Cover-Bild Worüber wir schweigen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.10.2019
  • ISBN: 9783740806439
Michaela Kastel

Worüber wir schweigen

Thriller
Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.

Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2019

Geheimnisse

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Sandkastenfreundschaften sind etwas sehr besonderes, ein Mensch, mit dem man durch dick und dünn geht, dem man alle seine Wünsche und Geheimnisse anvertraut, der immer für einen da ist, den man bis ins ...

Sandkastenfreundschaften sind etwas sehr besonderes, ein Mensch, mit dem man durch dick und dünn geht, dem man alle seine Wünsche und Geheimnisse anvertraut, der immer für einen da ist, den man bis ins hohe Alter an seiner Seite hat.
Eine solche Freundschaft verbindet Nina mit Mel, die beiden so völlig verschiedenen Mädchen sind bald unzertrennlich, passen aufeinander auf und teilen alles miteinander. Aber der Schein trügt. Die sanftmütige Mel wird von der starken Nina geschickt manipuliert und zu ihrem Vorteil ausgenutzt, wobei sich Nina der Macht, die sie über Mel und die Menschen in ihrer Umgebung hat, anscheinend gar nicht bewusst ist.
Als Mels Freund bei einem Unfall ums Leben kommt, bekommt die Freundschaft Risse und die Wege der Mädchen trennen sich. Nun ist Nina zurück in ihrer Heimat und sucht Kontakt zu ihrer alten Clique.

Die Beziehungen der Figuren werden in verschiedenen Zeitebenen, jeweils aus der Sicht der verschiedenen Figuren erzählt. Die Geschehnisse bekommen so verschiedene Blickwinkel und mehr Tiefe. Der Leser kann so tiefer in das Seelenleben der einzelnen Personen eintauchen und ihren Anteil an der Geschichte nachvollziehen.Allerdings muss man sich anfangs sehr konzentrieren, um bei den verschiedenen Zeiten den Überblick zu behalten.

Die Geschichte ist als Thriller angelegt, hat für mich aber nur wenig Thrillerelemente zu bieten. Die Spannung, zu erfahren, was damals tatsächlich passiert ist, ist zwar vorhanden, bleibt aber über die gesamte Länge des Buches hin fast konstant. Ab einem gewissen Punkt sind dem Leser die groben Geschehnisse klar, mit den Details schafft es die Autorin aber dann doch mich zu überraschen.
Die Figuren verstehen Emotionen zu wecken, ihr Handeln bleibt aber trotzdem oft nicht zu hundert Prozent nachvollziehbar.

Ich kenne den Stil der anderen Bücher der Autorin nicht. Dieses Buch hier fällt für mich aber eindeutig nicht in die Kategorie Thriller, da bin ich anderes gewöhnt. Ich wehrte das Buch eher als Psychodrama, die Einblicke in die Psyche der Protagonisten, ihre Seelenqualen werden erzählerisch dicht aufgearbeitet. Ein Buch für alle, die hinter die Fassade blicken wollen.


Veröffentlicht am 18.10.2019

Zurück in die Vergangenheit

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✿ Meine Meinung ✿
Das neueste Buch von Michaela Kastel ist laut Aufdruck in das Genre "Thriller" einzuordnen. Aha ! Hmm, für mich leider nicht. Ich sehe das Buch eher im Genre "Jugend-Krimi", denn der ...

✿ Meine Meinung ✿
Das neueste Buch von Michaela Kastel ist laut Aufdruck in das Genre "Thriller" einzuordnen. Aha ! Hmm, für mich leider nicht. Ich sehe das Buch eher im Genre "Jugend-Krimi", denn der Plot ist für mich meilenweit von einem spannenden Thriller entfernt. Die Protagonisten sind mir fern geblieben, kühl und unnahbar, so das es unmöglich war, eine Verbindung zu irgendjemandem aufzubauen. Hier hätte man vielleicht noch tiefer und intensiver auf die Gefühlslagen der handelnden Personen eingehen können. Zudem gibt es drei Zeitensprünge, die zwar erwähnt werden zu Beginn eines Kapitels, aber trotzdem war es mir oftmals zu durcheinander. Einmal ist man den 90er Jahren, dann in den 2000er Jahren und dann aktuell im Jahr 2019. Bis auf das aktuelle Jahr, waren mir die anderen Abschnitte zu jugendlich, zu unspannend und man ahnte nach wenigen Seiten schon, durch zu direkte Andeutungen, was geschehen ist und vor allem auch wem was passiert ist. Das hat mir schon einiges an Überraschung vorweggenommen. Da konnte selbst das Ende, welches so viele andere Leser/Innen loben, an meiner Meinung nichts ändern.
✿ Mein Fazit ✿
Ein Buch über Konflikte, die sich aus der Jugend bis ins Erwachsenenalter ziehen und im Heute ihren Höhepunkt finden. Leider konnte mich der Plot nicht begeistern.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Subtile Spannung bis in die Haarspitzen!

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Das Debüt von Michaela Kastel „So dunkel der Wald“ habe ich leider noch nicht gelesen. „Worüber wir schweigen“ konnte ich mir aber nicht entgehen lassen.
Nina kehrt in ihren Heimatort zurück, den sie ...

Das Debüt von Michaela Kastel „So dunkel der Wald“ habe ich leider noch nicht gelesen. „Worüber wir schweigen“ konnte ich mir aber nicht entgehen lassen.
Nina kehrt in ihren Heimatort zurück, den sie zwölf Jahre lang gemieden hat. Ihre damaligen Freunde Tobi und Mel wissen nicht, was ihre Rückkehr zu bedeuten hat. Man merkt ihnen die Anspannung direkt an, die Ninas plötzliche Anwesenheit erzeugt. Finstere Erinnerungen und Geheimnisse stehen zwischen der Clique von damals. Nina selbst scheint jedoch auch in dunkle Gedanken gehüllt. Was hat sie vor?
Die Handlung wird durch drei verschiedene Erzähler wiedergegeben: Nina, Tobi und Gregor (Ninas Vater). Dabei erstreckt sich die Handlung auf die Jahre 1997 bis 2019. Durch Zeitsprünge und verschiedene Perspektiven deckt man beim Lesen nach und nach einzelne Puzzleteile auf und offenbart das tragische Gesamtbild der damaligen Ereignisse. Jede Figur verbirgt dabei etwas vor den Anderen. Jede Kleinigkeit in diesem Roman war bedeutsam und hatte die Macht das Gesamtbild in ein anderes Licht zu rücken. Großartig. Die Zeit- und Perspektivenwechsel wirkten einfach stimmig und gaben dem Buch das gewisse Etwas. Ich persönlich mochte den Stil sehr und hatte keinerlei Probleme mich in der Handlung zurechtzufinden.
Ich mochte auch die einzelnen Erzähler alle – egal wie kaputt sie waren. Jeder wirkte auf eine eigene Art und Weise faszinierend auf mich.
Nina, die schon immer bekam, was sie vorgab zu wollen. Die krankhaft abhängige Freundschaft zwischen Mel und ihr: Trotz der negativen Energie wirkte ihr Band unheimlich stark. „Wie soll ich denn gut ankommen, wenn du mir die Show stiehlst? Noch deutlicher wäre es höchstens, wenn du gleich mit einem Free-Fucks-Schild durch die Gegend läufst!“ S. 117 (Mel zu Nina)
Tobi: nie richtig wahrgenommen und von allen oft unterschätzt, seit Kindheitstagen emotional zwischen diese beiden Frauen. „Ständig bin ich irgendwo dazwischen – dümple mit Halbmast wehender Loser-Flagge zwischen den Gezeiten umher und finde kein Ufer, das mich anlegen lässt“. S. 95 (Tobis Gedanken)
Gregor, der in einer kaputten Ehe lebt, unfähig ist, sich aus ihr zu befreien, unfähig seiner Tochter zu helfen, die wenigstens ein Elternteil als Anker gebraucht hätte. Das Buch ist einfach voll von schicksalhaften Begegnungen und falschen Entscheidungen.
Michaela Kastel hat in „Worüber wir schweigen“ ein unglaubliches Talent dafür bewiesen, durch die Gefühlswelten ihrer Protagonisten eine subtile Spannung zu erzeugen. Allein in ihrer Schreibweise schwingt immer etwas Düsteres und Bedrückendes zwischen den Zeilen, das jedoch kaum zu greifen ist. Es sind die vielen kleinen Puzzleteile, die Andeutungen, die die Autorin gut zu platzieren weiß, die dieses Buch spannend machen. Ein Thriller, frei von Blut vergießen oder jeglichen Gewaltdarstellungen. Allein durch das Aufzeigen von menschlichen Abgründen schafft sie es eine Gänsehaut zu erzeugen.
Ich war also – wie man sieht – vollends begeistert von diesem Buch und habe es in zwei Tagen durchgelesen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es Leser/innen gibt, die das Buch nicht als Thriller einstufen würden. „Worüber wir schweigen“ enthält viel Dramatik, viel Tragik, aber wenig Action und (wie bereits erwähnt) keine Gewalt. Von mir gibt es aber eine klare Leseempfehlung für diesen Roman über Eifersucht, Hass, mentale und körperliche Abhängigkeiten, kaputte Beziehungen, Liebe und Rache. Wer in menschliche Abgründe abtauchen möchte, wird hier bestens unterhalten.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Spannend

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Vor zwölf Jahren hat Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen. Nun kehrt sie zurück und trifft auf ihre alte Clique, so dass alte, dunkle Erinnerungen an ein Ereignis wach werden. Was geschah damals? ...

Vor zwölf Jahren hat Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen. Nun kehrt sie zurück und trifft auf ihre alte Clique, so dass alte, dunkle Erinnerungen an ein Ereignis wach werden. Was geschah damals? Und warum kehrt sie jetzt zurück?

Auf diesen Thriller war ich wahnsinnig gespannt. Bereits das Cover hat mich total angesprochen, weil es mit den schwarzen Schmetterlingen eine dunkle Spannung erzeugte. Aber auch der Klappentext hat mich überzeugt, dass ich das Buch lesen möchte.
Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm und flüssig lesen, so dass ich schnell rein kam und bis zum Ende am Buch hing.
Die Geschichte wurde aus Sicht mehrerer Personen erzählt. Von wem der folgende Abschnitt handelte, war problemlos anhand der Überschrift des Kapitels zu erkennen. Auch die Zeit wurde benannt, was für die Orientierung sehr wichtig war.
Die vielen Perspektiv- und Zeitwechsel konnte ich grundsätzlich gut auseinanderhalten und gedanklich ordnen. Es war allerdings auch eine hohe Konzentration erforderlich. Wenn diese bei mir mal nachließ, kam ich ins Schleudern und musste nachschauen, von wem und zu welcher Zeit ich gerade gelesen hatte. Deshalb gibt es auch einen kleinen Abzug in der Bewertung.
Der Plot selbst hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung wurde prima aufgebaut und steigerte sich immer mehr, gerade weil die einzelnen Aspekte und Details Stück für Stück durch die Rückblicke zu einem Ganzen wurden. Das gefiel mir sehr gut. Und ich hatte während des Lesens viele Fragen im Kopf und konnte mir meine eigenen Gedanken machen, was damals geschah und wie alles zusammenhängt.
Die Charaktere wurden gut gezeichnet und entsprechend ihrer Rollen individuell skizziert. Durch die Perspektivwechsel bekam ich in jede Person einen guten, manchmal auch erschreckenden Einblick. Absolut interessant war dabei, wie unterschiedlich die Menschen waren und die Situationen wahrnahmen.

Ein gelungenes Buch, das mir spannende Lesestunden geschenkt hat und das ich empfehlen kann. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Eine folgenschwere Rückkehr an den Ort des Geschehens

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Worum geht's?

Nach zwölf Jahren kehrt Nina in den Ort ihrer Kindheit zurück, im Gepäck einen düsteren Plan. Seit damals hat sie Mel nicht mehr gesehen, die damals ihre beste Freundin war, und auch nicht ...

Worum geht's?

Nach zwölf Jahren kehrt Nina in den Ort ihrer Kindheit zurück, im Gepäck einen düsteren Plan. Seit damals hat sie Mel nicht mehr gesehen, die damals ihre beste Freundin war, und auch nicht Tobi aus der Nachbarschaft. Seit damals haben sie kein Wort darüber verloren, was mit Domi geschehen ist. Und genau das will Nina jetzt wissen: Was genau ist eigentlich geschehen? Denn sie hat einen schlimmen Verdacht ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich mag Spannungsgeschichten, die sich mit menschlichen Abgründen und vor allem auch den Konflikten innerhalb von (ehemaligen) Freundeskreisen beschäftigen. Und natürlich verleitet der Titel zur Neugier: Worüber haben sie geschwiegen?

Wie es mir gefallen hat:

Schon das Cover kommt sehr geheimnisvoll daher. Schrift und Dornen schimmern je nach Lichteinfall in einem Blaugrün. Es wirkt düster, irgendwie auch ein bisschen steril.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Man muss also am Ball bleiben und sich ein wenig konzentrieren, um die einzelnen Szenen einordnen zu können. Zu Wort kommen Nina, Tobias und Ninas Vater Gregor, jeweils in der Ich-Perspektive.
Es gibt in diesem Buch keine „Wohlfühlcharaktere", alle haben ihre Geheimnisse, ihre Erinnerungen und ihre Probleme.
Von der ersten Seite an kann man miträtseln: Was glaubt Nina zu wissen? Warum ist sie gerade jetzt zurückgekehrt? Was hat sich in ihrer Familie abgespielt? Wie stehen Tobi und Mel zu ihr und zu dem Thema Domi?
Ich habe es sehr genossen, nach und nach immer mehr zu erfahren, bis sich am Ende ein Gesamtbild gezeigt hat.
Besonders spannend ist, wie die Charaktere umeinander herumtänzeln. Man spürt, wie viel zwischen ihnen schwelt und jederzeit zu einem katastrophalen Brand angefacht werden könnte.

Über einige Konflikte und Handlungsstränge, die im Buch eine Rolle spielen, hätte ich gern noch das eine oder andere Detail mehr erfahren. Einiges wird im Dunkeln gelassen.
Das Ende ist eindeutig ein Abschluss, gleichzeitig bleibt die Zukunft aber offen. Um sie hoffnungsvoll zu sehen, braucht man viel guten Willen - alles in allem gibt es viel Tragik und fast keine Hoffnung.

Das Buch konnte mich fesseln und ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.

(Für wen) Lohnt es sich?

Fans von Büchern, in denen die Thriller-Anteile sich auf das Innenleben der Figuren und die Spannungen zwischen ihnen konzentrieren, können hier einen absoluten Glücksgriff machen. Dafür ist es wenig actionlastig oder brutal.
Man könnte sagen, dass das Buch insgesamt eine ziemlich deprimierende Geschichte erzählt und wenig Raum für Lichtblicke lässt. Daher: Wer einen glücklichen Ausgang braucht, wird hier enttäuscht werden.
Übrigens durchaus auch interessant für ein jugendliches Publikum, da die Geschichte in die Teenie-Zeit von Nina und ihren Mitschülern/-innen zurückgeht.

In einem Satz:

„Worüber wir schweigen" ist ein geschickt konzipierter Psychothriller, in dem sich die Spannung zwischen den alles andere als unkomplizierten Charakteren ballt und die Wahrheit sich Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt.