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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Eine tolle Geschichte über Freundschaft und Familie

An Nachteule von Sternhai
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Inhalt:
Bett und Avery könnten unterschiedlicher nicht sein. Bett lebt in Kalifornien, ist abenteuerlustig und liebt es draußen zu sein, vor allem im Wasser. Avery lebt in New York, liest gern und macht ...

Inhalt:
Bett und Avery könnten unterschiedlicher nicht sein. Bett lebt in Kalifornien, ist abenteuerlustig und liebt es draußen zu sein, vor allem im Wasser. Avery lebt in New York, liest gern und macht am liebsten Dinge, die man drinnen tun kann. Doch plötzlich kreuzen sich ihre Leben aufgrund ihrer Väter. Diese sind beide alleinerziehend und haben sich auf einer Messe kennen und lieben gelernt. Die beiden beschließen, dass ihre Töchter sich näher kennenlernen und Freudinnen werden sollen und möchten sie zusammen in ein Sommercamp stecken. Bett hat die E-Mails ihres Vaters gelesen und sogleich die E-Mail-Adresse ihrer „Schwester in spe“ ausfindig gemacht. Damit beginnt eine lange Korrespondenz, während der sich die beiden immer besser kennenlernen. Obwohl die beiden es tunlichst vermeiden wollen „Schwestern“ zu werden, werden die Mails immer vertrauter und persönlicher, ohne dass die beiden es wollen.


Meine Meinung:
Zuerst hat mich das tolle Cover angesprochen. Die Leseprobe hat mich dann neugierig gemacht und die Idee der E-Mail-Korrespondenz fand ich auch sehr interessant. Zunächst habe ich gedacht, dass das irgendwann vielleicht doch etwas nervig werden könnte, aber genau das Gegenteil war der Fall. Die Korrespondenz erfolgt auch nicht ausschließlich zwischen Bett und Avery, sondern auch mit und zwischen anderen Personen. Was ich mir jedoch noch gewünscht hätte, wären Zeitangaben wie Datum und Uhrzeit in den E-Mails gewesen. Es wurde zwar hin und wieder angezeigt, dass es nun „2 Monate später“ oder „3 Monate später“ ist, aber mir wäre das anhand von Daten in den E-Mails persönlich lieber gewesen.

Die beiden Protagonisten Bett und Avery sind wirklich süße Kinder. Jede hat so ihre Macken. Avery hat vor vielen Dingen Angst und ist eher die, die erst über ihren nächsten Schritt nachdenkt. Bett ist da eher spontan und stürzt sich Hals über Kopf in verschiedene Situationen. Beide waren mir wirklich sympathisch und haben mir auch oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.


Der Schreibstil ist angenehm, locker und leicht. Ich habe das Buch an einem Abend in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte es einfach nicht mehr aus der Hand legen, da es ich ganz neugierig gemacht hat, wie sich die Beziehung zwischen Bett und Avery entwickelt. Aber auch der Weg, den die Nebencharaktere machten, war sehr interessant. Das Buch hat mich wirklich gut unterhalten und mich mitfiebern lassen.



Fazit:
Eine schöne Geschichte über Familie und Freundschaft. Hat mir wirklich gut gefallen. Lediglich die Zeitangaben in den E-Mails haben mir gefehlt. Ich finde das Buch ist nicht nur etwas für Kinder, sondern kann auch durchaus von Erwachsenen gelesen werden.


Bewertung: 4 Sterne

Veröffentlicht am 15.07.2019

Makaber und verstörend, aber auch faszinierend und fesselnd

Harz
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Inhalt:
Jens Haarder ist ein krankhafter Sammler, man könnte ihn wohl als Messi bezeichnen. Er sammelt alles was er finden kann und kann sich von nichts trennen. Auf seinem Hof lebt er mit seiner Frau ...

Inhalt:
Jens Haarder ist ein krankhafter Sammler, man könnte ihn wohl als Messi bezeichnen. Er sammelt alles was er finden kann und kann sich von nichts trennen. Auf seinem Hof lebt er mit seiner Frau Maria und seiner sechs Jahre alten Tochter Liv. Seine Frau ist krank und kann sich um die Ordnung nicht mehr kümmern. Als Liv ins schulfähige Alter kommt, bekommt Jens Angst, dass die Behörden ihr Leben auf dem Hof genauer betrachten werden und ihm seine Tochter wegnehmen könnten. Daraufhin inszeniert er einen Bootsunfall und erklärt sie für tot. Die kleine Liv lebt von nun an in einem Container und darf von niemandem gesehen werden.


Meine Meinung:
Das Buch ist definitiv nicht der typische, actionreiche Thriller. Hier geht das Grausame viel tiefer und wächst über die Jahre hinweg. Eine Obsession verleitet hier zu diesen makaberen Taten.

Die Geschichte wird immer wieder aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten erzählt. Hier wird über die Kindheit von Jens Haarder berichtet, außerdem haben wir natürlich die Sicht aus Liv's Perspektive und dann gibt es noch Briefe, die Maria Haarder an ihre Tochter Liv geschrieben hat auch noch ein paar andere. Der Schreibstil ist sehr trocken und macht die verschiedenen Situationen noch makaberer als sie ohnehin schon sind.

Jens Haarder hat es mit der Ordnung noch nie so genau genommen. Er sammelt alle möglichen Dinge, die er nach und nach auf dem Hof, in der Werkstatt und auch im Haus zu stapeln beginnt. Seine Frau Maria hat, solange sie konnte, versucht eine gewisse Ordnung auf dem Hof zu halten. Jedoch konnte sie irgendwann nicht mehr so wie sie das wollte. Aber sie hat ihrer Tochter Liv immerhin das Lesen und Schreiben beigebracht.

Die Beiden waren für mich eher schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite waren sie mir sympathisch, aber auf der anderen Seite auch nicht. Wenn in ihrem Leben wohl einiges anders gelaufen wäre, dann hätte hier eine glückliche Familie leben können. Doch in der Vergangenheit ist da schon einiges schief gelaufen, was Jens diesen Knacks gegeben hat und auch Maria hatte einiges wegzustecken.

Liv ist hierbei ein unschuldiges Kind, die in eine merkwürdige Familie hineingeboren ist, die schon einige Schicksalsschläge auch hinnehmen musste und wohl auch schwer verkraftet hat. Sie hat nie Kontakt mit anderen Kindern gehabt und sich darauf verlassen, dass ihr Vater und ihre Mutter ihr den richtigen Weg zeigen. Das Leben, das diese Kleine führen muss, tat mir im Herzen weh, auch wenn sie nichts anderes kannte. Ich habe von Anfang an mit ihr mitgefiebert und gehofft, dass sich ihre Eltern ändern.

Die Geschichte hat mich sehr in seinen Bann gezogen, sodass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich das Leben auf dem Hof entwickelt. Auch wenn das Buch im ersten Drittel meiner Meinung nach ein paar Längen hatte, konnte mich die Geschichte dennoch fesseln.

Das Ende hat mich auch etwas nachdenklich und mit schwerem Herzen zurückgelassen. Die verschiedenen Situationen, waren schon echt nicht so leicht wegzustecken.

Fazit:
Die Autorin hat hier einen Thriller geschaffen, der einen nicht durch blutige Szenen oder besonders actiongeladene Szenen schockiert, sondern auf eine ganz besondere Weise. Das Grauen sitzt hier zunächst ganz tief versteckt und wächst mit der Zeit. Auch wenn sich das Buch im ersten Drittel ein wenig gezogen hat, konnte mich die Geschichte trotzdem durchgehend fesseln und hat mich begeistert.


Bewertung: Ich vergebe 4,5 Sterne Das Buch war großartig, aber eben kein Highlight.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Eine traurig, schöne Geschichte und definitiv kein Kinderbuch

Das Labyrinth des Fauns
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Inhalt:
Ofelia reist mit ihrer hochschwangeren, kränklichen Mutter zu ihrem neuen Stiefvater, der seine Truppen in einer alten Mühle mitten im Wald stationiert hat. Ihr richtiger Vater war Schneider und ...

Inhalt:
Ofelia reist mit ihrer hochschwangeren, kränklichen Mutter zu ihrem neuen Stiefvater, der seine Truppen in einer alten Mühle mitten im Wald stationiert hat. Ihr richtiger Vater war Schneider und ein guter Mann, der leider schon verstorben ist. Schon beim ersten Treffen sieht Ofelia das Böse in ihrem Stiefvater und dass er keinen Funken Liebe oder Barmherzigkeit in sich trägt. Ihre Mutter jedoch versucht diesem zu Gefallen und ihm alles recht zu machen.
Ofelia hat es in dieser Mühle schon nicht leicht, da taucht auf einmal ein geheimnisvoller Faun auf der Ofelia offenbart, dass sie eigentlich eine Prinzessin des Reiches tief unter der Erde ist. Um dorthin zurückzukommen muss sie drei Aufgaben lösen. Doch diese Aufgaben sind nicht einfach zu lösen und Ofelia stehen harte Prüfungen bevor.


Meine Meinung:
Schon der Film von Guillermo del Toro „Pan's Labyrinth“ hat mich absolut begeistert und gleichzeitig schockiert. Als ich erfahren habe, dass Cornelia Funke den Roman zum Film geschrieben hat, musste ich dieses Buch einfach lesen und ich wurde nicht enttäuscht.

Ofelia hat es nicht leicht. Sie reist mit ihrer schwangeren, kränklichen Mutter zu ihrem Stiefvater. Dieser ist ein grausamer Mensch und hat keinen Funken Liebenswürdigkeit an sich. Selbst ihre Mutter liebt er nicht wirklich, weil er wohl auch nicht wirklich lieben kann. Er sieht sie nur als Brutstation für seinen Sohn, den er unbedingt braucht. Die kleine Ofelia würdigt er zunächst keines Blickes.

Es ist ein wirklich düsteres Setting. Schon am Anfang zeigt sich wie brutal und grausam Ofelias Stiefvater Vidal und seine Soldaten sind. Der einzige Lichtblick in der ganzen Geschichte ist die Dienstmagd Mercedes, die das Leid der kleinen Ofelia sieht und dieser auch Beachtung schenkt.

Auch der fantastische Teil der Erzählung ist schaurig und man weiß bis zum Ende nicht, ob der Faun nun gut oder böse ist. Die Aufgaben die er Ofelia stellt sind schwierig und gefährlich und bringen sie auch in der „echten“ Welt in Schwierigkeiten.

Ganz besonders gefallen haben mir auch die Illustrationen. Diese sind wirklich wundervoll gezeichnet. Auch die einzelnen Geschichten die zwischendrin erzählt werden waren sehr interessant und haben noch einmal ein bisschen Einblick in die Vergangenheit gegeben und die Geschichte bereichert.


Fazit:
Der Roman von Cornelia Funke steht dem Film in Nichts nahe. Vor allem die zwischengeschobenen Geschichten fand ich interessant. Dieses Buch ist jedoch nichts für Kinder, da es sehr brutal und blutig zugeht. Die Geschichte ist traurig, aber auch schön, obwohl mich das Ende trotzdem etwas wehmütig zurücklässt, wie es schon der Film getan hat.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Hier steckt mehr dahinter, als nur eine kitschige Liebesgeschichte

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Klappentext:
Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt ...

Klappentext:
Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Doch das Leben hält sich nicht an regeln...

Die Autorin (Quelle: Buchumschlag):
Beth O'Leary studierte Englische Literatur und arbeitete in einem Kinderbuchverlag. Auf der täglichen Zugfahrt nach London schrieb sie ihren ersten Roman „LOVE TO SHARE“, der international Begeisterung auslöste und in über 35 Ländern erscheint. Heute ist Beth freie Autorin, und wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt, macht sie es sich gerade irgendwo mit einem Buch, einer Tasse Tee und mit mehreren Wollpullovern (bei jedem Wetter) gemütlich.


Inhalt:
Tiffy und Leon treffen ein außergewöhnliches Arrangement. Sie teilen sich eine 1-Zimmer-Wohnung, d. h. auch das einzige Bett, das im Zimmer steht. Und das obwohl die beiden sich noch nie gesehen haben und das gemäß ihrer Vereinbarung auch nie werden, da Leon in einem Hospiz Nachtschicht arbeitet und Tiffy tagsüber als Lektorin. Tiffy's Freunde sind davon wenig begeistert, jedoch ist es schwer in London eine bezahlbare gute Wohnung zu finden und sie braucht dringend eine neue Bleibe nach der Trennung von ihrem Freund. Auch Leon ist dringend auf Geld angewiesen und hat deshalb diese Anzeige aufgegeben. Seine Freundin Kay ist mit dieser Vereinbarung nur einverstanden, da Tiffy und Leon sich nie zu Gesicht bekommen und Kay sich als Ansprechpartner für Tiffy anbietet. Jedoch klappt so ein Zusammenleben ohne jeglichen Kontakt nicht besonders gut und es entwickelt sich eine Post-it-Kommunikation zwischen den beiden, sodass sie sich nach und nach doch besser kennenlernen ohne aufeinander zu treffen.


Meine Meinung:
Die Geschichte klang für mich nach einer witzigen und schönen Liebesgeschichte. Und ich wurde nicht enttäuscht.Die Geschichte wird abwechselnd aus Tiffys und Leons Sicht erzählt, sodass man immer Einblick in die Gefühlswelt des anderen hatte. Die Autorin hat es auch wirklich gut hinbekommen den Kapiteln ihren eigenen Schreib-/Erzählstil zu verleihen, was mir gut gefallen hat. Jedoch musste ich mich an den Schreibstil von Leons Kapiteln erst gewöhnen. Da hatte ich das Gefühl, dass die Sätze ab und zu nicht ganz vollständig waren. Aber nach einiger Zeit ist mir das gar nicht mehr so aufgefallen, da ich so in diese Geschichte vertieft war.

Die Idee mit dem „Zimmerteilen“ fand ich sehr interessant und eine solche Geschichte habe ich bisher auch noch nicht gelesen. Besonders gefallen hat mir die Kommunikation zwischen Leon und Tiffy durch die Post-its. Es ist natürlich vorhersehbar, wohin die ganze Handlung führt, jedoch hat die Autorin diesen Weg bis dahin wirklich toll beschrieben. Die Geschichte sprüht nur so von Humor, Spannung und Gefühl. Es dreht sich auch nicht nur um Liebe, sondern es geht auch um Hoffnung und das Verarbeiten von traumatischen Erlebnissen. Ich bin eigentlich jemand der wenig Liebesgeschichten liest, jedoch hat mir diese wirklich gut gefallen.

Tiffy ist eine sympathische Person. Sie leidet besonders unter der Trennung von ihrem Freund Justin und gibt sich selbst die Schuld daran. Im Laufe der Geschichte erkennt Tiffy nach und nach wie Justin sie psychisch manipuliert hat und findet nach und nach zu ihrer eigenen Stärke zurück. Sonst ist Tiffy eine von Humor und Freude strotzenden Person, die einen eigenwilligen Kleidungsstil hat und auf Farben steht.

Leon ist eher der ruhige, in sich gekehrte Mann. Er lässt niemanden wirklich an sich heran. Er arbeitet in einem Hospiz und arbeitet sehr viel Nachtschicht, da diese besser bezahlt werden. Dies tut er für seinen kleinen Bruder Richie, der derzeit im Gefängnis sitzt und er Geld für das Berufungsverfahren braucht. Er opfert sich sehr für seinen Bruder auf, da er der festen Überzeugung ist, dass dieser unschuldig ist.

Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Die Freunde von Tiffy sind wunderbar beschrieben und jeder hat seine Ecken und Kanten. Gerty hat eine ruppige Art und sagt gerade heraus was sie denkt. Mo ist eher der Ruhige und hat immer ein offenes Ohr für die Probleme seiner Freunde und steht mit Rat und Tat zur Seite. Rachel ist eine aufgekratzte Person und auch nicht auf den Mund gefallen. Justin, Tiffys Ex-Freund ist ein richtiges Ekel, er war mir von Anfang an nicht besonders sympathisch, aber zum Ende erfährt man was für ein Mensch er wirklich ist. Ganz besonders in mein Herz geschlossen habe ich Leons Bruder Richie. Er ist trotz seines Gefängnisaufenthaltes witzig und gibt die Hoffnung nicht auf. Ich würde gerne eine Geschichte mit ihm als Hauptprotagonisten lesen.

Fazit:
Bei „LOVE TO SHARE“ handelt es sich nicht nur um einen kitschige Liebesgeschichte, da viel mehr dahintersteckt. Es geht um die Bewältigung von traumatischen Erlebnissen, um Hoffnung, Freundschaft und natürlich auch um Liebe. Die Geschichte hat mich gut unterhalten. Jedoch kann ich nicht die volle Punktzahl vergeben, da ich etwas Startschwierigkeiten mit dem Schreibstil von Leons Kapiteln hatte. Aber alles in einem ein lesenswertes Buch das ich gerne weiterempfehle.


Bewertung: 4 Sterne

Veröffentlicht am 03.06.2019

Schöner leichter Sommerroman mit viel Gefühl

Inselküsse
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Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):
Die 43-jährige Marie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit ihren Töpferarbeiten und einem Nebenjob schafft ...

Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):
Die 43-jährige Marie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit ihren Töpferarbeiten und einem Nebenjob schafft sie es kaum, die Miete für ihre kleine Wohnung zu verdienen. Trotzdem findet sie die Zeit, sich um ihre kranke Nachbarin Ruth zu kümmern. Doch als ihr Wohnhaus plötzlich verkauft wird, drohen Sanierungen und eine saftige Mieterhöhung. Zum Glück hat Ruth eine Idee: Sie besitzt ein Haus auf Rügen und lädt Marie ein, zusammen mit ihr und den Kindern dort einzuziehen. Als Marie jedoch sieht, in welch schlechtem Zustand das Haus ist, will sie am liebsten wieder umkehren. Wäre da nicht der sympathische Tischler Christian, der ihr hilft, das Haus zu renovieren. Auch Maries Leben könnte einen neuen Anstrich gebrauchen. Doch sie ist sich nicht sicher, ob sie dieser Aufgabe schon gewachsen ist …


Inhalt:
Marie lebt mit ihren drei Kindern in einer kleinen Wohnung in Berlin. Der Komplex wurde verkauft und der neue Eigentümer erwägt eine Rundum-Sanierung, die eine Mieterhöhung zur Folge hat. Da Marie durch ihre Töpferei und ihren Aushilfsjob gerade mal die jetzige Miete zahlen kann, wird es brenzlig und eine Lösung muss her. Doch eine bezahlbare Wohnung in Berlin zu finden wird sehr schwer. Dann kracht auch noch ein Teil der Decke ihrer Töpferwerkstatt ein und das obwohl sie gerade eben einen großen Auftrag an Land gezogen hat.
Auch der Vater ihrer älteren Tochter ist keine Hilfe, da er nicht einmal Unterhalt bezahlt, obwohl er durch die Heirat mit seiner neuen Frau ordentlich zu Geld gekommen ist. Außerdem spielt er ihre große Tochter gegen sie aus, indem er dieser teure Geschenke macht.
Marie ist verzweifelt, doch dann macht ihr ihre ältere Nachbarin Ruth ein Angebot. Diese hat ein Haus auf der Insel Rügen geerbt und bietet Marie an mit ihr dort einzuziehen. Marie weiß jedoch nicht wie sie sich entscheiden soll, das Haus ist ziemlich renovierungsbedüftig und ihre Kinder möchte sie auch nicht einfach aus der gewohnten Umgebung reißen. Jedoch ist sie von der Insel und dem Meer bald ziemlich angetan und dann gibt es natürlich auch noch diesen gutaussehenden Nachbar Christian.


Meine Meinung:
Das Cover sieht für mich nach Sommer und Urlaub aus und hat mir ganz gut gefallen. Das abgebildete Haus ist ganz nach meinem Geschmach und ich selbst würde da gerne drin wohnen oder Urlaub machen.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht, genau richtig für sonnige Urlaubstage oder einen Nachmittag auf der Terrasse. Vor allem die Beschreibungen der Insel Rügen machen richtig Lust darauf dort Urlaub zu machen. Ich konnte mir richtig vorstellen wie wunderschön es dort ist und habe die Protagonistin darum beneidet dort leben zu dürfen.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Marie ist eine sympathische Protagonistin und ich habe immer wieder für sie gehofft, dass sie ihr Glück findet. Marie hatte es ja wirklich nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Der Vater der Zwillinge ist viel im Ausland unterwegs, mit dem sie aber keine Probleme hat. Auch ihre Söhne sind liebe Kinder, die zu ihr stehen.

Jedoch bringt der Vater ihrer Tochter Karo sie immer wieder auf die Palme. Ihr Ex-Mann ist wirklich ein Egoist und denkt nur an sich. Außerdem hetzt er ihre Tochter Karo ziemlich gegen sie auf und diese lässt sich auch ziemlich von ihrem Vater einlullen. Dem Mädchen hätte ich gerne mal den Kopf gewaschen, weil es einfach so unfair ist, wie sie mit ihrer Mutter umgeht. Sie wirkt sehr materialistisch, da sie immer davon redet was für tolle Klamotten ihre Freunde haben und in was für tollen Villen sie ihre Ferien verbringen. Sie hat jedoch im Laufe des Geschichte meiner Ansicht nach die größte Entwicklung gemacht.

Ruth, ihre ältere Nachbarin ist auch eine wirklich nette Frau. Es ist ja schließlich nicht selbstverständlich, dass man seiner Nachbarin vorschlägt zusammen in ein Haus zu ziehen. Aber ich findet sie wirkte wie eine Mutter für Marie, die ihr immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stand. Marie hätte ihre Ratschläge wohl lieber öfter annehmen sollen.

Auf Rügen lernen sie dann viele der Nachbarn kennen. Da hat auch wirklich jeder Einzelne so sein Päckchen zu tragen. Ich fand es wirklich toll, wie die Autorin die verschiedenen Leute beschrieben hat. Ich habe mich beim Lesen dort gleich ziemlich heimisch gefühlt und konnte mir die ein Leben mit diesen Nachbarn auch gut vorstellen. Natürlich gab es den ein oder anderen, der mir nicht so sympathisch war.

Die Liebesgeschichte zwischen Marie und Christian hat mich teilweise etwas genervt. Manchmal dachte ich mir wie kindisch die sich doch verhalten. Bei den Beiden trifft das Sprichwort: „Schweigen ist gold“ jedenfalls nicht zu. Wenn die beiden mehr miteinander geredet hätten, wäre so manche Träne erspart geblieben. Vor allem Christians Reaktionen konnte ich nicht immer nachvollziehen und er kam mir manchmal nicht vor wie ein Erwachsener Mann mit zwei Kinder sonder eher wie ein pubertierender Teenager.


Fazit:
Das Buch hat mir gut gefallen, besonders die Beschreibungen der Umgebung konnten mich begeistern und haben bei mir die Lust entfacht diese schöne Insel mal zu besuchen. Es ist ein schöner Sommerroman mit viel Liebe und Gefühl. Marie ist eine Protagonistin, der man nur das beste wünscht und für sie hofft, dass sich ihr Leben zum Besseren wandelt. Auch die Nebencharaktere waren gut beschrieben und hatten ihre Ecken und Kanten. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der lockere leichte Liebesgeschichten mag, wenn ich auch manche Reaktionen und Taten von Christian und Marie nicht unbedingt nachvollziehen konnte.

Bewertung: 4 Sterne