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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2019

Macht Lust auf mehr

Blinde Rache
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Das Cover mit der sehr passenden Krähe hat mich gleich auf das Buch neugierig gemacht, als ich es gesehen habe. Auch der Klappentext versprach einen spannenden Thriller, sodass ich mit guten Erwartungen ...

Das Cover mit der sehr passenden Krähe hat mich gleich auf das Buch neugierig gemacht, als ich es gesehen habe. Auch der Klappentext versprach einen spannenden Thriller, sodass ich mit guten Erwartungen angefangen habe.

Mara hat mir als Charakterin sehr gut gefallen. Nicht weil sie anders ist und auffällt, sondern weil sie eben dadurch ausgegrenzt wird und mit sich selbst zu kämpfen hat. Ihre Versuche, auch nur ein Stück näher an die Wahrheit zu kommen, die richtigen und falschen Entscheidungen, die sie trifft und auch ihre Gefühlswelt haben mich überzeugt. Die meiste Zeit zumindest, denn gerade gegen Ende finde ich manche Dinge, ihr Umgang mit Verlust, nicht sonderlich überzeugend. Das hat am Ende dem ganzen ein Dämpfer verpasst, alles in allem ist sie aber eine spannende Hauptprotagonistin und ich freue mich auch schon auf mehr von ihr.

Ihr Partner Rosen ist mir erst mit der Zeit warm geworden. Auch bei ihm sieht man einen Kampf gegen seine altbekannten Wege, die ihn in ein anderes Abseits geschoben haben. Er hat klar noch viel zu lernen, bietet aber ein gutes Potenzial, auch wenn er zwischendurch enttäuscht hat, was aber zu seiner Rolle passte.

Auch die anderen auftretende Charaktere waren in ihrem Handeln logisch und gut beschrieben, sodass ich bei keinem das Gefühl hatte, dass er nicht in die Geschichte passt. Gerade ein später auftretender Spitzel, aus dessen Sicht auch ein Teil der Geschichte erzählt wird, konnte dabei hervorstechen und ich sehr gut mit ihm mitfühlen.

Die Handlung konnte mich dabei durchaus überraschen, zum einen wegen der Grausamkeit der Morde, zum anderen aber auch wegen den Verstrickungen, in die Mara durch ihre neugierige Suche gerät. Denn schnell ist klar, dass hier mehr dahinter steckt als nur ein gewalttätiger Irrer. Die Handlung, ihre Wendungen und auch die zwischenmenschlichen Momente, die auch Ruhe reinbrachten, war gut und ließ sich dank des gelungenen Schreibstils des Autors gut lesen. Es fehlte mir aber einfach das wirklich besondere, das den Thriller von anderen hervorhebt. Das macht ihn nicht schlechter, aber auch nicht sehr gut.

Mit Blinde Rache wird der Grundstein für eine Reihe gelegt, die so einige unangenehme Zeitgenossen für Mara bereithält, auf die ich mich schon sehr freue. Es verspricht auch in Zukunft spannend zu werden, sodass ich auch die anderen Bücher der Reihe lesen möchte und hoffe, sie bringen noch das gewisse Extra, das die Reihe besonders macht.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Toller Auftakt der zweiten Trilogie

Wolfswille
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Das Cover von Wolfswille ist richtig gut gelungen. Ich liebe diese Silhouette des Wolfes, die einen ersten Einblick auf die Stadt gibt, in der die Geschichte großteils spielen wird. Dann noch London gerade ...

Das Cover von Wolfswille ist richtig gut gelungen. Ich liebe diese Silhouette des Wolfes, die einen ersten Einblick auf die Stadt gibt, in der die Geschichte großteils spielen wird. Dann noch London gerade um dieses Jahr herum, auch wenn mir erst im Laufe des Lesens klar wurde, warum gerade das Jahr gewählt wurde.

Alfio ist ein sehr angenehm ruhiger und friedlicher Zeitgenosse. Man merkt ihm seine jahrhundertelange Erfahrung an und die Resignation, die mit einem solchen Leben kommt, gerade wenn es so zweigeteilt ist. Dazu wurde mehrfach sehr passend auch „Der seltsame Fall von Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ zitiert, sodass ich jetzt selbst Lust darauf bekommen habe, diesen Klassiker nachzuholen. Dabei unterscheidet er sich so sehr von dem blutrünstigen Wolf in sich, er ist beinahe das komplette Gegenteil. Genau dieser Kampf, den er kaum gegen das Monster in sich gewinnen kann, treibt die Geschichte entscheidend voran, wenn auch anders als zunächst erwartet.

Denn genau wie die beiden Gemüter ist auch die Geschichte aufgebaut. Solange Alfio die Oberhand hat, ist die Geschichte eher ruhig, viel mehr durch die Dialoge und seine Sorge um den Kontrollverlust geprägt als durch Action, selbst als die Morde schon losgehen. Er lernt in London zwei sehr interessante Menschen kennen, wobei mir gerade Shannon mit ihrer wunderbar offenen und herzlichen Art sehr gefallen hat. Sobald jedoch der Wolf die Oberhand hat, wird das Geschehen brutaler und man spürt die Blutrunst des Wesens. Bis zu einem bestimmten, sehr schön inszenierten Punkt, der mich schon neugierig auf die nächsten Teile machte und sehr berührte.

Das industrielle London ist die perfekte Szene, für die düstere und drückende Stimmung, die sich durch das Buch zieht. Die Armut und das trostlose Leben der Menschen kommt gut zur Geltung. Wie Alfio selbst auch resigniert ist, kommen im Buch nur wenige wirklich fröhliche Momente durch und die sind meist von kurzer Dauer, wenn sie nicht ganz unterbrochen werden. Er ist nun einmal kein strahlender Held, so ist es auch die Geschichte nicht und gerade das macht sie so viel interessanter.

Mit wenigen, dafür gut ausgearbeiteten wichtigen Charakteren und einem düsteren London schreibt Melanie Vogltanz einen fantastischen Auftakt in die Wolfsreihe, der zweiten Trilogie innerhalb der „Schwarzes Blut“-Reihe. Ich freue mich schon auf die beiden weiteren Teile, da hier auch gegen Ende viel angedeutet wurde, was noch einmal spannend werden kann. Auch die Elyssa-Trilogie, angefangen mit Maleficus, werde ich mir noch zu Gemüt führen.

Ich kann jedem Fan von Dark-Fantasy das Buch nur empfehlen. Die Stimmung und die Charaktere sind durchweg gelungen und auch der Schreibstil ließ mich innerhalb von kurzer Zeit durch den Band rasen, den ich kaum weglegen wollte.

Vielen Dank an Papierverzierer Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Gelungener Band mit nervigen Helfer

Ich bin der Hass
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Der fünfte Band setzt direkt an die Geschehnisse des vierten Bandes an und beginnt mit der geplanten Verlegung von Demon. Anders als die Serienkiller davor, die eigentlich für sich selbst gearbeitet haben, ...

Der fünfte Band setzt direkt an die Geschehnisse des vierten Bandes an und beginnt mit der geplanten Verlegung von Demon. Anders als die Serienkiller davor, die eigentlich für sich selbst gearbeitet haben, stechen sie jetzt in ein Hornissennetz mit Verhaftung und Verlegung von Demon, wie sie bald feststellen sollen. Doch ausgerechnet er gibt die erste Spur auf der Jagd nach dem Gladiator.Nach dem vorher etwas weniger actionreichen Band geht es hier wieder richtig los, gerade wenn der Gladiator seinen Auftritt hat, wenig überraschend wenn man seinen Namen betrachtet. Auch hier ist der Killer wieder brutal, verfolgt seine in seinem Kopf logischen und moralisch vertretbaren Ziele mit allen nötigen Mitteln und schreckt dabei vor nichts zurück. Vom ersten Band abgesehen, scheinen die Killer dabei auch immer anspruchsvoller und gefährlicher zu werden, besser vernetzt seit dem Auftreten von Demon. Aber für alle die aufgepasst haben, wir der schon verschiedene Judas noch zu einem wichtigen Helfer, in den kleinen Details.

Ethan Cross zeigt in jedem Buch, dass er das Zeug hat einen ganz einzigartigen Killer zu erschaffen, der immer wieder für Abwechslung sorgt und die Shepherd-Organisation vor ganz neue Herausforderungen stellt. Nach fünf Bänden und Rezensionen in Folge wiederholt man sich also mit dem gleichen Lob, was natürlich auch für ihn spricht.

Spannend ist hier auch wieder, was neben der eigentlichen Verbrecherjagd passiert, auf einer zwischenmenschlichen Ebene. Hier hat das Buch einige schöne und traurige Momente, gerade was Ackerman jr. und Marcus angeht, so wie ich es in der vorherigen Rezension auch ausführlicher beschrieben und auch positiv herausgestellt habe. Allerdings gibt es mit Bexter hier einen Charakter, der zwar gut geschrieben ist, mir aber über das ganze Buch hinweg, quasi alles was mit ihm und seine Geschichte zu tun hat. Ich bin absolut nicht warm mit ihm geworden und war auch nicht froh darüber, dass er so viel Rolle hatte. Das hat mich beim Lesen dann tatsächlich gestört, anderen kann der Mann aber durchaus auch gefallen.

Andere vorgestellte Charaktere, gerade auf Seiten der Verbrecher, wirkten dann wieder sehr überzeugend. Sie hat man aus einem berechtigten Grund nicht gemocht, aber sie wirkten teils sogar überlegen und fügten sich sehr gut in ihre Rollen. Die Verbindung zu Marcus‘ Vergangenheit, die durch Rückblicke gezeigt wird, wirkt dabei auch stimmig und war interessant zu erleben.

Ansonsten lässt sich tatsächlich das gleiche wie in jedem Band sagen: Ethan Cross schreibt immer wieder eine spannende Verbrecherjagd mit guten Antagonisten, einem wunderbar flüssig zu lesenden Schreibstil und mit jedem Band erlebt man wieder eine schöne Geschichte, die Stück für Stück erweitert wird und seit dem vierten Band wohl über Demon einen gemeinsamen roten Faden hat. Die Einzelgeschichten, für mich außer die von Bexter, und die Motive der Handelnden sind greifbar und nachvollziehbar und man hofft für alle immer das beste und bangt mit, wenn sie sich wieder einmal in Gefahr begeben.

Veröffentlicht am 31.10.2018

So hab ich es mir gewünscht

Ich bin der Schmerz
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Gleich zu Beginn kann ich sagen, dass dieser Band mein bisheriger Liebling ist. Denn dieser Band hat die Topbesetzung: Marcus, der an Charaktertiefe gewonnen hat, Francis Ackerman mit wieder maßgebender ...

Gleich zu Beginn kann ich sagen, dass dieser Band mein bisheriger Liebling ist. Denn dieser Band hat die Topbesetzung: Marcus, der an Charaktertiefe gewonnen hat, Francis Ackerman mit wieder maßgebender Rolle und sein Vater, Francis Ackerman senior.Alle drei können hier vollends von sich überzeugen. Ackerman senior ist auch weiterhin ein skrupelloser und genialer Psychopath, der mit seinem Experiment als „Anstifter“ Chicago in Angst und Schrecken hält. Dabei wird er nicht nur gefährlich für die unschuldigen Einwohner, sondern auch für Marcus und die gesamte Polizei. Scheinbar unbezwingbar und in allen Belangen überlegen , ist er ein mindestens so guter Antagonist wie sein Sohn. Sein Handeln und sein verdrehter Verstand sind genauso wie man ihn sich vorgestellt hat, als man von seinen Versuchen mit Ackerman junior erfuhr. Wenn nicht sogar noch schlimmer, denn seine Experimente haben nicht aufgehört.

Sehr froh bin ich auch über die größere Rolle von Ackerman junior in diesem Band. Er ist und bleibt der beste Charakter der Reihe und man kann nicht anders als ihn zu mögen. Trotz seiner bisherigen Taten und der Meinung, die natürlich alle über ihn haben, setzt er eine unglaubliche Entwicklung durch, die ihn nur noch sympathischer machen. Damit wird ein ohnehin schon sehr gut ausgearbeiteter Charakter noch tiefgründiger und man erkennt sowohl seine alten Züge wieder als auch Dinge, die schon im ersten Band thematisiert und angedeutet wurden. Von ihm bin ich absolut begeistert und ich hoffe, dass er auch weiterhin so wichtig bleibt.

Neben Ackerman junior, oder besser mit ihm zusammen, übernimmt auch eine weitere Person eine wichtige Rolle, die bislang eher ein Nebencharakter war. Aber auch Marcus Geschichte ist hier eine ganz besondere, die mich sehr schockiert hat, als es passierte.

Generell ist die Geschichte mit so vielen Problemen und Konflikten gespickt, die es zu lösen gilt. Ackerman senior bleibt nicht der einzige, der der Shepherd Organisation Druck macht. Vielmehr entstehen in einer fortlaufenden Geschichte viele Einzelstränge, die nach und nach wieder zusammenlaufen. Hier spielt Ethan Cross die erzählerischen Stärken aus Teil eins und zwei aus, um eine trotz der Blickwechsel und parallel erzählten Geschichten ein angenehm flüssig zu lesendes Erlebnis zu kreieren.

Alles greift sehr gut ineinander und die Personen sind noch einmal interessanter als zuvor, bekommen mehr Tiefe und zeigen neue Facetten von sich.

Die Geschichte überzeugt durch spannende und hier auch wieder actionreichere Szenen, Psychoterror und die von unterschiedlichen Motiven geleiteten Handlungsstränge. Zwar gibt es auch hier an der ein oder anderen Stelle Szenen, die ich gerne ausführlicher beschrieben hätte, aber dennoch habe ich den Teil förmlich gefressen.

Mit „Ich bin der Schmerz“ reizt Ethan Cross so viel Potential aus, das in seiner Geschichte und seinen Charakteren steckt. Gerade nach dem ein bisschen schwächelnden zweiten Teil bin ich vom dritten nun begeistert und habe auch schon nahtlos angefangen, den nächsten Band zu lesen, weil ich es nicht erwarten konnte.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Neuer Band, neuer Killer

Ich bin die Angst
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Neuer Band, neuer Killer. Diesmal handelt es sich um den offenbar religiös beeinflussten „Anarchisten“. Auch dieser ist Ethan Cross wieder gut gelungen. Wie schon bei Ackerman erlebt erfährt man im Laufe ...

Neuer Band, neuer Killer. Diesmal handelt es sich um den offenbar religiös beeinflussten „Anarchisten“. Auch dieser ist Ethan Cross wieder gut gelungen. Wie schon bei Ackerman erlebt erfährt man im Laufe des Buches auch seine Hintergrundgeschichte, seine Motive und die Probleme mit denen er sich beschäftigt. Der Antagonist wirkt überzeugend und man kann sich gut in seine Situation rein empfinden. Gerade die zweite Person, die in diesem Zusammenhang vorgestellt wird, macht aus dem „Anarchisten“ wieder einen würdigen Antagonisten, wenn auch nicht auf dem gleichen Level wie Francis Ackerman junior.Neben der Jagd auf den Serienkiller liegt der Fokus in diesem Band auf der Vorstellung der Kollegen der Shepherd-Organisation und auf Marcus selbst. Die vorgestellten Mitglieder sind einem allesamt nach kurzer Zeit sympathisch, jeder hat ganz individuelle Stärken und seine Eigenheiten. Wie auch Marcus hat wohl jeder von ihnen eine Leiche im Keller, nicht umsonst gibt es die unausgesprochene Regel, niemand auf seine Vergangenheit anzusprechen. Somit wird auch das Miteinander im Team zu einem wichtigen Bestandteil des Buches, der mir gefallen hat.

Noch mehr hat mich jedoch Marcus überzeugt. War er für mich im ersten Band noch recht flach, gewinnt er im zweiten deutlich an Tiefe hinzu. Wichtig wird hier vor allem der psychische Druck, der mit seinem neuen Beruf verbunden ist und die Probleme, die er selbst damit hat. Stück für Stück sieht man die Folgen daraus, während er eigentlich all seine Kraft bräuchte, um den Serienmörder zu schnappen. Damit schafft der zweite Band, was dem ersten noch fehlte: ein ordentlichen Hauptprotagonisten aus Marcus zu machen.

Seine Verbindung zu Ackerman, der ihm auf seine ganz eigene Weise hilft und eine merkwürdige Verbundenheit zwischen ihnen sieht, hilft dabei sehr. Denn gerade die, das Zusammenwirken der beiden, funktioniert hier sehr gut und wird wohl in den folgenden Büchern noch wichtiger werden.

Die ganze Handlung hatte ihre Stärken und Schwächen. Man merkt deutlich, dass Ackerman die wichtige Figur des Buches ist und für meinen Geschmack hier zu wenig auftritt. Dennoch erlebt man hier wieder eine spannende Jagd und Ermittlung, überzeugende Charaktere und die ein oder andere Überraschung. Zusammen mit dem angenehmen Schreibstil konnte ich gut in die Geschehnisse gezogen werden und das Buch wieder verschlingen, auch wenn es für mich hinter dem ersten zurückbleibt. Nach einem interessanten Ende freue ich mich auf den nächsten Band der Reihe.

Auch wenn der zweite Band nicht ganz mithalten kann, werden hier viele wichtige Leute und Dinge vorgestellt, die für die weitere Geschichte relevant sind. Wer den ersten Band mochte, wird auch an diesem wieder Gefallen finden und sicher wie ich auch gleich dem dritten greifen.