfahren hat, dass er es die ganze Zeit wusste, einfach weil es das Klischee erfüllt hätte. Deshalb war ich positiv überrascht, dass sie geblieben ist, obwohl sie verletzt war.

Das Gefühl hatte ich auch. Während im ersten Abschnitt alles sehr langsam ging, was ich sehr realistisch und deshalb gut fand (vor allem angesichts der Lage, in der sich die Beiden befanden) ging es im zweiten Abschnitt dann auf einmal total schnell. Als wäre ne Klappe gefallen und zack, Sex, das Geheimnis wird veröffentlicht, sie streiten sich, Addie nimmt Abstand... das alles passiert auf einmal in nur wenigen Kapiteln, was zwar die Handlung und die Spannung steigert, aber das ganze im Hinblick auf den ersten Abschnitt weniger realistisch erscheinen lässt.

Ich hab mal eine Frage an euch, weil ich das immer richtig interessant finde...

Habt ihr einen Lieblingscharakter im Buch?
Oder einen Charakter, der euch überhaupt nicht zugesagt hat?

Mir hat Addie am besten gefallen, ich fand sie einfach total authentisch und ihre Zielstrebigkeit und Schlagfertigkeit fand ich mega, genauso wie ihr Mut und die Stärke, Robert hinter sich zu lassen, damit er seine Karriere retten kann.
Garnicht warm geworden bin ich hingegen mit Martin... (die Gründe müssten wohl klar sein)

Seh ich genauso, Addie ist echt toll, wobei Robert halt auch nicht von schlechten Eltern ist :)
Und ich glaub bei Martin stimmen wir alle mit ein

Der letzte Abschnitt war noch einmal ein emotionales Highlight.
Ich kann gar nicht beschreiben wie süß ich die gemeinsamen Szenen von Addie und Robert fand. Man merkte einfach sofort, dass die beiden so viel Chemie haben und spätestens nach dem sie die Kennenlernphase überwunden haben wurde es einfach noch besser! Was mich besonders glücklich gemacht hat war zu sehen, wie die Beiden zusammen als Team gearbeitet haben. Man hatte nicht nur das Gefühl, dass sie für dasselbe kämpfen, sondern auch dass sie es gemeinsam tun.
Roberts ausgezeichneter Humor konnte die Lage nach mehreren ernsteren und auch teilweise traurigen Szenen immer wieder aufhellen und ich finde es wirklich schade, dass er seine Karriere als Politiker vorerst auf Eis gelegt hat, denn genau so einen Politiker brauchen wir doch heutzutage. Zum Glück hat der Epilog das noch einmal zeigen können so kurz und knackig er auch war. Sein Charakter hat mir auf jeden Fall gut gefallen und ich konnte seine Entscheidungen und Gedanken auch nachvollziehen, obwohl mich dabei die Erzählperspektive ein wenig gestört hat. Vor allem da seine Person oft nur als "Bürgermeister" erwähnt wurde, schien es als würde auch dem Leser die wirkliche Nähe zu ihm fehlen.
Was mich wiederum sehr positiv überrascht hat war die Art wie die Autorin mit Addies Charakter umgeganen ist. Oft kommt es vor, dass wenn ein Charakter (besonders bei weiblichen) in einer sagen wir mal "Identitätskrise" steckt immer sehr komische oder halblebige Methoden genutzt werden um ihr wahres Ich zu gestalten und herauszufinden. Bei Addie hatte ich aber schon immer ein sehr gutes Gefühl und man merkte, dass Addie Blake auch wirklich ihr wahres Ich ist in dem sie sich wohl fühlt und gerne lebt. Ihre Selbstfindung war wirklich extrem gut geschrieben und selbst ich als Leser konnte ihre Gefühle voll und ganz nachvollziehen. Auch ihre Reaktion nachdem sie herausgefunden hat, dass Robert immer schon wusste wer sie ist, hat mich noch mehr von ihr überzeugt. Man merkte an dieser Stelle, dass sie sich einfach wahnsinnig Erwachsen verhält, im Gegensatz dazu was sonst über sie gesagt wird. Ich meine wer von uns wäre bitte so cool nachdem er rausgefunden hat, dass der Schwarm (?) einen schon kannte und ausnutzen wollte, einfach ins Hinterzimmer sitzt auf ihn wartet und ihn in aller Ruhe ausreden lässt? Ich jedenfalls nicht und ich denke, dass dieses erwachsene Verhalten gezeigt hat, dass das Partygirl keineswegs die Vernunft ausschließt und das halte ich für eine tolle Message!
Ebenso wie auch die Art wie sie ihren Selbstwert erkennt.
Das Buch hat mir also wirklich sehr gut gefallen, auch wenn mir die Erzählweise und der Plot mit Martin nicht wirklich imponieren konnten!