Cover-Bild WEIL.
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 27.01.2023
  • ISBN: 9783551584939
Martin Muser

WEIL.

Manuel hat versucht zu vermitteln.

Selin hat versucht sich zu wehren.

Knut hat versucht den Fehler zu korrigieren.

Philipp hat versucht Hilfe zu holen.

Esther hat versucht zu fliehen.

Vergeblich.

Eigentlich fängt alles ganz harmlos an: Fünf Jugendliche fahren in ein Haus auf dem Land, um dort fürs Abi zu lernen. Auf dem Weg nehmen sie einen jungen Anhalter mit, der ihnen schon bald auf die Nerven geht. Kurzerhand lassen sie ihn an der nächsten Tankstelle stehen, seine Tasche werfen sie später einfach aus dem Fenster. Ein verhängnisvoller Fehler. Denn am nächsten Morgen steht der Anhalter plötzlich vor ihrer Tür – in Begleitung zweier junger Männer. Sie dringen ins Haus ein und fangen an, die Jugendlichen zu tyrannisieren. Ein perfides Spiel um Macht, Gewalt und Angst beginnt … Martin Musers packendes Jugendbuchdebüt, düster und beklemmend!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2023

Sollte man unbedingt lesen

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Es gibt wenige Bücher bei dem ich auf das Aussehen eingehe, aber bei diesem muss es einfach sein. Dieses Buch besticht von seiner Optik. Es ist nicht nur umweltfreundlich und nachhaltig produziert, sondern ...

Es gibt wenige Bücher bei dem ich auf das Aussehen eingehe, aber bei diesem muss es einfach sein. Dieses Buch besticht von seiner Optik. Es ist nicht nur umweltfreundlich und nachhaltig produziert, sondern seine Optik weist auch darauf hin. Ein Buchcover bei denen man die Prägung der Druckpresse sieht und Seiten die nicht in strahlendem Weiß erleuchten, sondern den typischen Charakter von recyceltem Papier haben. Grandios und für mich ein absoluter Hingucker. Auch ohne farbigen Buchschnitt etc. etwas, was man unbedingt im Regal stehen haben will.
Dieses Buch lebt von seiner Geschichte.
Es lebt nicht von den Protagonisten, denn diese sind alle recht unscheinbar, nicht wirklich sympathisch und oftmals mit sich selbst beschäftigt. Fünf Ungleiche Typen, die auf den ersten Seiten alle in kleinen Textpassagen vorgestellt werden.
Dieses Buch braucht aber keine sympathischen Personen, keine in die man sich hineinversetzen möchte, mitfiebern will... Dieses Buch braucht einen tollen Schreibstil und eine gute Storyline.
Beides ist definitiv gegeben. Der Schreibstil ist sehr klar, sehr gradlinig und nüchtern. Er ist recht unaufgeregt und schafft es daher, diesem Buch eine ganz eigen Atmosphäre zu verleihen, ohne aufdringlich zu sein. Am Anfang ist es recht neutral von der Stimmung, vielleicht ein wenig flapsig und fröhlich…diese kippt ab dem Moment, als der Anhalter morgens vor der Türe steht. Ab da wird auch klar… es wird spannend und diese leichte mitschwellende Spannung bleibt kontinuierlich erhalten. Sie begleitet den Leser bis zum Ende.
Bei der Spannung erleben wir immer mal wieder Ausbrüche, wie bei einem Vulkan, wo vorher Eruptionen den Berg erschüttern. So ist es hier auch…Spannungsausbrüche, die dann wieder abfallen, bis am Ende der große Ausbruch kommt. Vorher, werden die Ausbrüche größer und Spannungsgeladener…ab diesem Moment war für mich klar, dieses Buch wird zu Ende gelesen und vier Stunden später habe ich es dann auch zugeklappt.
Bestechend ist hier ganz klar die Thematik der Moral. War es moralisch richtig, die Tasche aus dem Auto zu werfen? Hier werden viele Aspekte der Ethik mit einbezogen, genau das Fach, was die Jugendlichen lernen wollten. So clever gemacht, dass ich das Erste Mal das Gefühl hatte, Ethik greifen zu können.
Es wird mit der Angst gespielt, Macht auszuüben und diese auf anderer wirken zu lassen. Man ist auch bereit Gewalt einzusetzen, um Andere klein zu kriegen. Um das Ziel was man sich gesteckt hat, zu erreichen. Die Moral ist oftmals nur ein Vorwand der genutzt wird, um etwas anderes zu erschaffen…Angst, Machtlosigkeit und der Schritt Gewalt nicht nur anzudrohen, sondern auch durchzuführen.
Dies wird hier auf einer großen Schriftstellerischen Ebene getan. Wir als Leser sind plötzlich Teil davon und müssen entscheiden zwischen Macht oder Sühne…zwischen Gut und Böse…zwischen Recht und Unrecht!
Das Ende ist grandios und gibt dem Buch noch einen ganz eigenen Twist. Eine Wendung, die man so nicht hat kommen sein, denn plötzlich ist Macht nicht mehr wichtig, sondern die Moral …
Lest selbst!


Meine Bewertung: 5 Sterne
Wer sich gut unterhalten lassen will, zudem noch etwas lernen möchte über Moral, Gewalt, Angst und Gerechtigkeit ist hier genau richtig. Denn die Ethik bekommt in diesem Buch einen ganz eigenen Stellenwert und macht es zu etwas ganz Besonderem. Es bekommt Tiefe, es bekommt Dramatik und es bekommt einen ganz eigenen Flair!

Veröffentlicht am 19.02.2023

Eine geniale Auseinandersetzung mit Ethik und Moral

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Rezension zu „WEIL.“ von Martin Muser »

Aus meiner Sicht wirkt die Steifbroschur relativ unscheinbar. Das Cover wird von geraden Buchstaben und Quadraten geziert. Auf den ersten Blick, vielleicht nicht ...

Rezension zu „WEIL.“ von Martin Muser »

Aus meiner Sicht wirkt die Steifbroschur relativ unscheinbar. Das Cover wird von geraden Buchstaben und Quadraten geziert. Auf den ersten Blick, vielleicht nicht ganz so spektakulär wie andere Außengestaltungen, doch in Zusammenhang mit der Geschichte definitiv genial.

Fünf Jugendliche begeben sich zum Lernen von der Stadt aufs Land. Während der Fahrt dorthin nehmen sie einen Anhalter auf, der allen jedoch von Anfang an suspekt vorkommt. Um sich nicht weiter mit ihm herumschlagen zu müssen, lassen sie ihn während einer Pause an einer Tankstelle einfach so stehen. Seine Tasche auf der Rückbank befördern sie während der Fahrt aus dem Fenster - ein folgenschwerer Fehler, wie sich später herausstellen wird. Am nächsten Morgen steht nämlich genau dieser Anhalter mit zwei weiteren Männern vor dem Landhaus und verlang nach der Tasche. Ein perfides Spiel um Macht, Kontrolle, Angst, Leben und Tod beginnt.

Man merkt schnell, dass der Fokus nicht auf den Figuren selbst liegt. Fünf Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder für sich eher unscheinbar, zum Teil unsympathisch und eigentlich auf sich selbst fokussiert, doch allesamt sind in einer Geschichte zusammengewürfelt, von der das Buch dann doch tatsächlich lebt.

Eine Geschichte, die zu Beginn zwar ruhig und fröhlich erscheint, sich aber mit einem rasanten Tempo fortbewegt. Die Ruhe vom Anfang verpufft mit dem Erscheinen der drei Personen in der Tür des Landhauses. Schnell werden Themen wie Ethik und Moral in den Raum geworfen.

War es richtig, den Anhalter stehen zu lassen?
War es moralisch vertretbar, seine Tasche einfach aus dem Fenster zu befördern?
Ist es vertretbar, was die drei unangekündigten Männer mit den fünf Jugendlichen machen?

Mit einem Schreibstil, der sich nicht nur schnell Lesen lässt, sondern auch auf eine erschreckend nüchterne Art erzählt, beschwört der Autor eine Spannung hervor, die von Seite zu Seite immer größer wird. Als Leserin war ich ab dem Eintritt der drei Männer in das Haus in einem Spannungsbogen gefangen, aus dem ich bis zum Ende auch nicht mehr herausgekommen bin.

Ich habe die Ratlosigkeit der Jugendlichen gespürt und mich von Seite zu Seite auch immer mehr der aufkeimenden Angst hingegeben. Genau mit dieser Angst wird gespielt. Macht wird ausgeübt, zum Teil wird auch nicht vor der Androhung und schließlich auch Durchführung von Gewalt zurückgeschreckt. Das sorgte bei mir während des Lesens des Buches dafür, dass mir viele Fragen durch den Kopf geistern. Immer wieder möchte ich mir diese mit dem Wörtchen „weil“ erklären. Auch die Protagonisten nutzen das Wort des Titels für ihre Gedankengänge und Erklärungen häufig. Das allein spricht dafür, wie gut Martin Muser nicht nur die Geschichte durchdacht, sondern auch den Titel gewählt hat.

Bis zum Ende schafft es der Autor dass die Stimmung erhitzt, angespannt und angsterfüllt bleibt. Bis zu einem Wendepunkt, der nicht besser gewählt hätte sein können, stellte ich mir als Leserin die Frage, wer im Recht und wer im Unrecht sei. Wer steht auf der guten und wer auf der bösen Seite? Die Geschichte spielt mit meinen Gedankengängen bis zum Wendepunkt, bei dem plötzlich nicht mehr die Macht und Kontrolle, sondern die Moral wichtig ist.

Ich persönlich hatte während des Lesens des Werkes ehrlicherweise immer wieder das Gefühl, eine verdammt gute Schullektüre in den Händen zu halten - wie ich sie mir in meiner Schulzeit gewünscht hätte. Und vielleicht sollte dieses Buch auch ein Angebot der Schulen werden. Was ist gutes und was ist schlechtes Handeln. Wer hat Schuld und wer hat unrecht? Mit diesem Buch hat man das Gefühl, dass die Ethik zum Greifen nah ist. Wenn also auch du dich für diese Themen interessierst und ein Jugendthriller eh auf deiner Leseliste steht, dann kann ich dir für das Buch definitiv eine Leseempfehlung aussprechen. Lies die knappen 130 Seiten und gebe dich der Geschichte hin. Wer weiß, vielleicht denkst du auch ganz anders über die Worte von Martin Muser als ich oder du entdeckst eine geniale Geschichte, die dich zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Heftig

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Weil von Martin Muser aus dem carlsenverlag
⭕️
Heftig. Wenn ein Wort auf dieses Buch zutrifft… dann passt für mich das Wort heftig am Besten.
.
Nach der Lektüre dieser Geschichte bin ich erschüttert.
.
Der ...

Weil von Martin Muser aus dem

carlsenverlag
⭕️
Heftig. Wenn ein Wort auf dieses Buch zutrifft… dann passt für mich das Wort

heftig am Besten.
.
Nach der Lektüre dieser Geschichte bin ich erschüttert.
.
Der Autor schreibt im Nachwort, dass dieses Buch eine Geschichte der Angst ist. Auch seiner Angst.
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5 befreundete Jugendliche wollen zusammen für die Schule lernen. Sie fahren in ein Ferienhaus. Lernen, Ruhe und Freiheit waren ihre Ziele.
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Aber sie lernen die Angst kennen. Sie lernen, wie sie sich verändern, wenn sie Angst haben.
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Was ihnen passiert ist nicht logisch oder erklärbar. Es ist brutal und grausam.
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Als Leserin war ich schockiert, traurig und auch hilflos. Mir fiel auch keine Lösung ein. Kein Ausweg.
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Dieses Buch zeigt sehr gut, warum sich Unrecht durchsetzen kann. Warum auch eine Gruppe hilflos sein kann.
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Das Buch hat Beklemmung ausgelöst und das gefiel mir nicht. Mir gefiel aber auch nicht, dass so viele Themen zusätzlich auftauchten. Wie eine Liste, die abgearbeitet werden musste (Rassismus, Feminismus, Ethik, Arm und Reich…)
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Kann ich das Buch empfehlen? Der Autor wollte über Angst schreiben. Hat er gemacht. Zu gut für mich. Also handwerklich volle Punktzahl. Aber wem würde ich das Buch ans Herz legen? Ich bin hilflos, weil…

Veröffentlicht am 14.05.2023

Bindung zu den Charakteren hat gefehlt

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Ich muss gestehen, dass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte. Einerseits gab es zahlreiche positive Rückmeldungen und andererseits habe ich mich von meinen üblichen Genres etwas entfernt.

Allerdings ...

Ich muss gestehen, dass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte. Einerseits gab es zahlreiche positive Rückmeldungen und andererseits habe ich mich von meinen üblichen Genres etwas entfernt.

Allerdings wurden diese Erwartungen nicht ganz erfüllt. Vorher möchte ich allerdings zu den positiven Punkten kommen.

Das Buch hat einen spannenden und schnelllebigen Schreibstil. Es wird nicht langweilig und der Nervenkitzel ist die gesamte Zeit über vorhanden. Es wird mit der Psyche gespielt und die Situation scheint ausweglos.

„WEIL.“ gehört deswegen zu den Büchern, die man in einem Rutsch durchlesen kann und den Leser wahnsinnig fesselt, was vor allem auch an der Kürze des Buches von ungefähr 120 Seiten liegt.

Hinzu kommt die Thematik. Ich selbst bin eigentlich kein Freund von dem Ethikunterricht in der Schule, aber das Buch hat in verschiedensten Situationen ethische Probleme hervorgeholt. Man redet zwar in der Theorie oft darüber und findet scheinbar auch immer eine Antwort.

Wenn es allerdings zur Praxis kommt, ist alles viel schwieriger. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, wie ich in einer solchen Situation, in der sich die Figuren befunden haben, gehandelt hätte.

Allerdings gibt es dennoch einige Kritikpunkte meinerseits. Denn der Schreibstil war zwar spannungsgeladen und fesselnd, aber das Buch hat nur knapp über 100 Seiten und es gibt mehrere Hauptcharaktere. Dementsprechend ist es gar nicht möglich, eine tiefe Verbindung zu den Charakteren herzustellen, die es bei dickeren Büchern gibt. Und gerade das hat mir gefehlt.

Denn dadurch, dass ich diese Bindung nicht aufbauen konnte, fehlten mir zahlreiche Emotionen. Ich habe das Geschehen nicht aus der Perspektive der Charaktere betrachtet, sondern eher neutral und ohne Emotionen von außen auf alles geschaut.

Fazit:

Mir fehlte die Bindung zu den Charakteren, wer aber einen schnelllebigen Psychothriller sucht, den man gut in einem Rutsch durchlesen kann, wird hier ganz bestimmt fündig werden!

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Überraschend, aber sehr kurz

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WEIL von Martin Muser ist mit nur 128 Seiten ganz schön dünn und ich hatte zuerst so meine Bedenken, ob sich in der kurzen Zeit überhaupt eine vernünftige Geschichte entwickeln könnte.

Dieser Psychothriller ...

WEIL von Martin Muser ist mit nur 128 Seiten ganz schön dünn und ich hatte zuerst so meine Bedenken, ob sich in der kurzen Zeit überhaupt eine vernünftige Geschichte entwickeln könnte.

Dieser Psychothriller lebt nicht von den Charakteren. Die fünf Jugendlichen sind alle recht blass, nicht sehr sympathisch und vor allem mit sich selbst beschäftigt. Abwechselnd taucht man in kurzen Passagen in ihre Gefühlswelten ein.

Es kommt doch unerwartet recht viel Spannung auf. Auch, wenn der Klappentext quasi schon alles verrät. WEIL lebt vom Spiel mit der Moral. Wie würdest du reagieren? Hältst du Gewalt jetzt für angemessen? Würdest du eher fliehen, oder deinen Freund*innen beistehen? Es sind Gedankenspiele, die sich beim Lesen auch in mir festgesetzt haben.

Mehr kann ich kaum über das Buch schreiben, weil ich euch sonst zu viel vorweg nehmen würde. WEIL von Martin Muser hat mich angenehm überrascht, aber insgesamt war es für meinen Geschmack doch einen Tick zu kurz. Es entwickelt sich alles recht schnell und teilweise überstürzt, sodass alles in allem wenig Zeit bleibt, um sich wirklich auf die Geschichte einzulassen.