Cover-Bild Gesammelte Werke
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 912
  • Ersterscheinung: 12.10.2021
  • ISBN: 9783866486614
Lydia Sandgren

Gesammelte Werke

Stefan Pluschkat (Übersetzer), Karl-Ludwig Wetzig (Übersetzer)

Der Göteborger Verleger Martin Berg steckt in einer Krise: Die Verlagsgeschäfte stocken, Martins Frau Cecilia ist Jahre zuvor spurlos aus seinem Leben verschwunden, sein großes Romanprojekt liegt unvollendet in der Schublade und seine Freundschaft zu dem gefeierten Künstler Gustav Becker scheint endgültig erkaltet. Während Martin in Erinnerungen an seine Studienzeit in der Göteborger und Pariser Bohème versinkt, blickt seine Tochter Rakel an jeder Straßenecke in die Augen ihrer verschwundenen Mutter, deren Porträt das Plakat einer großen Gustav-Becker-Retrospektive ziert. Als Rakel glaubt, Cecilia in dem Roman eines Berliner Schriftstellers wiederzuerkennen, scheint es an der Zeit, den Schatten, der über ihrer Familie liegt, endlich zu vertreiben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2021

Faszinierend - aber muss ich das wirklich ALLES wissen?

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Tolle Autorin, toller Stil, keine Frage. Und ist sie tatsächlich erst 1987 geboren, diese Lydia Sandgren, die so kundig und vor allem unglaublich atmosphärisch über die 1970er und 1980er zu berichten vermag? ...

Tolle Autorin, toller Stil, keine Frage. Und ist sie tatsächlich erst 1987 geboren, diese Lydia Sandgren, die so kundig und vor allem unglaublich atmosphärisch über die 1970er und 1980er zu berichten vermag? So, als wäre sie bei all den Punk-Konzerten und Diskussionen über Wittgenstein - um nur mal zwei Beispiele zu nennen - in Personam dabei gewesen?

Denn heute, im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts - da reflektiert man doch sowohl die Punk-Kultur als auch die Geistesgeschichte und Philosophie vorhergehender Jahrhunderte ganz anders! Und ich kann es wirklich aus Erfahrung (charmanterweise sogar sowohl in Schweden als auch in Deutschland den beiden Ländern bzw. Kulturkreisen, die im Roman eine Rolle spielen) behaupten, bin ich der Autorin doch um gute 20 Lebensjahre voraus.

Aber nein, weder hätte ich das breite geisteswissenschaftliche Fundament noch das Vermögen, Ton, Raum und Zeit so genau zu treffen. um Martin Berg und seiner Familie bis tief hinein in Details zu Themen der letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts zu folgen.

Um diese hier nämlich geht es in dem stellenweise doch sehr ausufernden Roman, zudem noch um Martins Jugendfreund Gustav, mit dem zusammen er einen Verlag hat. Berichtet wird aus den Perspektiven Martins und seiner Tochter Rakel, die im Gegensatz zu ihm des Deutschen perfekt mächtig ist und sich nach einer bestimmten Lektüre der Mutter, die vor rund 15 Jahren spurlos verschwand, auf den Spuren wähnt. Sie meint, diese im Chrakter eines Romans wiederzuerkennen.

Lydia Sandgren hat einen anbetungswürdigen Stil, sie ist klug und witzig - aber muss sie denn wirklich das gesamte Füllhorn über ihre Leser ausgießen? Ganz klar war es mir nämlich des Guten zu viel und das nicht nur ein bisschen. Ich denke, dass einige der vorkommenden Gestalten getrost etwas marginaler hätten abgehandelt werden, einige Geschehnisse etwas mehr im Ungenauen hätten gelassen werden können.

Möglicherweise hätte das den Roman sogar noch aufgewertet. Er hat mir wirklich gut gefallen, aber dennoch zögere ich damit, bekanntzugeben, dass ich keine Zeile der Lektüre bereue.

Veröffentlicht am 07.03.2022

Dicker Wälzer

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Der Göteborger Verleger Martin Berg scheint an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen zu sein. Seine Frau ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden, sein großes Romanprojekt hat er nie vollendet, ...

Der Göteborger Verleger Martin Berg scheint an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen zu sein. Seine Frau ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden, sein großes Romanprojekt hat er nie vollendet, die Verlagsgeschäfte stocken. Währenddessen ist vor allem seine Tochter Rakel immer noch in Erwartung darauf, etwas von ihrer Mutter zu erfahren. Ein Roman, den Rakel in die Hände bekommt, scheint sie auf die Spur ihrer Mutter zu bringen.

Mit diesem Buch legt die Autorin Lydia Sandgren einen dicken Wälzer vor, man kann sich gut vorstellen, dass sich hier die gesammelten Werke eines ganzen Lebens niederschlagen, nämlich die von Martin Berg. Doch Martin hat nie ein Werk vollendet. Geprägt wurde das Leben der Familie Berg vom Verschwinden der Mutter, die ohne einen Abschiedsbrief eines Tages wegging und sich nie wieder meldete. Kann denn eine Mutter einfach so ihre Familie verlassen? Die Geschichte entwickelt sich in mehreren Handlungsebenen und Zeitschienen, wobei mir vor allem zum Schluss nicht immer sofort klar war, in welcher Zeitebene die Geschichte sich gerade befindet. Man hätte die Erzählung sicher noch etwas zusammenstreichen können, aber vermutlich ist die Dicke des Buches dem Hommage an die Literatur gewidmet. Was mich aber gänzlich unbefriedigt hinterlassen hat, nach all den Ausführungen, die ich mit der Autorin mitgegangen bin, ist der offene Schluss – und damit all die vielen Fragen, die nach der Lektüre immer noch unbeantwortet bleiben.

Für dieses Buch muss man sehr viel Zeit mitbringen. Ich habe mich durch all die Seiten gelesen, und doch haderte ich immer wieder damit, ob ich es fertig lesen soll. Ob es sich wirklich gelohnt hat? Das kann ich gar nicht richtig beantworten. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Weniger ist mehr

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Warum, frage ich mich, beginnt eine 20-jährige junge Frau an diesem Werk zu schreiben, um es nach 10 Jahren als studierte und praktizierende Psychologin mit Zusatzstudium in Philosophie und Literaturwissenschaft ...


Warum, frage ich mich, beginnt eine 20-jährige junge Frau an diesem Werk zu schreiben, um es nach 10 Jahren als studierte und praktizierende Psychologin mit Zusatzstudium in Philosophie und Literaturwissenschaft zu veröffentlichen? Über 900 Seiten stark, in einer augenfeindlich kleinen Schrift? Wie viele Menschen werden das Buch wirklich von vorne bis hinten lesen? Gut, man kann die Sprache loben. Man kann hervorheben, dass das Buch eine Hommage an die Literatur ist. Aber braucht es dazu mehr als 900 Seiten? Braucht es dazu dieses ausufernde, ausschweifende, von Thema zu Thema, von Person zu Person, von Zeit zu Zeit springende Erzählen? Welchen Gewinn bringt mir die Lektüre dieses Werks, das ich persönlich als eine Zumutung an den Leser empfinde?
Da ich nur eine Frist von 3 Wochen zum Lesen und Rezensieren hatte, kann ich keine Gesamtschau zum Buch abzugeben, schon gar nicht die Beantwortung meiner in mir schwelenden Frage nach dem Warum dieses Romans. Der Inhalt, wie er vom Verlag angegeben und überall nachzulesen ist, erscheint mir ein recht mühevoller Versuch zu sein, einen roten Faden in der Fülle der Seiten zu entdecken.
Vielschreiberei beeindruckt mich genau so wenig wie Menschen, die mit Logorrhoe ihre Umwelt traktieren.
Vielleicht hatte die Autorin die Vorstellung, ähnlich wie in tiefenpsychologischen Sitzungen mit Bildern, Erlebnis- und Erinnerungsfetzen und Assoziationen zu arbeiten, um einen klareren Blick zu bekommen (siehe die Augen auf dem Cover), und zwar auf die geschilderten Menschen ebenso wie auf ihr eigenes So-Sein? Warum dann so viele abfällige Urteile? Möchte ich wirklich wissen, dass der Autorin der Pullover eines ihrer handelnden Personen nicht gefällt? Oder dass ihr, die sie so jung ist, die Diskussionsteilnehmer verknöchert alt vorkommen?
Mich beeindrucken Autoren, die das, was sie zu sagen haben, sprachlich wohlgeformt auf den Punkt bringen.
Völlig unbeeindruckt lassen mich die die, die kein Ende darin finden, ihre zweifellos vorhandene sprachliche Brillanz und ihr philosophisch-literarisches Wissen vor uns so breit auszubreiten, bis „Gesammelte Werke“ zu schwer ist, zu schwer zum Halten beim Lesen, zu schwer, um den Wesenskern der Geschichte zu entdecken.
Vielleicht fällt mein Urteil irgendwann wohlwollender aus, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe. Falls ich es zu Ende lesen werde. Ganz bestimmt jedoch komme ich nicht zu einem lobenden Schluss, um mich damit als besonders literarisch-psychologisch-philosophisch-bibliophil darzustellen.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Alles und nichts

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Die Gesammelten Werke spielen in 3 Erzählsträngen: in der Gegenwart (wie sich am Schluss herausstellt ist die Gegenwart 2012 - vermutlich als die Autorin mit dem Mammutwerk began), der Vergangenheit und ...

Die Gesammelten Werke spielen in 3 Erzählsträngen: in der Gegenwart (wie sich am Schluss herausstellt ist die Gegenwart 2012 - vermutlich als die Autorin mit dem Mammutwerk began), der Vergangenheit und aus Auszügen eines Interviews.
Dabei geht es um Martin, einen Verleger, seine Frau Cecilia, die die Familie einfach so verlässt und verschwindet und Gustav, ein Maler und Freund der beiden. Und in der Gegenwart kommt noch Rakel dazu, die Tochter von Martin und Cecilia, die in einem Roman glaubt ihre Mutter wiederzuerkennen und sich auf die Suche macht.

Und das alles auf fast 900 Seiten. Ehrlich gesagt hat mich der Umfang des Buches und auch einzelner Kapitel abgeschreckt. Aber gleichzeitig ist die Geschichte auch gut und unterhaltsam geschrieben. Es geht um Literatur, das Erwachsenwerden und nebenbei werden zeitgeschichtliche Ereignisse mit eingestreut.

Und dann bleiben nach so vielen Seiten trotzdem noch so viele Fragen offen. Vor allem das Ende fand ich sehr unbefriedigend.
Auch wenn es gut geschrieben ist, gab es einiges was man sicher nicht so im Detail "gebraucht" hätte, bzw. ich mich nach dem Buch nun frage, ob ich eine Bedeutung übersehen habe.

Alles in allem hinterlässt es bei mir das Gefühl als hätten die Menschen der Geschichte trotz aller Nähe ihre Leben absolut getrennt voneinander verbracht. Aber wer weiss, vielleicht spiegelt das nur unsere Realität wieder?!

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