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Veröffentlicht am 30.03.2018

Gruselig!

Tief im Wald und unter der Erde
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Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter hat es mit einem besonders heimtückischen Täter zu tun. In einem abgelegenen Dorf, mitten im Wald, verschwinden Frauen. Erst die 17 jährige Jasmin, dann die Taxifahrerin ...

Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter hat es mit einem besonders heimtückischen Täter zu tun. In einem abgelegenen Dorf, mitten im Wald, verschwinden Frauen. Erst die 17 jährige Jasmin, dann die Taxifahrerin Frauke. Als Melanie Meyer an der Bahnschranke, die zum Dorf führt , anhalten muss, erscheint eine Gestalt, die versucht in ihr Auto einzudringen. Melanie ist geschockt, denn genau an dieser Bahnschranke, sind vor einem Jahr vier Freunde von ihr gestorben. Auf dem Heimweg von einer Party, mussten sie vor diesem sehr einsam gelegenen Bahnübergang warten und sind auf die Geleise geraten. Im Anbetracht der Entführungen und was Melanie erlebt hat, untersucht die Polizei den damaligen Unfall neu…und entdeckt Schreckliches.


Dieses Buch ist ein echter Hardcore- Thriller und nicht geeignet für sensible Leser. Schon das Setting, die einsam gelegene Bahnschranke mitten im Wald, hat bei mir Gänsehaut ausgelöst und es gibt in der Geschichte einige Szenen, bei denen ich ganz schön schlucken musste. Die Atmosphäre, tief in diesem Wald, ist ebenso gut beschrieben, wie die Sicht des Täters auf seine Jugendzeit. Es ist mir so manches mal kalt über den Rücken gelaufen. Psycho und abartig.... wenn auch mit einem Quentchen Verständnis für den Täter, haben sich bei mir vielerlei Gefühle eingestellt. Verständnis, Mitleid, Ekel waren nur einige davon.
Die Story ist sehr gut durchdacht, und Motiv und Taten psychologisch überzeugend. Der entscheidende Hinweis zur Überführung des Täters ist clever, gut überlegt und überzeugend ausgearbeitet.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, und aufgrund der Thematik genau richtig. Denn einen ausufernden Schreibstil in all den grausigen Szenen hätte ich wohl nur schwer ertragen.
Die Figuren, allen voran die Kommissarin Nele und ihre Kollegin Anou sind sehr gut charakterisiert. Wenn mir auch ihr Privatleben manchmal etwas zu detailliert beschrieben war. Die beiden Frauen verbindet nicht nur Berufliches, sondern auch Privates. Toll fand ich, dass für einmal eine gleichgeschlechtliche Beziehung Platz in einem Thriller hat.
Das Ermittlungsteam ist nicht unbedingt knapp bemessen und meiner Meinung nach standen zum Beispiel am Tatort zu viele Personen rum. Oder um es mit den Worten von Nele zu beschreiben (Seite 248): "Eckert, Hendrik und drei weitere Beamte, deren Namen Nele nicht einfielen, standen um Eckerts Schreibtisch herum ".
Mir hat dieser Thriller vieles abverlangt, denn ab und zu ist er so gruselig, dass ich zwar gespannt, jedoch mit einem leichten Ekelgefühl weiter gelesen habe.

Veröffentlicht am 28.03.2018

WoW!

Kleine Stadt der großen Träume
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Peter Andersson lebt mit seiner Familie in Björnstadt, einem kleinen Kaff mitten in den Wäldern Schwedens. Er arbeitet als Sportdirektor beim hiesigen Eishockeyclub, den "Björnstädter Bären". Die Junioren ...

Peter Andersson lebt mit seiner Familie in Björnstadt, einem kleinen Kaff mitten in den Wäldern Schwedens. Er arbeitet als Sportdirektor beim hiesigen Eishockeyclub, den "Björnstädter Bären". Die Junioren des Clubs sind sehr erfolgreich und ein wichtiges Ereignis steht bevor. Der Kampf um den ersten Platz, den die Bären gewinnen wollen…um jeden Preis. Denn wenn sie Erste sind, ist die Hoffnung nahe, dass das neue Leistungszentrum für Eishockey bei ihnen gebaut wird und nicht im Nachbarort.
Spieler, Trainer und Sportdirektor, ja das ganze Dorf weiss um was es geht. Die Zukunft von Björnstadt liegt in den Händen des Teams.
Kurz vor dem Spiel erschüttert eine Straftat das kleine Dorf….und plötzlich ist nichts mehr so wie es war. Spieler, Trainer, Sportdirektor … ja das ganze Dorf wird durcheinander gewirbelt. Und muss entscheiden, ob es der Mannschaft weiterhin die Stange hält oder die Gerechtigkeit siegen lässt?

Eines vorneweg: ich habe mit Eishockey absolut nichts am Hut. Ich verstehe weder die Regeln, noch interessiert mich dieses Spiel sonderlich, noch weiss ich um die geschäftlichen Seiten dieses Sports. Und genau darum, bin ich eine Weile um dieses Buch geschlichen und habe es nicht gelesen. Zu gross war die Angst hier mit sportlichen Ausdrücken und Details überschüttet zu werden.
Was habe ich mich geirrt! Hätte ich dieses wunderbare, feinfühlige Buch doch schon viel eher gelesen.
Das Grundthema ist zu weiten Teilen Eishockey. Es wird zum Beispiel sehr eindrücklich beschrieben, wie stark der Mannschaftszusammenhalt sein muss, wenn man siegen will. Die Hierarchie innerhalb der Mannschaft, des Umfeldes, auch die Sponsoren und die ganze Abhängigkeit wird so dargestellt, dass auch ich als Laie die Zusammenhänge sehen und nachvollziehen konnte. Erst mal habe ich gedacht, dass hier ganz schön viele Klischees bedient werden. Wie zum Beispiel der Sohn der ausländischen Putzfrau, der Eishockey in den Beinen und im Blut hat, und um Anerkennung kämpft. Oder aber der reiche, hochnäsige Geldgeber, der mit seinem Geld nicht nur die Mannschaft, seinen Sohn , sondern das ganze Dorf unter Druck setzt. Erst mit der Zeit ging mir ein Licht auf. Dass, Fredrik Backmann genau mit solchen Figuren die Welt des Sportes zwar etwas überspitzt, doch leider sehr real und gesellschaftskritisch darstellt. Das Zusammenspiel der Figuren, die Charakterisierung ist hervorragend gewählt, so dass die Handlung sehr schlüssig ist.
Ich hätte nie gedacht, dass eine beschriebene Szene aus einem Eishockeymatch meinen Puls so in die Höhe schnellen lässt. Denn mit dem Wissen im Hinterkopf, was alles vom Sieg abhängt, war das doch ungeheuer spannend und fesselnd.
In diesem Buch geht es nicht nur um sportliche Ereignisse, es geht auch um Durchhaltewillen, Kampfgeist, Prinzipien, Loyalität, Mitmenschlichkeit und Freundschaft.
Mich hat dieses Buch sehr beschäftigt. Denn als eine Straftat zum zentralen Thema wird, werden die oben genannten Punkte gehörig durcheinander gewirbelt. Ich empfand diese Seite der Story als sehr emotional und berührend.
Es entstehen dabei leise Töne, wie der homosexuelle Spieler, der seinen Platz in der Mannschaft finden will und Angst hat, dass sie über ihn lachen, wenn er nicht dabei ist. Aber auch laute Töne, wie die Rolle der Männer als kraftvolle Eishockeyspieler und die der Frauen, die für den Kaffee und die Reinigung zuständig sind.
In vielen verschiedenen Erzählsträngen, die eine Vielzahl an Figuren einschliessen, erzählt der Autor die Geschichte von Björnstadt. Obwohl die Figuren wirklich zahlreich sind, hatte ich gerade durch die prägnante Charakterisierung, nie das Gefühl, nicht zu wissen wer denn nur wer ist. Ich weiss nicht, wie Fredrik Backmann das geschafft hat, zudem er noch in jedem einzelnen Kapitel willkürlich die Perspektive wechselt….doch nie hatte ich den Eindruck oder auch nur das Gefühl, dass die Handlung wild durcheinander geht.
Der Schreibstil ist einer der besten, der mir in letzter Zeit unter die Augen gekommen ist und ich habe diese Story mit Freude, Neugier und ganz viel Emotionen, die hoch gekocht sind, gelesen.
Ich kann auch Eishockeymuffeln dieses Buch bedenkenlos ans Herz legen. Denn es geht um so viel mehr, als dem Spiel auf dem Eis. Es geht um Durchhaltewillen, Emotionen, Prinzipien....siehe oben!

Veröffentlicht am 25.03.2018

Klasse Thriller!

Totenweg
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Frida Paulsen macht ein Praktikum im Polizeikommissariat elf in Hamburg, als sie nach Hause, nach Deichgraben, gerufen wird. Ihr Vater Friedtjof wurde niedergeschlagen und ist schwer verletzt. Frida kehrt ...

Frida Paulsen macht ein Praktikum im Polizeikommissariat elf in Hamburg, als sie nach Hause, nach Deichgraben, gerufen wird. Ihr Vater Friedtjof wurde niedergeschlagen und ist schwer verletzt. Frida kehrt zurück auf den Hof ihrer Eltern und die Erinnerungen an den Mord ihrer besten Freundin kommen wieder hoch. Vor 18 Jahren wurde Marit nämlich aufgefunden, brutal ermordet.
Im Dorf ihrer Kindheit trifft sie auch Kriminalhauptkommissar Bjarne Haverkorn, den der Mord an der damals 14 jährigen Marit nie los gelassen hat.
Kaum ist Frida in Deichgraben angekommen, überschlagen sich die Ereignisse.


Sehr schnell ist man in diesem Buch mitten drin im Thriller, der seinen Namen verdient. Ein ermordetes Mädchen wird in einem alten Stall gefunden. Grausige Details bei der Beschreibung der Leiche haben mich ganz schön geschüttelt.
Sehr gut verstrickt die Autorin danach diesen "Cold Case" mit den Ereignissen in der Gegenwart. Man spürt als Leser das Entsetzen der Dorfbewohner, das dieses Verbrechen damals ausgelöst hat und noch 18 Jahre später nachwirkt. Immer wieder wird die Handlung in der Gegenwart mit den kursiv geschriebenen Kindheit- und Jugenderinnerungen von Frida unterbrochen. Clever gemacht, denn so durchlebt man als Leser zusammen mit der Protagonistin diese schlimme Zeit. So kann man nicht nur die Person Frida besser verstehen, sondern auch die Handlung und vor allem die Beziehungen besser einordnen.
Ab und zu blitzt da eine Möglichkeit auf, wer denn für den Mord an Marit verantwortlich ist. Doch die Autorin legt so gut falsche Spuren, dass ich bis fast zum Schluss keine Ahnung hatte, wer wirklich der Mörder war.
In "Totenweg", dessen Titel einen Hinweis auf den Fundort der Leiche gibt, geht es jedoch nicht nur um den lange zurückliegenden Mord. Auch in der Gegenwart geschieht Schreckliches, das ich hier leider spoilern muss.
Frida kämpft um den Apfelhof ihres Vaters, es geht auch um Landbesitz und Macht. Die Intrigen, Betrügereien und einige miese Machenschaften machen diese Geschichte sehr vielseitig und nicht nur mordlastig.
Der Schreibstil ist toll, obwohl etliche verschiedene Themen in der Handlung verfolgt werden (Depression, Morde, Landbesitz, Apfelernte, Brandopfer…) ist diese sehr gut strukturiert. Auch die zahlreichen Figuren, die gut charakterisiert sind, konnte ich bestens auseinander halten.
Immer wieder hat Romy Fölck überraschende Wendungen eingebaut, die den Leser bis zum Schluss in Sachen Spannung bei der Stange halten. Ich war irgendwann mal soweit, dass ich gedacht habe :"Was kommt denn nun noch"? Und all diese Wendungen war auch noch sehr schlüssig und nachvollziehbar.
Dieser Thriller verdient nicht nur seinen Namen, er hat mich auch rätseln und knobeln lassen. Ganz so, wie ich es mag!

Veröffentlicht am 22.03.2018

Ein verhängnisvolles Erbe!

Evas Erbe
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Als Margit Hook stirbt, erbt ihre Enkelin Eva ihr Haus und das Vermögen. Doch Eva ist nicht Alleinerbin, denn ihre Grossmutter hat alles, was sich auf ihrem Estrich befindet, ihrem Frauenarzt Dr. Michael ...

Als Margit Hook stirbt, erbt ihre Enkelin Eva ihr Haus und das Vermögen. Doch Eva ist nicht Alleinerbin, denn ihre Grossmutter hat alles, was sich auf ihrem Estrich befindet, ihrem Frauenarzt Dr. Michael Beyer vermacht. Eine Überraschung, denn dort wird nur alter Plunder gelagert. Als Zugabe bekommen Eva und Michael bei der Testamentseröffnung noch einen Brief, der sie vor Nachforschungen warnt, doch auch neugierig macht. Die alte Dame hat ihnen ein Rätsel gestellt, dem sie nachgehen sollen. Gespannt machen sie sich an die Nachforschungen.

Der Prolog, der 1970 handelt, ist vielversprechend! Denn er beginnt mit einem Dreifach-Mord und hat mich neugierig gemacht auf die Geschichte. Die folgenden Abschnitte bestehen aus kurzen, knackigen Kapiteln, in denen der Autor abwechslungsweise in der Gegenwart und im Damals erzählt. Zu Beginn hatte ich Mühe einzuordnen, welche der Figuren denn nun in der Gegenwart im Mittelpunkt steht und wo in der Handlung der Autor weitererzählt. Meist musste ich einige Sätze lesen um die Passage Eva oder Michael zuordnen zu können. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Zeitebenen klar bei Kapitelbeginn deklariert sind. Denn es herrscht keine chronologische Ordnung in der Erzählung, sondern springt hin und her. Die Story erschien mir dadurch sehr abwechslungsreich und das Erzähltempo hoch.
Hans W. Cramer versteht es gut, Spannung aufzubauen und diese zu halten, und dies in allen Erzählsträngen. Lange Zeit konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie die Stränge zusammenpassen könnten. Die Verstrickung ist mehr als schlüssig und der Plot gelungen.
Als kleiner Kritikpunkt muss ich anführen, dass ich ein paar mal das Gefühl hatte, die Handlung holpert. Wie als zum Beispiel eine Frau durch ihr gutes Gedächtnis einen Mann, der 30 Jahre zuvor in der Zeitung abgebildet wurde, wieder erkennt. Oder Arzt Dr. Beyer, der sich nach zwei Tagen zu erinnern vermag, welche Medikamente in der Küche seiner Patientin standen oder nicht vorhanden waren. Und das bei einem oberflächlichen Besuch und " einem zufälligen Sehen", nicht etwa bei einer Kontrolle der Medikamente. Derselbe Arzt erinnert sich auch an ein Geräusch, das er am Tage zuvor bei einem belanglosen Telefonanruf gehört hatte.
Diese Punkte waren mir, in einer ansonsten zum grössten Teil runden und schlüssigen Geschichte, doch zu konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Ebenfalls etwas stockend meiner Meinung nach der Grund für den Mord, der Mitte Buch geschieht. so hatte ich eher das Gefühl, es musste unbedingt ein Mord geschehen und der Grund wirkte auf mich sehr konstruiert.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, sehr präzise und ich habe mich sofort wohl gefühlt damit. Für meinen Geschmack hätten die dreimal erwähnte Zubereitung der Menus von Hobbykoch Beyer nicht so detailliert beschrieben werden müssen, denn schliesslich lese ich ja nicht ein Kochbuch, sondern einem Krimi. So habe ich diese grob überlesen um schnell wieder zum Wesentlichen zu kommen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Zeitweise etwas zäh!

Die Morde von Pye Hall
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Susan Ryeland bekommt den Auftrag den achten Teil der "Atticus Pünd" Reihe des Autors Alan Conway zu lektorieren. Sie mag die Bücher um den Privatdetektiv Pünd sehr und taucht ein in die Welt des englischen ...

Susan Ryeland bekommt den Auftrag den achten Teil der "Atticus Pünd" Reihe des Autors Alan Conway zu lektorieren. Sie mag die Bücher um den Privatdetektiv Pünd sehr und taucht ein in die Welt des englischen Dorfes Saxley- on -Avon, in denen die Morde von Pye Hall Aufsehen erregen. Erst stirbt die Haushälterin des Herrenhauses auf mysteriöse Weise, danach wird der Hausherr ermordet aufgefunden. Als Susan am Ende des Manuskriptes angekommen ist, bemerkt sie, dass die letzten Kapitel fehlen. Sie nimmt Kontakt mit ihrem Chef auf, der sie umgehend informiert, dass der Autor Alan Conway tot ist. Susan versucht die letzten Kapitel des Manuskripts aufzutreiben und entdeckt dabei Seltsames.

Die Idee vom "Krimi im Buch " hat mir sehr gut gefallen und so habe ich mich auch neugierig ans Lesen gemacht. Der Einstieg fällt leicht, denn die Lektorin Susan ist nicht nur sehr sympathisch, sondern spricht die Leser persönlich an, was ich als eine tolle Idee empfand.
Nach einigen Seiten beginnt Susan mit dem Lesen des Manuskriptes und die Geschichte verändert sich. Erst mal, wurde die Schrift angepasst. So, dass man als Leser das Gefühl hat, wirklich ein Manuskript vor den Augen zu haben. Dann spielt die Geschichte in einem kleinen, englischen Dorf um 1955, womit sich auch der Schreibstil und die Struktur der Handlung verändert. Gerüchte, Beziehungen, eine etwas "behäbige"Lebensweise sind in Saxley-on-Avon Realität. Leider wurden mir zu viele verschiedene Personen, und alle sehr detailliert, in sehr kurzer Zeit eingeführt. Ich habe zeitweise den Ueberblick verloren, als auch noch die Lebensgeschichten und die Beziehungen vieler Nebenfiguren untereinander erwähnt wurden. So gestaltete sich dieser ganze Teil etwas langatmig und zäh. Ich kann es vielleicht am besten mit den Worten von Susan, nach dem Lesen des Manuskripts beschreiben :" Der Schreibstil war manchmal geistreich. Man hatte das Gefühl, dass es dem Autor bloss um Effekthascherei ging und die Geschichte dabei in den Hintergrund geriet. Das Buch war zu lang." (Seite 338). Genau wie Susan denke ich, dass man das Manuskript rigoros hätte kürzen müssen, denn zeitweise habe ich mich dabei etwas gelangweilt. Die vielen Perspektivwechsel der zahllosen Figuren haben mich zusätzlich ermüdet.
Nach der Hälfte des Buches kommt dann wieder Susan zu Wort. Hier nimmt die Geschichte dann plötzlich Fahrt auf. Wenn auch hier der detaillierte Schreibstil anhielt, fallen wenigstens die vielen Perspektivwechsel weg. Hier konnte mich die Story doch fesseln, und ich habe nun gespannt auf die Auflösung, was denn mit dem Autor geschehen ist, gewartet. Zwar verliert sich auch hier die Story ab und zu in Nebensächlichkeiten…doch da das Erzähltempo schneller ist, hat es mich weniger gestört als im Manuskript.
Gefallen hat mir in dieser Geschichte, dass das Verlagswesen und somit auch Bücher ein zentrales Thema sind. So sinniert Susan zum Beispiel über das Leseverhalten der Leute, das mich als Bücherfreund und leseverrückt natürlich interessiert und zum Nachdenken gebracht hat.
Die Idee hat mir an und für sich gut gefallen. Gestrafft hätte meiner Meinung das Manuskript sein müssen, das immerhin mit 305 Seiten einen ordentlichen Teil des Buches ausmacht. So bleibt leider unweigerlich das Gefühl zurück, mich durch endlos langweilige Details gelesen zu haben.