Cover-Bild Wie Eulen in der Nacht
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.11.2018
  • ISBN: 9783426522820
Maggie Stiefvater

Wie Eulen in der Nacht

Roman
Katharina Volk (Übersetzer)

In ihrem neuen Fantasy-Roman erzählt Spiegel-Bestseller-Autorin Maggie Stiefvater eine atmosphärisch-düstere Geschichte über Angst und Magie, Liebe und Mut.

Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.

»Eine meisterhafte Geschichtenerzählerin.« USA today

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2018

Abgebrochen

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Allgemeines:

Wie Eulen in der Nacht ist am 2.11.2018 bei Droemer Knaur erschienen. Das Taschenbuch hat 304 Seiten. Es handelt sich um den neuen fantastischen Roman der Autorin Maggie Stiefvater. Stiefvater ...

Allgemeines:

Wie Eulen in der Nacht ist am 2.11.2018 bei Droemer Knaur erschienen. Das Taschenbuch hat 304 Seiten. Es handelt sich um den neuen fantastischen Roman der Autorin Maggie Stiefvater. Stiefvater ist vielen von euch bestimmt durch ihre Nach diesem Sommer-Trilogie ein Begriff.

Inhalt:

„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.“ (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Ich habe diesem Buch alle Chancen gegeben, die ich ihm geben konnte. Ich habe es umsorgt wie eine werdende Mutter. Wurde mir doch versprochen, dass es gut sein soll. Von so vielen Seiten. Und so habe ich ihm alle Chancen gegeben, die es in meinen Augen verdient hatte. Und noch ein paar mehr. Ich sah es ganz aus Elternperspektive und wollte ihm die Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Mir sein volles Potential zu zeigen. Denn irgendwo musste sich das ja verstecken. Bei einem Buch für das sich so viele Menschen so viel Mühe gegeben haben. Dessen Gestaltung eine aufwändige war. Und hinter dem auch so viele herzensgute Verlagsmitarbeiter mit viel Herzblut stehen. Aber leider hat mich Wie Eulen in der Nacht enttäuscht. Anders als eine werdende Mutter hatte ich natürlich die Chance, es einfach wegzulegen. Und das tat ich nach einer etwa 120 Seiten langen Suche nach dem roten Faden der Geschichte dann auch endgültig. Normalerweise hätte ich ihm mehr Seiten zugestanden. Aber bei einer Gesamtseitenzahl von 304 Seiten, da muss mich ein Buch nach 120 Seiten von sich überzeugt haben.

Doch auch nach 120 Seiten war der Schreibstil mehr als wirr. Maggie Stiefvater verliert sich in Beschreibungen und verwehrt uns dadurch den Zugang zu ihrer durchaus kreativen und vielversprechenden Romanidee. Kryptisch bleiben die Beschreibungen und auch die Charaktere wirken mit fortschreitender Handlung ferner denn je auf mich. Sie lösten keinerlei Identifikationspotential in mir aus. Wenn es mir mit einem Buch so geht, dann begebe ich mich stets auf die Suche nach Meinungen, die mir sagen, dass das Buch noch besser wird. Bei dieser Suche stieß ich aber auf so viele Menschen, die es nicht durchgehalten haben, dem Buch noch mehr Chancen zu geben. Also habe ich mich schweren Herzens entschlossen, das auch nicht zu tun. Schlussendlich klappte ich das Buch zu. Ich habe es in einen Bücherschrank gestellt und hoffe, dass es auf diesem Weg noch viele Leser begeistern kann. Für mich war es nicht das richtige Buch. Und wir wissen alle, dass wir zu wenig Zeit für Bücher haben, die uns nicht mitreißen, ja schlicht und ergreifend keinen Zugang zu unseren geliebten literarischen und fantastischen Welten bieten.

Fazit:

Ich habe das Buch aus den oben dargelegten Gründen abgebrochen.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Starker Schreibstil und kreative Ideen, aber etwas durchwachsen

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Klappentext
„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie ...

Klappentext
„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.“

Gestaltung
Mir gefällt das Covermotiv unheimlich gut, denn es wirkt auf mich sehr geheimnisvoll und rätselhaft. Durch die dunklen Blumen und den Hintergrund erinnert der rote Kreis an einen Blutmond. Die Eule davor kommt so sehr gut zur Geltung. Auch mag ich die Art, in welcher das Bild gezeichnet ist, da die Rosen und die Eule sehr real aussehen, obwohl man ihnen ansieht, dass sie gezeichnet wurden. Die verschnörkelte Schriftart des Titels passt super zu diesem Motiv und verstärkt den Effekt des Geheimnisvollen. So ist alles sehr stimmig. Besonderes Highlight ist zudem der farbige Papierschnitt!

Meine Meinung
Ich lese immer wieder gerne Geschichten von Maggie Stiefvater, da die Autorin interessante Ideen hat und mich oft in geheimnisvolle Welten entführen kann. In „Wie Eulen in der Nacht“ konnte sie mich mit der Thematik der Wunder verzaubern, denn in diesem Buch geht es um Daniel Soria. Seine Familie kann Menschen zu Wundern verhelfen. Der einzige Haken: sie dürfen nicht eingreifen, wenn die Menschen das Wunder vollenden müssen. Doch genau dies tut Daniel und so befreit er eine magische Kraft, die ihn das Leben kosten könnte…

Von Maggie Stiefvater war ich schon einen sehr bildreichen und poetischen Schreibstil gewohnt. Diesen führt sie in „Wie Eulen in der Nacht“ fort, wodurch es immer wieder zu sehr schönen Metaphern oder Vergleichen kommt, die das Lesen sehr stimmungsvoll machen. Besonders gefallen hat mir dieses Mal das Setting, denn das Buch ist in den 60er Jahren angesiedelt. Dieses Flair hat die Autorin super vermittelt und authentisch rübergebracht. Durch das Auftreten ihrer Figuren und die Beschreibungen des Handlungsortes fühlte ich mich in der Zeit zurückversetzt, was mir echt gut gefallen hat.

Die Handlung fand ich hingegen zunächst etwas trocken und vor sich hinplätschernd. Ich hatte zwar schon damit gerechnet, dass ich hier kein Feuerwerk an Action oder Rasanz erhalten würde, da ich Maggie Stiefvaters Stil kenne, aber bisher konnte mich die Autorin immer mit ihren magischen, kreativen Welten verzaubern und mit immer neu eingestreuten Rätseln an die Handlung fesseln. Dieses Mal ist ihr das nicht ganz gelungen. Ihre Ideen in „Wie Eulen in der Nacht“ fand ich echt klasse: eine Familie, die Wunder vollbringen kann ist meiner Meinung nach wirklich ausgefallen und einfach magisch. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen, da Frau Stiefvater es dieses Mal nicht ganz geschafft hat, mich an die Seiten zu fesseln. Dies kam für mich viel zu spät, denn erst im letzten Drittel hing ich gebannt an den Seiten, um den Rätseln der Wunder und der Dunkelheit auf die Spur zu kommen.

Zuvor waren es mir zu viele Charaktere, zu denen ich kaum eine tiefere Verbindung aufbauen konnte. Hier hat die Autorin angesichts der Fülle der Figuren nicht genügend Raum gehabt, um jeder Figur genügend Tiefe zu geben, sodass bei mir die verschiedenen Charaktere miteinander verschwammen. Sie haben sich nicht wirklich voneinander abgehoben. Daher fand ich es zu Beginn auch etwas schwer, dem Geschehen zu folgen. So fehlte mir einfach die von Maggie Stiefvater gewohnte große geheimnisvolle Atmosphäre, durch die ich hinter die Rätsel und Mysterien blicken möchte.

Dieses Gefühl des Miträtselns kam ungefähr im letzten Drittel auf. Hier werden Hinweise gestreut und ich war gepackt von den Geheimnissen der Wunder, welche zu dem Zeitpunkt der Handlung ganz andere Formen annahmen als zuvor. So hat die Autorin sich in meinen Augen die Spannung für den Schluss aufgehoben. Hätte sie dies ein wenig mehr über die Geschichte verteilt, wäre ich schon viel eher von der gewohnten Maggie Stiefvater Magie gefangen genommen worden.

Fazit
Mit „Wie Eulen in der Nacht“ hat Maggie Stiefvater wieder ein Fest an poetischen und wunderschönen Beschreibungen geliefert, die ihren Schreibstil zu etwas ganz besonderem und einzigartigem machen. So liest man die Geschichte gerne, auch wenn ich mich anfangs etwas schwer tat aufgrund der Fülle der Charaktere, die sich nur schwer voneinander abhoben. Hält man jedoch durch wird man mit einem unglaublichen Ende belohnt, welches verzaubert und zum Miträtseln anregt. Zudem ist das Setting und die Atmosphäre sehr authentisch und zauberhaft. So ist „Wie Eulen in der Nacht“ etwas durchwachsen und nicht ganz so stark wie andere Werke der Autorin, aber dennoch ist es sehr poetisch, tiefgründig und voller kreativer Ideen!
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 17.11.2018

Sehr enttäuschend und langweilig

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Meine Meinung: Vorneweg


Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen, weswegen ich sehr gespannt war. Ich habe viele unterschiedliche Meinungen zu ihren Reihen gehört, wollte aber dennoch das neue Buch ...

Meine Meinung: Vorneweg


Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen, weswegen ich sehr gespannt war. Ich habe viele unterschiedliche Meinungen zu ihren Reihen gehört, wollte aber dennoch das neue Buch lesen. Leider konnte es mich aber nicht überzeugen. Mehr dazu erfahrt ihr jetzt.


Das Cover finde ich schön und passt sich perfekt zum Inhalt. Wobei ich aber sagen muss, dass ich die Farbe des Buchschnitts nicht passend finde.



Schreibstil: Es gibt viele Dinge, die mit am Schreibstil nicht gefallen haben. Als erstes Mal war es die Perspektive. Es wird aus der dritten Person erzählt und es war für mich einfach nur verwirrend, was daran lag, dass die Autorin einfach mitten in der einen Situation anfängt, etwas aus der Vergangenheit zu erzählen. Und so ging es oft weiter. Ich habe mich einfach nicht zurecht gefunden. Also leider gibt es da für mich nichts Gutes dran.



Handlung: Auch zu der Abhandlung muss ich leider sagen, dass ich überhaupt nicht begeistert war. Zum einen lag es aber auch am Schreibstil. Dadurch kam sehr viel Verwirrung auf und in die Geschichte habe ich mich eigentlich garnicht eingefunden.


Die Story war für mich eher nur so dahin geschrieben, langweilig und nicht spannend.
Ich glaube, wenn die Autorin aus der Ich Perspektive geschrieben hätte, dann wäre es um einiges interessanter und spannender gewesen. Aber ich konnte noch nicht mal seine Verbindung zu den Charakteren aufbauen, da die Autorin in jedem Kapitel von einer andere Figur schreibt.


Aber die Idee mit den Wundern fand ich eigentlich ganz cool, weswegen ich mich dazu gezwungen habe, das Buch bis zum Ende zu lesen, nur um zu erfahren, was es eigentlich ist. Das war so mit einer der einzigen guten Aspekte an dem Buch.


Einen Punkt möchte ich auch noch kurz ansprechen und zwar ist es der Hype. In dem Land, wo es zuerst veröffentlicht wurde, geht ein totaler Hype um das Buch rum, was ich leider überhaupt nicht verstehen kann. Ich weiß nicht, vielleicht liegt es ja an der falschen Übersetzung oder an irgendwas anderem:-/.



Charaktere: Zu den Charakteren kann ich nicht besonders viel sagen, da sie sehr oberflächlich waren und alles so durcheinander geschrieben war.
Allerdings haben mir die Hintergründe für die Liebesgeschichte gut gefallen. Das fand ich sehr interessant, wie die Autorin das erzählt hat!



Fazit: Leider kann ich den Hype in anderen Ländern garnicht nachvollziehen, da mir weder die Handlung, noch der Schreibstil zu sagen konnte. Auch von den Charakteren bekam ich nicht wirklich viel mit, da sie sehr oberflächlich waren. Deshalb gibt es von mir nur 2,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 17.11.2018

das war leider nicht meins

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Die Familie Sorias verteilt Wunder, denn sie sind eine Familie von Heiligen. Ihr Wohnort mitten in der Wüste von Colorado hat sich deshalb zu einem Ort für Pilgerfahrten entwickelt. Als Daniel Soria die ...

Die Familie Sorias verteilt Wunder, denn sie sind eine Familie von Heiligen. Ihr Wohnort mitten in der Wüste von Colorado hat sich deshalb zu einem Ort für Pilgerfahrten entwickelt. Als Daniel Soria die Regel bricht, nicht in das Wunder einzugreifen, muss er sich dem Dunkel stellen. Seine Familie kann ihm leider nicht helfen und so ist er auf sich alleine gestellt.

Dieses Buch ist völlig anders als ich erwartet habe und unterscheidet sich sehr von den anderen Büchern der Autorin. Dabei finde ich die Grundidee wirklich interessant, nur hat die Autorin dies auf eine sehr seltsame Weise umgesetzt. Ich bin wirklich sehr positiv an die Geschichte herangegangen, nachdem ich bereits vorher viele negative Meinungen gehört habe. Leider konnte auch mich dieser neue Stil der Autorin nicht überzeugen.

Das fängt damit an, dass sie erst einmal überhaupt nichts erklärt. Sie wirft in den Leser in eine Welt, die man so gar nicht versteht. Viele Dinge konnte ich mir einfach nicht vorstellen, was am Anfang sehr irritierend war. Der Schreibstil ist voller Metaphern und eher gestelzt. Das hat bei mir verhindert, dass mir die Charaktere ans Herz wachsen, stattdessen waren sie bis zum Ende hin fremd und wirkend eher blass.

Die Autorin erzählt wirklich viel in ihrer Geschichte, man hat aber immer das Gefühl, sie verliert sich in diesen Erzählungen und holt zu weit aus. Der eigentliche rote Faden wird dabei aus dem Auge verloren und ich hatte oft das Gefühl, ich lese eine zusammen gewürfelte Geschichte, die wenig Sinn macht für mich.

Grundsätzlich schlecht ist die Geschichte nicht, aber man muss den Stil auf jeden Fall mögen. Von mir gibt es leider nur 2 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Eine wundervoll absurde Geschichte!

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In ihrer Danksagung schreibt Maggie Stiefvater, dass Wunder und Geschichten manchmal dasselbe sind. Da würde ich ihr uneingeschränkt zustimmen und auch hier haben wir es mit einer Geschichte zu tun, die ...

In ihrer Danksagung schreibt Maggie Stiefvater, dass Wunder und Geschichten manchmal dasselbe sind. Da würde ich ihr uneingeschränkt zustimmen und auch hier haben wir es mit einer Geschichte zu tun, die mit ihrer düsteren und doch so hoffnungsvollen Atmosphäre, dem feinen, ironischen Humor und der tiefen Wahrheit, die unter ganz viel Unglaublichem vergraben liegt, definitiv einem Wunder nahe kommt. Nachdem ich die "Ravenboys-Reihe" und "Nach dem Sommer" der Autorin schon gelesen und geliebt habe, hatte ich natürlich recht hohe Erwartungen an die Geschichte (auch wenn ich wirklich versucht habe, es neutral anzugehen), welche jedoch rückblickend auf jeden Fall erfüllt wurden auch wenn ich die Kritikpunkte meiner Vorrezensenten durchaus nachvollziehen kann!


"Jedes Soria Wunder hatte dasselbe Ziel: den Geist zu heilen. Das hatte sich Daniel Soria n der vergangenen Nacht immer wieder vorgehalten. Seine Lage war keine Strafe, sagte er sich. Diese Lage war ein Wunder. Aber sie fühlte sich nicht wie ein Wunder an."


Das Cover ist -wie eigentlich alle Stiefvater-Romane- ein wirklicher Blickfall und einfach besonders! Als ich das englische Originalcover zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich sofort in es verliebt so wie Pete in die Wüste. Und als ich die dann deutsche Ausgabe entdeckt und gesehen habe, dass sich dieses kaum vom Original unterscheidet, war ich wirklich glücklich und wusste: das muss ich im Regal stehen haben! Mit der kräftigen türkis-blauen Hintergrundfarbe und dem komplementären Orange der Sonne sticht die Komposition schon durch ihre Farben ins Auge. Zusammen mit den verschnörkelten Rosenranken und der weißen Eule wird dann die inhaltliche Passung gewährleistet. Der weiße, prominente Titel passt ebenfalls gut, auch wenn mir der englische Titel "All the Crooked Saints" viel besser gefällt. Ich kann aber durchaus verstehen, warum der Verlag den Titel nicht direkt übersetzt hat, das würde auf Deutsch eher komisch als mystisch klingen. Mit den rosenbedruckten Leselaschen, dem grell-orangenen Buchschnitt und den Rosenranken an jedem Kapitelbeginn wird die wunderbare Gestaltung noch abgerundet!

Erster Satz: "Nach Einbruch der Dunkelheit ist ein Wunder sehr weit zu hören."

Mit diesem Satz steigen wir eine dunkle Wüstennacht im Jahr 1962 ein, in der die Luft vor Wunder und Radiowellen nur so knistert und Eulen aufgeregt herumflattern. Wir lernen die drei Soria-Cousins Beatriz, Daniel und Joaquin kennen, die Radiowellen ihres Piratensenders von einem alten Lastwagen aus in die einsame Wüste schicken, in der Pete Wyatt und Tony DiRisio gerade auf das Örtchen Bicho Raro zuhalten - Tony weil er dringend ein Wunder braucht und Pete weil ihm eben jenen Lastwagen versprochen wurde. Klingt skurril? Dann wartet ab was passiert als einer er beiden Neuankömmlingen durch sein erstes Wunder zum Riese wird, ein Mädchen beschließt, in die Wüste zu laufen und der Heilige von Bicho Raro, aus Liebe seine eigene Dunkelheit über sich bringt. Denn die Sorias bieten zwar schon seit Jahrhunderten verlorenen Seelen an, ein Wunder an ihnen zu vollziehen und ihre Dunkelheit für sie sichtbar zu machen, doch den zweiten Teil des Wunders - die Bewältigung ihrer Dunkelheit - müssen sie ganz alleine hinbekommen. Und wer sich diesem uralten Gesetz widersetzt und sich in ein fremdes Wunder einmischt, der bringt selbst eine Dunkelheit über sich. Und wenn die Sorias eines wissen dann dass mit Wundern und der Dunkelheit genauso wenig zu spaßen ist wie mit Antonia Sorias tollwütigen Hunden...


"Trägst du die Dunkelheit in dir?" "Ja", antwortete Tony. "Und willst du davon befreit werden?" (…) "Ja." Draußen begannen Eulen mit den Flügeln zu schlagen und zu schreien. Virginia-Uhus riefen. Kreischeulen schrillten. Die Schleiereulen gaben ihr metallisch klingendes Fauchen von sich. Streifenkäuzchen miauten. Brillenkäuze bellten hohl. Sperlingskäuze piepsten. Die Elfenkäuze lachten nervös. Der misstönende Lärm schwoll an, und die Luft wurde immer noch wundersamer. Daniel schlug die Augen auf. Die Dunkelheit begann hervorzutreten."


Erstmal muss ich gestehen, dass mich das Buch anfangs gar nicht so fesseln konnte. Die Geschichte plätscherte dahin, die Stimmung der 60er Jahre in Amerika wurde zwar gut transportiert, durch die vielen unterschiedliche Charaktere und die skurrilen Handlungssprünge ist es aber erstmal schwierig in die Handlung einzusteigen. Dass Maggie Stiefvater wieder bei jedem Kapitel zu der Sicht eines anderen Hauptcharakters springt, der seine Gedanken, Gefühle, Taten und Erlebnisse als personaler Er-Erzähler wiedergeben kann macht das natürlich auch nicht einfacher. Nach 3 Kapiteln war ich jedoch in der Geschichte angekommen und der Lesespaß konnte losgehen als ich den roten Faden gefunden hatte: eine eigenartige Mischung aus klassischem Urban Fantasy mit Spiritualität, Märchen, Roadnovel, Bewältigungsgeschichte und einer guten Prise Verrücktheit. Alles umrahmt von ihrem unverwechselbaren Stiefvater-Stil und fertig ist die unkonventionelle, magische und einzigartige Geschichte. Auch wenn der Roman nicht gerade viele Szenen aufweist, in denen wirklich Schlag auf Schlag viel passiert, bleibt durchgängig eine brodelnde Grundspannung erhalten. Leise, pfiffige Details, das unglaublich magische Setting und nicht zuletzt der tolle Schreibstil sorgen für eine wundervolle Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt. Teilweise ist die Geschichte wirklich sehr skurril und abgedreht, aber genau das macht sie eben aus, sodass mir das Buch bald mehr wie eine Ansammlung kunstvoll miteinander verwobener Einzelgeschichten erschien und ich aufs Neue von Stiefvaters Ideenreichtum verzaubert war.


"Wunder wie etwas zu behandeln, dass der Logik gehorchte, führte dazu, dass man sie nicht mehr so unheimlich fand, und das machte sie nicht nur noch gefährlicher, sondern auch weniger heilig und daher weniger bedeutsam. Diese Überzeugung ist recht verbreitet, aber sie tut sowohl der Wissenschaft als auch der Religion keinen Gefallen. Indem wir Dinge, die wir fürchten und nicht verstehen der Religion zuweisen, und die Dinge, die wir verstehen und kontrollieren können der Wissenschaft, berauben wir die Wissenschaft ihres künstlerischen Ausdrucks und die Religion ihrer Wandlungsfähigkeit."


Der geringe Umfang und die niedrige Handlungsdichte wird neben aberwitzige Drehungen und Wendungen vor allem durch den wundervollen Schreibstil der Autorin wettgemacht. Wie schon erwähnt trägt der leicht verrückte Stil Maggie Stiefvaters zur Entwicklung der Anziehungskraft des bildgewaltigen Epos´ einen großen Teil bei. Mit bildgewaltigen, beschreibenden Worten (für die sie auch oft Klammern und Spiegelstriche verwendet) lässt sie die Charaktere und das Setting für einen kurzen Moment wahr werden und schenkt uns einige Stunden voller Fantasie, Magie, Liebe, Freundschaft und düsteren Geheimnissen. Dabei verwendet sie hier besonders viele Metaphern und schöne Sinnbildern über Dunkelheit, Einsamkeit und Ängste, womit sie wunderschöne Botschaften und Anspielungen mit einem Augenzwinkern rüberzubringen schafft. In ganz eigener Handschrift schreibt sie mal erklärend, mal kurz angebunden, mal emotional, mal kalt, mal melancholisch, mal locker, mal traurig, mal glücklich, mal wütend, mal resigniert - ein kunterbuntes Durcheinander das vor allem eines ist: magisch!


"Es war sehr still. Niemand hätte sie gesehen, wenn die Wüste nicht gewesen wäre. Doch als die Wüste Pete Wyatt ein Liebeslied singen hörte, merkte sie auf. Als sie Pete singen hörte, ließ sie also Wind um die beiden aufwirbeln, bis die Brise wie safte Streicher klang. Sie hörte Pete singen und ließ die Luft um jeden Stein und jede Pflanze kühler werden, bis all das seine Stimme harmonisch begleitete. Sie hörte Pete singen und trieb die Heuschrecken Colorados dazu an, leise Bläser zu imitieren, und sie ließ den Boden unter Bicho Raro sanft erbeben, sodass Sand und Staub den Takt schlugen, im Rhythmus des unvollständigen Herzens in Pete Wyatts Brust."


Zu der eher düsteren Atmosphäre passt das tolle Setting des Wüstenörtchen Bicho Raro perfekt. Die kleine Ansammlung an Häusern mitten in der erbarmungslosen Wüste Colorados schreit förmlich: "Wunderlich" und mit vielen kleinen Details wird dieser sonderbare Ort lebendig. Eine Wüste, die sich verliebt, ein Kampfhahn, der endlich Frieden mit sich selbst schließt, schwarze Rosen, die sich einfach nicht züchten lassen wollen und eine Scheune, die beim 100sten Stupsen des Windes in sich zusammen gefallen ist, Radiowellen, die sich aus versehen nach Skandinavien verirren - auf solche Ideen kommt wirklich nur Maggie Stiefvater und auch nur sie bekommt es hin, die nachdenklich-melancholisch-gefärbte Atmosphäre gekonnt an den richtigen Stellen durch ihren trockenen Humor aufzulockern und mich so das ein oder andere Mal zum Grinsen zu bringen.


"Pete war auf der Stelle verliebt. Dieser befremdlichen kalten Wüste ist es gleich, ob man in ihr lebt oder stirbt, aber er verliebte sich trotzdem in sie. Er hatte nicht geahnt, dass irgendein Ort so rau und so unmittelbar sein konnte, so dicht an der Oberfläche. Sein schwaches Herz spürte die Gefahr sehr wohl, konnte jedoch nicht widerstehen. Er verliebte sich so heftig, dass selbst diese Wüste es bemerkte. (…) Und die Wüste, so wenig mitfühlend oder gar sentimental, war gerührt, und zum ersten Mal seit langer Zeit erwiderte sie eines Menschen Liebe."


Der letzte Puzzlestein sind dann die Charaktere. Diese sind hier sehr tiefgründig und mit viel Potential angelegt, werden durch den geringen Umfang der Geschichte und der aberwitzigen Zahl an verschiedenen Protagonisten zum Teil leider nur grob gestreift. Durch die total durchgedrehten Eingangsworte zu jedem Charakter, in dem wir seinen sehnlichsten Wunsch und seine tiefste Angst erfahren (unten zwei Beispiele dazu, wirklich zum totlachen). Neben der schrägen Familie Soria und all ihren Entfernten Verwandtschaftsgraden muss man sich auch die Namen und Wunder der etlichen Pilger merken, die in Bicho Raro festsitzen und auf ihr zweites Wunder warten. Da wären zum einen das entfremdete Paar Antonia und Francisco Soria, die eine immer wütend, der andere immer in seinem Gewächshaus, der immer arbeitende Michael Soria, die immer ängstliche Judith Soria und ihr Macho-Mann Eduardo Soria, Daniel und Beatriz Cousin Joaquin Soria, der mittels Funkpiraterie eine Karriere als Radio-DJ "Diablo Diablo" starten will, Daniel Soria, der heiligste Soria, der die Wunder durchführen darf und natürlich Beatriz Soria höchstselbst, die scheinbar keine Gefühle hat, gerne Gefühle von oben betrachtet, erst Angst hat wenn diese begründet und berechtigt ist und sich mit ihrem Vater nur über eine erfundene Geheimsprache unterhält.
Dazu kommt der junge Pete, der nicht als Pilger nach Bicho Raro gekommen ist, sondern vor seiner gescheiterten Karriere beim Militär und seinem Loch im Herzen flieht und sich hier einen Lastwagen durch Arbeit verdienen will.
Und natürlich die Pilger, die alle ihre Lektion zu lernen haben: Die durch eine Riesenschlange aneinandergefesselten Zwillinge, die sich zusammen schließen müssen um getrennt sein zu können, der Radio-Riese Tony, der verstehen muss, dass es gar nicht so schlimm ist, die eigene Größe dazu zu nutzten, die Stimme eines anderen hochzuhalten, damit sie ein wenig lauter zu hören ist, die weinenden Marisita, deren ewige Regenwolken verhindern, dass die Monarchfalter auf ihrem Hochzeitskleid davonfliegen muss lernen, sich selbst zu verzeihen... Wir bekommen hier viele verschiedene Arten von Lebenskrisen und Bewältigungsstrategien auf fantastische Art und Weise vorgesetzt und können als Essenz mitnehmen: jede Dunkelheit kann bekämpft werden und je schneller man sich dieser bewusst wird, desto effektiver kann man sie loswerden!


"Das wollte Judith: zwei Goldzähne, wo sie niemand sehen würde, aber sie immer wüsste, dass sie da wären. Und dies fürchtete sie: vor Arztterminen, gleich welcher Art, Formulare ausfüllen zu müssen. (…) Das wollte Eduardo: dass Sänger mitten im Lied innehielten, weil sie lachen musste.
Und dies fürchtete er: dass sich Katzen auf sein Gesicht legen und ihn im Schlaf ersticken."


Insgesamt also eine bunte Mischung, die seltsamer nicht sein könnte, mir aber das Herz erweicht hat, ohne das ich es bemerkt habe. Maggie Stiefvater setzt Gefühlsbeschreibungen nur ganz dezent und gezielt ein - ganz im Gegensatz zu manch anderen Romanautorinnen wie zum Beispiel Colleen Hoover, deren Gefühlswucht fast erdrückt. Manchen mag das zu spärlich sein, doch ich finde die zarten Andeutungen und leisen Annäherungen sind viel berührender als brodelnde Leidenschaft.
Und so nimmt diese wundervolle Geschichte voller Kreativität, Dunkelheit, Wahrheit, Liebe, Heilige und Wunder ihren Lauf und gipfelt am Ende in einem epischen Finale!


"Eine Wolke von Emotionen ballte sich um das Radio in Eduardos Pick-Up: Entsetzen, Wut, Freude, Stolz und schließlich, als Eulen die Pilger zu umkreisen begannen, Sorge. Ungewirkte Wunder hingen dick in der Luft und machten die Vögel ganz verrückt. Sie kreischten und sausten durch die Luft, dass die Federn stoben. Die Pilger steckten voller zweiter Wunder und die Sorias voller erster."



Fazit:


Die Kraft des Übernatürlichen, eines Wunders wird genauso eindrücklich geschildert wie die Kraft der Liebe, des Muts und der Freundschaft, sodass diese Geschichte trotz ihrer skurrilen Handlung doch so nah an der Wirklichkeit ist, dass sie mich tief berühren und mir einiges mitgeben konnte.
Mit der düsteren und doch so hoffnungsvollen Atmosphäre, dem feinen, ironischen Humor und der tiefen Wahrheit, die unter ganz viel Unglaublichem vergraben liegt, kommt der Roman definitiv selbst einem kleinen Wunder nahe!