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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2019

Wunderschön illustriertes Bilderbuch

Der lange Weg zu dir
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Inhalt: Adam lebt bei seiner Großmutter auf der einen Seite des Meeres und sein Hund Rufus ist sein einziger Freund. Doch Rufus ist schon sehr alt und stirbt. Zur selben Zeit macht sich Sonia, die auf ...

Inhalt: Adam lebt bei seiner Großmutter auf der einen Seite des Meeres und sein Hund Rufus ist sein einziger Freund. Doch Rufus ist schon sehr alt und stirbt. Zur selben Zeit macht sich Sonia, die auf der anderen Seite des Meeres wohnt, zusammen mit ihrer Katze Miezi auf einen langen und abenteuerlichen Weg. Werden sie Adam erreichen, bevor er in seiner Traurigkeit versinkt?

Meine Meinung: „Der lange Weg zu dir“ ist ein wunderschön illustriertes Bilderbuch mit einem kindgerechten einfachen Schreibstil. Die stimmungsvollen Bilder von Emilia Dziubak sind fast alle relativ dunkel gehalten und passen perfekt zu der etwas melancholischen Atmosphäre der Geschichte. Im Wechsel erzählt der Autor Martin Widmark von Adam, der tieftraurig über den Verlust seines Hundes ist, und von der abenteuerlustigen und mutigen Sonia, die ihrer vorauslaufenden Katze hinterhereilt. Die Geschichte ist zwar teilweise traurig, aber auch voller Hoffnung auf einen Neubeginn.
Empfohlen wird dieses Buch für Kinder im Alter von 5 - 7 Jahren. Ich persönlich halte 5 Jahre allerdings für sehr früh und bin auch der Meinung, dass man diese Geschichte über Verlust und Neubeginn gemeinsam mit seinem Kind / Kindern lesen sollte, da sicher einige Fragen aufkommen, zudem ist die Geschichte doch ziemlich unrealistisch / märchenhaft (Sonias lange abenteuerliche Reise allein mit ihrer Katze). Fazit: Ein wunderschönes Bilderbuch, das sich auch Erwachsene immer wieder ansehen können.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Häusertausch

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Inhalt: Libby und Jamie wohnen in einer kleinen Wohnung in Bath. Als Libby einen Flyer für einen Wohnungstausch in ihrem Briefkasten findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Der wohlhabende Philip Heywood ...

Inhalt: Libby und Jamie wohnen in einer kleinen Wohnung in Bath. Als Libby einen Flyer für einen Wohnungstausch in ihrem Briefkasten findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Der wohlhabende Philip Heywood sucht für sich und seine Frau Tara eine Wohnung in der Nähe der Klinik, in der sich ihre Tochter einer lebenswichtigen Herzoperation unterzieht. In Cornwall erwartet das Ehepaar eine hochmoderne Villa an der Steilküste. Nach ihrer anfänglichen Überraschung sind beide begeistert von dem großen Haus und dem Luxus, doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge und Libby fühlt sich zunehmend unwohl. Auch als sie wieder zurück in ihrer eigenen Wohnung sind, häufen sich unangenehme Ereignisse…

Meine Meinung: Durch den flüssigen Schreibstil und die relativ große Schrift lässt sich das Buch schnell lesen. Der Spannungsbogen ist während Libbys und Jamies Zeit in Cornwall am höchsten und lässt dann langsam immer mehr nach. Die Atmosphäre in dem großen fremden Haus fand ich schon fast etwas gruselig und das Haus in einsamer Lage am Steilhang ist als Setting gut gewählt. Ich würde mich schon ohne merkwürdiger Vorkommnisse in so einem fremden Haus unwohl fühlen. Die Art, wie Libby und Jamie ihre eigene Wohnung für völlig Fremde hinterlassen haben, finde ich absolut unrealistisch. Niemand lässt wichtige und persönliche Dinge, wie z.B. Unterlagen, frei zugänglich in seiner Wohnung zurück.
In der zweiten Hälfte des Buches geht es fast nur noch um die Aufklärung und obwohl leider Buchtitel und Klappentext (ich habe in meiner Inhaltsangabe diesen Teil weggelassen) schon einiges verraten, nimmt die Geschichte plötzlich eine Wendung, mit der ich niemals gerechnet hätte und der Spannungsbogen steigt wieder etwas an. Trotzdem fand ich die Aufklärung in einigen Punkten unglaubwürdig.

Fazit: „Still Alive“ ist ein Thriller, bei dem nichts so ist, wie es zunächst scheint und trotz einiger Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen und fand es unterhaltsam.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Man muss es versuchen...

Vom Himmel zum Meer
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Inhalt: 1892: Agnes Martin ist ein Findelkind und in einem Waisenhaus in Straßburg aufgewachsen. Als sie 21 Jahre alt und damit mündig ist, muss sie das Heim verlassen und wird Gesellschafterin bei der ...

Inhalt: 1892: Agnes Martin ist ein Findelkind und in einem Waisenhaus in Straßburg aufgewachsen. Als sie 21 Jahre alt und damit mündig ist, muss sie das Heim verlassen und wird Gesellschafterin bei der ruppigen Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp in Hamburg. Als sie sich gerade etwas eingelebt hat, bricht in Hamburg die Cholera aus und Agnes und Tilly fliehen zusammen mit elf Heimkindern an die Ostsee. Dort wohnen sie in einer kleinen Kate, die Tillys verstorbenen Eltern gehört hat. Um etwas Geld zu verdienen, verkauft Agnes selbst gebackene Backwaren an die reichen Strandgäste. Doch in der kleinen Küche der Kate wird es schnell zu eng. Die wunderschöne große Küche eines leerstehenden Herrenhauses würde sich für Agnes Zwecke perfekt eignen, doch leider verweigert der reiche Besitzer ihr seine Einwilligung. Aber so schnell lässt sich Agnes nicht von ihrem Plan abbringen…

Meine Meinung: Das Buch lässt sich wunderbar leicht und flüssig lesen und während es am letzten Sonntag ohne Unterbrechung regnete, konnte ich völlig in der Geschichte abtauchen. Sie ist zwar relativ anspruchslos, aber sehr unterhaltsam und warmherzig. Es macht Spaß, die vielen, meist etwas skurrilen Charaktere, kennenzulernen. Auch die, die zunächst etwas abweisend und brummig erscheinen, haben doch ein gutes Herz. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wachsen einem alle Charaktere, vor allem Agnes, schnell ans Herz, auch wenn es im Lauf der Geschichte immer mehr werden.
Lisa Marcks hat die Zeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts sehr anschaulich beschrieben; z.B. das Leben der ärmeren Bevölkerung, die Anstrengungen der Reisen und auch die Rolle der Frau. Heute ist es unvorstellbar für uns, wie prüde man damals war (googelt mal den Begriff „Badekarren“!). Nach den tollen Beschreibungen von Agnes köstlichen Backwaren hätte ich mir ein paar Rezepte auf den letzten Seiten gewünscht.
Gegen Ende fand ich die Geschichte etwas schwächer; alle Probleme lösen sich wie von allein und schließlich gibt es ein dickes Happy End.

Fazit: Insgesamt ein schöner und unterhaltsamer historischer Roman mit viel Frauenpower.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Das Haus am Wald

Nadelherz
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Inhalt: Zwei junge Frauen, Tessa und Jasmin, werden bei einer gemeinsamen Wanderung entführt und unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten. Nur durch einen Zufall können sie ein Jahr später befreit ...

Inhalt: Zwei junge Frauen, Tessa und Jasmin, werden bei einer gemeinsamen Wanderung entführt und unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten. Nur durch einen Zufall können sie ein Jahr später befreit werden, doch nur Tessa gelingt die Flucht. Jasmin stirbt.
Wenige Monate später bekommt Tessa ein Paket, in dem ein mit Nadeln gespicktes Herz liegt. Ist ihr Albtraum noch nicht vorbei?

Meine Meinung: „Nadelherz“ ist nach „Die Bestimmung des Bösen“ und das „Gift der Wahrheit“ bereits der dritte Fall für die Polizistin Alexis Hall und die Kriminalbiologin Karen Hellstern, aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Auf den ersten Buchseiten gibt es eine Übersicht über die Mitarbeiter der Mannheimer Kripo, was sehr hilfreich ist.
Das Buch fängt sofort sehr spannend an, doch nach einer Weile verliert sich die Spannung etwas, setzt dann aber etwa in der zweiten Hälfte der Geschichte deutlich wieder ein. Die fesselndsten Passagen sind die Rückblicke auf Tessas und Jasmins Gefangenschaft. Diese Zeit wird nur aus Tessas Sicht erzählt und was der Entführer ihr antut, ist unfassbar grausam. Auch die späteren Morde sind wirklich sehr sadistisch. Das ist nicht so mein Geschmack.
Alexis, Karen und Oliver finde ich ganz sympathisch, aber die ständige Erwähnung von Alexis Eltern hat mich zunehmend genervt. Karens biologische Erklärungen fand ich teilweise sehr interessant, manchmal allerdings auch etwas zu lang.
Obwohl ich schon schnell einen (richtigen) Verdacht hatte, konnte ich die Zusammenhänge nicht erkennen und war bis zum Schluss ziemlich ratlos. Die Aufklärung fand ich dann allerdings etwas unglaubwürdig und enttäuschend.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ich hatte mehr erwartet

Die Gärten von Monte Spina
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Inhalt: Die junge Gärtnerin Toni hat gerade ihren Mann verloren und sucht nach einem neuen Platz in der Welt. Als der reiche Max Bror einen Gärtner für seine kleine Privatinsel Monte Spina, mitten im Atlantik, ...

Inhalt: Die junge Gärtnerin Toni hat gerade ihren Mann verloren und sucht nach einem neuen Platz in der Welt. Als der reiche Max Bror einen Gärtner für seine kleine Privatinsel Monte Spina, mitten im Atlantik, sucht, nimmt sie die Stelle an. Die wenigen Menschen auf der Insel empfangen sie nicht gerade herzlich, doch es gibt genug Arbeit, um sich von der Trauer abzulenken. Der Besitzer kommt nur selten auf die Insel und den anderen Bediensteten scheint das nur recht zu sein. Als Toni ihn dann endlich kennenlernt, weiß sie auch warum…

Meine Meinung: Nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, war ich davon überzeugt, dass ich das Buch lieben würde. Der Schreibstil ist richtig toll; locker, bildhaft und mitreißend. Auch TIna mochte ich sofort und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Und die Beschreibungen der Pflanzen auf der Insel und Tinas Arbeit haben mir gut gefallen. Doch dann lernt sie Max Bror kennen und meine Stimmung kippte. Sofort! Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch mit einem so arroganten, bösartigen und unverschämten Charakter gelesen, der mit den empfindlichsten Gefühlen und Schwachstellen anderer Menschen spielt. Sein Freund Peter ist nicht viel besser. Das hat mir leider den Spaß an dem Buch genommen. Die anderen Charaktere, hauptsächlich Bedienstete, mochte ich im Lauf der Handlung zwar immer lieber, aber sie spielen in der Handlung leider nur Nebenrollen. Von ihnen hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren.
Der Epilog ist zwar ein großer zeitlicher Sprung, hat mir als Ende aber ganz gut gefallen.

Die Idee der Geschichte finde ich gar nicht schlecht, aber durch das unglaubwürdige Verhalten beider Protagonisten und dem miesen Charakter von Max, wurde das vorhandene Potential meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Der Schreibstil ist allerdings durchgängig super und langweilig ist das Buch auch nicht, sonst hätte ich es wahrscheinlich gar nicht beendet.