Cover-Bild Das Geheimnis der Madame Yin
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BlueCat Publishing GbR
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 15.03.2017
  • ISBN: 9783939990345
Nathan Winters

Das Geheimnis der Madame Yin

1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundin­nen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefun­den wurden. Dann findet man die Leiche der Opium­königin des East End in der Themse.

Auf der Suche nach Antworten muss Celeste tief in das verderbte Herz Londons vordringen und dabei ihr eigenes Leben riskieren. Dabei ist Inspector Edwards von Scotland Yard, der ihr bei den Ermittlungen hel­fen soll, alles andere als eine Hilfe. Der hartgesottene Polizist mag es nicht, wenn sich Amateure und dann auch noch weibliche, in seine Arbeit einmischen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Spannend und wirklich empfehlenswert

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Dieses Buch habe ich eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Leider, muss ich sagen, denn es hat mir sehr gut gefallen!
Man liest die Geschichte im Wechsel von Celeste Summersteen, der Pinkerton und dem ...

Dieses Buch habe ich eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Leider, muss ich sagen, denn es hat mir sehr gut gefallen!
Man liest die Geschichte im Wechsel von Celeste Summersteen, der Pinkerton und dem Inspektor Edwards, was wirklich Leben in die Geschichte bringt. Man bekommt ein vollumfassendes Bild und ich musste mehr als einmal schmunzeln, wenn der Inspektor die liebe Celeste unterschätzt hat. Die Geschichte selbst lässt sich locker und leicht lesen und es machte Spaß tiefer in die Zeit und die Verstrickungen einzutauchen. Da es auch mein erster Krimi seit langem war, war es natürlich toll wieder dieses Genre zu erkunden. Celeste selbst ist für diese Zeit eine starke, selbstbewusste Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und auch den „Männerberuf“ der Detektivin souverän meistert. Der Inspektor Edwards arbeitet für Scotland Yard und muss noch so einiges über die Frauenwelt lernen, ist aber ein sympathischer Kerl, wenn man ihn besser kennenlernt. Er ist direkt, aber auch hilfsbereit und ich mochte ihn recht gern. Die Zeit, in der das Buch spielt (1877) war für Frauen eine schwierige Zeit, sie wurden unterdrückt und waren nichts wert und gerade wie sich Celeste in dieser Welt zurechtfindet, hat mir richtig gut gefallen. Die Ermittlungsarbeiten haben mir auch gefallen, gerade da ja beide eigentlich gemeinsam ermitteln sollen, das aber eher auf der Strecke bleibt und die beiden in eine viel größere Sache als vermutet hineingeraten.

Ein wirklich spannendes Buch, das mir sehr gefallen hat.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Das Pinkerton-Girl

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Generell mag ich viktorianische Krimis sehr gerne. Vor allem die Charlotte-Pitt-Romane von Anne Perry habe ich sehr gerne gelesen. "Das Geheimnis der Madame Yin" ist ihnen sehr ähnlich.
Eine selbstbewusste ...

Generell mag ich viktorianische Krimis sehr gerne. Vor allem die Charlotte-Pitt-Romane von Anne Perry habe ich sehr gerne gelesen. "Das Geheimnis der Madame Yin" ist ihnen sehr ähnlich.
Eine selbstbewusste Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist (weil sie es wagt, zu denken und eine eigene Meinung zu haben), lässt sich nicht in die engen chauvinistischen Grenzen der viktorianischen Gesellschaft zwängen.
Celeste Summersteen, eine Detektivin der amerikanischen Detektei Pinkerton, will ein junges Mädchen aus gutem Hause beschützen. Dabei überschneiden sich ihre Bemühungen mit der Arbeit des Scotland Yard Inspectors Edwards, der einige Zeit braucht, um Vorurteile und persönlichen Stolz abzubauen, bevor er Summersteens Leistungen zu würdigen weiß. Nur im gemeinsamen Handeln können sie die geheimnisvollen Morde an jungen Mädchen aufklären und eine aufstrebende Gangsterorganisation zerschlagen.
Sehr schön ist die Handlung in das alte London eingebettet. Neblig, dunkel und stinkend ist es fern jeder romantischen Verklärung. Der Leser wird mit dem Schmutz der Straße und den allgegenwärtigen schlechten Lebensbedingungen der Stadtbevölkerung konfrontiert.
Auf der anderen Seite ist das Leben der Privilegierten gezeichnet von schöner Kleidung, geschmackvollen Häusern und teuren Festivitäten. Natürlich handelt es sich hier um einen Krimi und nicht um eine Sozialstudie, aber dennoch fällt der krasse Unterschied ins Auge, während man der Handlung mit Spannung folgt. Das Geschehen bleibt lange undurchsichtig. Keine Person rückt in den Fokus als möglicher Täter, geschweige denn das Tatmotiv. Erst als Dorothea, Summersteens Schützling, sich ihr anvertraut, kommt die Ermittlung in Fahrt. Sowohl Edwards als auch Summersteen kommen einige Male nur knapp mit dem Leben davon. Es gibt also neben der kniffligen Mördersuche auch einiges an Action, was mit dazu beiträgt, dieses Buch mit 4 Lesesternen zu bewerten.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Das Geheimnis der Madame Yin

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Historische Krimis lese ich hin und wieder wirklich gerne und ganz besonders, wenn diese im nebeligen London spielen. Unwillkürlich hat man zuallererst die Geschichte um den bekanntesten Frauenmörder Londons, ...

Historische Krimis lese ich hin und wieder wirklich gerne und ganz besonders, wenn diese im nebeligen London spielen. Unwillkürlich hat man zuallererst die Geschichte um den bekanntesten Frauenmörder Londons, Jack - the Ripper, im Kopf, doch "Das Geheimnis der Madame Yin" spielt etwas früher, nämlich im Jahr 1877. Aber auch in diesem Krimi geht es um Frauenmorde, bei denen Scotland Yard im Dunkeln tappt. Umso weniger erfreut ist Inspektor Robert Edwards, als er die Detektivin Celeste Summersteen zur Seite gestellt bekommt: Eine Frau und noch dazu Amerikanerin! So stellt sich die Zusammenarbeit auch alles andere als einfach dar.....

Celeste arbeitet bei einer Detektei in Chicago und hat den Auftrag bekommen, ihren Schützling Dorothea Ellingsford, die einige Zeit bei ihrer Tante in den Staaten verbracht hat, wohlbehalten nach London zurückzubringen. Dorothea stammt aus adligen Haus und wurde von ihren Eltern nach Amerika geschickt, weil sie Opium geraucht hatte. Doch der eigentliche Auftrag ist, den Mörder von Dorotheas Freundin Estelle zu finden und abzuklären, ob auch ihr Schützling in Gefahr schwebt, denn Dorothea hat große Angst vor ihrer Rückkehr. Trotzdem schweigt sie beharrlich und so gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Kurze Zeit später wird die Leiche von Madame Yin, der führenden Opiumkönigin des East End's gefunden. Welche Gemeinsamkeiten hat der Mord an einem jungen adeligen Mädchen und einer führenden Unterweltgröße? Das fragen sich auch Edwards und Celeste.....

Der Krimi aus dem viktorianischem Zeitalter ist einerseits düster wie das Cover des Buches, hat aber auch viele humorvolle Dialoge, die sich hauptsächlich aus der nicht wirklich gelungenen Zusammenarbeit der beiden Ermittler ergibt. Edwars ist ein Mann seiner Zeit und akzeptiert eine weibliche Detektivin nicht wirklich. Noch dazu ist Celeste starrköpfig, gewitzt und nutzt auch ihren weiblichen Charme. Sie würde eher in unsere Zeit passen, als ins staubige 19. Jahrhundert. Und so ermitteln sowohl Robert, als auch Celeste viel auf eigene Faust, was sie des Öfteren in äußerst brenzlige Situationen bringt. Denn im viktorianischen London läuft nicht nur ein Frauenmörder herum, sondern es geht ebenso um Machtkämpfe zwischen Verbrecherbanden, die vor Nichts zurückschrecken.

Autor Jürgen Bärbig, der hier unter dem Pseudomyn Nathan Winters schreibt, hat einen eher ruhigen Krimi erschaffen, der trotzallem eine unterschwellige Spannung aufweist. Das viktorianische London wird sehr bildhaft beschrieben. Man wandelt durch dunkle und dreckige Gassen und durch Viertel, die ich auch nicht bei Tageslicht durchqueren möchte. An den typischen Klischees, die man aus dieser historischen Zeit kennt, wird nicht gespart. Durch die parallelen Ermittlungen gibt es zwei Handlungsstränge, bei denen wir einmal Edwars und einmal Celeste folgen. Zum Ende hin führen die beiden Stränge zu einem Ganzen zusammen und halten ein logisches Ende bereit. Bevor es aber zum finalen Countdown kommt, bei dem die Spannungskurve rasant ansteigt, hatte ich leider den Mörder bereits identifiziert.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist lebendig und dialoglastig. Die bildhaften Beschreibungen des viktorianischen Londons haben mir gut gefallen und auch der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an. Gestört hat mich allerdings, dass der Schreibstil nicht der damaligen Zeit angepasst wurde. Da ich sehr viele historische Romane lese, war mir der Schreibstil viel zu modern für diese Zeitepoche. Mit einer sehr emanzipierten Frau, die eher ins 21. Jahrhundert passen würde, kann ich noch leben, denn diese finden wir sehr oft in historischen Romanen. Doch die Erzählung des Autors hinterließ bei mir immer wieder das Gefühl, als würde ich einen Krimi aus der heutigen Zeit lesen, wären da nicht die typischen historischen Hintergründe und die zur Zeit gebräuchlichen Fortbewegungsmittel gewesen.

Fazit:
Ein historischer Krimi aus dem viktorianischen London mit zwei sehr unterschiedlichen Ermittlern, die ein ungewöhnliches Paar abgeben. Spannend geschrieben, jedoch fand ich den Schreibstil nicht passend für die Zeitepoche.

Veröffentlicht am 29.04.2017

✎ Nathan Winters - Das Geheimnis der Madame Yin

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Ein Buch, welches mich als erstes durch den Klappentext und das Design überzeugen konnte.
Ich schau nicht als erstes danach, wie die Hülle einer Geschichte aussieht, wenn sie mir dennoch gefällt, erwähne ...

Ein Buch, welches mich als erstes durch den Klappentext und das Design überzeugen konnte.
Ich schau nicht als erstes danach, wie die Hülle einer Geschichte aussieht, wenn sie mir dennoch gefällt, erwähne ich das gerne. Ich finde, dass sowohl die Farben, als auch die Schrift der Zeit, in der der Krimi spielt absolut gerecht werden.

Anfangs hatte ich ein bisschen meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Er klang abgehackt, weil sehr viele sehr kurze Sätze verwendet wurden. Im Laufe des Geschehens kam dies dann jedoch flüssiger rüber.

Meiner Meinung nach wurde die Stimmung gut eingefangen. Ich mag es total, in eine Zeit abzutauchen, die noch nicht von der modernen Technik überschwemmt wird. Nathan Winters hat diesbezüglich recht gute Arbeit geleistet. Ich hätte mir mehr Beschreibungen gewünscht, um die Atmosphäre besser einzufangen und die Lebendigkeit nicht nur durch die Dialoge entstehen zu lassen.

Zum Glück hat er auf übermäßige Klischees verzichtet, auch wenn an der ein oder anderen Stelle ihren Platz finden. Das tat der Geschichte indes keinen Abbruch.

Überhaupt nicht gefallen hat mir der Schluss. Er lässt darauf schließen, dass es sicher einen Folgeband geben wird. Ich aber bin der Meinung, dass hier ein toller Einzelband geschaffen wurde, der kleinere Schwächen hat.

Ich empfehle das Ermittlerduo Celeste & Edward gerne weiter. Vor allem denjenigen, die nicht immer einen temporeichen Krimi benötigen, sondern sich auch einfach mal ruhig durch die Story gleiten lassen möchten.

©2017

Veröffentlicht am 17.04.2017

London anno 1788

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„...Sie brauchte das Opium wie die Luft zum Atmen. Der Rauch, der ihre Sinne vernebelte, verwandelte jedes Grau in leuchtende Farben, jeden Schmerz in sanfte Berührung und jeden noch so üblen Gestank in ...

„...Sie brauchte das Opium wie die Luft zum Atmen. Der Rauch, der ihre Sinne vernebelte, verwandelte jedes Grau in leuchtende Farben, jeden Schmerz in sanfte Berührung und jeden noch so üblen Gestank in einen betörenden Duft...“

Wir schreiben das Jahr 1877. Celeste Summersteens arbeitet als Detektivin für Pinkerton. Bisher durfte sie Akten sortieren und Briefe schreiben. Nun erscheint sie trotz Verbot bei Mrs. Roover. Die alte Dame besteht darauf, Celeste engagieren zu wollen. Anfangs ist Celestenicht mehr so begeistert, als sie hört, dass sie die 16jährige Nichte Dorothea von Mrs. Roover nach London begleiten soll. Dorothea stammt aus adligen Haus und wurde von ihren Eltern nach Amerika geschickt, weil sie Opium geraucht hatte. Celestes Aufgabe erweist sich schnell als wesentlich komplizierter als es am Anfang den Anschein hatte. Zum einen hat Dorothea Angst vor der Heimkehr, verschweigt aber den Grund, zum anderen wurde eine gute Freundin von Dorothea in London ermordet.
Der Autor hat eine abwechslungsreichen historischen Krimi geschrieben. Die Geschichte ist spannend und gibt das Flair der Zeit gut wieder. Nicht nur Dorotheas Freundin, auch Madame Yin, eine bekannte Opiumhändlerin, wurde ermordet. Das Vorgehen weist in beiden Fällen auf den gleichen Täter hin. Celeste erreicht, dass Inspector Robert Edwards verpflichtet wird, mit ihr zusammenzuarbeiten.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Die Atmosphäre in London im viktorianischen Zeitalter wird gut beschrieben. Der Autor führt mich nicht nur durch dunkle, dreckige und stinkende Viertel der Stadt, sondern auch in ein Krankenhaus und eine Heilanstalt für psychisch Kranke.
Die Personen werden gut charakterisiert. Celeste versteht ihr Handwerk und geht zielstrebig vor. Dabei versucht sie, Dorotheas Familie aus ihren Ermittlungen herauszuhalten. Edwards ist ein typischer Mann seiner Zeit. Mit Frauen zusammen zu arbeiten liegt ihm gar nicht. Die Gespräche zwischen beiden reflektieren deutlich das innere Spannungsfeld. Doch nach und nach muss Edwards Celestes Qualitäten anerkennen. Er selbst ist abgelenkt, da er Differenzen mit einem alten Kollegen auszutragen hat. Außerdem neigt er zu heftigen spontanen Ausbrüchen.
Schnell stellt sich heraus, dass Madame Yin ziemlich viel Dreck am Stecken hatte. Dazu gehörte, dass sie junge Mädchen vom Opium abhängig machte. Obiges Zitat stammt vom Margareth, einer weiteren Freundin Dorotheas, die dem Opium verfallen ist und von ihren Eltern verstoßen wurde.
Lord Ellingsford, Dorotheas Vater, möchte seine Tochter so schnell wie möglich verheiraten. Dafür hat er einen, seiner Meinung nach, guten Grund. Dabei nimmt er keinerlei Rücksicht auf deren psychische Verfassung. Der Arzt stellt eine für die damalige Zeit typische Diagnose: Hysterie. Nur um Haaresbreite gelingt es Celeste, eine Katastrophe zu verhindern.
Das Cover mit dem Blick auf London wirkt düster.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein gelungenes Zeitdokument und gibt einen spannenden Einblick in die Londoner Unterwelt und ihre Grabenkämpfe. Im Bereich der Lordschaften zeigt das Buch, dass äußerer Schein wichtiger ist als persönliche Befindlichkeiten.