Cover-Bild Romy und der Weg nach Paris
Band 16 der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe"
(32)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 415
  • Ersterscheinung: 15.03.2021
  • ISBN: 9783746635231
Michelle Marly

Romy und der Weg nach Paris

Roman

Romy Schneider – die größte Schauspielerin ihrer Zeit. 1958: Die junge Romy fühlt sich in einer Sackgasse gefangen. Als Sissi ist sie zum Weltstar geworden, doch sie ist es leid, immer nur das süße Mädel zu geben. Sie träumt von einer Laufbahn als Charakterdarstellerin. Dann lernt die wohlbehütete Romy bei Dreharbeiten den noch unbekannten Alain Delon kennen – und verliebt sich in den rebellischen jungen Mann. Gegen den Willen ihrer Familie folgt sie ihm nach Paris. Doch Romys Karriere gerät ins Stocken, und schon bald erlebt auch ihre Liebe zu Alain eine Krise … Ein großer Roman über die Suche einer einmalig faszinierenden Frau nach ihrem Weg als Künstlerin, als Liebende – und nach sich selbst

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2021

Mehr als „Sissi“

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Romy und der Weg nach Paris lässt uns an Romy Schneiders Lebensweg nach den Sissi-Filmen teilhaben.

Nach dem die junge Erwachsene zum Star geworden ist, möchte sie das Leben genießen und durch die Liebe ...

Romy und der Weg nach Paris lässt uns an Romy Schneiders Lebensweg nach den Sissi-Filmen teilhaben.

Nach dem die junge Erwachsene zum Star geworden ist, möchte sie das Leben genießen und durch die Liebe zu ihrem Filmpartner Alain Delon endlich aus den Fängen von Mammi und Daddy entkommen. Romy der sehr behütet aufgewachsen ist und des Friedens Liebens Willen die wünsche ihrer Mutter und ihres Stiefvaters immer erfüllt hat entflieht diesem sicheren Heim um ihre Karriere in Frankreich voran zu bringen. Sie möchte mehr sein als „Sissi“ und dies schafft sie, auch wenn sie dafür viel Leiden muss. Ihre Eltern die Alain nicht akzeptieren, er der ihr immer vorhält sie wäre zu bürgerlich und sie nie heiratet und die Schwierigkeit als Deutsch der Nachkriegszeit eine Karriere in Frankreich zu machen.

Das Buch beinhaltet leider nur ein kleiner Ausschnitt aus Romys Leben. Hauptsächlich die Zeiten mit Alain, man hätte jedoch noch Stunden weiterlesen können und ihr Leben verfolgen. Zeitweise möchte man sie schütteln und ihr sagen, dass sie nicht recht hat und manchmal möchte man sie in den Arm nehmen und trösten. Das Glück richtig glücklich zu sein, scheint sie nicht zu haben, da sie viel zu selbstkritisch ist.

Ein Buch das einem die Person hinter „Sissi“ kennenlernen lässt und entdeckt, dass sie es zu viel mehr in ihrem Leben gebracht hat.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Weg in die Eigenbestimmtheit

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Romy und der Weg nach Paris erzählt die Geschichte, wie Romy Schneider nach ihren Sissi Erfolgen ihren weiteren Anschluss in der Film- und Theaterwelt sucht und versucht sich neu zu erfinden und selbst ...

Romy und der Weg nach Paris erzählt die Geschichte, wie Romy Schneider nach ihren Sissi Erfolgen ihren weiteren Anschluss in der Film- und Theaterwelt sucht und versucht sich neu zu erfinden und selbst bestimmt zu leben. Das Buch erzählt die wahre Geschichte aus Romys Sicht, die ihre Probleme und Gedanken beschreibt und diese dabei nicht zu kurz kommen lässt. Dabei steht vor allem ihr Umzug nach Paris im Vordergrund.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, da sie eine große Entwicklung und Wendung einer bis jetzt immer noch berühmten Schauspielerin erzählt, um die sich einige Geschichten und Legenden ranken. So erhält man einen guten Einblick in das weitere Leben der Person, die vielen immer noch nur als Sissi bekannt ist. Es ist sehr gut geschrieben und hält sich, soweit es geht, sehr gut an das echte Leben von Romy Schneider.
Ein gutes biographisch angehauchtes Buch um eine Schauspiellegende in Romanform, wodurch es definitiv nicht langweilig ist.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Romy und der Weg nach Paris

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Handlung
1958
Bereits mit 20 Jahren ist Romy Schneider ein Weltstar. Mit Sissi hat sie großen Ruhm erlangt, doch sie möchte auch andere Wege gehen und sich nicht nur über ihre Rolle als die Kaiserin definieren ...

Handlung
1958
Bereits mit 20 Jahren ist Romy Schneider ein Weltstar. Mit Sissi hat sie großen Ruhm erlangt, doch sie möchte auch andere Wege gehen und sich nicht nur über ihre Rolle als die Kaiserin definieren lassen. Romy möchte mehr Charakterrollen spielen und sich schauspielerisch immer wieder neu erfinden.
Während Dreharbeiten in Paris lernt Romy den mysteriösen und in der Filmbranche noch unbekannten Alain Delon kennen. Bald schon verwandelt sich die Abneigung in Liebe. Und beginnt durch kleine Fragen von ihm und seinen Freunden ihr Verhältnis zu ihrer Familie zu überdenken. Romy folgt Alain nach Paris, was die Familie absolut nicht befürwortet, sondern auch die deutsche Presse ist von diesem Schritt nicht begeistert. Und dies wirkt sich auch auf ihre Karriere aus...

Meinung
Ich mag das Cover recht gerne. Es gibt wieder eine starke Orientierung an den anderen Bänden der „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ Reihe, es werden recht zarte Farben genutzt und einige wichtige Punkte der Geschichte tauchen bereits im Cover auf. So sieht man eine Dame, die eindeutig Romy Schneider darstellen soll und die in ein zartrosa Kostüm gewandt ist, was einen weiteren Hinweis auf eine Person darstellt, die gute Ratschläge an Romy verteilt. Dazu ist im Hintergrund der Eiffelturm, das Wahrzeichen von Paris, zu sehen, dem titelgebenden Haupthandlungsort des Buches. Und dazu wurde noch ein Auto abgebildet, was einen Hinweis auf Alain Delon sein könnte. Der Titel wurde in einem auffallenden und nicht zu knalligen Pink gehalten, der obere Teil des Romans gestaltet sich sehr simpel und einfach. Insgesamt entsteht auf diese Weise ein durch und durch rundes, ansprechendes und schönes Bild!

Von der bereits genannten Reihe habe ich bereits einige Werke gelesen, wobei vier aus der Feder von Michelle Marly stammen, welche mich bisher allesamt sehr überzeugen konnten. Aus diesem Grund schätze ich die Autorin sehr und freue mich immer wenn ich sehe, dass von ihr ein neues Buch veröffentlicht wird. Dem war auch so, als ich den Roman über Romy Schneider in der Verlagsvorschau entdeckt habe. Mir ist natürlich der Name geläufig und ich habe auch schon Filme von der Schauspielerin gesehen, allerdings habe ich über ihr Privatleben kaum Kenntnisse. Daher war es für mich nicht nur eine Möglichkeit, ein hoffentlich gutes Buch zu lesen, sondern die berühmte Persönlichkeit näher kennenzulernen. Und dafür möchte ich mich beim Aufbau Verlag bedanken, welcher mir freundlicherweise den Roman als Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt hat!

Das Buch wird in drei Teile gegliedert, wobei jeder Teil einem Menschen in Romys Leben gewidmet ist, der sie beruflich oder privat stark beeinflusst hat und ihr mit guten Ratschlägen und offenen Worten, aber auch mit konstruktiver Kritik zur Seite steht. Mir persönlich hat vor allem der erste, sowie der dritte Teil unglaublich gut gefallen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die bedeutende Figur in Romys Leben, um die sich der zweite Teil dreht, nicht ganz so freundlich und sympathisch fand. Er hatte eine etwas undurchschaubare Art, was einerseits zwar wirklich spannend war, gleichzeitig aber auch dazu geführt hat, dass ich ihn etwas merkwürdig und ein wenig gruselig einschätze.
Um chronologisch nicht den Überblick zu verlieren, wird am Anfang neuer Kapitel nicht nur das Datum, sondern auch der Handlungsort der folgenden Szene geschildert. So kann man genaustens beobachten, wie viel reifer und erwachsener Romy wird, wie sie die Fesseln der Gesellschaft, aber auch ihrer Erziehung ein wenig ablegt und sich mehr mit sich selbst befasst.

Ich hatte einen sehr angenehmen und leichten Start in die Geschichte. Innerhalb kurzer Zeit war ich mit der Ausgangssituation, den Personen und der Sprache vertraut und konnte mich leicht auf die folgenden Ereignisse einlassen. Ich war sehr gespannt auf die weiteren Kapitel und bin durchweg flüssig und ohne Probleme durch die Handlung gekommen. Das liegt unter anderem auch an der sehr gut umschreibenden, recht einfachen und lebendigen Sprache, die von der Autorin genutzt wurde. Ich konnte mir viele Aspekte der Geschichte richtig gut vorstellen, sowohl verschiedene Settings, als auch die Personen standen mir vor Augen und ich mochte es, was für eine Erzählsituation dadurch entstand. Denn in vielen Kapiteln habe ich mich wie jemand gefühlt, der während der folgenden Szene anwesend ist und alles genaustens beobachten kann. Sei es das Setting oder die Bewegungen und Gesichtsausdrücke der Figuren. Ganz vieles konnte ich mir sehr bildhaft und farbenfroh vorstellen, was einfach nur besonders war.
Um die Sprache aufzulockern, aber auch um noch den Figuren noch mehr Persönlichkeit zu bieten, wurde für einige Personen häufig ein Hauch von französischen oder englischen Worten genutzt. Das war ein passendes und nettes Detail, es hat stets gut gepasst und kommt nicht zu gehäuft oder üppig vor. Außerdem spricht Romy manchmal mit ein klein wenig Dialekt, was ich irgendwie sehr knuffig fand. Das hat definitiv dazu beigetragen, dass ich von ihr einen so freundlichen und netten Eindruck erhalten habe.
Außerdem wurde sehr darauf geachtet, dass man als Leser die Entscheidungen von Romy, mitsamt ihren Gedanken und auch Gefühlen, die damit einhergehen, gut nachvollziehen kann. Immer wieder wird darauf eingegangen und man kann genau verfolgen, was sie gerade fühlt, denkt, welche Ängste und Sorgen, aber auch Glücksmomente sie erlebt. Das führt dazu, dass ich der Geschichte sehr gut folgen konnte, für mich alles schlüssig und glaubhaft erscheint. Dennoch hat es leider nicht dazu geführt, dass ich Romy als sehr lebendigen und sympathischen Charakter empfand, mir war es nicht möglich, eine Bindung zu ihr aufzubauen.

Von den verschiedenen Settings bin ich sehr begeistert. Insgesamt kommt eine Vielzahl an Handlungsorten vor, die sowohl in Deutschland, als auch in Frankreich verortet sind. Sie erhalten mal mehr, mal weniger genaue Beschreibungen, teilweise kann man auch gut seine Fantasie einsetzen. Jeden einzelnen konnte ich mir wirklich gut und lebhaft vorstellen, ein jeder Ort hat eigene Dynamiken bekommen.
Besonders hat es mir gefallen, wie die Wohnorte von Romy, allen voran ihr Elternhaus beschrieben wurden. Diese Gebäude hatten etwas sehr einladendes und freundliches an sich, ich mochte die Ruhe, die mit ihnen einhergeht und auch die normale Romy, die einfach so agiert, wie sie es möchte und nicht auf mögliche Kameras achten muss. In diesen Kapiteln geht das Setting also deutlich mit der Stimmung einher.
Im Roman tauchen allerhand verschiedene Stimmungen auf, allen voran Romy Schneider durchläuft alle Emotionen und erlebt sowohl freudige und aufregende, als auch traurige und wütende Momente. Hier wird das ganze Spektrum geboten, was Romy, aber auch die anderen Personen menschlich macht.

Abgesehen von sehr sehr wenigen Fakten über Romy Schneider bin ich komplett ahnungslos an die Geschichte rangegangen. Ich konnte zwar einordnen, wie alt sie ungefähr geworden ist und in welchen bekannten Filmen sie mitgespielt hat, allerdings war es das auch schon. Daher war ich natürlich sehr gespannt auf die Handlung und finde auch, dass die Spannung für meinen Geschmack auf einem guten Niveau war. Schließlich wusste ich nicht, welches Kapitel Romy als nächstes in ihrem Leben angeht und wurde daher häufig überrascht und empfand die Geschichte als spannend!

Eigentlich haben die Protagonisten eine gute und abwechslungsreiche Zeichnung erhalten. Ihnen wurden viele Facetten zugeordnet, sie zeigen Emotionen und sie sind keineswegs stereotyp. Manche treten etwas geheimnisvoll und eigen auf, es hat Spaß gemacht, die Figuren zusammen mit Romy kennenzulernen. Aber obwohl sie normalerweise perfekte Voraussetzungen dafür hatten, dass man die Personen als lebendig und meist auch sympathisch wahrnimmt, konnte ich mich nur schwer mit ihnen anfreunden. Ich fand sie in Ordnung, hatte aber bei keinem Charakter das Verlangen, ihn persönlich kennenzulernen. Und das hat mich vor allem bei Romy Schneider gestört. Eigentlich ist sie so eine interessante Person und hat vieles erlebt und eine spannende Karriere hingelegt. Aber auch mit ihr wurde ich nicht warm und konnte dementsprechend auch nicht mit ihr mitfühlen. Das empfand ich als sehr schade, schließlich ist Romy die Hauptperson des Buches und mir ihr verbringt man während des Lesens unglaublich viel Zeit...

Sehr überzeugen konnte mich das Nachwort. Dieses war umfangreich, es gibt einige Einblicke in die Entstehung des Romans, sowie in das Privatleben und die weitere Karriere von Romy Schneider. Anhand dessen kann man sich ein gutes Bild davon machen, wie ihr weiteres Leben verläuft und mit welchen Freunden, aber auch Sorgen sie gelebt hat. Ein sehr informatives Ende des Buches, welches mir gut gefallen hat!

Fazit
Ich hatte wirklich schöne Lesestunden mit dem Roman und habe allerhand Neues über Romy Schneider und ihr Leben lernen können. Das hat wirklich Spaß gemacht und auch deshalb konnte ich der Handlung so problemlos und flüssig folgen. Und natürlich spielen in diesen Punkt noch zahlreiche andere Fakten mit rein, angefangen bei der Schreibweise, über die Spannung bis hin zum Setting. In fast allen Punkten konnte ich überzeugt werden. Lediglich mit den Figuren bin ich nicht ganz warm geworden. Ich kann nicht genau benennen, was mir gefehlt hat. Aber irgendwie wurden sie mir einfach nicht sympathisch, ich konnte mit ihnen nicht mitfühlen und keine Bindung aufbauen. Das war zwar irgendwie schade, trotzdem hinterlässt der Roman bei mir einen sehr guten und interessanten Gesamteindruck!

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Der Wandel vom Sissi-Image zum Star Romy Schneider

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Michelle Marlys Romanbiografie "Romy und der Weg nach Paris" ist ein Band aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" aus dem Aufbau Verlag.

»Ich will ganz französisch sein in der Art, wie ...

Michelle Marlys Romanbiografie "Romy und der Weg nach Paris" ist ein Band aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" aus dem Aufbau Verlag.

»Ich will ganz französisch sein in der Art, wie ich lebe, liebe, schlafe und mich anziehe.« (Romy Schneider)

Bereits als Teenager ist Romy Schneider dank ihrer Rolle der "Sissi" ein Star und spielt sich in die Herzen einer großen Fangemeinde. Doch dieses "Sissi-Image" möchte sie ablegen. Als sie den damals unbekannten Alain Delon kennenlernt, verliebt sie sich in ihn. Ihre Familie ist gegen die Beziehung, doch Romy folgt Alain nach Paris. Zu dem Zeitpunkt ist Romys Karriere auf dem Tiefpunkt und irgendwann kriselt auch die Liebe zu Alain.

Diese Romanbiografie lässt uns einen Blick auf das Leben von Romy Schneider zwischen 1958 bis 1961 werfen. Sie war 1958 bereits berühmt durch ihre Darstellung der Sissi. Doch Romy war dieses Wiener-Mädel-Image leid, sie möchte als Charakterdarstellerin arbeiten, dafür Schauspielunterricht nehmen und ihren eigenen Weg gehen. Aus bestimmten Gründen, die man im Buch nicht näher erfährt, ich vermute es waren finanzielle Gründe, erwarteten Romys Mutter und der Stiefvater von ihr, diese Erfolgsserie der Sissi weiter zu verfolgen. Aber Romy wollte erwachsen werden, den bürgerlichen Vorstellungen entfliehen und eigene Wege gehen. Die Liebe zu Alain wurde zu dem Zeitpunkt ihr Rettungsanker.

Michelle Marly lässt uns in Romys Gedanken blicken und zeigt wie die junge Frau erwachsen wird und ihre eigene Persönlichkeit entwickelt. Anfangs wird sie von ihrer Familie gegängelt, finanziell ist sie abhängig vom Stiefvater, der ihr Geld verwaltet. Romy wünscht sich mehr Unabhängigkeit, sie nabelt sich ab, entscheidet sich für ihre Liebe zu Alain und springt unter Visconti für französische Filme sogar ins kalte Wasser, denn als junge Schauspielerin muss sie sich erst einen Ruf erarbeiteten. Sie wird vom Lebensstil der Franzosen mitgerissen, nimmt Sprachunterricht, lässt ihre langen Haare abschneiden und übernimmt auch äußerlich mit Kleidung von Coco Chanel ein anderes Image. Alles ohne die Unterstützung ihrer Familie, Romy beißt sich durch und wird ein Star in Frankreich.

Das Pariser Leben spürt man in den Beschreibungen der Stadtansichten und im Lebensstil nach. Romys neues Image ist Luchino Viscontis Einfluß zu verdanken und ihr neues Auftreten als elegante Dame mit Stil keiner geringeren als Coco Chanel, die in Romy eine Grande Dame gesehen hat. Zu diesem Zeitpunkt, also auf dem Höhepunkt ihres Imagewechsels endet der Roman. Leider, muss ich sagen, denn ich hätte gern noch mehr über ihr nachfolgendes Leben erfahren.

Dem flüssigen und eingängigen Schreibstil Michelle Marlys kann man wunderbar folgen, man kommt ihr sehr nahe und erhält Romys Erlebnisse und die jeweilige Szenerie mit Hintergrundwissen und Zeitgenossen realistisch aufgezeigt.

Als Charakter wird Romy Schneider als Frau mit Selbstzweifeln vorgestellt, eine Frau auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Sie war eine empfindsame Person, die ihren Beruf liebte und sich mit sehr viel Energie dafür engagierte. Das war nicht immer einfach, Erfolg und Misserfolg liegen oft nah beieinander.

Besonders interessant ist wie immer das erhellende Nachwort der Autorin, dort erfährt man weitere Angaben über das Leben von Romy Schneider.

Es war mir ein großes Vergnügen, diese Lebensphase Romy Schneiders von der kleinen Sissy zur französischen Dame begleiten zu dürfen.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Vom süßen Mädel zum Weltstar

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«Ich muss immer bis zum Äussersten gehen, selbst wenn es nicht gut ist. Ich liebe es, bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen, im Beruf wie im Gefühlsleben.» (Romy Schneider)

"Romy und der Weg nach ...

«Ich muss immer bis zum Äussersten gehen, selbst wenn es nicht gut ist. Ich liebe es, bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen, im Beruf wie im Gefühlsleben.» (Romy Schneider)

"Romy und der Weg nach Paris" ist bereits der 16. Band aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", die im Aufbau Taschenbuch Verlag erscheinen. Nach ihren brillanten Büchern über Coco Chanel, Edith Piaf und Maria Callas konzentriert sich die Bestseller-Autorin Michelle Marly alias Micaela Jary auf Romy Schneider, eine viel zu früh verstorbene Schauspielerin, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich unvergessen ist. Sie erzählt von der Suche einer einmalig faszinierenden Frau nach ihrem Weg als Künstlerin, als Liebende – und nach sich selbst


1958: Die junge Romy fühlt sich in einer Sackgasse gefangen. Als Sissi ist sie zum Weltstar geworden, doch sie ist es leid, immer nur das süße Mädel zu geben. Sie träumt von einer Laufbahn als Charakterdarstellerin. Dann lernt die wohlbehütete Romy bei Dreharbeiten den noch unbekannten Alain Delon kennen – und verliebt sich in den rebellischen jungen Mann. Gegen den Willen ihrer Familie folgt sie ihm nach Paris. Doch Romys Karriere gerät ins Stocken, und schon bald erlebt auch ihre Liebe zu Alain eine Krise …

Wie es sich für historische Romane gehört, ist dieses Buch in Sepia-Tönen gehalten. Es zeigt eine dunkelhaarige Frau in einem eleganten Kostüm, die versonnen auf den Eiffelturm blickt, ein klassisches Wahrzeichen der französischen Metropole, die das Leben von Romy Schneider auf eine nachhaltige Weise geprägt hat.

Einfühlsam zeichnet Michelle Marly den Weg von Romy Schneider nach Paris nach. Paris bedeutete einen klaren Wendepunkt in dem Leben der wohlbehütet aufgewachsenen jungen Schauspielerin. Hier sollte sie sich von dem Image des "süßen Mädels", das durch den Historien-Schinken "Sissi" begründet worden war, lösen und zu einer ernstzunehmenden, viel beachteten Charakterdarstellerin heranreifen. Hier sollte sie Alain Delon, einen aufstrebenden, chronisch untreuen französischen Nachwuchs-Schauspieler, kennenlernen, der trotz seiner zahllosen Affairen die Liebe ihres Lebens gewesen ist. Hier sollte sie den exzentrischen Star-Regisseur Lucchino Visconti treffen, der sie bewusst gegen ihr biederes Image besetzte und ihr wichtige Rollen in seinem Theater-Stück "Schade, dass du eine Dirne bist" und weiteren Film-Produktionen anvertraute. Hier sollte sie die Bekanntschaft der desillusionierten, gealterten Modeschöpferin Coco Chanel machen, welche sie zu einer eleganten Frau von Welt formte und mit ihr vertrauliche Gespräche über die Liebe und das Leben führte.

Das viel zu kurze Leben von Romy Schneider war kein Märchen, genausowenig wie das Leben der österreichischen Kaiserin. Berufliche Triumphe und private Niederlagen wechselten einander ab. Auf die (von ihren Eltern erzwungene) Verlobung mit Alain Delon folgte nicht die ersehnte Traum-Hochzeit, die von der Klatsch-Presse erwartet wurde. Zweifellos hegte Alain Delon tiefe Gefühle für sie, gab ihr ein Zuhause und lebte mit ihr unter einem Dach. Dennoch verweigerte er sich den bürgerlichen Konventionen, beharrte auf seiner persönlichen Freiheit und wollte sich nicht dauerhaft an sie binden. Letzten Endes sollte er sie für eine andere Frau verlassen, wie es die weise Modeschöpferin Coco Chanel ihr bereits vorausgesagt hatte.

Michelle Marly versteht es wie keine andere Autorin, nüchterne Fakten mit echtem Leben zu füllen. Sie bringt uns eine gefühlsbetonte, sensible junge Frau näher, die sich von der ständigen Bevormundung durch die wohlmeinende Mutter und den geschäftstüchtigen Stiefvater freistrampeln, an ihre körperlichen und seelischen Grenzen gehen und ihre persönliche Unabhängigkeit teuer erkaufen musste. "Romy und der Weg nach Paris" ist ein literarisches Kunstwerk, das ich jedem Leser ausdrücklich ans Herz legen möchte.

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