Intrigen hinter Klostermauern
Allgäu, 1376: Isabella Falk ermittelt in ihrem ersten, sehr persönlichen Fall. Schon der Prolog hat es in sich. Es scheint, als ob einer in eine Falle gelockt würde. Und ja, ein Messer wird gezückt, Öl ...
Allgäu, 1376: Isabella Falk ermittelt in ihrem ersten, sehr persönlichen Fall. Schon der Prolog hat es in sich. Es scheint, als ob einer in eine Falle gelockt würde. Und ja, ein Messer wird gezückt, Öl läuft aus, entzündet sich, zurück bleibt eine verkohlte Leiche, daneben ein Indiz, das dem Bürgermeister zugeordnet werden kann. Zuständig ist hier der Richter Rudolf Falk, der bald darauf verstirbt. Der neu ernannte Richter hat jedoch kein Interesse an einer Aufklärung, für ihn ist es nichts anderes als ein selbst verschuldeter Unfall.
Richter Rudolf Falk hat vor seinem Tod seinen Nachlass notariell geregelt. Darin hat er seine Ehefrau als Alleinerbin benannt, vorausgesetzt, sie klärt den Mord an Bürgermeister Vogler auf. Sollte sie scheitern, geht das Erbe an seinen Bruder, der schon habgierig darauf lauert. Isabella ist eine junge, gebildete, kluge und weitsichtige Frau, die nun für Haus und Gesinde zuständig ist. In ihrem Schwager Berthold hat sie einen gefährlichen Gegenspieler, der vor nichts zurückschreckt. Der neu ernannte Stadtschreiber Leonhard Stadler jedoch steht auf ihrer Seite, er unterstützt sie mit Rat und Tat, ebenso der junge Magnus Bader, Sohn des alten Medicus und selber ausgebildeter Mediziner.
„Schatten über dem Kloster“ ist der Auftaktband um Isabella Falk, ein historischer Krimi voller Intrigen und finsteren Machenschaften. Man spürt direkt die dunklen Klostermauern, die Schatten in den verborgenen Winkeln, ahnt Verschwörung und Betrug, lehnt so manch giftigen Trank vehement ab und glaubt unter der Gugel, dem Überwurf mit Kapuze, an so manch zwielichtige Gestalt.
Da ich sowohl historische Romane als auch alles Kriminalistische sehr gerne lese, bin ich hier genau richtig. Nicht jedem würde ich trauen, so einigen traue ich vieles zu und in manch einer Person täusche ich mich dann doch. Trotzdem Isabella mit dunklen Machenschaften zu kämpfen hat, hat sie ihr Ziel nie aus den Augen verloren. Mit nicht nur einem Widersacher hat sie es zu tun und auch eine verirrte Seele bringt tödliche Gefahren mit sich. Die Autorin versteht es, Spannung zu erzeugen und diese kontinuierlich hoch zu halten. Schon allein die damaligen Begriffe, die sie im (dem Geschehen vorangestellten) Glossar erklärt, lassen mich eintauchen in diese Zeit. Dabei sei auch das gut gegliederte Personenverzeichnis sowie der Stadtplan von Füssen anno 1376 noch erwähnt.
Der durchgehend spannende historische Roman, der im Spätmittelalter angesiedelt ist, hat mich bestens unterhalten. Und selbstredend werde ich Isabella Falk treu bleiben, ein weiterer Fall deutet sich an.